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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 2.034 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.02.2009 07:54
Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Das Thema ist ein Dauerbrenner. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu kritisieren, wird es immer wieder Anlässe geben, denn er ist seinem Wesen nach ein Unding. Ein Gebilde, als hätte es sich Georges Orwell ausgedacht. Ein Selbstbedienungsladen für Parteien und Verbände. Eine gewaltige Maschinerie, basierend auf Zwangsgebühren, die auch derjenige zahlen muß, der ausschließlich den privaten Rundfunk nutzt.

Weg damit also. Nur ist das leicht geagt, aber undurchführbar. Denn die Parteien wissen ja, was sie an diesem Instrument haben. Also nutzen sie es, also werden sie es mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Der Vorstoß von Frank Schirrmacher, der sich offenbar einen nicht mehr von den Parteien kontrollierten, aber weiter öffentlich-rechtlichen Rundfunk wünscht, kommt mir darum reichlich blauäugig vor.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

23.02.2009 11:06
#2 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Hoch Zettel für den Kampf gegen das staatlich sanktionierte Raubrittertum!

Aber das Schlimmste fehlt in Ihrem Beitrag: Nämlich dass die ÖR werbe- UND gebührenfinanziert sind!
Und das ist eine üble Wettbewerbsverzerrung. Die ÖR kaufen für dem Zuschauer zwangsweise abgepresstes Geld Fußballrechte zu jedem beliebigen Preis, während die Privaten mit ihren Werbeeinnahmen wirtschaftlich haushalten müssen. Und wenn sie die Fußballrechte haben, können sie bei einer Quote von 10 Mio in der Sportschau noch mal Werbeeinnahmen absahnen, für die sie nix investiert haben außer dem Geld anderer Leute. Das gehört verboten, wie z. B. bei der BBC, die meines Wissens gar keine Werbung senden darf.

Gruß Petz

PS: Ich meine, dass die MdeP Niebler mit Vornamen Angelika und nicht Erika heißt.

Hajo Offline



Beiträge: 440

23.02.2009 13:02
#3 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten
Ob die ÖR nun Werbung senden oder nicht empfinde ich als ziemlich belanglos. Viel mehr bewegt es mich, daß diese Sender wirklich nur noch ein Potpourri aus politischer Propaganda und Unterhaltung der allerdämlichsten Art abliefern.

Ich kriege ernsthafte Agressionskontrollprobleme, wenn ich daran denke, daß etwa solche Highlights wie Report München, Monitor, FAKT, Frontal 21, Frau TV et al dafür alimentiert werden uns für unglaublich dumm zu verkaufen, und selbst an sich unpolitische Formate, wie etwa der Tatort, hemmungslos zur "Volkserziehung" verwurstet werden. Da bleibe ich doch lieber bei dem Affen der Kriminalfälle löst und zestrittene Paare wieder zusammen bringt, wie "Unser Charly"... Es ist einfach traurig was dort gesendet wird.
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.02.2009 13:29
#4 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von Meister Petz
Nämlich dass die ÖR werbe- UND gebührenfinanziert sind! (...) Das gehört verboten, wie z. B. bei der BBC, die meines Wissens gar keine Werbung senden darf.

Ja, stimmt, lieber Meister, das ist der Gipfel der Dreistigkeit.

Anfangs war die Werbung noch auf zwei, drei eigene "Werbesendungen" am Tag beschränkt, den sogenannten "Werbefunk". Dafür wurden die Mainzelmännchen einst erfunden, damit es ein Motiv gab, diesen Werbefunk zu sehen.

Heute machen sie keinen Sinn mehr, weil die Werbung genauso in die Sendungen hineingeschnitten wird und damit genauso lästig ist wie bei den Privaten, die davon leben müssen. Das zeigt halt alles, wohin es unweigerlich führt, wenn der Staat sich ein Monopol schafft: Abzocke, Ineffizienz, Dreistigkeit gegenüber dem Bürger, der sich nicht wehren kann. Eben Sozialismus, wenn auch noch light.
Zitat von Meister Petz
PS: Ich meine, dass die MdeP Niebler mit Vornamen Angelika und nicht Erika heißt.

