Zitat von califaxAlso, ich oute mich mal. Ich war selbst in der Antifa, habe mit Freunden eine Gruppe gegründet. Bei uns war es schlicht die Notwendigkeit zurückzuschlagen, da sich die sächsiche Polizei und Justiz sehr vornehm zurückhielt, wenn es um braune Schlägertrupps ging. Wir konnten nicht mehr ausgehen, es sei denn, da wo wir hinwollten gab es eine starke Präsenz militanter Antifas. ... Der Grund dafür war, daß wir schlicht etwas gegen Nazis hatten und auch noch lange Haare trugen. ... Wenn der Staat das Gewaltmonopol nicht verteidigt, bleibt den Menschen nur das Faustrecht.
Nun, dagegen ist erstmal nichts zu sagen. Wer wiederholt angegriffen wird und von der Staatsgewalt nicht geschützt wird, wird sich selbst helfen. Ich sehe das auch so, der Staat muß seine Pflichten auch wahrnehmen, sonst tritt ein Ersatzmechanismus ein. Es ist letztlich eine Art Selbstjustiz, mit all den verbundenen Problemen. Ich finde schon, daß der Staat dagegen vorgehen muß (gegen beides: Gewaltakte und Selbstjustiz), aber das Phänomen Selbstjustiz ist am besten dadurch zu begegnen, daß man es überflüssig macht.
Aber ein kleiner Einwand: Sie, Califax, schreiben hauptsäschlich von rechtsextremen Angriffen, aber ein Satz stößt mir auf: "Der Grund dafür war, daß wir schlicht etwas gegen Nazis hatten ..." Ich will ihnen weiß Gott nichts unterstellen, aber eine solche Haltung drückt sich bisweilen auch selbst in Aggression aus. Und es gibt eben auch Orte, wo Antifaschismus ohne "Faschisten" (ich benutzte den Begriff mal, auch wenn er nicht akkurat ist) bzw. ohne rechtsextreme Schlägertrupps auskommt.
Zitat von F.AlfonzoSolche Erfahrungen habe ich auch gemacht, wenn auch nicht so drastisch; in München gibt's halt nicht so viele Neonazis, und die überwiegende Mehrheit der trotzdem vorhandenen schlägt auch nicht wahllos auf irgendwen ein.
Ja, das sieht man regionale Unterschiede. Nur, wenn es keine rechtsextremen Schlägertrupps gibt, wo ist dann die Rechtfertigung für die militante Antifa?
Zitat von F.Alfonzohätte ich mich als Liberaler geoutet, wären die Linken vermutlich auch hinter mir her gewesen, hehe...
Und da sieht man das Problem, wenn es zu "antifaschistisch befreiten Zonen" kommen sollte. Sage ich mal, als Nichtliberaler.
Dem Rest Ihres Postings, F. Alonzo, stimme ich völlig zu.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Zitat von Zettel In dem Forum, in dem wir beide uns zuerst begegnet sind, gab/gibt es ja einen glühenden Verehrer von Kuehnelt-Leddihn, auf dessen Empfehlung hin ich mir dessen wichtigste Werke besorgt habe (was gar nicht so einfach war - aus amerikanischen oder britischen Antiquariaten).
Leider gibt es dieses Forum nicht mehr. Eine Nachfolgeplattform gibt es mit einem "freien" Forum, wo nix los ist, wahrscheinich weil man nur 10 Beiträge insgesamt schreiben darf, möglicherweise ist am Teil, wo man zahlen (! ) muss, mehr los. Der glühende Verehrer von KL (wir meinen doch den Selben?) ist auch abgetaucht, dabei hatte ich seine Beiträge gerne gelesen.
Herzlich Feynman
Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit. Albert Einstein
ich habe den "heldenhaften Kampf" der Antifa vor 2,5 Jahren in Göttingen als Unbeteiligter betrachtet. Während die Polizei die Rechtsextremen am Bahnhof eingekesselt hat und wieder in die Züge zurückschob, haben am anderen Ende der Innenstadt die Antifa alles brennbare wie bspw. Mülltonnen auf Kreuzungen angezündet. Die schwarzen Brandflecken und der angeschmolzene Asphalt waren auch noch ein halbes Jahr später zu erkennen. Was hat das mit dem Kampf gegen Rechts zu tun???!!
