Eigentlich sollte es ja für eine deutsche Partei ein Anlaß zum Stolz sein, wenn ihr Vorsitzender zugleich Vorsitzender einer europäischen Partei ist. Man sollte meinen, daß sie das immer wieder erwähnt, plakatiert, es propagandistisch ausschlachtet.
Nur, seltsam - daß Lothar Bisky das ist, das dürften die meisten Deutschen gar nicht wissen. So wenig legte die PDS, legt jetzt "Die Linke" es darauf an, in Deutschland publik zu machen, daß Bisky der gewählte Vorsitzende fast aller europäischer Kommunisten ist.
Ich schreibe das hier immer einmal wieder: Das Tarnen, das Täuschen gehörte immer schon zum politischen Stil der Kommunisten.
Zur Zeit der alten Bundesrepublik Deutschland gab es zwar - außer während der Zeit des KPD-Verbots - die Partei, die sich kommunistisch nannte; aber die eigentliche Macht der Kommunisten lag in den Tarnorganisationen, den sogenannten Vorfeldorganisationen, den zahllosen Komitees, Aufrufen, Initiativen usw., die von Ostberlin aus durch Mittelsmänner wie Manfred Kapluck gesteuert oder beeinflußt wurden; bis hin zur Zeitschrift "Konkret", die jahrelang ein von Ostberlin finanziertes und kontrolliertes Organ war.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Tarnung zusätzlich auf eine andere Art versucht: Die SED wechselte ihren Namen, und zwar gleich mehrfach ("SED-PDS"; dann "PDS"; dann "Die Linkspartei.PDS"; dann, nachdem sie die WASG geschluckt hatte, "Die Linke"). Sie brachte es sogar fertig, die Sprachregelung, sie sei die "Nachfolgepartei" der SED, in den Medien durchzusetzen. Das war sie bis zur Gründung von "Die Linke" so wenig, wie Frau Maier ihre eigene Nachfolgerin ist, wenn sie heiratet und danach Frau Müller heißt.
Es war ein wenig wie im Spionagefilm, wo der Agent so lange die Straßenbahn wechselt, bis er die Verfolger abgeschüttelt hat. Die Partei, die für die DDR verantwortlich gewesen war, wollte sich von ihrer eigenen Vergangenheit distanzieren. Diese kommunistische Partei wollte den Eindruck erwecken, sie sei gar keine kommunistische Partei.
Und drum wohl hängt man es nicht an die große Glocke, daß der eigene Vorsitzende Bisky zugleich der Vorsitzende fast aller europäischer Kommunisten ist. Und zwar nicht der "gewendeten" wie der italienischen Kommunisten, die in dem "Olivenbündnis" und dessen Nachfolgeparteien aufgegangen sind. Sondern der orthodoxen, weiter stramm leninistischen Kommunisten wie in Italien der beiden Parteien "Comunisti Italiani" und "Rifondazione Comunista".
Aus de "Rifondazione Comunista" kam Biskys Amtsvorgänger Fausto Bertinotti. Aber der eigentliche Spiritus Rector dieser Partei "Europäische Linke" war von Anfang an Lothar Bisky. Das beschreibe ich in dem Artikel anhand eines eigenen Dokuments dieser Partei.
Zitat von Zetteladdressing all people living in the EU.[...] mit denen sie sich an alle in der EU lebenden Völker wandten.
Das müsste man wohl besser mit "alle in der EU lebenden Menschen (oder einfacher: alle EU-Bürger)" übersetzen, denn sonst hätte es ja "all peoples" geheißen, oder?
Zitat von Robineine kleine Anmerkung zur Übersetzung:
Zitat von Zetteladdressing all people living in the EU.[...] mit denen sie sich an alle in der EU lebenden Völker wandten.
Das müsste man wohl besser mit "alle in der EU lebenden Menschen (oder einfacher: alle EU-Bürger)" übersetzen, denn sonst hätte es ja "all peoples" geheißen, oder?
Stimmt, lieber Robin. Da habe ich nicht genau hingeguckt.
Zitat von ZettelZur Zeit der alten Bundesrepublik Deutschland gab es zwar - außer während der Zeit des KPD-Verbots - die Partei, die sich kommunistisch nannte; aber die eigentliche Macht der Kommunisten lag in den Tarnorganisationen, den sogenannten Vorfeldorganisationen, den zahllosen Komitees, Aufrufen, Initiativen usw.,...
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, wenn wir davon absehen, dass die Finanzierung nicht mehr über Ostberlin oder Moskau läuft, sondern vermutlich aus den verschollenen SED-Milliarden. Aber es handelt sich hier wirklich um ein rühriges Völkchen, dass immer für einen Forenbeitrag, einen Leserbrief und jede on-line-Abstimmung zu haben ist. Von so viel demokratischer Mitwirkung könnten sich die Mitglieder der großen Parteien mal eine Scheibe abschneiden.