Danke! Werde ich korrigieren.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.02.2009 15:27
#5 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von Hajo
... und selbst an sich unpolitische Formate, wie etwa der Tatort, hemmungslos zur "Volkserziehung" verwurstet werden. Da bleibe ich doch lieber bei dem Affen der Kriminalfälle löst und zestrittene Paare wieder zusammen bringt, wie "Unser Charly"... Es ist einfach traurig was dort gesendet wird.

Da sprechen Sie ein wichtiges Thema an, lieber Hajo. Ob es nun eine bewußte Gramsci-Taktik ist oder einfach nur der Eifer, die eigene politische Anschauung unter die Leute zu bringen - jedenfalls sind ja inzwischen Unterhaltungssendungen in einem Maß mit "Weltanschauung" aufgeladen, daß einen der kalte Graus packen kann.

Es ging los mit der "Lindenstraße", die sozusagen alles an politische Correctheit abarbeitet, was gut und teuer ist.

Allerdings habe ich die seit Jahren nicht mehr gesehen. Krimis sehe ich inzwischen auch eher selten, aber ich lese die Programmhefte: Die Bösen sind in der Regel irgendwelche finsteren Umweltverschmutzer, Ausbeuter, Geschäftemacher. Das Kapital eben. Die Opfer sind bevorzugt die Kleinen Leute, Ausländer, arme, ausgebeutete Frauen usw. Mich ärgert diese politische Tendenz derart, daß mir der Spaß am Krimi vergeht. Also schalte ich erst gar nicht ein.

Als Gegenbeispiel empfehle ich den guten alten "Kommissar", der immer Sonntags Abends auf 3Sat läuft. Da bekommt man ein realistisches Bild von der Gesellschaft der siebziger Jahre. Es werden durchaus Mißstände vorgeführt; aber in allen Milieus, und wer der Gute und wer der Böse ist, weiß man nie im Vorhinein. Damals war das TV ungleich weniger politisiert als heute.

Heute dagegen ist es ja schon so weit, daß man die alten DDR-Krimis vom "Polizeiruf 110" wiederholen kann, und keinem fällt auf, daß das pure Agitation ist.

Herzlich, Zettel

Daddeldu Offline



Beiträge: 30

24.02.2009 19:27
#6 Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch verschlüsselt ausstrahlen Antworten

Ich finde, die öffentlich-rechtlichen Programme sollten so wie Premiere und andere Bezahlprogramme einfach verschlüsselt ausgestrahlt werden. Denn das gebührenfinanzierte Fernsehen ist doch nichts anderes als Bezahlfernsehen. Wer die Programme sehen will, muss dann eben die Fernsehgebühren dafür zahlen und bekommt den Schlüssel im Gegenzug. Die Technik ist vorhanden und die Kosten der Settopbox fallen gegenüber denen eines Fernsehers plus Gebühren nicht mehr ins Gewicht. Entgelt gegen Dienstleistung – das ist die einzige zeitgemäße Möglichkeit

Die Gebühren für den Betrieb einer Glotze stammen aus einer Zeit, als man damit ausschließlich die öffentlichen Programme empfangen konnte. Wer einen Fernseher hatte, der wollte damit regelmäßig auch ARD sehen. Die Gebühr war damit sehr nahe an einem Leistungsentgelt für eine in Anspruch genommene Leistung – so nahe, wie man ihm mit den damaligen technischen Möglichkeiten kommen konnte.

Anfang der Achtziger entfernte man sich vom Leistungsentgelt, da nun die privaten Programme hinzukamen, und es damit nicht mehr so eindeutig war, wie man den Fernseher nutzt. Und je mehr private Programme es wurden, desto weiter der Unterschied zum Leistungsentgelt. Und desto größer die Nähe zur Sondersteuer für Fernsehbesitzer.