Wir stimmen sicherlich überein, dass nationalbefreite Zonen nicht akzeptabel sind. Allerdings hat der Staat mit seinem Anspruch auf das Gewaltmonopol dafür zu sorgen, dass es solche Zonen nicht gibt. Wo die Polizei von sich aus nicht reagiert, da muss die Öffentlichkeit entsprechend aktiv werden. Die Antifa ist hier der falsche Weg.
Lieber Zettel,
ich teile Ihre Analyse. Extremisten beider Coleur profitieren von den Aktionen der jeweils anderen. Interessant an den diesjährigen Maikrawallen war das öffentliche Auftreten der nationalen Autonomen. Somit ist wohl jetzt eine neue Eskalationsstufe erreicht, die von den Linken durch den jahrelangen Kampf der Autonomen unbeabsichtigt begünstigt wurden. Als hätten wir noch ne randalierende Chaotentruppe in Deutschland gebraucht, die ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legt.
Herzlichst Mick
Feynman
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.05.2008 20:37
#30 RE: Die Gemeinsamkeit zwischen roten und braunen Extremisten
In Antwort auf:Letztlich liegt das Problem darin, solch inhaltsleere Begriffe wie "rinks" und "lechts" zu gebrauchen.
Dieser Satz fasst wohl die gesamte Links/Rechts-Problematik wieder. Leere Worthülsen die nahezu beliebig gefüllt werden können, deshalb mal den Nationalsozialismus als rechts oder links, viel interessanter finde ich da Gemeinsamkeiten zischen den Ideen der Nazis von damals und den Ideen der heutigen "Linken". Wer sich wirkliche Skurilitäten geben will, kann einmal Flugscheiben googeln.
Herzlich Feynman
Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit. Albert Einstein
Zitat von Mick Interessant an den diesjährigen Maikrawallen war das öffentliche Auftreten der nationalen Autonomen. Somit ist wohl jetzt eine neue Eskalationsstufe erreicht, die von den Linken durch den jahrelangen Kampf der Autonomen unbeabsichtigt begünstigt wurden.
Ja, das hat auch die Polizei überrascht. Und ich hatte in dem Artikel ja noch geschrieben, daß die Rechtsextremen so etwas nicht machen; so war es bisher ja auch gewesen.
Es gibt ja neben der NPD, und wohl noch weiter rechtsextrem, diese ganze Szene der "Freien Kameradschaften", der "Freien Nationalisten" usw., teils die Konkursmasse der "Parteien", die irgendwann verboten worden waren wie die FAP (ich glaube, so hieß sie) von Michael Kühnen. Ich habe mal einige Zeit damit verbracht, in dieser Szene herumzusurfen. Die Sites liegen überwiegend auf US-Servern und sind dadurch, wenn man etwas herumsucht, zugänglich. Das ist schon recht erschreckend, was da geboten wird.
Ich habe mich damals gefragt, warum diese Leute, die eindeutig Politkriminelle sind, eigentlich nicht längst auch in ihrem Verhalten so aggressiv sind wie die "Autonomen" und ihr Mütchen nur an Schwächeren kühlen (siehe den Bericht von Califax in diesem Thread). Das habe ich mir damals damit erklärt, daß es ihre Taktik ist, einzuschüchtern, aber nicht frontal anzugreifen.
Warum diese "Autonomen" Nazis das jetzt anders machen, würde mich interessieren. Ich kenne mich da aber zu wenig aus, um etwas vermuten zu können.
Zitat von FeynmanLeider gibt es dieses Forum nicht mehr.
Das habe ich gar nicht mitbekommen, lieber Feynman. Woran Sie sehen, daß ich es schon lange nicht mehr besucht habe.
Zitat von FeynmanEine Nachfolgeplattform gibt es mit einem "freien" Forum, wo nix los ist, wahrscheinich weil man nur 10 Beiträge insgesamt schreiben darf, möglicherweise ist am Teil, wo man zahlen (! ) muss, mehr los.
Ja, diese seltsame Beziehung zum Geld dort mit allen den "Gulden" etc. war einer der Gründe, warum ich mich dort verabschiedet habe.
Zitat von ZettelJa, diese seltsame Beziehung zum Geld dort mit allen den "Gulden" etc. war einer der Gründe, warum ich mich dort verabschiedet habe.