Ja gell, dear C.? Diese Anzeigen sind doch eine hübsche Bereicherung des "kleinen Zimmers". Meist ist ja gleich zu sehen, welche Begriffe da herausgefischt wurden - aber wie kommt es, daß z.B. "Schnitzelhuber" immer wieder hier wirbt??
Zitat von C.
Zitat von ZettelZur Zeit der alten Bundesrepublik Deutschland gab es zwar - außer während der Zeit des KPD-Verbots - die Partei, die sich kommunistisch nannte; aber die eigentliche Macht der Kommunisten lag in den Tarnorganisationen, den sogenannten Vorfeldorganisationen, den zahllosen Komitees, Aufrufen, Initiativen usw.,...
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, wenn wir davon absehen, dass die Finanzierung nicht mehr über Ostberlin oder Moskau läuft, sondern vermutlich aus den verschollenen SED-Milliarden. Aber es handelt sich hier wirklich um ein rühriges Völkchen, dass immer für einen Forenbeitrag, einen Leserbrief und jede on-line-Abstimmung zu haben ist.
Ja, diese Medien haben sie entdeckt. Dafür ist es um alle diese Komitees usw. wohl etwas stiller geworden.
Vor allem gibt es kaum noch diese Anzeigen, die bis in die neunziger Jahre hinein fast jede Woche zu lsen waren, wo irgendeine "Initiative" sich für oder gegen irgend etwas wandte und dann eine lange Unterschriftenliste folgte; darauf immer die üblichen Verdächtigen wie die DKP-Ortsgruppe Bottrop, Wolf-Dieter Narr, Walter und Inge Jens, das Sozialistische Büro usw.
Zitat von Fink„Man darf nicht vergessen, dass das Gros unserer Mitglieder nicht aus Jugendlichen besteht und wir daher zwar viele Aktivitäten junger Antifaschisten solidarisch begleiten, uns aber nicht immer aktiv daran beteiligen können. Ich will aber sehr deutlich betonen, dass mir eine Reihe von Mitgliedern unseres Verbandes bekannt sind, die sehr intensiv mit jungen Antifaschisten zusammenarbeiten. Dass es hier und da einmal zu Spannungen kommen kann, ist ein normaler Vorgang. Ich bin aber bemüht, politische Bündnisse mit allen ernsthaften Antifaschisten einzugehen, seien sie nun Mitglieder autonomer Gruppen oder beispielsweise der Gewerkschaften. Den autonomen Antifaschis- ten kann ich deutlich versichern, auf ihrer Seite zu stehen und jederzeit zu einer Zusammenarbeit mit Ihnen bereit zu sein.“
Ja, das ist bezeichnend: Bei diesen "Initiativen" liegt die Organisation und das Finanzielle fast immer bei den Kommunisten.
Ich habe mir einmal angesehen, wer diesen "Aufruf" unterstützt. Nicht uninteressant. Beispielsweise:
Zitat von UnterstützerInnenBezirksschülerInnenvertretung (BSV) Köln Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW Bündnis 90/Die Grünen, Landesverband NRW Deutscher Freidenker-Verband (DFV) e.V Landesverband NRW „Die Linke“ Landesverband NRW DKP Kreis Köln Gemeinsam gegen Männergewalt an Frauen e.V. Juso Hochschulgruppe an der Uni Köln kanak attak Kölner Schwulenzeitung BOX KPD/ML - Roter Stern MLPD Kreisverband Südliches Rheinland / Kreisvorstand Verband Deutscher Schriftsteller in ver.di (VS), Landesverband NRW VVN-BdA Landesverband NRW
Da haben wir einen hübschen Überblick über den Bereich der Vorfeldorganisationen, die von den Kommunisten kontrolliert werden oder deren Kontrolle sie jedenfalls anstreben.
eigentlich kann man hierzulande ja schon froh darüber sein, dass Bisky sich der EU widmet... ...gut, organisierte Kommunisten sind dort auch nicht erstrebenswert, aber zumindest hat er damit weniger Zeit, sich um den Aufbau der SED in Deutschland zu kümmern.
Bisky hat durchaus das Talent, eine Partei strategisch anzuführen, und wenn er sich auf Deutschland konzentriert hätte, wäre die Volksfront 2009 vermutlich eine sichere Sache.
Zitat von F.Alfonzoeigentlich kann man hierzulande ja schon froh darüber sein, dass Bisky sich der EU widmet... ...gut, organisierte Kommunisten sind dort auch nicht erstrebenswert, aber zumindest hat er damit weniger Zeit, sich um den Aufbau der SED in Deutschland zu kümmern.
Bisky hat durchaus das Talent, eine Partei strategisch anzuführen, und wenn er sich auf Deutschland konzentriert hätte, wäre die Volksfront 2009 vermutlich eine sichere Sache.
So habe ich es noch gar nicht gesehen, lieber F. Alfonzo. Aber stimmt, diese Sichtweise hat etwas für sich.
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