Zitat von Reader
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THE WASHINGTON POST
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By Tom Shales
Saturday, September 27, 2008; Page C01
McCain\'s High Horse Meets Obama\'s High-Mindedness
Zum Artikel:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...ml?hpid=topnews
Danke für diesen Link, dear Reader! Was Shales zusammenfaßt, entspricht im wesentlichen meinem Eindruck. McCain war aggressiver, informierter, bestimmter in seinen Aussagen. Obama war fast sanft, oft unbestimmt, sicherlich in seiner Freundlichkeit sympathisch wirkend.
Daß er "displayed the more presidential temperament", kann ich allerdings nicht finden. Daß McCain Putin oder dem Iran Paroli bieten kann, traue ich ihm zu. Bei Obama frage ich mich, wie er denn agiert, wenn es hart auf hart geht. Wenn nicht das Heil der Menschheit gefragt ist, sondern die Eindämmung einer Diktatur.
Es ist wohl kein Zufall, daß - nach einer allerdings nicht repräsentativen Umfrage - Obama von Frauen deutlich besser bewertet wurde, McCain und Obama von Männern ungefähr gleich.
Etwas anderes: Diese Debatte war mal wieder ein Beispiel für die Höflichkeit, in der man in der US-Politik miteinander umgeht.
Kein Vergleich zu den Debatten im deutschen TV, in denen es ungleich unfreundlicher zuzugehen pflegt.
Ich erinnere mich an eine der ersten; damals traten noch nicht die beiden "Kanzlerkandidaten" gegeneinander an, sonder die Vorsitzenden der Parteien. Die Kontrahenten waren damals Helmut Schmidt und Helmut Kohl, und Schmidt begann mit einem Coup: Er zitierte etwas, das so war, daß Kohl es entrüstet zurückwies. Und dann teilte Schmidt genüßlich mit, daß es sich um ein altes Zitat von Kohl selbst gehandelt hatte.
Undenkbar, daß McCain oder Obama so etwas versucht hätten. Die Reaktion wäre verheerend gewesen.
Herzlich, Zettel
PS: Ich verstehe das schon richtig, dear Reader, daß du Interessantes verlinkst, ohne dich damit zu identifizieren. Dank dir dafür!
Ich würde mir nur wünschen, daß in diesem kleinen, aber besonders feinen Eckchen im kleinen Zimmer noch a bisserl mehr Gäste mitreden würden.