Damals hat man etwas bekommen wenn man im Forum schrieb, heute muss man dafür bezahlen. Ein Unterschied. Meine Gulden gibt es übrigens noch. Auf der Nachfolgeplattform. Sogar etwas kaufen kann man sich dort darum. Nur die Auswahl ist halt mager.
Herzlich Feynman
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Sie stellen da die richtigen Fragen. Wäre damals die Staatsgewalt konsequent und neutral gewesen, wäre die Gewalt im Osten sicher nie so explodiert. Es gab nach dem Zusammenbruch des Sozialismus ein generelles kulturelles Machtvakuum. Die (kulturelle) Hegemonie war weg, eine Alternative nicht da. Die staatliche war weg. Ich weiß noch, wie unsere Schule überfallen wurde. Am Ende der Straße, in Sichtweite, war die voll besetzte Polizeistation. Und auf die Notrufe kam niemand. Ich glaube, die Polizisten hatten einfach Angst. In der DDR war die uniformierte Polizei so ziemlich die unterste Stufe der Gesellschaft. Es gab da eine Volksweisheit, mit der Eltern ihren Kindern die Notwendigkeit guter Schulbildung erklärten: Wer die EOS (Abitur) schafft wird Kader, also Wissenschaftler, Parteisekretär, General oder Betriebsdirektor. Wer die POS (10. Klasse) schafft, wird Offizier, Abteilungsleiter oder kommt noch zum Studium. Wer die 8. Klasse schafft wird Facharbeiter, Bauer, Kriminalpolizist oder Berufssoldat. Wer das nicht schafft, wird nur noch von der Volkspolizei genommen. Solche Leute will nicht mal mehr die Armee. Als VPler hatte man in der DDR meist keinen allzu schweren Job. Es gab sehr wenig Kriminalität, und für die harten Fälle waren Kripo und Stasi zuständig. Für Aufruhr gab es die KaPo. Die Leute, die Streifenpolizisten wurden, mussten in der DDR praktisch nie damit rechnen, auf gewalttätige Kriminelle zu treffen. Das waren Leute, die Strafzettel ausfüllen mussten, oft genug Analphabeten, die die Schule nicht geschafft hatten. Die fähigen Leute waren woanders und in der Regel durch besondere SED-Treue und Stasikontakte belastet. Sie wurden aus dem Dienst entfernt. Das war die Polizei nach der Wende. Und diese Polizei war ebenso wie die Justiz generell überlastet, denn die Kriminalität schoß erstmal kräftig in die Höhe. Damals hat sich etwas eingebürgert, daß bis heute den Osten vergiftet. Die Politik macht Innere Sicherheit via Dementi. Man fälscht Statistiken, man leugnet und lügt. Aber man tut nichts. Die Polizei steht allein auf weiter Flur und ist überlastet, zumal üblicherweise angezeigte Schläger von der Staatsanwaltschaft Namen und Adressen der Kläger und Zeugen bekommen. So und durch jahrelange Wartezeiten auf Prozesse reduziert sich die Zahl brauchbarer Zeugenaussagen ganz automatisch. Hinzu kommt noch gute alte Schlamperei: Wenn die Polizei bei einem Verbrechen nicht eingreift und Zeugen ignoriert, kann das Ermittlungsverfahren schnell eingestellt werden. Auf Landesebene ist das willkommen, weil so die offizielle Anzahl von politischen und Bandendelikten sinkt. Das ist das Machtvakuum. Es ist kein Zufall, daß Nazis in dieses Machtvakuum vorgestoßen sind. Die Kommunisten waren damals noch völlig delegitimiert. Anarchisten können keine Hegemonie begründen. Kriminelle sind durchaus vorgestoßen, aber das beschränkte sich auf die größeren Städte. In Leipzig führte der Zusammenprall zwischen den Schutzgeldforderungen der Nazis und dem Selbstbewusstsein westdeutscher Rotlichtgrößen zu einem Mord an einem lokalen Naziführer (Schrotflinte aus kurzer Distanz. Es soll ein unappetitlicher Anblick gewesen sein.) Im Große und ganzen lief es dann friedlich nebeneinander her. Immerhin war damit der Anspruch der Leipziger Nazis, eine Ersatzpolizei zu gründen, gescheitert. Aber als lokale Ordnungsmacht haben sich die Nazis überall sehr schnell etabliert. Die erste Generation waren in meinem Umkreis stramme FDJler, denen die sichere DDR-Karriere weggebrochen war. Die konnten mit einem Umfeld, in dem Menschen einfach selbst entscheiden dürfen, wie lang z.B. die Haare sind, einfach nicht umgehen. Sie wollten außerdem Macht, nackte Macht, und die PDS war ihnen zu weichgespült (und nicht national genug!). Dann kamen die Idioten, die simplen Schläger, die schnell merkten, daß man immense Macht bekommt, wenn man einfach jeden aus der Disko prügelt, der nicht bei Drei den rechten Arm hochreißt. Wurden mal Leute verknackt, war es meist ein Witz. Bewährung und jede Menge Gelegenheit, alle Zeugen und Nebenkläger "auszuzahlen". Auf die Bewährung hatten Straftaten in den 90ern recht selten Einfluß. Es dauerte zu lange, bis die Ermittlungen abgeschlossen waren. Bewährung war also schlicht Straffreiheit. Das erzeugt einen Sog. Wo die Macht ist, muss für Zulauf nicht gesorgt werden.
