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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 13 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.02.2009 00:52
Referendum in Venezuela Antworten
Die Zukunft Cubas hänge am Ausgang des Referendums in Venezuela, wird Fidel Castro zitiert.

Wohl wahr. Ohne die finanzielle Unterstützung, ohne vor allem die Öllieferungen aus Venezuela ist die kommunistische Dikatur in Cuba nicht lebensfähig.

Aber umgekehrt könnte es bald ähnlich sein: Ob das, was Chávez den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" nennt, noch lange ohne die militärische und geheimdienstliche Unterstützung durch Cuba wird aufgebaut werden können, ist ebenfalls fraglich.

In dem Artikel zitiere ich aus der Latin American Herald Tribune vier Faktoren, von denen es abhängen könnte, wie das Referendum ausgeht.

Oder ausgegangen ist - was vielleicht ja schon bekannt ist, wenn Sie dies lesen.
Nola ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 09:01
#2 RE: Referendum in Venezuela Antworten

In Antwort auf:
Zitat Zettel
Alle Zweige der Regierung, Ministerien, Länderregierungen, Bürgermeister, Unternehmen in Staatsbesitz und sogar Einrichtungen des Bildungssystems wurden zugunsten des von der Regierung verlangten "ja" in den Wahlkampf beordert. Die Werbung durch diese Einrichtungen war ein Fall wüsten Overkills.



Das ist in Deutschland, lieber Zettel, doch nicht anders. Jedes Instrumentarium welches den Parteien zugänglich ist, wird für den eigenen Wahlkampf aktiviert.

Das das Referendum nun mit ca. 54 % der Stimmen angenommen wurde, wäre für eine Demokratie ja auch nicht ungewöhnlich. Schließlich haben wir Herrn Kohl 16 Jahre ff. demokratisch gewählt. Mir wäre auch eine (personelle) Regierungsverantwortung recht, die über höchstens 2 Amtsperioden gehen darf.

Das hier in der Betrachtung mit zweierlei Maß gemessen wird, halte ich nicht für gut, auch wenn es der allgemeinen Besorgnis entspricht, global ein weiteres Land an den "Sozialismus" zu verlieren.

♥lich Nola

Lemmy Caution ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 10:31
#3 RE: Referendum in Venezuela Antworten
Entscheidend werden ohnehin die nächsten Monate sein. Inwieweit stürzt das ganze vielleicht doch in ein wirtschaftliches Chaos ab?
Chávez hat die Wahl ja nicht umsonst so hurtig durchgeführt.
Die Einschnitte für die Bevölkerung werden nun folgen.
Der Opposition gelingt es auch nach wie vor nicht, ein glaubwürdiges Gegenmodell aufzubauen, wie es etwa den chilenischen Demokraten während der "no" Kampagne 1988 gelungen ist.
Ansonsten wird Chávez in Europa sowieso überschätzt.
In wirtschaftlich deutlich bedeutenderen Ländern wie Argentinien, Brasilien oder Chile verliert Chávez sein Zirkus eher an der ohnehin geringen Sympathie. So gibts Konflikte wg. der Verstaatlichung brasilianischer und argentinischer Unternehmen in Bolivien und Ecuador. Die großmäuligen Ankündigungen wg. der Wirtschaftszone ALBA erinnern an den früheren Andenpakt, in dem die effektive Zusammenarbeit immer daran scheiterte, das keiner dem anderen traute. In Chile spricht sich selbst der Kandidat der mitte-linken Concertación Frei deutlich gegen den Bolivarismus aus und zur Zeit liegt ohnehin der rechts-liberale Pinera vorne.
Anders als Castro in den 60er besitzt auch Chávez kaum Unterstützung von Intelektuellen oder Studenten.
Frühere Versuche verwandter linkspopulistischer Aufwallungen von Peron bis Alan García in den 80ern konnten oft große Erfolge bei Wahlen verbuchen. Nur irgendwann war dann in Folge einer katastrophalen Wirtschaftskrise Schluß. Ähnliches droht in Venezuela, wenn die Öleinnahmen auf absehbare Zeit so bleiben wie sie sind. Ein populistisches Modell verschlingt eben eine zunehmende Menge an Geld.
Die Ergebnisse der Politik stehen nach wie vor in einem eklatanten Widerspruch zu den männlichen Sprüchen des Zambo von Barinas. Die aussenwirtschaftliche Abhängigkeit vom Erdöl ist eher gestiegen. Die landwirtschaftliche Produktion ist langsamer als die Importe und als in früheren Erdölpreis-Anstiegs Zyklen gewachsen. In der Industrie siehts noch übler aus. Während es in Chile einen lebhaften bildungspolitischen Diskurs gibt und das Schulsystem infolge der PISA Teilnahme auch international vergleichbar ist, sieht das in Venezuela sehr düster aus.
Chile hat in der Hochpreis-Phase der Rohstoffe massiv Rücklagen gebildet. Venezuela und auch Argentinien deutlich weniger. Bereits jetzt ist die Inflation in Venezuela im aktuellen regionalen Vergleich extrem hoch (ca. 30% p. a.). Der staatliche venezoelanische Erdölkonzern PVDSA hat in den letzten Jahren zu wenig in sein eigentliches Kerngeschäft investiert. Das erhöht die Anfälligkeit für eine makroökonomische Krise. In diesem Fall wird der ganze Zirkus weggefegt.
Dagny Offline