Hinzu kommt jetzt aber eben noch, dass die Technik vorhanden ist, nur noch denjenigen zahlen zu lassen, der auch wirklich gucken will, und jeden auszuschließen, der nicht zuvor gezahlt hat.

Es gibt also heute die Möglichkeit, einen funktionierenden Markt zu schaffen. Dann sollte man dies aber auch tun. Wenn es die Fernsehgebühren heute nicht gäbe, es würde doch niemand fordern diese neu einzuführen.

Überhaupt sollte es ein Grundprinzip sein, dass dort, wo durch neue Technik eine Abrechnung möglich ist, sich der Staat zugunsten des Marktes zurückzieht.

Ich bin aber vehement gegen eine Steuerfinanzierung. Dann wird der Einfluss der Politiker noch um so größer, und der Reiz, an die Fleischtöpfe zu kommen, noch stärker. Es würde uns ganz schnell noch mehr kosten, weil wir die Gebühr weniger spüren, wenn sie in der allgemeinen Last aus direkten und indirekten Steuern aufgeht.

Besonders absurd ist es übrigens, wenn die Sendeanstalten ihre Programme unverschlüsselt ins Netz stellen, und dann von jedem, der sie abrufen könnte, Gebühren wollen. Man sollte denen mal folgenden Vorschlag unterbreiten: Warum richtet ihr keine Telefonanschlüsse ein, bei denen der Anrufer euer Radioprogramm am Telefon hören kann. Ab dann ist jedes Telefon ein Radioempfangsgerät und ihr könnt dafür Gebühren verlangen.

Gruß,

Daddeldu

dirk Offline



Beiträge: 1.538

24.02.2009 21:20
#7 RE: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch verschlüsselt ausstrahlen Antworten

Lieber Daddeldu,

mit ihren Argumenten haben sie 100% recht. Wobei es absurd ist, dass Sie sich überhaupt die Mühe machen müssen, zu begründen, warum das Zwangs-Pay-TV abgeschafft gehört. Eigentlich müsste die andere Seite, müssten ARD und ZDF ihre Existenz rechtfertigen.

In Antwort auf:
Warum richtet ihr keine Telefonanschlüsse ein, bei denen der Anrufer euer Radioprogramm am Telefon hören kann. Ab dann ist jedes Telefon ein Radioempfangsgerät und ihr könnt dafür Gebühren verlangen.
Weil Staatswirtschaft und Kreativität sich ausschließen. Also pssst!

Grüße

dirk

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.02.2009 22:41
#8 RE: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch verschlüsselt ausstrahlen Antworten

Lieber Daddeldu,

die Idee ist gut und so logisch, daß ich mich frage, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.

In Österreich gibt es übrigens wohl so etwas; jedenfalls hat mir mal ein Österreicher auf die Frage, warum man über ASTRA und EUTELSAT eigentlich nur ungefähr einen halben österreichischen Sender empfangen kann, gesagt, der ORF werde verschlüsselt gesendet.

Es wäre ja auch einfach realisierbar, weil die Adressen der Gebührenzahler schon bekannt sind. Viele haben ja auch schon einen Empfänger mit Common Interface, denen brauchte man nur noch die Karte zuzuschicken.

Und der ganze Wahnwitz der GEZ, die einen Teil ihrer Einnahmen für Schnüffelaktionen ausgibt, um "Schwarzseher" zu entdecken, hätte auch ein Ende. Kürzlich habe ich erfahren, daß die GEZ "freie Mitarbeiter" hat, die auf Provisionsbasis arbeiten und die offenbar höchst dubiose Methoden verwenden. (Es gibt zB Berichte, daß sie alte Leute, die gar nicht zahlungspflichtig waren, zum Zahlen zu bringen versuchten).



