Ich vermute, es geht nicht nur mir so: Was mich an den Rotgrünen abstößt, das ist nicht nur ihr Weltbild, sondern es ist fast noch mehr ihr Stil. Diese Rechthaberei, diese Überhöhung politischer Interessen mit moralischen Ansprüchen, dieses ganze Welterrettungsgerede.
Wie unredlich das ist, wird immer dann besonders deutlich, wenn man mal wieder eine Wende vollzieht und flugs das, was man noch gestern im Brustton moralischen Rechts verordnet hat, jetzt mit demselben Pathos verteufelt. Die "nachwachsenden Rohstoffe", die noch vor wenigen Jahren die Rettung bringen sollten, sind jetzt unter dem neuen Namen "Biodiesel" des Teufels.
Und, lieber Zettel, was genauso übel ist: Niemand in der Presse wird das so kommentieren, denn dann müßte man die Presse ja fragen, warum sie sich kritiklos als Lautsprecher zur Verfügung gestellt hat! Nein, sie wird diese Kehrtwende kommentarlos mitmachen und die nächste Ökosau lauthals anpreisen. Schade eigentlich!
Tja, lieber Zettel, das ist nun einmal das Programm der Linken, insbesondere der Grünparteien: Simple Feindbilder (USA, Kapitalismus, Freiheit, die "Rechten") propagieren und stets opportune Politik betreiben - lustigerweise genau das, was immer "den anderen" vorgeworfen wird. In zwei Monaten wird ja in Österreich erneut gewählt (wann folgt eigentlich Deutschland? ), und realistischerweise gibt es nur drei Koalitionsvarianten. Eine davon wäre Rot-Grün, eine durchaus realistische Variante. Wissen Sie, lieber Zettel, ich schreibe ja am liebsten Horrorgeschichten, aber all die Vampire, Werwölfe und Monstren aus dem All können es mit der Schreckensvorstellung einer solchen Regierung nicht im Entferntesten aufnehmen. Und wenn man bedenkt, dass eine Links-Linke Regierung bei der nächsten deutschen Bundestagswahl höchst wahrscheinlich ist steht zu befürchten, dass der Morgenthau-Plan spät, aber doch noch verwirklicht wird. Vielleicht sollte man jetzt schon den Flug nach Neuseeland buchen, solange Flugreisen für den Pöbel noch erlaubt sind.
Zitat von DagnyKurz aus dem Urlaub: a) Die Chemische Industrie wird am Ende des Öls auf Biomasse umsteigen. Entsprechende Grundlagenforschung findet statt. b) Die Rote Heidi hat Orwell gelesen und kennt den 'Neusprech'.
In Antwort auf:Die Chemische Industrie wird am Ende des Öls auf Biomasse umsteigen.
Oder auf Kohleverflüssigung. Kohleverflüssigung und Kohlevergasung können auch als Energiequelle/Energieträger Erdöl und Erdgas ersetzen. Diese Verfahren werden umso lohnenswerter, je höher der Ölpreis steigt. Öl und Gas sind im Vergleich zu Kohle geradezu klimaschonend. Ökos sollten sich also nicht zu voreilig über steigende Ölpreise freuen...
In der Tat ist die Unverforenheit sich in nicht einmal 2 Jahren um 180 Grad zu drehen schon ungewöhnlich schnell. Neu ist das Konzept aber nicht. In der siebziger Jahren waren sich die selben Leute sicher, eine neue Eiszeit stehe bevor, die heute die Klimaerwärmung anbeten.
Und wenn wir (vielleicht) irgendwann dann doch zu dem Ergebnis kommen, dass Solarzellen ein großer Schuss in den Ofen gewesen sind, werden die selben Leute, denen heute kein Solardach zu wenig gefördert werden kann, sich in die erste Reihe der Protestanten stellen, die schon immer gewusst haben, wie giftig und schlimm die Herstellung von eben diesen schon immer gewesen ist (ich freue mich schon ein bissel aif die Reaktion der Grünen, wenn Ihnen jemand mal erklärt, wieviel Gift bei der Herstellung des so als Ökoauto geliebten Prius entsteht...)
