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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 622 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.09.2008 13:39
Warum die RAF Strauß ermorden wollte Antworten

Erst die Debatte über eine Begnadigung Christian Klars Anfang 2007. Dann der Jahrestag des "Deutschen Herbsts" Ende 2007. Jetzt also der Baader-Meinhof-Film: Das Thema will uns einfach nicht verlassen.

Heute mit einer Meldung in "Spiegel- Online", die ich in dem Artikel unter die Lupe nehme.

Die RAF hätte Strauß ermorden wollen, heißt es in dem Artikel. Durchaus glaubhaft. Aber den dort suggerierten Zusammenhang mit Strauß' Tätigkeit und Äußerungen im "Großen Krisenstab" gab es nicht.

Sondern wie Schleyer, wie Buback erschien der RAF Franz-Josef Strauß deshalb als ein geeignetes Opfer, weil er in einer Kampagne aus der Linken heraus jahrelang zur Figur eines Monsters hergerichtet worden war.

Elmar Offline



Beiträge: 282

24.09.2008 10:35
#2 RE: Warum die RAF Strauß ermorden wollte Antworten

Die siebziger Jahre habe ich mehr aus der Playmobil Perspektive betrachten dürfen, deswegen fehlen mir da eigene Erfahrungen.
Ich sehe aber in dieser RAF Verklärung wieder die üblichen linken Erklärungsmuster. Man versucht Terrorismus als Widerstandstat darzustellen und umzubiegen.
Der Verweis auf mögliche Massnahmen wie Erschiessungen, Repressalien etc., die der Krisenstab in Erwägung gezogen hat, eignen sich besser als Vorwand dagegen Widerstand zu leisten als blanker Hass auf Strauss. Aus linken Terroristen werden Widerstandskämpfer, die man dann auch insgeheim ein wenig bewundern darf.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.09.2008 11:03
#3 RE: Warum die RAF Strauß ermorden wollte Antworten

Zitat von Elmar
Der Verweis auf mögliche Massnahmen wie Erschiessungen, Repressalien etc., die der Krisenstab in Erwägung gezogen hat, eignen sich besser als Vorwand dagegen Widerstand zu leisten als blanker Hass auf Strauss. Aus linken Terroristen werden Widerstandskämpfer, die man dann auch insgeheim ein wenig bewundern darf.

So ist es wohl, lieber Elmar. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

Bei vielen der Jüngeren, die diese Zeit nicht erlebt haben, ist ihr Interesse an der RAF sicher durch das Aufregende motiviert, das sich damit verbindet. Wow, da war doch noch was los! Die taten was!

Wobei viele absurde Vorstellungen herrschen. In der Diskussion bei Anne Will sagte, ich glaube, Moritz Bleibtreu (es kann auch seine Kollegin gewesen sein) sinngemäß, das sei doch aber auch eine tolle Zeit gewesen, als die jungen Leute in den Kneipen heiße politische Diskussionen führten. Ich denke dann immer: Heiße politische Diskussionen wurden auch zwischen 1929 und 1933 geführt.

Das andere ist, daß die kommunistischen Strategen ganz bewußt, wenn auch vorsichtig, an diese Zeit anknüpfen. Man lud zum Beispiel Christian Klar ein, zu der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2007 ein Grußwort zu schicken. "Man" ist etwas unpräzise. Derjenige, der Klar um die Grußadresse gebeten hatte, war kein Geringerer als der Altkommunist Heinrich Fink gewesen, einst Rektor der Humboldt-Universität und uns allen als der IM "Heiner" in Erinnerung.

Die DDR hat die RAF immer als Teil der kommunistischen Bewegung angesehen und sie heimlich unterstützt (durch Transitmöglichkeiten via Schönefeld zum Beispiel). Und wer seine revolutionäre Karriere beenden wollte, der durfte sich bekanntlich in der DDR zur Ruhe setzen.

Und dazu gehört eben auch, um zum Thema zurückzukommen, die gemeinsame Haßfigur Strauß. Konstantin Wecker hat gestern bei Kerner noch einmal diese Karikatur von Strauß gezeichnet, die damals ein Kern der linken Propaganda gewesen ist.

Herzlich, Zettel

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