Mit den bevorstehenden Conventions beginnt die heiße Phase des Wahlkampfs. Und zur Überraschung vieler ist vom bisherigen Vorsprung Obamas wenig geblieben.
Wenn Obama wach im Bett liegt und über seine Lage nachdenkt, wird ihm vielleicht manchmal der Gedanke durch den Kopf gehen, wie schön es wäre, wenn die Deutschen statt der Amerikaner abstimmen dürften, wer der 44. Präsident wird.
Zu einer der Übersetungen: Dr. Phil ist ein Psychologe in einer recht bekannten Talkshow in Amerika. Das sollte also keine Abkürzung sein für den Abschluss Ph.D ;) (Ist mir nur aufgefallen, weil es in der Übersetung kleingeschrieben und abgekürzt war, deshalb bin ich von der Verwechslung ausgegangen.)
Zitat von JoradZu einer der Übersetungen: Dr. Phil ist ein Psychologe in einer recht bekannten Talkshow in Amerika. Das sollte also keine Abkürzung sein für den Abschluss Ph.D ;) (Ist mir nur aufgefallen, weil es in der Übersetung kleingeschrieben und abgekürzt war, deshalb bin ich von der Verwechslung ausgegangen.)
Danke, lieber Jorad. Das hatte ich nicht gewußt und gedacht, naja, da wollte der GOP-Mann vermutlich auf den "Europäer" Obama anspielen. Wird geändert.
Die aktuellen Daten sowohl von Pollster als auch des Gallup Poll Daily Tracking bestätigen den Trend, daß sich der Abstand zwischen Obama und McCain verringert. Seit seinem Besuch in Berlin hat Obama rund fünf Prozentpunkte verloren.
Aufmerksam machen möchte ich dazu auf einen lesenswerten Artikel von J.R. Dunn im American Thinker, der den Lebensweg von Obama unter die Lupe nimmt.
Eigentlich sollte man meinen, daß dazu im bisherigen Wahlkampf alles zutage gefördert ist, was sich nur finden läßt. Dunn entwickelt aber eine Perspektive, die ich so noch nicht gelesen habe: Obama als jemand, der bei allem, was er anfängt, nicht zu Potte kommt.
Der - so schildert es Dunn - mal dies, mal jenes probiert und wieder aufhört, bevor sich seine Inkompetenz herausstellt. Wieweit das im Einzelnen durch die Fakten belegt wird, kann ich schwer beurteilen. Zum Teil wird das in der Diskussion zu dem Artikel bezweifelt. Aber jedenfalls ist es ein Gesichtspunkt, den man sich durch den Kopf gehen lassen sollte.
Dunn weist auch darauf hin, daß Obamas Erfolge von der Affirmative Action, also der Bevorzugung Schwarzer, mitbestimmt gewesen sein dürften. Er wurde zB Herausgeber des angesehenen Harvard Law Review, ohne dort je etwas publiziert zu haben, und hat auch während seiner Herausgeberschaft dort kein einziges Wort geschrieben (jedenfalls nichts, was er namentlich gezeichnet hätte).
Dunn behauptet auch (was in der Diskussion bestritten wird), daß Obama sich auffällig oft als Abgeordneter in Illinois der Stimme enthalten habe und schlägt McCain als Slogan vor: "Im Oval Office kann man sich nicht der Stimme enthalten".
Es scheint, daß die Nominierung des Vize-Kandidaten von Obama jetzt unmittelbar bevorsteht. Sie müßte, so Candy Crowley eben in CNN, innerhalb der kommenden Stunde erfolgen, um noch in die heutigen Hauptnachrichten zu kommen.
Nach Ansicht von Crowley machen die Obama-Leute so etwas gern kurz vor den Nachrichten, so daß es als Eilmeldung hineinkommt un die Redakteure nicht sofort kritische Anmerkungen anhängen können.
Zu den bisherigen Kandidaten ist heute ein neuer hinzugekommen, ein gewisser Chet Edwards, Mitglied des Repräsentantenhauses aus Texas.