Beiträge: 1.096

16.02.2009 11:01
#4 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Chavez plante mit einem Oelpreis von 60+X Dollar. Heute liegt der Oelpreis um 40 Dollar bzw. darunter. Zugleich ist die Produktionsmenge natuerlich gesunken, da die Gewinnerzielungsabsicht in den verstaatlichten Oelunternehmen wegfiel. Der Chavezsozialismus wird sich abwickeln, fragt sich nur wie viele Terroropfer es in Venezuela kosten wird.

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

16.02.2009 11:57
#5 RE: Referendum in Venezuela Antworten
In Antwort auf:
Triumph für Hugo Chávez: Der venezolanische Präsident hat das Referendum über die Verfassung gewonnen und seine Kandidatur für eine dritte Amtszeit angekündigt. Für die Abschaffung der bisherigen Begrenzung von zwei Amtszeiten des Präsidenten stimmten nach vorläufigen Ergebnissen 54 Prozent.
http://www.welt.de/politik/article321170...t-regieren.html

Chávez ist also dem Ziel von weiteren Amtszeiten über das Jahr 2013 hinaus ein gutes Stück näher gekommen. Es ist wirklich interessant, wie alle Formen des Sozialismus in dieser oder jener Weise in der Praxis freiheitsfeindliche, ja diktatorische Züge annehmen. Und hier in der BRD wollen sie uns weismachen, daß beim nächsten Mal alles freiheitlich und demokratisch werden würde. Die Diskussion über das freiheitsfeindliche Wesen des Sozialismus findet in der BRD meines Wissens nicht mehr statt, jedenfalls nicht mehr mit dem Nachdruck, welcher mir noch von den 60ern und 70ern her bekannt ist.
Lemmy Caution ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 13:18
#6 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Zumindest wird es Jaime Bayly in den nächsten Monaten nicht an Material für seine Show fehlen.
http://www.youtube.com/user/daniperu25
Gut ist das aber nicht.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

17.02.2009 10:59
#7 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Zitat von Lemmy Caution
Der staatliche venezoelanische Erdölkonzern PVDSA hat in den letzten Jahren zu wenig in sein eigentliches Kerngeschäft investiert. Das erhöht die Anfälligkeit für eine makroökonomische Krise. In diesem Fall wird der ganze Zirkus weggefegt.


Lieber Lemmy Caution,

gleichzeitig wird schon wieder eifrig an der Legende gestrickt, daß es die Wirtschaftskrise sei, die die Ölproduktion zurückwerfen würde.

