Gab (gibt?) es da nicht einen Pilotversuch in Holland oder Belgien, bei dem sämtliche Verkehrsschilder abmontiert wurden und es trotzdem zu keinerlei Unfällen kam? Meiner Meinung nach sind die meisten Schilder überflüssig oder verkehrshemmend. Auf was man sich alles konzentrieren muss, wenn man in die Stadt fährt: Zebrastreifen, Ampeln, zehn Schilder alle paar Meter ...
Zitat von ElomanDas Bild scheint in Frankreich, dem Mutterland aller Bürokraten, gemacht worden zu sein!
Ja, sieht so aus, lieber Eloman. Und wenn ich den Text richtig entziffere, steht das erste Schild 150 m vor dem Stoppschild. Die Schilder begleiten also sozusagen die Bremsstrecke.
Nun kann ich als Frankophiler, wenn auch Kritiker der französischen Bürokratie, natürlich der Versuchung nicht widerstehen, die Sache in ein freundlicheres Licht zu tauchen:
Es sieht so aus, als sei das eine Schnellstraße, die an einer unübersichtlichen Stelle (Anhöhe?) in ein Stoppschild mündet. Man kann sich gut vorstellen, daß es da schon oft gekracht hat, weil die Fahrer das Stoppschild zu spät sahen, um noch rechtzeitig bremsen zu können.
Und da könnte es ja sein, daß jemand auf diese skurrile Idee kam, weil dieser absurde Schilderwald nun wirklich unübersehbar ist. Und siehe - so könnte es sein -, es gab dort fortan nicht mehr diese Unfälle.
Man kann natürlich fragen, ob man das nicht anders hätte lösen können. Aber wie auch immer - auch das mag eine Lösung gewesen sein. Vielleicht hat sich auch wirklich nur ein Bürokrat ausgetobt.
Jedenfalls: Viel mehr als durch "Verkehrserziehung", verschärfte Gesetze usw. kann man vermutlich gegen Unfälle tun, indem man objektive Unfallfaktoren beseitigt. Daß Fahrer zu spät erkennen, daß sie sich nicht mehr auf einer vorfahrtsberechtigten Straße befinden, ist eine notorische objektive Unfallursache.
Ich habe mal an einer Uni gearbeitet, vor der eine mehrspurige, gut ausgebaute Straße eine Schleife machte. Just an der Stelle, wo es scharf nach links ging, bog in diese Straße ein schmale Straße ein. Diese aber war vorfahrtsberechtigt. Dort knallte es immer wieder, weil die Fahrer, die auf ihrer Avus brausten, einfach nicht die Intuition hatten, daß eine schmale, rechts einbiegende Straße vorfahrtsberechtigt sein könnte.
Erst war sie es nur gewesen, weil eben "rechts vor links" galt. Dann stellte man ein Vorfahrtsschild auf, dann ein Stoppschild. Es knallte weiter. Zuletzt stellte man ein Schild neben das Stoppschild, das einen Unfall symbolisierte. Wie es dann weiterging, weiß ich nicht.
Auch nicht, warum man nicht einfach die Vorfahrtsregelung änderte. Ich will nur sagen: Die Intuition des Fahrers dafür, wer "eigentlich Vorfahrt haben sollte", spielt bei solchen Unfällen eine wichtige Rolle.
Die Warnung vor der Eisglätte wird zwar oft mißbraucht, ist aber eigentlich sinnvoll. In der Nähe von älteren Kraftwerken kann man bei recht warmem Wetter mit blauem Himmel plötzlich ins Schneegestöber auf vereister Fahrbahn kommen. Bei Erlangen war das bis zur Stillegung des Kohlekraftwerks ein ernstes Problem.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von ElomanDas Bild scheint in Frankreich, dem Mutterland aller Bürokraten, gemacht worden zu sein!
Ja, sieht so aus, lieber Eloman.
Und da könnte es ja sein, daß jemand auf diese skurrile Idee kam, weil dieser absurde Schilderwald nun wirklich unübersehbar ist. Und siehe - so könnte es sein -, es gab dort fortan nicht mehr diese Unfälle.