Der Stil ist nicht nur geprägt von dem moralischen Anspruch der Gute zu sein, gleichzeitig kommt einer geradezu prophetische Sicherheit Recht zu haben mit der völligen Unmöglichkeit sich zu irren. Es ist prinzipiell nichts dagegen zu sagen, wenn jemand eine falsche Position einsieht und fortan das Gegenteil vertritt, aber die moralische Inbrunst und Sicherheit jetzt mit der anderen Meinung auf jeden Fall recht zu haben und der Gute zu sein, die finde ich so absurd.
In Antwort auf:The programmes of land retirement and reservation have been so successful worldwide that between 1982 and 2003, national parks grew from nine million square kilometres to 19million, 12.5 per cent of the earth’s surface – or more than the combined land of China and South-East Asia. In the US more than one billion acres of agricultural land is lying fallow. So the idea that land has been lost from ordinary crops to biofuels is not really true; rather, it has been lost from agricultural production altogether.
dieser Brustton der Überzeugung ist ja noch arroganter, wenn man bedenkt, daß die Ursache des Mangels ja die ureigenste Politik der Zeloten ist. Es soll ja dem Fortschritt jedes Türchen zur Weiterentwicklung vor der Nase zugeschlagen werden, kaum daß der Erfindungsreichtum des Menschen einen Ausweg aus der letzten Gängelung gefunden hat. Bis dann, so hoffen sie, die Ökodiktatur der Weisen (Grünen) als letzter Ausweg akzeptiert wird.
Zitat von Robert Z. Öl und Gas sind im Vergleich zu Kohle geradezu klimaschonend. Ökos sollten sich also nicht zu voreilig über steigende Ölpreise freuen...
Kohle, lieber Robert Z., hat für diese Ökos nicht dieselbe affektive Bedeutung wie Nuklearenergie.
Man mag finden, daß es abgeschmackt ist, solche persönlichen Gesichtspunkte als Argumente zu verwenden; ich halte sie aber hier für wichtig (siehe die Serie "Die Deutschen und das Atom"): Diejenigen, die jetzt in der Partei der Grünen, in diesen vielen Umweltverbänden das Sagen haben, erfuhren ihre prägenden Erfahrungen vor Brokdorf, Wackersdorf, Gorleben, in der "Freien Republik Wendland" usw.
Da zogen sie Arm in Arm umher, prügelten und ließen sich verprügeln, hantierten mit Enterhaken, um Bauzäune einzureißen, wurden von den Wasserwerfern durchnäßt.
Es war der Triumph ihres Lebens, als sie 1998 ihre Regierung bekamen und aus ohnmächtigen Revoluzzern zu denjenigen geworden waren, die die Entscheidungen treffen konnten. "Die Industrie zwingen", das war ein Lieblingswort von Jürgen Trittin, der repräsentativ für diese Leute ist.
Leute, die eher Deutschland mit Kohlekraftwerken zupflastern werden, als jemals der Weiterführung oder gar dem Ausbau der nuklearen Energieerzeugung zustimmen.
Übrigens hat die affektive Ablehnung des Flugverkehrs ähnliche Gründe; da war das prägende Erlebnis das Theater, das beim Bau der Startbahn West in Frankfurt veranstaltet wurde.
Zitat von LlarianDer Stil ist nicht nur geprägt von dem moralischen Anspruch der Gute zu sein, gleichzeitig kommt einer geradezu prophetische Sicherheit Recht zu haben mit der völligen Unmöglichkeit sich zu irren. Es ist prinzipiell nichts dagegen zu sagen, wenn jemand eine falsche Position einsieht und fortan das Gegenteil vertritt, aber die moralische Inbrunst und Sicherheit jetzt mit der anderen Meinung auf jeden Fall recht zu haben und der Gute zu sein, die finde ich so absurd.