Also einer, der - anders als etwa Hillary Clinton - gewiß nicht in Konkurrenz zu Obama treten würde, was die Popularität angeht. Und einer, sagte Candy Crowley, der sich besonders um die Belange von Kriegsveteranen bemüht hat, also eine der Wählergruppen McCains.
Übrigens wird Obama seine Entscheidung nicht in einer großen Rede mitteilen - sondern per SMS!
Morgen allerdings wird er gemeinsam mit dem Glücklichen in Springfield, Illinois auftreten.
Zitat von ZettelEs scheint, daß die Nominierung des Vize-Kandidaten von Obama jetzt unmittelbar bevorsteht. Sie müßte, so Candy Crowley eben in CNN, innerhalb der kommenden Stunde erfolgen, um noch in die heutigen Hauptnachrichten zu kommen.
Das habe ich um halb elf geschrieben. Jetzt ist es kurz nach zwei, und es gibt die Nachricht immer noch nicht.
Die Taktik von Obama wird allmählich klar: Er hält die Sender hin. Diese haben Sendezeit für die Nachricht und ihre Kommentierung eingeplant und verwenden sie jetzt - jedenfalls tut CNN das in den letzten Stunden - darauf, immer wieder nach Denver zum Ort der demokratischen Convention zu schalten, immer wieder die in Frage kommenden Kandidaten vorzustellen usw.
Kurzum, Obama macht mal wieder das, was schon oft in diesem Wahlkampf zu beobachten war: Er versucht die Medien vor seinen Karren zu spannen. (Ich erinnere mich an ein Beispiel aus dem Vorwahlkampf, wo er seinen Auftritt exakt so terminierte, daß die Sender die Übertragung einer Erklärung von Clinton abbrachen und zu ihm umschalteten).
Jetzt bekommt er Stunden Sendezeit, in denen sich die Medien mit ihm und seiner Partei befassen.
Einen anderen Aspekt hat Candy Crowley in einer dieser Einspielungen genannt: Warum verbreitet Obama die Nachricht via SMS?
Um diese zu bekommen, muß man sich beim Obama-Team anmelden. Dieses hat damit also die Handy-Nummer einer Person, die erstens politisch interessiert und die zweitens vermutlich pro-Obama ist. Diese kann man später mit weiteren SMS versorgen, zur Mitarbeit im Wahlkampf einladen, um Spenden anhauen usw.
Obama - Popstar, Messias, oder einfach nur jungdynamischer Überflieger?
Was ist es, was zur Obamania geführt und zu seinem rasanten Aufstieg verholfen hat? Eigentlich ganz einfach und simpel noch dazu. Obama hat sich die Technik des 21ten Jahrhundert zum Wahlkampfhelfer erster Kategorie gemacht. Nicht das andere Kandidaten dies nicht auch getan hätten, nur in der Perfektionierung liegen sie eben weit hinter Obama zurück.
Über die jahrelange Verbundenheit zwischen Jeremiah Wright und Barack Obama ist viel bekannt und geschrieben worden. Eines jedoch dürfte er gelernt haben aus dieser Verbundenheit mit Wright, sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen und kann als weiteres Sprungbrett seiner Karriere angesehen werden: „wie erreiche ich Menschenmassen, wie mobilisiere ich sie, wie manipuliere ich sie, wie erwecke ich ihr Interesse für meine Ziele?
Da wären zunächst öffentliche Auftritte, mit oder ohne Medien, Medienduelle und gut platzierte Zeitungsberichte sowie auch Kontakte hierzu. Auch eine Internetseite ist hilfreich.
Aber das hatten alle Kandidaten mehr oder weniger auch.
Was war es dann?
Um den Unterschied, also des Pudels Kern zu erläutern, gehen wir in das Jahr 2004 zurück.