Man kann natürlich fragen, ob man das nicht anders hätte lösen können.
Heutzutage löst man solch ein Problem mit speziellen Fahrbahnbelägen in speziellen Konfigurationen, die beim Überfahren höllische Geräusche von sich geben (keine Bodenwellen oder Schweller, die das Fahrzeug holpern lassen). Sie kennen das sicher von Autobahnen, wo die Markierung zum Standstreifen oft so beschaffen ist, dass sie beim Überfahren ein lautes Singgeräusch von sich gibt, was vermutlich eingeschlafene Fernfahrer aufwecken soll, damit sie nicht im Wassergraben neben der Autobahn landen.
Ich hab's schon öfter angesprochen (wenn vielleicht auch nicht in diesem Forum):
Das Problem der Bürokratisierung in Deutschland geht einher mit einem wachsenden Verlangen nach Bürokratisierung.
Anderenorts habe ich Verkehrsschilder oft als "Metapher" für andere Probleme verwendet: - Stellt man ein Stop-Schild auf, regen sich alle über das Schild auf [Staat/Behörde/beliebig einsetzbar] muss sofort das Schild entfernen, das ist nur Schikane und Geldmacherei (wenn die Polizei um die Ecke steht und lauert) - Reißt man das Stop-Schild wieder weg, kommt es an der Kreuzung irgendwann zu einem Unfall, vielleicht sogar mit Toten; und alle Leute, die sich über das unnötige Schild aufgeregt haben, regen sich nun über die Abwesenheit des Schildes auf: "Da hätte [Staat/Behörde/beliebig einsetzbar] etwas dagegen machen müssen, es war doch schon lange bekannt, dass diese Kreuzung gefährlich ist"
...nun hat sich der Verkehrsminister ein Herz gefasst und will 21 der sinnlosesten Schilder (Achtung: Ufer!!!, oder Achtung: Flughafen!!!) aus dem Verkehr ziehen. Als ich die Pressemeldung gelesen habe, war der erste Gedanke: "Wie lange dauert es wohl, bis sich irgenein Idiotenverein wie der ADAC oder sonstige Randgruppen dagegen mobilisieren?". ...hat keine 2 Stunden gedauert: "Das Rollsplit-Schild kann man doch nicht einfach entfernen, das ist eine Todesfalle für alle Motorradfahrer".
Was soll man dazu noch sagen? Die Entmündigung der Bürger im großen Stil fängt nicht an, sie ist schon seit Jahrzehnten im Gange. Jeder fühlt sich "überreguliert", aber wenn dann auch nur der popeligste Anteil an Regulierung zurückgenommen wird, schreien alle nach dem Staat.
Lieber Zettel, ich sage ihnen meine ehrliche Meinung: Dieses Volk ist erledigt!
Zitat von F.AlfonzoDie Entmündigung der Bürger im großen Stil fängt nicht an, sie ist schon seit Jahrzehnten im Gange. Jeder fühlt sich "überreguliert", aber wenn dann auch nur der popeligste Anteil an Regulierung zurückgenommen wird, schreien alle nach dem Staat.
Lieber Zettel, ich sage ihnen meine ehrliche Meinung: Dieses Volk ist erledigt!
dazu eine kleine Anekdote: 1992 fand in Sevilla eine Weltausstellung statt. In den deutschen Pavillon kam man durch einen breiten, längeren und hohen Eingang, dessen Decke mit allen möglichen, auf dem Kopf angeschraubten Verkehrsschildern zugepflastert war. Das muß man sich mal vorstellen: Man war völlig frei in der Gestaltung, aber der erste Eindruck, den man der Welt von Deutschland vermittelt hat, war ein Schilderwald!
Es ist noch eine zweite Interpretation möglich, die noch erschreckender ist, denn das Motto dieser Weltausstellung lautete "Die Geburt einer neuen Welt". Hat man sich so die Zukunft vorgestellt, an der man aktiv mitarbeiten wollte?