Genau das ist es, was mich zu diesem Beitrag veranlaßt hat, lieber Llarian. Das Fehlen jeder Selbstkritik; die missionarische Haltung, die diese Leute sozusagen durch alle ihre Kehrtwenden begleitet.
Übrigens ist das ja alte kommunistische Praxis. Daß die "Linie" sich ändert, war und ist normal. Aber die jeweils gültige Linie haben alle so zu vertreten, als sei sie die letztgültige Wahrheit.
Zitat von LlarianDer Stil ist nicht nur geprägt von dem moralischen Anspruch der Gute zu sein, gleichzeitig kommt einer geradezu prophetische Sicherheit Recht zu haben mit der völligen Unmöglichkeit sich zu irren. Es ist prinzipiell nichts dagegen zu sagen, wenn jemand eine falsche Position einsieht und fortan das Gegenteil vertritt, aber die moralische Inbrunst und Sicherheit jetzt mit der anderen Meinung auf jeden Fall recht zu haben und der Gute zu sein, die finde ich so absurd.
Genau das ist es, was mich zu diesem Beitrag veranlaßt hat, lieber Llarian. Das Fehlen jeder Selbstkritik; die missionarische Haltung, die diese Leute sozusagen durch alle ihre Kehrtwenden begleitet. Übrigens ist das ja alte kommunistische Praxis. Daß die "Linie" sich ändert, war und ist normal. Aber die jeweils gültige Linie haben alle so zu vertreten, als sei sie die letztgültige Wahrheit.
Den Unterschied zu den Kommunisten sehe ich in der von Llarian erwähnten moralischen Inbrunst und Sicherheit, die eher an den politisierenden Protestantismus à la Niemöller und dessen diverse Kehrtwendungen erinnert. "Moralisch" will man als Kommunist ja gerade nicht sein.
Ob man die grüne Bewegung nicht überhaupt als das Produkt eines bestimmten, nämlich evangelischen Konfessionsmilieus ansehen kann? Hängt vielleicht sogar der linke Oppositionalismus in der Bundesrepublik insgesamt mit der ungewohnten Minderheitenlage der Protestanten zusammen, die sich in den 50er, 60er Jahren einer katholisierenden offiziellen Politik gegenübersahen? Ob nicht so etwas auch mitschwang, als Walter Dircks das Schlagwort von der "Restauration" ausgab?
Zitat von ZettelÜbrigens ist das ja alte kommunistische Praxis. Daß die "Linie" sich ändert, war und ist normal. Aber die jeweils gültige Linie haben alle so zu vertreten, als sei sie die letztgültige Wahrheit.
Den Unterschied zu den Kommunisten sehe ich in der von Llarian erwähnten moralischen Inbrunst und Sicherheit, die eher an den politisierenden Protestantismus à la Niemöller und dessen diverse Kehrtwendungen erinnert.
Dem stimme ich zu. Die Gemeinsamkeit ist die Sicherheit, mit der die jeweilige Linie als die allein richtige vertreten wird. Aber die, sagen wir, moralische Tiefe vieler Grüner mag bei den Kommunisten fehlen (jedenfalls bei den zynischen; die moralischen gab es ja auch einmal).
Zitat von KalliasOb man die grüne Bewegung nicht überhaupt als das Produkt eines bestimmten, nämlich evangelischen Konfessionsmilieus ansehen kann? Hängt vielleicht sogar der linke Oppositionalismus in der Bundesrepublik insgesamt mit der ungewohnten Minderheitenlage der Protestanten zusammen, die sich in den 50er, 60er Jahren einer katholisierenden offiziellen Politik gegenübersahen? Ob nicht so etwas auch mitschwang, als Walter Dircks das Schlagwort von der "Restauration" ausgab?
Da könnten, lieber Kallias, in der Tat interessante Verbindungen bestehen.