Eine andere Frage, lieber Daddeldu, ist meines Erachens, ob wir überhaupt einen ÖR Rundfunk im jetzigen Umfang brauchen. Von mir aus soll er als ein Anbieter unter vielen im Bezahlfernsehen auftreten; nichts dagegen, wie gesagt. Dann wird man ja sehen, ob er in der Konkurrenz mit Premiere bestehen kann. Aber so wie es jetzt ist, gibt es keinen Grund, warum nicht 90 Prozent der Sendungen ebenso von Privaten ausgestrahlt werden könnten.

Aber es gibt einen Bereich, wo ich für ein steuerfinanziertes Angebot eintrete: Kultur, Wissenschaft, Bildung.

Das Schlimme ist, daß unsere ÖRs ja genau das nicht hinkriegen. Anderswo gibt es ein ungleich größeres Angebot. RAI Edu zum Beispiel sendet rund um die Uhr ein Schul- und Universitätsfernsehen. In Frankreich gibt es den Informationssender France24 und den Parlamentssender LCP. In GB natürlich die Programme der BBC. In Kanada gibt es so etwas, in den USA.

In Deutschland haben wir gerade mal Phoenix - da aber nix Kultura - und Bayern Alpha; den einzigen Sender, der so etwas wie ein Kultursender ist. Und Arte, der nur dank Frankreich existiert.

Also, ich wäre dafür, diesen Bereich drastisch auszubauen und dann aus Steuern zu finanzieren. So, wie auch sonst Kultur, Bildung und Wissenschaft überwiegend aus Steuermitteln finanziert werden.

Herzlich, Zettel

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

24.02.2009 23:29
#9 RE: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch verschlüsselt ausstrahlen Antworten

Zitat von Zettel


Aber es gibt einen Bereich, wo ich für ein steuerfinanziertes Angebot eintrete: Kultur, Wissenschaft, Bildung.
[...]
Also, ich wäre dafür, diesen Bereich drastisch auszubauen und dann aus Steuern zu finanzieren. So, wie auch sonst Kultur, Bildung und Wissenschaft überwiegend aus Steuermitteln finanziert werden.



Sprich, lieber Zettel, Ihr Hobby (ich unterstelle Ihnen Bildungsbürgerliche Interessen) soll Steuerfinanziert sein, weil Sie es mit einer Anmassung von Wissen für wichtiger halten als andere Freizeitvergnuegungen (anderer Bevölkerungskreise?)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.02.2009 00:02
#10 Hochkulturen und Fellachisierung Antworten

Zitat von Dagny
Zitat von Zettel

Aber es gibt einen Bereich, wo ich für ein steuerfinanziertes Angebot eintrete: Kultur, Wissenschaft, Bildung.
[...]
Also, ich wäre dafür, diesen Bereich drastisch auszubauen und dann aus Steuern zu finanzieren. So, wie auch sonst Kultur, Bildung und Wissenschaft überwiegend aus Steuermitteln finanziert werden.


Sprich, lieber Zettel, Ihr Hobby (ich unterstelle Ihnen Bildungsbürgerliche Interessen) soll Steuerfinanziert sein, weil Sie es mit einer Anmassung von Wissen für wichtiger halten als andere Freizeitvergnuegungen (anderer Bevölkerungskreise?)

Ja, genau.

Weil es ja, liebe Dagny, nicht nur um Freizeitvergnügen geht.

Erstens geht es um unseren Wohlstand. Wenn das Bildungsniveau auf dasjenige von, sagen wir, Ostanatolien absinkt, dann haben wir eben in ein, zwei Generationen nur noch den Wohlstand von Ostanatolien. Dh nicht "wir", sondern diejenigen unserer Nachkommen, die so dumm sind, in Deutschland zu bleiben, statt auszuwandern.

Zweitens, liebe Dagny, geht es um kulturelle Identität. Es hat noch nie in der Geschichte ein stabiles, erfolgreiches Gemeinwesen ohne eine eigene Hochkultur gegeben. Warum das so ist, darüber will ich jetzt gar nicht diskutieren. Es ist empirisch so. Keine Ursache war so wichtig für den Untergang des Sozialismus wie seine Kulturlosigkeit.

