Der Nationaldichter meiner Heimatstadt Frankfurt hat in einem seiner Gedichte einen Schnorrer beschrieben, der es darauf anzulegen pflegte, zum Essen eingeladen zu werden.
Dem nun sagte ein Bekannter, der ihm eine Lehre erteilen wollte: "Komm heut awwend zum Esse, wann de kannst". Der Schnorrer stellte sich pünktlich ein, fand aber das Tor verschlossen. Er zog die Glocke. Er rief und trommelte, als das nichts half. Bis der Gastgeber das Fenster öffnete und fragte, was das denn für ein Krach sei.
Ei, er sei doch eingeladen, sagte der Schnorrer. Worauf der andere antwortete: "So, ich habb dich eingelade. Awwer wie hebb ich geredt? 'Komm zum Esse, wann de kannst'. Kannste? Naa, de kannst ja net".
So halten die Chinesen es offenbar mit diesen Demonstrationszonen. Wie gestern im ZDF Steffen Seibert berichtete, ist noch keine einzige Demonstration, die für eine dieser Zonen angemeldet wurde, genehmigt worden.
Pelle
(
Gast
)
Beiträge:
14.08.2008 17:47
#3 RE: AKTUELLE ERGÄNZUNG: Kannste? Na, de kannst ja net
So, inzwischen gibt es erste Erfahrungen mit den extra geschaffenen drei "Demonstrationszonen":
1. Es hat noch niemand dort demonstriert (weil bisher offenbar keine der Demonstrationen genehmigt wurden).
2. Es haben Menschen Demonstrationen angemeldet. Aber entweder sind diese Menschen dann anschließend verschleppt/eingesperrt worden oder sie wurden massiv unter Druck gesetzt, ihren Antrag auf Demonstration wieder zurückzuziehen.
Zitat aus der Zeitungsmeldung "Am Montag fragte der 58-Jährige auf der Polizeistation nach dem Stand des [Demonstrations-Antrags-]Verfahrens. Er konnte gerade noch telefonisch seine Familie von 'Problemen' unterrichten, bevor er gänzlich verschwand."
Das mit den Demonstrationszonen war wohl wirklich nur ein übler Trick der chin. Obrigkeit, die Demonstrationswilligen abzufangen, um sie einzusperren. Interessiert aber auf der Welt so gut wie keinen.
Zitate:
"Die chinesischen Behörden haben bislang keine der angemeldeten 77 Protestkundgebungen bei Spielen zugelassen."
und
"Die zwei Rentnerinnen im Alter von 77 und 79 Jahren hätten nach dem fünften vergeblichen Versuch, bei der Polizei eine Demonstration anzumelden, einen Bescheid von der Pekinger Stadtverwaltung erhalten, wonach sie wegen 'Störung der öffentlichen Ordnung' zu einem Jahr 'Reform durch Arbeit' verurteilt worden seien."
Nett - ein ganzes Jahr Arbeitslager. Ob die Lagerinsassen für die eigene Unterkunft im Lager dann anschließend auch noch zur Kasse gebeten werden?
EINE AUßERGEWÖHNLICHE PRESSEKONFERENZ Maria Zheng Epoch Times Deutschland 17.08.2008
Was Auslands- journalisten in Peking zu fragen wagten Die Auseinandersetzungen und Spannungen zwischen den ausländischen Journalisten und dem IOC sowie dem Olympischen Gastgeberland China erreichten bei der Pressekonferenz am Donnerstag, den 14. August ihren Höhepunkt seit der Eröffnung der Spiele.
Da reiht sich nun ein Eklat an den anderen in dieser Pressekonferenz und da verliert der Herr Wang Wei, Generalsekretär der BOCOG (The Official Website of the Beijing 2008 Olympic Games) doch bald die Fassung um nicht zu sagen „sein Gesicht“. Doch, lieber Pelle, diese Meldungen interessieren die Welt, und es erscheint auch in den Zeitungen, hier zu lesen. Nur leider werden diese Veröffentlichungen aufgrund der Kaukasus-Krise etwas in den Hintergrund gedrängt, zumindest bis jetzt.
Jetzt, wo die Spiele sich dem Ende zu neigen bzw. beendet sind, kehrt in China der Alltag mit Verschleppung und (vermutlich) Ermordung Unliebsamer zurück.
"Uiguren werden Verhaftet - das Verschwinden (von Personen) sei in den uigurischen Gebieten alltägliches Ereignis. Beteiligt an der Verhaftungswelle seien Armee, Polizei und Geheimdienste. Die Verhaftungen seien willkürlich. Haftbefehle oder sonstige juristische Formalien gebe es nicht."
Meine Ansicht dazu: Die Verschleppten sind größtenteils nicht mehr am Leben
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.