Auf eine Formel gebracht könnte man sagen: Die Grünen der achtziger, neunziger Jahre - das war Kommunismus plus protestantische Ethik.
Was sich ja auch in Personen verköperte wie der (mir durchaus sympathischen und sehr intelligenten) Antje Vollmer, Pastorin und in ihrer Jugend Kommunistin. Und zurückverfolgen kann man das bis zur Bewegung "Kampf dem Atomtod", zu deren Protagonisten der Pastor Niemöller gehörte, bis zur Friedensbewegung, ja sogar bis zur RAF. Ulrike Meinhof entstamm dem linksprotestantischen Milieu; Johannes Rau gehörte ebenso zum Bekanntenkreis wie Gustav Heinemann. Ihre Ziehmutter Renate Riemeck verkörperte diese Synthese ähnlich wie jetzt Antje Vollmer - evangelische Pädagogin und zugleich Vorsitzende der kommunistischen Tarnorganisation DFU.
Da spielt wohl vieles eine Rolle - eine rigorose Moral, eine dezisionistische Haltung (Gudrun Enßlin wollte, so lautet eine Interpretation, nicht so entscheidungsschwach sein wie ihr Vater, der Pastor, der im Dritten Reich nicht den Mut gehabt hatte, sich der "Bekennenden Kirche" anzuschließen).
Allgemein spielt natürlich eine zentrale Rolle, daß der Marxismus die vierte der großen Offenbarungsreligionen ist; anders als die drei anderen mit dem Anspruch auf Wissenschaftlichkeit auftretend und insofern attraktiv für diejenigen, die glauben wollen, aber an den Gott des AT und seinen Sohn nicht mehr glauben können.
Genauso schlimm wie der Opportunismus und die Besserwisserei ist die mangelnde Konsistenz in der Politik. Wir hatten IMHO in den letzten 15 Jahre exakt zwei konsistente Vorschläge in der Politik:
i) Die CO2 Steuer ii) Das 25% Steuersystem von Merz und Kirchhoff.
Für i) war Rot-Grün 7 Jahre an der Macht und an der unterschiedlichen Besteuerung hat sich exakt Null geändert. Kerosin ist immer noch steuerfrei, Heizöl (technisch Diesel) hat ein bisschen Steuern, Diesel ein bisschen mehr und Benzin richtig viel. Nicht einmal bei Autosprit ist das logisch, weil 1 Liter Diesel MEHR CO2 erzeugt als ein Liter Benzin, aber trotzdem mit niedrigeren Steuern belastet ist.
Zu ii) kam es erst gar nicht ...
Naja, die Politik ist nicht logisch und noch viel seltener konsequent.
Ähnlich unlogisch ist auch das permanente Argument, dass man mit Kernenergie die Klimakrise nicht lösen könne. Keine Ahnung, warum das mit Solarenergie gehen soll, die noch immer - trotz Milliardenförderung - im Promillebereich rumlungert.
Zitat von egghatNaja, die Politik ist nicht logisch und noch viel seltener konsequent.
So ist es, lieber egghat. Zu einem erheblichen Teil liegt das wohl im Wesen des demokratischen Prozesses, der auf den Kompromiß gerichtet ist, also gegen Konsequenz.
Im positiven Fall vermeidet das extreme Entwicklungen, im negativen verhindert es vernünftige Problemlösungen. Systemtheoretisch gesprochen haben wir es mit einem System mit vielen negativen Rückkopplungen zu tun, die in ihrer Gesamtheit das System stabil halten. Oder immobil, je nachdem, wie man es sieht.
Zitat von egghatÄhnlich unlogisch ist auch das permanente Argument, dass man mit Kernenergie die Klimakrise nicht lösen könne. Keine Ahnung, warum das mit Solarenergie gehen soll, die noch immer - trotz Milliardenförderung - im Promillebereich rumlungert.