2004 – in dem Jahr als Obama zum Senator gewählt wurde, gab es eine Gruppe junger Studenten - meist Programmierer - die versuchten über Weblogs und online-Aktivitäten Howard Dean (Gouverneur von Vermont) zum US-Präsidenten zu machen. Unter ihnen Thomas Gensemer und Macon Phillips. Mit o. g. online-Nutzung sammelte man viele Mio $ und die Aufmerksamkeit dazu. Letztlich führte es zwar nicht zum gewünschten Erfolg (hier gab es einen umstrittenen Fernsehauftritt) – aber diese Anstrengungen der „Deaniacs und Deaniebabys“ wie die Web-Wunderkinder mit ihren Laptops von der Presse genannt wurden (und mit deren Hilfe auch Obama, wenn ich das richtig weis in den Senatorsessel gehoben wurde, er zählte zum ersten Dean-Dutzend) haben Obama seither gute Dienste geleistet.
Zurück zum US Präsidentschafts-Wahlkampf 2008. In der Zwischenzeit hatten sich Gensemer und Philipps ein eigenes Zentrum der Macht aufgebaut, die Firma Blue State Digital. Diese wiederum übernahm die online-Vermarktung und Präsentation bis hin zu Strategien speziell für Politiker entwickelt. Hinzu kam die Nutzung der Handys. Auf der Internetsetseite Obamas findet man die Handy-Nr. des Wahlkampfteams und Medienberater wie David Axelrod perfektionierten diese Kampagne.
Information ist die Währung der Demokratie.
Dieses Jefferson-Zitat machte sich das Team um Obama zu nutze in dem man keine Hinterzimmer-Politik betrieb, sondern „People-Powered-Politics“ – wie die Onlinewahlkampfhelfer ihr Konzept bezeichnen und „es währe fahrlässig, dieses Werkzeug den Liberalen zu überlassen“.
Mittlerweile werden mehr als 1 Mio Menschen vom Wahlkampfteam Obama per e-mail innerhalb kürzester Zeit mit news und Videos versorgt. Wichtige Mitteilungen kommen per SMS und dann tönen auf vielen US-Mobiltelefonen die Obama Klingeltöne – gleichzeitig. Ein Großteil der 40 Mio $ die Obama im März erhielt, stammen z. B. von eben diesen onlinespendern. (mybarackobama.com) „Aber auch das ist nicht alles“, sagt Thomas Gesemer von der Blue State Digital, „Wie kann ich Unterstützer dazu bringen, noch mehr zu tun“?
Manchmal wird so etwas auch zum Eigentor, wenn ein Mitarbeiter eben dieser Firma es zu gut meint und verunglimpfende Videos über H. Clinton im Stil von Orwells „1984“ bei YouTube veröffentlicht, er musste zwar seinen Hut nehmen aber das Video stieß erst mal auf gewaltige Resonanz. Natürlich haben das Wahlkampfteam und der Senator nichts davon gewusst. Inzwischen ist der 74-Sekunden-Clip 1,5 Mio. Mal aufgerufen worden. Der Popstar Will.i.am erreichte zum Beispiel mit seinem Obama-Video "yes we can" online mehr Menschen als jeder Primetime-Werbespot.
♥lich Nola
str1977
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.08.2008 22:18
#8 RE: Der 44. Präsident der USA (10): Wackelt Obama?
Zitat von JoradZu einer der Übersetungen: Dr. Phil ist ein Psychologe in einer recht bekannten Talkshow in Amerika. Das sollte also keine Abkürzung sein für den Abschluss Ph.D ;) (Ist mir nur aufgefallen, weil es in der Übersetung kleingeschrieben und abgekürzt war, deshalb bin ich von der Verwechslung ausgegangen.)
Danke, lieber Jorad. Das hatte ich nicht gewußt und gedacht, naja, da wollte der GOP-Mann vermutlich auf den "Europäer" Obama anspielen. Wird geändert.
Wie das eine Anspielung auf den "Europäer Obama" sein könnte ist mir schleierhaft.
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.
Liberalismus ist die Ideologie, die wenn etwas droht zu verderben, nicht nur nichts unternimmt sondern auch andere von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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