Und zu einer Hochkultur gehört, daß ein erheblicher Teil des gemeinsam Erarbeiteten in solche "nutzlosen" Dinge wie den Bau von Tempeln und Kirchen, die Alimentierung von Mönchen und Gelehrten, den Ankauf von Kunstwerken durch den Staat und die Subventionierung von Theatern und Opern fließt.

Irgendwann haben viele Kulturen das alles aufgegeben. Es ist dann das eingetreten, was Oswald Spengler die "Fellachisierung" genannt hat; weil von der einstigen ägyptischen Hochkultur, die einmal allen anderen überlegen gewesen war, am Ende nur das Fellachentum übrigblieb.

Ein solcher Niedergang ist vielleicht nicht, wie Spengler meinte, das unausweichliche Ende jeder Kultur; aber er ist zumindest eine nicht seltene historische Variante.

Für unsere Kultur hat das Arno Schmidt sehr hübsch in der "Schule der Atheisten" sich ausgemalt, wo Deutschland zu einem Reservat geworden ist, vergleichbar mit Indianerreservaten. Den Besuchern werden Volkstänze und dergleichen vorgeführt.

Herzlich, Zettel

Wamba Offline



Beiträge: 295

26.02.2009 02:11
#11 Löschung und letzte Warnung an Nola Antworten

Liebe Nola,

ich habe Sie schon früher darauf aufmerksam gemacht, daß Vollzitate verboten sind. Sie haben in diesem Thread wieder eine Meldung bis auf den letzten Abschnitt vollständig zitiert.

Ich habe Ihren Beitrag deshalb gelöscht.

Sie haben gestern auch eine Reihe anderer Beiträge mit längeren Zitaten gepostet. Bitte prüfen Sie selbst nach, ob es sich dabei um Vollzitate handelt (dh ob mehr als ein kleiner Teil der betreffenden Quelle zitiert wird, also größenordnungsmäßig zehn Prozent). Falls ja, bitte ich Sie dringend, das selbst zu redigieren.

So leid es mir tut - dies ist jetzt die letzte Warnung. Sie haben schon früher das Verbot von Vollzitaten mißachtet. Beim nächsten Verstoß muß ich leider Ihre Mitgliedschaft beenden.

Ich kann, ehrlich gesagt, nicht nachvollziehen, wieso es so schwer zu sein scheint, eine so einfache Regel zu beachten.

Und nochmal: Ich bin nicht bereit, die Existenz dieses Forums aufs Spiel zu setzen, nur weil jemand sich nicht an die Regeln hält.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2009 11:28
#12 RE: Löschung und letzte Warnung an Nola Antworten

Ich denke der Teufel steckt wohl, lieber Zettel, in einem anderen „Detail“ .
Aber ich will natürlich keinesfalls Ihren Blog gefährden.
Deshalb hier kurz der Link um den es geht, ohne Text.

http://www.finanznachrichten.de/nachrich...nbarung-007.htm
und hier:
http://www.brd-info.net/nachrichten/meldung_267525_1.html

ZDF unterzeichnet mit dem türkischen Fernsehen TRT einen Nachrichten-Kooperationsvertrag / Verstärkte Koproduktionen Teil der Vereinbarung

♥lich Nola

Wamba Offline



Beiträge: 295

26.02.2009 14:45
#13 RE: Löschung und letzte Warnung an Nola Antworten

So ist es richtig, liebe Nola.

Und was das "Detail" angeht - es besteht schlicht darin, daß ich erlebt habe, wie ein Forum über Nacht vom Provider geschlossen wurde, weil jemand mit einer Anzeige wegen Verletzung des Urheberrechtes plus einer saftigen Abmahnung gedroht hatte.

Das geschah wegen Beiträgen genau wie demjenigen von Ihnen, den ich vergangene Nacht gelöscht habe. Vollzitate verletzen das Urheberrecht; das ist nun mal so.

Also, das ist kein Jux, und Sie wissen es doch. Alle außer Ihnen halten sich an die Regel.