Soweit ich das überblicke, konnten alle Rechnungen, die den "Ausstieg aus der Atomenergie" bei gleichzitigem Verzicht auf neue Kohlekraftwerke vorsehen, nur aufgehen, wenn man einen massiven Rückgang des Energieverbrauchs voraussetzte.
Da die Menschen nun einmal gern Dinge tun, die Energie verbrauchen, lag es immer in der Logik dieses Ansatzes, den Menschen diese Dinge im besten Fall zu vermiesen, im schlimmsten und realistischen zu verbieten.
Entweder kehrt Deutschland zur Vernunft zurück und steigt aus diesem unvernünftigen Ausstieg wieder aus, oder wir werden schrittweise den Weg in die Ökodiktatur gehen.
Auch das steht bei den Wahlen 2009 auf dem Spiel.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen im "kleinen Zimmer"! Ich habe mir Ihren Blog angesehen und begrüße Sie als Verstärkung der Ökonomenriege in diesem Forum.
Ich finde den Mangel an Konsequenz eigentlich gar nicht so falsch, das will ich auch begründen:
Nach meiner bescheidenen Erfahrung gibt es nur zwei wirklich konsequente Standpunkte was den Aufbau einer gesellschaftlichen Machtstruktur angeht und das ist der Kommunismus auf der einen Seite und anarchistischer Libertärismus auf der anderen. Dazwischen erscheint mir alles in irgendeiner Form inkonsequent zu sein. Sozialdemokraten (die wenigen die es noch gibt) streben zwar eine Verteilung von oben nach unten an, sind aber nicht so konsequent deshalb jeden Reichen zu enteignen. Liberale wünschen sich individuelle Freiheit, aber selbst der große Liberale Ludwig von Mises war für einen Nachtwächterstaat. Endgültige Konsequenz ist schwierig, solange man nicht von absoluten Idealen oder absoluten Ideen getrieben ist.
Natürlich würden wir uns alle mehr Konsistenz in der Politik wünschen, aber die Idee alles müsse konsequent sein ist der Untergang all dessen was wir heute als liberal und nicht als libertär ansehen.
Lieber Zettel, die rote Heidi hin und her - mir kommt sie in diesem Fall zu Unrecht ins Fadenkreuz. Ihr ist es zu verdanken, daß ihr Ministerium nicht dem Außenministerium unterstellt wurde, was dann mit den Geldern nach dem Gießkannenprinzip umgegangen wäre. Und so hat sie auch vor der Übertreibung mit den "nachwachsenden" Energieträgern gewarnt, weil sie wirklich genau darauf achtet, daß alles als Hilfe zur Selbsthilfe gelten soll, wie es ja auch bei dem Aufbau eigener Versorgungsstrukturen in den armen Ländern geschehen soll. Grüßchen, Inger
Zitat von IngerIhr ist es zu verdanken, daß ihr Ministerium nicht dem Außenministerium unterstellt wurde, was dann mit den Geldern nach dem Gießkannenprinzip umgegangen wäre.
Ehrlich gesagt, liebe Inger, ich hätte die Auflösung dieses Ministeriums nicht als Verlust empfunden, im Gegenteil.
Was uns fehlt, das ist u.a. ein Außenhandelsministerium, wie es die meisten Staaten haben. Dort könnte man die meisten Abteilunge des jetzigen Entwicklungshilfe-Ministeriums eingliedern; andere ins Außen- und ins Wirtschaftsministerium.
Und da wir gerade bei diesem Thema sind: Was uns außerordentlich fehlt, das ist ein Europministerium. In Frankreich zB gab es das bis 2007. Sarkozy hat es zwar ins Außenministerium eingegliedert, aber unter einem eigenen Staatsminister ist es noch so umfangreich wie ein eigenes Ministerium.