Herzlich, Thomas

Libero Offline



Beiträge: 393

17.02.2009 11:12
#8 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Lieber Herr Zettel

Chavez gehört zu einem Typus Tyrannen, wie er in Lateinamerika seit der Unabhängigkeit der spanischen Kolonien von der spanischen Krone häufig ist. Im Grunde genommen trat dieser Typus das erste Mal in Griechenland und vor allem im Kolonialland Großgriechenland auf. Natürlich ist für diesen Typus Tyrannen eine Ideologie wie der Sozialismus eine willkommene Bemäntelung. Die Wortwahl der aktuellen Tyrannen und der antiken Tyrannen ähneln sich schon sehr. Der Unterschied ist eher, das den aktuellen Nichttyrannen, den mehr oder weniger normalen Menschen, die antiken Tyrannen nicht mehr geläufig sind.

Herzlicher Gruß
Libero

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2009 16:09
#9 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Der Schulterschluß mit Putin und Medwedjew wurde von Chavez ja schon Ende letzten Jahren deutlich vorangetrieben. Waffeneinkäufe in Milliardenhöhe und das Versprechen Russlands beim Aufbau von Atomkraftwerken "behilflich" zu sein, ist in diesem Zusammenhang schon bedenklich.

♥lich Nola

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

17.02.2009 16:35
#10 RE: Referendum in Venezuela Antworten

spannenend, wie sich das sozialistischen Abenteuer in ausgetretenen Pfaden bewegt, als ob wir noch 1960 schreiben würden. Meiner Meinung nach haben wir es mit einer nicht zwingend an ein konkretes Gesellschaftssystem gebundenen, während der Kommunistischen Diktatur aus der Synthese alter und neuer Machteliten entstandenen, nach wie vor intakten Machtelite mit antiwestlicher und antifreiheitlicher Grundtendenz zu tun, deren Tentakel nicht nur Osteuropa zu umschlingen versuchen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2009 22:58
#11 Chávez Okkupation des Staatsapparats Antworten

Zitat von Nola
In Antwort auf:
Zitat Zettel
Alle Zweige der Regierung, Ministerien, Länderregierungen, Bürgermeister, Unternehmen in Staatsbesitz und sogar Einrichtungen des Bildungssystems wurden zugunsten des von der Regierung verlangten "ja" in den Wahlkampf beordert. Die Werbung durch diese Einrichtungen war ein Fall wüsten Overkills.


Das ist in Deutschland, lieber Zettel, doch nicht anders. Jedes Instrumentarium welches den Parteien zugänglich ist, wird für den eigenen Wahlkampf aktiviert.

Vielleicht, liebe Nola, ging aus meinem Artikel nicht hinreichend deutlich hervor, wie das in Venezuela war: Da haben eben nicht Parteien mit den demokratischen Mitteln Wahlkampf geführt, die ihnen in einem Rechtsstaat dafür zur Verfügung stehen - also Plakate geklebt, Versammlungen abgehalten usw.

Sondern Chávez hat den Regierungsapparat bis hinunter zu den Bürgermeistereien, bis hin zu den Schulen und Universitäten für die Interessen seiner Sozialistischen Einheitspartei eingespannt. Und zugleich seine Miliz eingesetzt, um die Wähler einzuschüchern.

Das ist so wie "in Deutschland" - aber nicht wie in unserer freiheitlichen Bundesrepublik, sondern wie unter den Nazis und Kommunisten. Diese Abstimmung in Venezuela war noch halbfrei; vergleichbar der Reichstagswahl am 5. März 1933.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.02.2009 23:55
#12 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Vielen Dank, lieber Lemmy Caution, für diesen kompetenten Einstands-Beitrag! Und herzlich willkommen im "Kleinen Zimmer"!

