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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.050 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.02.2008 21:26
Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Noch einmal ein Beitrag zur Würde des Präsidenten Sarkozy.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

05.02.2008 09:47
#2 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Lieber Zettel,

"Zurückhaltung" ist ja sehr vornehm formuliert - mir erschien Sarkozys Benehmen schlicht pubertär! Es scheint wohl so, daß wir Männer im reifen Alter so eine Art zweiten Frühling erleben können, aber dann wie ein Vierzehnjähriger zu reagieren, das spricht ja gerade gegen Reife! Auch unserem damaligen Verteidigungsminister ("Schlafes Bruder") geschah kein Unrecht, als man ihn schnellstmöglich aus seinem Amt entfernte, nachdem er allen klargemacht hatte, daß er nicht die nötige Reife besaß, seine neue Beziehung wie ein Erwachsener korrekt einzuordnen. Kindsköpfe gehören nicht in höhere Ämter!

Herzlich, Thomas

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

05.02.2008 11:08
#3 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Lieber Zettel

Es amüsiert mich, dass mein Bauch Sarkozy von Anfang an absolut richtig eingeschätzt hat.
Ich schrieb das ja schon in einem Beitrag damals.

Er ist ein reiner Egomane, und zwar nicht auch ein Egomane, sondern ausschließlich Egomane.
Alles was er tut hat nur den Hintergrund das eigene Ego zu streicheln.
Er wird für sein Land keine Gewinne einfahren, dazu hat er gar keine Zeit mehr neben seiner Selbstbeweihräucherung.

Auch seine schnelle Heirat mit Frau Bruni ist typisch für Leute wie er und hatte nur einen Hintergrund. Leute wie er können nicht verkraften, dass er von seiner Frau verlassen wurde. Nur um ihr zu zeigen was er für ein toller Hecht ist und wie schnell eine neue ihn haben will hat zu diese Blitzheirat geführt.

Tja liebe Franzosen Sarkozy war wohl ein Satz mit X, war wohl nix.


Herzlich M.Schneider

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.02.2008 11:14
#4 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Nur mal gemach.
Zum Einen bleibt abzuwarten, ob Sarko mit seinen Reformideen etwas bewirkt oder ob es bei Aktionismus bleibt. Das wird sich in einigen Jahren feststellen lassen.
Zum Anderen werden sich vielleicht auch die Franzosen mal von ihrer Monarchie-Fixiertheit etwas lösen können und ein etwas gelasseneres, republikanischeres Verhältnis zu ihrem Staatsoberhaupt bekommen.
Ist natürlich erst einmal etwas ungewohnt (und wird daher abgelehnt), wenn die private Hochzeit eines Politikers nicht als Staatsakt zelebriert wird.
Aber ein Stück europäischer Normalität.

Und es ist doch interessant zu beobachten, wie die europäische Einigung bei den beteiligten Völkern ihre Spuren hinterläßt. Obwohl es wenig direkte Beobachtung der anderen gibt, wenig direkte Kommunikation, jeder nur seine nationalen Medien konsumiert, die meist recht provinziell berichten - irgendeine Art Osmose ist trotzdem am Wirken und führt immer wieder dazu, daß gewisse Ideen und Verhaltensweisen sich europaweit verbreiten und nationale Sonderwege verdrängen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.02.2008 13:00
#5 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Lieber Thomas,

Zitat von Thomas Pauli
"Zurückhaltung" ist ja sehr vornehm formuliert

Eben so zurückhaltend, wie es sich für einen Mann in einer Spitzenposition des Staats gehört.
Zitat von Thomas Pauli
Auch unserem damaligen Verteidigungsminister ("Schlafes Bruder") geschah kein Unrecht ...

Er hatte vielleicht nicht das richtige Temperament für einen erfolgreichen Politiker, und er hatte mit Sicherheit nicht die Gerissenheit, um gegen Schröder eine Chance zu haben. Der wollte, wie einst Caesar, aus dem Triumvirat einen Unovirat machen. Lafontaine war rausgekegelt, und nun wartete Schröder auf die Gelegenheit, auch Scharping abzusägen.

Ich glaube, lieber Thomas, daß nicht seine Turtelei das Problem war, sondern die Naivität, mit der er dachte, so eine Home Story würde seine Stellung im Kabinett stärken.
Zitat von Thomas Pauli
Kindsköpfe gehören nicht in höhere Ämter!

Ja, das ist wahr. Aber sie streben dahin. Und oft ja erfolgreich. Was war Bonaparte für ein Kindskopf, dem Sarkozy ja in manchem gleicht.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.02.2008 13:05
#6 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Lieber M. Schneider,

Zitat von M.Schneider
Auch seine schnelle Heirat mit Frau Bruni ist typisch für Leute wie er und hatte nur einen Hintergrund. Leute wie er können nicht verkraften, dass er von seiner Frau verlassen wurde. Nur um ihr zu zeigen was er für ein toller Hecht ist und wie schnell eine neue ihn haben will hat zu diese Blitzheirat geführt.

Ja, diese Vermutung liegt nahe. Freud hat das eine narzißtische Kränkung genannt; und eine narzißtische Persönlichkeit würde ein Psychoanalytiker bei Sarkozy vermutlich diagnostizieren.

Nur sind das ja viele große Staatsmänner; von Bonaparte über Bismarck bis zu Churchill und Gorbatschow. Narzißmus hat oft den Aspekt, daß der Betreffende auf andere faszinierend wirkt.

Herzlich, Zettel

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

05.02.2008 13:13
#7 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Lieber Zettel

Nur sind das ja viele große Staatsmänner; von Bonaparte über Bismarck bis zu Churchill und Gorbatschow.

Bonaparte ganz sicher, Churchill wohl auch, Bismarck weiß ich nicht aber warum Gorbatschow?