Hi Zettel, das Entwicklungshilfeministerium hat nichts mit Außenhandel zu tun. Und da von diesem Ministerium nichtstaatliche Organisationen in ihrer Wirksamkeit gefördert werden, können auch kostengünstig Strukturen gebildet werden, die das Überleben garantieren. Grüßchen, Inger
In Antwort auf: Ich vermute, es geht nicht nur mir so: Was mich an den Rotgrünen abstößt, das ist nicht nur ihr Weltbild, sondern es ist fast noch mehr ihr Stil. Diese Rechthaberei, diese Überhöhung politischer Interessen mit moralischen Ansprüchen, dieses ganze Welterrettungsgerede.
Erinnert mich an George W. Bush. Der äußert auch gerne moralische Ansprüche. Hat Reagan auch getan. Die Welt zu retten gaben die beiden auch immer gerne vor. Stößt Sie das bei denen eigentlich auch ab?
Ich finde den Ausdruck "Wendehälse" übrigens nicht unstrittig als Bezeichnung für das Verhalten. Ein Wendehals ist für mich das gleiche wie "ein Fähnlein im Wind". Also ein Opportunist, der keine eigene Meinung hat sondern sich nach dem richtet, was für ihn den größten Vorteil verspricht. Die Frage ist, ob die grünen Bundespolitiker nun wirklich keine eigene Meinung zu Biosprit haben, oder ob die grünen Bundespolitiker nicht eben plötzlich gemerkt haben, dass ihr Biodiesel-Traumland nicht existiert, ihre also durchaus vorhandene eigene Meinung wohlbegründet geändert haben. Das wäre dann kein Opportunismus in meinen Augen. Es wäre nur die ganz normale Unverfrorenheit von Politikern, sich umzuentscheiden und später so zu tun, als ob sie schon immer dieser Meinung waren. Man könnte ja auch mal Angela Merkel fragen, was sie heute zu ihrem Statement am 11. September sagt "Solidarität heißt, im Zweifelsfalle zu allem bereit zu sein". Da wird sie wahrscheinlich auch versuchen, ihre damalige Position zu relativieren. Was mich auf eine andere interessante Frage führt: Vielleicht ziehen die Grünen ja auch deshalb besonders den Zorn auf sich, weil ihre Abgeordneten Aussagen machen, mit denen man sie festnageln kann. Viele Politiker verfolgen eher die Strategie nichts zu sagen, was man ihnen später nochmal als Beleg für eine bestimmte Position vorhalten könnte...
In Antwort auf:Ich vermute, es geht nicht nur mir so: Was mich an den Rotgrünen abstößt, das ist nicht nur ihr Weltbild, sondern es ist fast noch mehr ihr Stil. Diese Rechthaberei, diese Überhöhung politischer Interessen mit moralischen Ansprüchen, dieses ganze Welterrettungsgerede.
Erinnert mich an George W. Bush. Der äußert auch gerne moralische Ansprüche. Hat Reagan auch getan. Die Welt zu retten gaben die beiden auch immer gerne vor. Stößt Sie das bei denen eigentlich auch ab?
Bushs religiöser Fundamentalismus ist mir in der Tat zuwider, lieber Omni. Einer der Gründe, warum ich Bush unsympathisch finde (ein anderer ist diese cowboyhafte Körpersprache, zu der der Berliner sagt: Der kann vor Kraft nich loofen).
Nur geht es bei der Beurteilung eines Staatsmanns ja nicht um persönliche Sympathie oder Antipathie. Bush hat, soweit ich das sehe, seine Außenpolitik nie durch seine religiösen Auffassungen beeinflussen lassen.
Er tritt für die Verbreitung der Demokratie ein. Nicht als Weltverbesserer, sondern weil er - wie seinerzeit Roosevelt, wie Kennedy - davon überzeugt ist, daß dies der Sicherheit der USA dient. Das hat er in seiner zweiten Inaguration Speech gesagt und noch einmal in einer State of the Union Address ebenfalls zu Beginn seiner zweiten Amtszeit.
Ähnlich ist es bei Reagan gewesen.