Ein paar Anmerkungen:

Zitat von Lemmy Caution
Entscheidend werden ohnehin die nächsten Monate sein. Inwieweit stürzt das ganze vielleicht doch in ein wirtschaftliches Chaos ab?
Chávez hat die Wahl ja nicht umsonst so hurtig durchgeführt.
Die Einschnitte für die Bevölkerung werden nun folgen.

Ja, zweifellos. Er brauchte wohl ungefähr das Doppelte des momentanen Ölpreises, um so weitermachen zu können wie bisher.

Jetzt beherrscht er nicht nur die Regierung und natürlich die Sozialistische Einheitspartei, nicht nur die Justiz und die verstaatlichten Unternehmen, sondern vor allem auch das Militär, in dem seit einigen Jahren Säuberungen stattfinden. Er ist als gewappnet für die Auseinandersetzung, die meines Erachtens wahrscheinlich ist.
Zitat von Gorgasal
Der Opposition gelingt es auch nach wie vor nicht, ein glaubwürdiges Gegenmodell aufzubauen, wie es etwa den chilenischen Demokraten während der "no" Kampagne 1988 gelungen ist.

Ja, das scheint ein zentrales Problem zu sein. Es fehlt ja auch ein anerkannter Führer der Opposition.

Ich könnte mir denken, daß mancher auch deshalb mit "ja" gestimmt hat, weil man nicht weiß, was bei einem Sturz von Chávez passieren würde.
Zitat von Gorgasal
Ansonsten wird Chávez in Europa sowieso überschätzt.

In wirtschaftlich deutlich bedeutenderen Ländern wie Argentinien, Brasilien oder Chile verliert Chávez sein Zirkus eher an der ohnehin geringen Sympathie. So gibts Konflikte wg. der Verstaatlichung brasilianischer und argentinischer Unternehmen in Bolivien und Ecuador. Die großmäuligen Ankündigungen wg. der Wirtschaftszone ALBA erinnern an den früheren Andenpakt, in dem die effektive Zusammenarbeit immer daran scheiterte, das keiner dem anderen traute. In Chile spricht sich selbst der Kandidat der mitte-linken Concertación Frei deutlich gegen den Bolivarismus aus und zur Zeit liegt ohnehin der rechts-liberale Pinera vorne.

Mir ist ohnehin nicht klar, lieber Lemmy Caution, woher überhaupt in der demokratischen Linken Lateinamerikas die doch wohl auch vorhandenen Sympathien für Chávez und Morales kommen; ja sogar für Castro. Chávez ist ja eben kein Sozialdemokrat wie Frei (dessen Vater ja noch Christdemokrat nicht nur dem Namen nach gewesen war) oder Lula oder Cristina Fernández de Kirchner. Er ist zweifelsfrei ein Kommunist, dessen Vorbild Fidel Castro ist.
Zitat von Lemmy Caution
Frühere Versuche verwandter linkspopulistischer Aufwallungen von Peron bis Alan García in den 80ern konnten oft große Erfolge bei Wahlen verbuchen. Nur irgendwann war dann in Folge einer katastrophalen Wirtschaftskrise Schluß. Ähnliches droht in Venezuela, wenn die Öleinnahmen auf absehbare Zeit so bleiben wie sie sind. Ein populistisches Modell verschlingt eben eine zunehmende Menge an Geld.

Ich weiß nicht, ob "Linkspopulismus" auf Chávez zutrifft. Ich bin da kein Fachmann, aber ich sehe regelmäßig Cubavision und lese auch manchmal, was in Prensa Latina steht und was Granma schreibt. Chávez wird dort in einer Weise hochgelobt und mit Castro auf eine Stufe gestellt, daß der Eindruck entsteht, Castro sehe in ihm seinen legitimen Erben. Er hat ja auch gerade das Schicksal Cubas an den Ausgang des jetzigen Referendums geknüpft.