Gorbatschow würde ich dort nicht einreihen.

Herzlich M.Schneider

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.02.2008 13:23
#8 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Zitat von R.A.
Nur mal gemach.

Sagen Sie das mal einem M. Dupont, lieber R.A.!
Zitat von R.A.
Zum Einen bleibt abzuwarten, ob Sarko mit seinen Reformideen etwas bewirkt oder ob es bei Aktionismus bleibt. Das wird sich in einigen Jahren feststellen lassen.

Frankreich braucht ja dringend einen wie ihn; solch einen Dynamiker, der die verkrusteten Strukturen dieses Landes aufbricht, in dem jeder Versuch der Änderung entweder an den Gewerkschaften oder an der Bürokratie scheitert; oft auch an beiden.

Daher ja auch Sarkozys anfängliche Beliebtheit. Daß er die so schnell durch sein in den Augen vieler Franzosen würdeloses Verhalten verspielen würde, ist ein schlimmer Rückschlag für das Land.

Ob er die Zähigkeit, die Durchhaltefähigkeit hat, das abzuschütteln und beharrlich an seinen Reformen zu arbeiten, bleibt abzuwarten. Es könnte auch sein, daß er, gekränkt wie durch Cécilias Bruch mit ihm, den Bettel hinwirft.
Zitat von R.A.
Zum Anderen werden sich vielleicht auch die Franzosen mal von ihrer Monarchie-Fixiertheit etwas lösen können und ein etwas gelasseneres, republikanischeres Verhältnis zu ihrem Staatsoberhaupt bekommen.

Das, lieber R.A., ist für Franzosen kein Gegensatz. Für viele Franzosen verwirklicht sich die Republik just in dieser monarchischen Würde und Gediegenheit.

Es war de Gaulles Genie - er kannte seine Franzosen wie kaum einer - , das erkannt und die Verfassung der V. Republik darauf zugeschnitten zu haben.
Zitat von R.A.
Ist natürlich erst einmal etwas ungewohnt (und wird daher abgelehnt), wenn die private Hochzeit eines Politikers nicht als Staatsakt zelebriert wird.

Ein Staatsakt hätte es ja für die Franzosen nicht unbedingt sein müssen. Aber doch eine normale Hochzeit. Es soll vom Hochzeitsakt noch nicht einmal Fotos geben; die einschlägigen Medien sind schon eifrig dabei, Insider Stories aufzusammeln. Siehe hier.
Zitat von R.A.
Und es ist doch interessant zu beobachten, wie die europäische Einigung bei den beteiligten Völkern ihre Spuren hinterläßt. Obwohl es wenig direkte Beobachtung der anderen gibt, wenig direkte Kommunikation, jeder nur seine nationalen Medien konsumiert, die meist recht provinziell berichten - irgendeine Art Osmose ist trotzdem am Wirken und führt immer wieder dazu, daß gewisse Ideen und Verhaltensweisen sich europaweit verbreiten und nationale Sonderwege verdrängen.

Ja, das stimmt. Und das sollte man bei aller Kritik an der Brüsseler Superbürokratie auch nicht übersehen: Wie sozusagen zivilisierend die europäische Einigung wirkt.

Jüngstes Beispiel: Serbien. Ohne die Zugkraft der EU stünden wir vermutlich vor dem nächsten Waffengang auf dem Balkan.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

05.02.2008 16:10
#9 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

In Antwort auf:
Das, lieber R.A., ist für Franzosen kein Gegensatz. Für viele Franzosen verwirklicht sich die Republik just in dieser monarchischen Würde und Gediegenheit.

Das ist mir völlig klar.
Aber es ist halt schon so, daß die Franzosen trotz Revolution und einigen Bergen abgehackter Köpfe immer noch sehr an monarchischen Formen hängen (viel mehr als die Deutschen, die ihre Monarchen unblutig zu Spießbürgern dressiert haben).

Aber was zu De Gaulles Zeiten noch eine schlaue Einbeziehung dieser Sentiments war, wird sich auch allmählich normalisieren.
Und Sarkos Tabubruch war m. E. nur ein Schritt in diese Richtung - und ich glaube nicht, daß man M. Dupont ihm das in einigen Monaten noch nachtragen wird.

Feynman ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2008 17:34
#10 Große Staatsmänner? Antworten

Woran misst man ob ein Staatsman wirklich groß war?

Nicht so einfach. Für den Laien ist der Schiffstest vielleicht hilfreich ob jemand ein großer Staatsmann war:
z.B. Kennedy? Hmmm? Ob der groß war? Aber da gibt (eher gab) USS John F. Kennedy (CV-67), also musste Kennedy ein großer Staatsman gewesen sein.
Natürlich bekommt ein großer Staatsman sein eignes Schiff weil er ein großer Staatsmann war, und nicht umgekehrt.
andere Beispiele:
Churchill (DDG-81, ein amerikanischer(!) Zerstörer)
Bismark (Schlachtschiff)
Clinton (noch kein Schiff, ob uns das etwas sagen sollte?)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.02.2008 07:17
#11 RE: Gedanken zu Frankreich (22): Nicolas Sarkozys Schritt in die Lächerkichkeit Antworten

Aktuelle Ergänzung: Jetzt klagt Sarkozy gegen den Nouvel Observateur, weil dieser Mittwoch Abend behauptet hatte, Sarkozy habe acht Stunden vor der Hochzeit eine SMS an Cécilia geschickt: "Wenn du zurückkommst, sage ich alles ab."

Ob nun wahr oder nicht - daß auf dieser Ebene der Tabloids über Sarkozy spekuliert wird, zeigt, wie weit er es gebracht hat. Der Nachfolger von de Gaulle, Giscard d'Estaing, Mitterand.

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