Tja, ich kann die Fragen nicht beantworten, obwohl ich schon seit mindestens 10 Jahren darüber nachdenke. Mein Blickwinkel ist ja auch ziemlich eingeengt, subjektiv und manchmal noch von Wut beeinflusst. Wenn mich heute jemand fragt, was man gegen Nazis unternehmen könnte, fällt mir meist nichts brauchbares ein. Nur, daß Lichterketten ein schlechter Hohn sind. Der Hass, der damals bei mir entstanden ist, taugt jedenfalls nicht als Basis für politische Lösungen. Soviel weiß ich immerhin.
Aber ich kann den guten Fragen noch eine hinzufügen: Wie kommt es, daß der Krieg, und es ist bei den Rechts-Links-Konflikten vor allem ein Bandenkrieg, bei Knüppeln und Schreckschußpistolen stehengeblieben ist? Ich habe damals jeden Tag damit gerechnet, daß irgendjemand Schußwaffen einführt. Gottseidank ist es nicht passiert. Aber der Grund kann nur in den Subkulturen liegen und ist rational nicht erklärbar. Da ist eine Kultur des Bandenkriegs entstanden, die eigene Gesetzmäßigkeiten hat.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von str1977Hallo Califx, Hallo F.Alfonzo, Aber ein kleiner Einwand: Sie, Califax, schreiben hauptsäschlich von rechtsextremen Angriffen, aber ein Satz stößt mir auf: "Der Grund dafür war, daß wir schlicht etwas gegen Nazis hatten ..." Ich will ihnen weiß Gott nichts unterstellen, aber eine solche Haltung drückt sich bisweilen auch selbst in Aggression aus. Und es gibt eben auch Orte, wo Antifaschismus ohne "Faschisten" (ich benutzte den Begriff mal, auch wenn er nicht akkurat ist) bzw. ohne rechtsextreme Schlägertrupps auskommt.
Unsere Aggressivität bestand zum Beispiel darin, daß wir wegen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen eine Schülerdemo machten. Ironischerweise waren die Organisatoren eher die konservativen Schüler, aber wir Langhaarigen passten halt besser ins Beuteschema. Andere Aggressionen waren das Tragen von T-Shirts mit Aufdrucken wie "NO NAZIS" oder "Nazis raus!" Wir hätten, als das ganze Irrenhaus losging, auch gar nicht zuschlagen können. Wir waren dünne Hemden mit Hemmungen, die Nazis waren Muskelpakete, denen alles wurscht war.
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Zur Antifa ohne Faschisten: Das sind mit die größten Idioten im ganzen Irrsinn. Wenn sie in umkämpften Regionen auftauchen, fallen sie gern als ahnungslose Randaletouristen auf, die einfach nicht begreifen können, daß es bei einem Antifakonzert um Musik und sicheres Feiern und nicht um Überfälle auf rechte Jugendclubs oder Schlägereien mit der Polizei geht. Wer keine Probleme hat, sucht sich eben welche. Irgendjemand hat mal gesagt, die Politiker, die nie einen Krieg an der Front erlebt hätten, seien schlimmere Militaristen als die Berufssoldaten, die seit ihrer frühen Jugend nichts anderes gelernt haben. Ich glaube, das stimmt. Und ich glaube, man kann das auch auf solche viel leichteren Auseinandersetzungen übertragen. Wir haben uns jedenfalls nie als antifaschistische Helden gefühlt. Wir waren froh, wenn es eine gute Party mit hübschen Mädels und viel Bier gab. Die Gewalt war eigentlich nur die Hölle, und die meisten von uns haben die erstbeste Möglichkeit genutzt, um irgendwie aus dem Mist rauszukommen.