Also, lieber Lemmy Caution, ich glaube nicht, daß dieses Experiment von Chávez so sang- und klanglos untergehen wird wie die von Ihnen genannten. Chávez, der kein soldado bisoño ist, wird eine eventuelle "Konterrevolution" mit Waffengewalt bekämpfen; das halte ich für sehr wahrscheinlich. Und anschließend mit Hilfe Cubas einen Repressionsapparat aufbauen, der jeden weiteren Versucht einer Revolution ebenso unmöglich macht wie in Cuba.

Das jedenfalls ist meine Beurteilung seit einigen Jahren. Aufgrund Ihres Beitrags habe ich den Eindruck, daß Sie sich aber in diesem Bereich weit besser auskennen als ich; auf Ihre Antwort bin ich deshalb gespannt.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.02.2009 00:08
#13 RE: Referendum in Venezuela Antworten

Zitat von PeterCoyote
Meiner Meinung nach haben wir es mit einer nicht zwingend an ein konkretes Gesellschaftssystem gebundenen, während der Kommunistischen Diktatur aus der Synthese alter und neuer Machteliten entstandenen, nach wie vor intakten Machtelite mit antiwestlicher und antifreiheitlicher Grundtendenz zu tun, deren Tentakel nicht nur Osteuropa zu umschlingen versuchen.

Und mit einer kommunistischen und linkssozialistischen Intelligentsia, die gewissermaßen geistig herumvagabundiert und sich mal hier, mal da etwas aussucht, woran sie ihre Hoffnungen knüpft.

Das war mal Nordvietnam, mal China, mal Cuba. Und im Augenblick ist es Venezuela. Das reicht von Schäfer-Gümbel über den Professor Dieterich bis natürlich zu den deutschen Kommunisten.

Herzlich, Zettel

Libero Offline



Beiträge: 393

06.03.2009 14:57
#14 RE: Referendum in Venezuela Antworten
Lieber Herr Zettel

Venezuela und Cuba sind zwei lateinamerikanische Länder, um deren Entwicklung man sich Sorgen machen muß. Ein anderes großes Land dieser Region ist ebenfalls bedroht ist und das löst in Europa und leider auch in den USA keine nennenswerten Reaktionen aus. Das ist Mexiko. Ich bin wie viele vor mir und nach mir als Auslandsdeutscher in Mexiko geboren und habe daher eine sehr intensive emotionale Beziehung zu diesem Land.

Man kann über den republikanischen Reifegrad der Estados Unidos Mexicanos natürlich geteilter Meinung sein.

Immerhin war Mexiko das einzige Land, das 1938 vor dem Völkerbund gegen den Anschluss Österreich protestierte. Als Menschen aus Deutschland fliehen mußten, haben nicht wenige und nicht nur Linke bis zum Ende des 2. Weltkrieges Zuflucht in Mexiko gefunden und sind erst danach ins Land der kalten Herzen zurückgekehrt. Das lag auch daran, daß sich die ersten Deutsche noch zur spanischen Kolonialzeit etablierten. Die Priester gründeten keine Familien, zumindest nicht offiziell, die Bergleute schon. In Mexiko gibt es vieles, daß auf deutsche Einwanderer zurückgeht. Es wird auch nicht viele Länder dieser Welt geben, wo sie im Kabinett nicht nur einen Minister finden, der fliessend Deutsch spricht. Im aktuellen Kabinett sind es vier Minister.

Wie ist die aktuelle Lage Mexikos?

In Mexiko ermorden die Familien des organisierten Verbrechen nicht nur tausende von Angehörigen ihrer Clans, sondern auch zahlreiche völlig Unbeteiligte, Journalisten und hochrangige Armee- und Polizeioffiziere, die mit der Bekämpfung des organsierten Verbrechens beauftragt sind. Das ist ein Angriff des organisierten Verbrechens auf den Staat.

In Mexiko sind es keine Kommunisten, von denen die Gefahr ausgeht. Ist das ein Grund, die Gefahr für den mexikanischen Staat zu unterschätzen?

Herzliche Grüße
Libero

Man sollte vorsichtig sein in der Wahl seiner Feinde: Früher oder später wird man ihnen ähnlich.

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