Wie Sie schon angemerkt haben: Was soll man dazu noch sagen?
Ich bin zwar Österreicher, aber in Punkto Bürokratie können wir ja mittlerweile fast schon mit Deutschland mithalten. Jedenfalls habe ich vor ein paar Tagen bei der Autofahrt nach Hause etwas bemerkt, das mir wohl erst im Zuge dieser Diskussion aufgefallen ist. Ein bestimmter Streckenabschnitt wurde vor wenigen Tagen neu asphaltiert. Klarerweise fehlen noch die Straßenmarkierungen. Welches Schild wurde deshalb angebracht? Richtig: Achtung, fehlende Straßenmarkierungen! Ich bin schon gespannt, ob später noch ein Schild folgt: Achtung, nicht vor den Straßenmarkierungen erschrecken!
Dieses Schuld ist nur seiner Zeit noch etwas voraus. Mit der zunehmenden Verbreitung von Fahrspurassistenten wird die Zahl der Fahrer zunehmen, die nach Gehör fahren. In Zukunft wird man Verkehrshinweise wohl direkt in den Bordcomputer funken. :)
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von F.AlfonzoIch hab's schon öfter angesprochen (wenn vielleicht auch nicht in diesem Forum): Das Problem der Bürokratisierung in Deutschland geht einher mit einem wachsenden Verlangen nach Bürokratisierung.
Fürwahr, lieber F. Alfonzo. Es ist, sagen wir, ein Gesamtkunstwerk:
Irgendwo passiert irgendwas. Ein Unfall, ein Verbrechen (jemand erschießt zB Menschen mit einer Pumpgun), ein Seuche (sagen wir, die Schweinepest).
Dann setzt ein Zusammenspiel ein. Teil 1: Zusammen spielen die Ängste unserer Menschen (die in den letzten Jahrzehnten systematisch entwickelt wurden, seit es schick wurde, sich "zu seiner Angst zu bekennen") und die Interessen der Medien, die sich immer über eine Angst freuen, die sie melden und damit verstärken können.
Es folgt das Zusammenspiel, Teil 2: Politiker, vor allem grüne und rote, sehen ihre Chance, von dieser Angst zu profitieren, und versprechen umgehende Abwehr der Gefahr, ja Schutz vor deren Wiederkehr. Es entstehen Verordnungen (wie die wahnwitzigen Hundeverordnungen), neue Gesetze oder Verschärfungen bestehender (Waffengesetze usw.)
Und in Teil 3 des Zusammenspiels kommt die Bürokratie hinzu: Sie freut sich über neue Aufgaben, also neue Planstellen, also anstehende Beförderungen. Es entsteht ein Apparat, der nicht mehr zu beseitigen ist. Zum Beispiel gibt es in Teilen Deutschland inzwischen bei den Stadtverwaltungen eine Behörde, die über jeden Hund in der Stadt eine Akte führt. Weil einmal Unfälle mit Hunden vorgekommen waren, also eine Medienkampagne, also Aktionen der Parteien. Und am Ende eben eine Bürokratie.
und dann gibt es manchmal nochh den Teil (4) in dem die öffentlichen Ausgaben jede Finanzierung übersteigen und Gelder und Planstellen gestrichen werden, was bei einem maximal aufgeblähten und beschäftigten Behördenapparar dazu führt, daß bestimmte Aufgaben nicht mehr erledigt werden können. Berlin etwa hat ziemlich viel Auflagen, die beim Fällen von Bäumen berücksichtigt werden müssen. Als wir einmal einen Baum kappen mußten, ergab der Anruf beim Grünflächenamt, daß sie dort keine Leute hätten und keine Zeit und überhaupt. Wir sollten ihn doch einfach kappen. Was in Zeiten des Überflusses ungehemmt wachsen konnte, schrumpft in Zeiten des Mangels nicht etwa gesund, sondern äußerst ungesund.