Zur Presse: Journalisten sind Idioten. In diesem Kontext ist dieser Satz uneingeschränkt wahr. Dazu stehe ich. Diese Leute haben keine Ahnung und wollen auch gar nichts wissen. Sie wollen nur Schlagzeilen. Die meisten Straftaten werden nicht berichtet, weil sie lokal sind und Lokaljournalisten keine Feinde bei Polizei und Politik wollen. Was überregional auftaucht, ist meist Unsinn. Nehmen wir die Fälle von Mädchen, denen angeblich von Nazis Hakenkreuze eingeritzt werden. Ein Klassiker also. Alles Unsinn. Als der erste Fall in der Zeitung stand, haben wir uns im Keller nur verständnislos angeschaut. Warum? Weil Nazis so etwas nicht tun! Es ist einfach nicht deren Handschrift. Sie treten die Schädeldecke ein, sie zertrümmern den Unterkiefer, schlagen alle Zähne aus und tanzen auf den Rippen, bis alle gebrochen sind, und manchmal vergewaltigen sie auch. Aber sie ritzen keine Symbole. Sie zünden auch keine privaten Wohnhäuser an. Wohnheime schon. Das sind Symbole. Private Wohnhäuser aber nicht. Keine Ahnung, wo der Unterschied liegt, zumal sie sonst auch gerne mal versuchen, Menschen mit Autos zu überfahren. Nazis haben eine gewisse Handschrift.
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Zu der Demorandale: Da geht es nicht um Antifa, sondern schlicht um Randale. Die meisten, die da losschlagen, sind Hooligans, die ein politisches Feigenblatt brauchen. Dann gibt es Leute, die durch Erfahrungen bei Ausschreitungen zu Polizistenhassern geworden sind. Denn auch die Bereitschaftspolizei hat ein Problem mit Lustschlägern, daß aber gerne ignoriert wird, solange die Beamten nicht gerade ein ARD-Kamerateam verprügeln. (Auch in diesem Fall hat es ewig gedauert, bis die Beamten endlich zur Rechenschaft gezogen wurden.) Und der Rest sind Linksextremisten, denen jeder Anlass recht ist, um Revolution zu spielen. Ich gehe schon seit 10-15 Jahren nicht mehr auf Antifademos. Die Gründe... siehe oben. Es ist sinnlos.
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Zitat von califax Zur Presse: Journalisten sind Idioten. In diesem Kontext ist dieser Satz uneingeschränkt wahr. Dazu stehe ich. Diese Leute haben keine Ahnung und wollen auch gar nichts wissen. Sie wollen nur Schlagzeilen. Die meisten Straftaten werden nicht berichtet, weil sie lokal sind und Lokaljournalisten keine Feinde bei Polizei und Politik wollen. Was überregional auftaucht, ist meist Unsinn.
Hier habe ich, lieber Califax, dieser Tage einen interessanten Artikel aus dem Jahre 1953 gefunden. Es kommt mir dieser Gedanke - ähnlich in der Politik - wenn am Anfang einer Karriere noch so gute und lautere Absichten bestehen kommt man dennoch an "ein Anpassen an Vorgaben und Interessen" nicht drumrum.
John Swinton, einstiger Redaktionsleiter und Personalchef der New York Times, 1953:
"Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint.
Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde sofort auf der Straße und müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los.
Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot.
Sie wissen es und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unser Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte."
Ich hatte auch nicht im Sinn, Antifa-Gruppen zu verteidigen; wenn's nach mir ginge, gäbe es überhaupt keine "Gruppen", die sich aus wie auch immer gearteten Gründen aufplustern müssen. ...allerdings halte ich es durchaus für gerechtfertigt, so eine Gruppe zu gründen (sei das nun Antifa oder anderweitig benannt), um sich vor Bedrohungen zu schützen.
Meine Meinung zu Hooligans in Antifa-Mode kennen Sie ja bereits.