Zitat von OmniDie Frage ist, ob die grünen Bundespolitiker nun wirklich keine eigene Meinung zu Biosprit haben, oder ob die grünen Bundespolitiker nicht eben plötzlich gemerkt haben, dass ihr Biodiesel-Traumland nicht existiert, ihre also durchaus vorhandene eigene Meinung wohlbegründet geändert haben.
Ihr gutes Recht. Aber dann sollten sie doch erst mal wenigstens schweigen und nicht schon wieder den Zeigefinger erheben; jetzt gegen die USA, weil dort Mais für Ethanol angebaut wird.
Zitat von OmniMan könnte ja auch mal Angela Merkel fragen, was sie heute zu ihrem Statement am 11. September sagt "Solidarität heißt, im Zweifelsfalle zu allem bereit zu sein".
Dieses Zitat kenne ich nicht. Wo hat sie das denn in welchem Zusammenhang gesagt?
Zitat von Omni Da wird sie wahrscheinlich auch versuchen, ihre damalige Position zu relativieren.
Das kommt ganz darauf an, was sie gemeint hat. Der damalige Kanzler hat bekanntlich von "uneingeschränkter Solidarität" gesprochen. Und der hat seine Position in der Tat "relativiert", indem er Bush die Solidarität beim Irakkrieg verweigert hat.
Zitat von Omni Was mich auf eine andere interessante Frage führt: Vielleicht ziehen die Grünen ja auch deshalb besonders den Zorn auf sich, weil ihre Abgeordneten Aussagen machen, mit denen man sie festnageln kann.
Mag sein. Meinen Zorn jedenfalls ziehen sie auf sich, weil sie (jedenfalls in ihren Verlautbarungen; gehandelt hat zB Fischer sicherlich nach anderen Maximen) die Aufgabe der Politik nicht darin sehen, für praktische Probleme konsensfähige Lösungen zu finden, sondern die Welt mal zu verbessern, mal zu erretten. Daß sie - immer dem Anspruch nach - ihre Politik nicht von pragmatischen Zielen, sondern von Visionen leiten lassen.
Zitat von Zettel Leute, die eher Deutschland mit Kohlekraftwerken zupflastern werden, als jemals der Weiterführung oder gar dem Ausbau der nuklearen Energieerzeugung zustimmen.
Sollten sie dabei auf die Braunkohle kommen, würden sie in Sachsen einen Sturm ernten, der sich gewaschen hat. Speziell mit Leuten wie Trittin. In Leipzig ist die DDR nicht nur am Wunsch nach Videorekordern gescheitert. Bei weitem nicht...
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von califaxSollten sie dabei auf die Braunkohle kommen, würden sie in Sachsen einen Sturm ernten, der sich gewaschen hat. Speziell mit Leuten wie Trittin. In Leipzig ist die DDR nicht nur am Wunsch nach Videorekordern gescheitert. Bei weitem nicht...
Zufällig habe ich vor ein paar Tagen, ich glaube es war im MDR, einen Bericht über die Gegend um Bitterfeld gesehen, wie sie heute ist. Den Bildern nach zu urteilen ist es wirklich eine schmucke Landschaft geworden; man hat aus den Gruben Seen gemacht, Bäume und Sträucher gepflanzt usw.
Wenn irgendwo Kohls Wort von den "blühenden Landschaften" zutrifft, dann, wie es scheint, hier.
Und da ich gerade dabei bin, lieber Califax (kann sein, daß ich das schon mal erwähnt habe): Wir haben nach der Wiedervereinigung Erfurt, Gera, Jena besucht, sind eine Woche lang mit dem Wohnwagen in Thüringen herumgefahren. Wir haben gesehen, wie heruntergekommen die Städte und Dörfer waren; selbst die Wahrzeichen, die Schlösser, die Kirchen.
Heute sind Thüringen und Sachsen fast so schön geworden wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen. Wie können viele Menschen dort so blind für das alles sein und die Kommunisten oder die Nazis wählen?
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