Zitat von Thomas PauliBerlin etwa hat ziemlich viel Auflagen, die beim Fällen von Bäumen berücksichtigt werden müssen. Als wir einmal einen Baum kappen mußten, ergab der Anruf beim Grünflächenamt, daß sie dort keine Leute hätten und keine Zeit und überhaupt. Wir sollten ihn doch einfach kappen.
Vielleicht ein Bürokrat aus dem Osten? Mir ist das mehrfach aufgefallen, daß sozusagen als Gegenstück oder Ergänzung zum Kontrollwahn sich eine Wurschtigkeit bei den Kontrollierenden einstellt.
In überbürokratisierten Staaten (wir stehen ja erst am Anfang, die DDR war viel weiter) blüht immer auch die Schlamperei. In den drei klassischen Bürokratien - der russischen, von den Zaren bis zu Gorbatschow, der Kakaniens und der des Osmanischen Reichs - waren Schlamperei und Korruption allgegenwärtig.
Der Partner des eifrigen Bürokraten, der seine Macht lustvoll empfindet, ist der müde Bürokrat, dem alles egal ist.
vielleicht ist diese Wuschtigkeit auch einfach Müdigkeit! Die zu kontrollierenden Vorgänge sind so zahlreich und möglicherweise so schwierig zu handhaben, daß man's einfach aufgegeben hat. Ich weiß dies definitiv aus der Finanzverwaltung, wo man die Pflichtlektüre der Vorschriftenanderungen einfach eingestellt hat und mehr oder weniger nach Gutdünken aus dem Bauch entscheidet.
Zitat von Thomas PauliIch weiß dies definitiv aus der Finanzverwaltung, wo man die Pflichtlektüre der Vorschriftenanderungen einfach eingestellt hat und mehr oder weniger nach Gutdünken aus dem Bauch entscheidet.
Mein Erfahrung mit Uni-Verwaltungen ist ähnlich. Man versucht zunächst den einfachsten Weg: Ablehnen. Damit ist man, wenn man Glück hat, den Vorgang los und hat sich zugleich abgesichert, denn Ablehnen ist selten falsch. Wenn derjenige, der etwas will, beharrt, dann muß man sich halt an die Arbeit machen und stimmt oft früher oder später zu, nachdem man sich nolens volens sachkundig gemacht hat.
Oder anders gesagt: Das Ablehnen ist ein Filter. Einem Teil derer, die etwas wollen, ist die Sache nicht so wichtig; andere rechnen damit, daß sie nicht durchkommen. Also ist vieles schon erledigt, bevor es überhaupt Arbeit macht, wenn man erst einmal ablehnt.
Übrigens habe ich in Verwaltungen auch sehr kompetente und engagierte Leute kennengelernt.
Zitat von ZettelEs folgt das Zusammenspiel, Teil 2: Politiker, vor allem grüne und rote, sehen ihre Chance, von dieser Angst zu profitieren, und versprechen umgehende Abwehr der Gefahr, ja Schutz vor deren Wiederkehr.
Lieber Zettel, die Analyse war sehr gelungen, zumindest sehe ich das genauso.
Allerdings würde ich das nicht nur rot und grün anlasten, schwarz ist da genauso verantwortlich. Gerade was die Law-and-Order Beispiele angeht (jemand besorgt sich eine Schrotflinte und erschießt 10 Leute). Da sind die Konservativen gerne mit dabei und helfen bei dämlicher Gesetzgebung mit, oder iniziieren sie gar. Sei es nun auf einer juristisch/gesellschaftlich niedrigen Ebene (Indizierung von Computerspielen oder Musik), oder etwas wesentlich weiter gehendes, siehe alles, was Schäuble seit Amtsantritt vorgeschlagen hat.
Politik lebt allgemein von Angst, und die Parteien bedienen halt verschiedene Ängste. Die einzige größere Partei, die das nicht so macht, ist die FDP. Diese ist aufgrund ihres Programms aber selbst Teil der Angst, die von anderen Parteien geschürt wird.
Zitat von F.AlfonzoAllerdings würde ich das nicht nur rot und grün anlasten, schwarz ist da genauso verantwortlich.
