Zitat von Reader
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THE WASHINGTON POST
Op-Ed
McCain Loses His Head
By George F. Will
Tuesday, September 23, 2008; A21
Zum Artikel:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...8092202583.html
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Dear Reader, dieser Kommentar von George F. Will hat mir sehr mißfallen.
Du hast sicher das eine oder andere von dem gelesen, was ich über Barack Obama geschrieben habe.
Er erscheint mir zum Präsidenten ganz ungeeignet.
Weniger wegen seiner mangelnden Erfahrung; das läßt sich ausgleichen, wie Will zu Recht anmerkt. Sondern weil er Heilserwartungen weckt, die er nicht wird erfüllen können.
Wenn er glaubt, daß er wirklich eine Art Messias ist, der die Nation heilen, die Welt gesund machen und den Anstieg des Meeresspiegels stoppen kann, dann ist er gefährlich. Wenn er das alles gar nicht glaubt, sondern nur eine Show abzieht, dann ist er ebenfalls nicht zum Präsidenten geeignet. Im einen wie dem anderen Fall arbeitet er mit den Mitteln eines Demagogen - mit dem Anheizen von Stimmungen, mit dem Versuch, seine Anhänger in eine Haltung der Verzückung zu bringen. Jedenfalls tat er das im Vorwahlkampf, inzwischen hat er ja auf Staatsmann umgeschaltet.
Das sind meine Bedenken gegen Barack Obama. Aber ich würde mir nicht anmaßen, zu schreiben, daß er ein Mann ohne Rückgrat ist, ohne Prinzipien, ein narzißtischer Charakter, der allein an seinem eigenen Aufstieg interessiert ist. Ich halte das alles für möglich, ja für wahrscheinlich. Aber es ist nicht die Ebene, auf der ich politisch argumentieren möchte.
Gegen John McCain wird aber so argumentiert, und Will ist ein Beispiel. Kürzlich hatten wir den Versuch, ihn als von Alzheimer befallen (na gut, dear Reader: von senior moments, was immer das ist
) darzustellen. Jetzt spielt Will mal wieder die Karte des Manns, der aus der Haut fährt und seinen Kopf verliert. Der Versuch also, McCain als Persönlichkeit zu diskreditieren.
Und mit welcher Begründung? Weil McCain die Ablösung eines derer gefordert hat, die für den jetzigen Schlamassel mit verantwortlich sind!
Herzlich, Zettel