Zitat von califaxUnsere Aggressivität bestand zum Beispiel darin, daß wir wegen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen eine Schülerdemo machten. Ironischerweise waren die Organisatoren eher die konservativen Schüler, aber wir Langhaarigen passten halt besser ins Beuteschema. Andere Aggressionen waren das Tragen von T-Shirts mit Aufdrucken wie "NO NAZIS" oder "Nazis raus!" Wir hätten, als das ganze Irrenhaus losging, auch gar nicht zuschlagen können. Wir waren dünne Hemden mit Hemmungen, die Nazis waren Muskelpakete, denen alles wurscht war.
Dagegen läßt sich natürlich überhaupt nichts sagen (wenn auch der Spruch "Nazis raus" nicht sehr intelligent ist, aber damit müssen sie leben).
Wie selbst sagen, unterscheidet sich diese Lage völlig vom "Antifaschismus ohne Faschisten", wie er mir vor allem bekannt ist.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Ich hatte auch nicht im Sinn, Antifa-Gruppen zu verteidigen; wenn's nach mir ginge, gäbe es überhaupt keine "Gruppen", die sich aus wie auch immer gearteten Gründen aufplustern müssen. ...allerdings halte ich es durchaus für gerechtfertigt, so eine Gruppe zu gründen (sei das nun Antifa oder anderweitig benannt), um sich vor Bedrohungen zu schützen.
Meine Meinung zu Hooligans in Antifa-Mode kennen Sie ja bereits.
Grüße, F.A.
Natürlich, F. A., sich zu verteidigen und zu schützen ist immer gerechtfertigt.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Zitat von Nola --------Anfang Zitat--------------------------------------------------
Es gibt keine Pressefreiheit ...
Die gleiche Lamoryanz, wie sie hier Herr Swinton zeigt, gibt es ja auch heute noch. Da wird von diese Jornalisten nur eines vergessen:
Pressefreiheit ist immer die Freiheit dessen, der die Druckerpresse hat. Der bestimmt letztlich was er druckt und was nicht.
Ich glaube übrigens nicht, daß Swinton unbedingt im Recht und der Verlag im Unrecht ist. Wenn er dafür bezahlt wird, zu berichten, dann ist "seine ehrliche Meinung" auch nicht gefragt. Ehrlichkeit ist natürlich eine Tugend, aber solange wir Swinton's Meinung nicht kennen, wissen wir nicht, ob wir ihn nicht auch dafür feuern würden.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Allerdings: Als ich Ihren Beitrag weiter oben gelesen habe, hatte ich schon die Vermutung, dass Sie diesen Leuten ein zu hohes Maß an Prinzipientreue zusprechen. Zumindest sind "die Neonazis" wohl keine homogene Gruppe mit internen Regeln, sondern wohl eher eine recht bunte Mischung aus marodierenden Klein-Banden, die ihre "Prinzipien" eher spontan festlegen, z.B. abhängig vom durchschnittlichen Alkoholpegel. ...nur eine Vermutung meinerseits, ohne genauere Kenntnisse der Szene.
Zitat von F.AlfonzoZumindest sind "die Neonazis" wohl keine homogene Gruppe mit internen Regeln, sondern wohl eher eine recht bunte Mischung aus marodierenden Klein-Banden, die ihre "Prinzipien" eher spontan festlegen, z.B. abhängig vom durchschnittlichen Alkoholpegel.
Was auch daran liegt, daß viele ja noch rechts von der NPD stehen, jedenfalls von der offiziellen Linie der NPD, die sie als bürgerlich usw. abtun.
"Parteien", die diese extrem rechtsextreme Einstellung haben, werden aber in der Regel verboten, wie die FAP von Kühnen. Also zerfallen sie in "Freie Kameradschaften", "Freie Nationalisten" usw. Mit lockerer Organisation, vor allem durch "Informationsbüros" usw. verbunden. (Wie schon geschrieben, habe ich das mal alles ein wenig recherchiert; da gibt es dann ein "Informationsbüro Rheinland", ein "Informationsbüro Nord" usw. Dann dieses Störtebeker-Netz).
Alles also sehr "verteilt". Ob das unter dem Gesichtspunkt des Staatsschutzes eigentlich günstiger ist, als wenn man die "Parteien" hätte bestehen lassen, wäre zu diskutieren.
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