Ich würde sagen: Ebenso, aber nicht genauso.
Zum einen sind es andere Themen. Die Umwelt- und die Gesundheitshysterie ist weniger ausgeprägt. Dafür die in Bezug auf das Verbrechen mehr (da sind ja die Rotgrünen seltsam angstresistent ).
Zum anderen scheint mir insgesamt diese Neigung, auf jedes politische Problemlein gleich mit einem Gesetz zu reagieren, bei den Schwarzgelben insgesamt doch weniger ausgeprägt zu sein als bei den Rotgrünen.
Zitat von F.AlfonzoDie einzige größere Partei, die das nicht so macht, ist die FDP. Diese ist aufgrund ihres Programms aber selbst Teil der Angst, die von anderen Parteien geschürt wird.
Das haben Sie schön gesagt. Und der zweite Satz stimmt leider.
Wenn ich von "den Schwarzgelben" gesprochen habe, dann meine ich damit, daß liberales Denken ja nicht auf die FDP beschränkt ist. Auch in der CDU gab und gibt es liberale Leute. Ich rechne sogar Angela Merkel dazu.
Ich kann Zettel nur beipflichten, vor allem, was Uni-Verwaltungen angeht. Manchmal läuft es echt gut.
Kleine Anekdote: Ich habe mein Studium vor dem Abschluss kurzfristig noch um 1 Semester verlängert, dabei aber dummerweise vergessen, dass die Semester-/Studiengebühren, deren Zahlung ja Voraussetzung für die Immatrikulation im kommenden Semester ist, zu begleichen. Die werden immer ein halbes Jahr vorher "in Rechnung gestellt", daher habe ich nicht mehr daran gedacht.
Als dann irgendwann der Exmatrikulationsbescheid im Briefkasten lag, hab ich mich vor meinem geistigen Auge schon, abstruse Ausreden äußernd, vor einem Verwaltungsgericht sitzen sehen; aber vorher (Widerspruch) kann man's ja mal mit Kommunikation versuchen, hab ich mir gedacht.
...also ab zum Amt, Situation geschildert, Ergebnis (nach 10 Minuten, inkl. Wartezeit): "Also ich stelle Ihnen da mit Sicherheit keine Hürden in den Weg; gehen Sie einfach nach nebenan zur Kasse, zahlen die Gebühren ein, dann können Sie mit der Quittung gleich wieder herkommen (anm: ca. 20 Minuten nach Ende der Öffnungszeiten) und bekommen ihre Papiere für's nächste Semester". War dann auch so.
Positives Erlebnis mit Behörden, sowas gibt's definitiv (ich konnte es auch erst nicht glauben).
Zitat von ZettelAuch in der CDU gab und gibt es liberale Leute. Ich rechne sogar Angela Merkel dazu.
diese Ader weiß sie aber ziemlich gut zu verbergen.
Haben nicht Sie, lieber RexCramer, kürzlich in einem anderen Beitrag Paul Kirchhof erwähnt? Und wer hat den als Kandidaten für das Finanzministerium präsentiert?
Angela Merkel ist aus meiner Sicht eine liberale Pragmatikerin. Wirtschaftspolitisch beruft sie sich (für mich) glaubhaft auf Ludwig Erhard. In der Industriepolitik ist sie rational; sie tritt zum Beispiel für die Nuklearenergie ein. Was die bürgerlichen Freiheiten angeht, tritt sie deutlicher für ihre Bewahrung ein als die meisten in der CDU. Sie ist eine überzeugte Antikommunistin und eine Freundin der USA und Israels.
Das gefällt mir alles. Nur ist sie eben nun einmal Kanzlerin einer Großen Koalition, die ja auch sie nicht wollte. An ihrem Kabinettstisch sitzen genau zur Hälfte Sozialdemokraten.
Ich halte es für ungerecht, ihr einen Vorwurf daraus zu machen, daß ihr Kabinett also zur Hälfte sozialdemokratische Politik macht.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.