Wenn Sie das künftig auch tun, sind Ihre Beiträge weiter willkommen, liebe Nola. Aber ein nochmaliger Verstoß hat die angekündigte Folge, so leid es mir täte.

Herzlich, Wamba

Johanes Offline




Beiträge: 2.637

21.06.2017 13:46
#14 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Ich holte auch mal diesen alten Thread wieder hervor. Mittlerweile sind bereits fast 8 Jahre vergangen und es hat sich eigentlich nichts getan. Die Situation hat sich im Gegenteil verschärft, anstelle von sachlichen Diskussionen ist inzwischen Polarisierung getreten. Seltsamerweise, so habe ich den Eindruck, reden die beiden Seiten gar nicht mehr miteinander.
Die Pro-GEZ-Fraktion führt an, dass die Qualität der Privatsender in der Regel schlecht sei, was zwar ein Geschmacksurteil ist, aber wohl große Zustimmung hat. Es lässt sich schwer für manche Programme auf den Privatsendern argumentieren. Weiterhin wird gesagt, dass man für die Werbung ja auch indirekt bezahlen müssen und zwar an der Supermarktkasse.
Letztendlich kann das Öffentlich-Rechtliche darauf verweisen, dass es manches Nischenprogramm abdeckt und auch Gruppen berücksichtigt, die die Werbebranche eher ignoriert. Etwa Kultursendungen, Randsportarten oder Programme, die sich eher an Senioren richten wie Volksmusik.

Die Contra-GEZ-Fraktion dagegen verweist auf verschiedene Argumente. Das ist auch absolut keine Überraschung, es gibt viele gute oder weniger gute Kritikpunkte, wegen denen man zum Kritiker werden kann. Es ist sehr viel einfacher, den Status Quo zu verteidigen als etwas neues, besseres Vorzuschlagen. So unterschiedlich die Alternativvorschläge der Kritiker, so anders sind ihre Kritiken.

Beginnen wir bei den prinzipiellen Argumenten und arbeiten uns zu den konkreteren vor: Durch die Haushaltsabgabe sei de facto eine Art Steuer eingeführt worden, weil nicht mal theoretisch geprüft wird, ob jemand ein Empfangsgerät hat oder nicht. Der einfache Bürger muss für sein Öffentlich-Rechtliches Programm zwar zahlen, kann aber kaum mitbestimmen.
Auch finanziert sich der Öffentlich-Rechtliche-Rundfunk (ab hier ÖRR) eben doch nicht ausschließlich über GEZ, sondern bezieht den Werbemarkt mit ein. Auch sonst bringt sich der ÖRR bewusst in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Sendern, etwa wenn es sich um Sendelizenzen für Sportübertragungen streitet, sich genauso an Quoten orientiert wie die Privatsender und ebenfalls Unterhaltungsformate anbietet, die es auch im Privatbereich gibt. (Letzteres dürfte Anlass zu streiten geben, aber solche Sachen wie Quizshows oder "Harald Schmidt" sind gute Beispiele dafür.) Es scheint dabei klar, dass die Privatsender es schwer haben, den ÖRR ein besseres Programm entgegenzusetzen. Sie müssen gleichzeitg mit der privaten Konkurrenz und den ÖRR-Apparat um Kreative, Werbemittel und Zuschauer buhlen und sind dabei teils strengen Regulierungen unterworfen. Es ist zum Beispiel vorgeschrieben, wie viele Sendeminuten für "Kultur" reserviert sein müssen.
Man stelle sich dasselbe mal im Zeitungsmarkt vor! Der Aufschrei wäre zurecht sehr groß.
Außerdem wird immer wieder geargwohnt, dass es eine Verbindung zwischen der Parteipolitik und den ÖRR gibt. Grade was die Entstehung des ZDFs angeht, wird dieser Argwohn noch gestärkt.
Mangelnde Neutralität ist ebenfalls ein Kritikpunkt. Von einem Sender, der von der Allgemeinheit finanziert wird, kann man natürlich eine größere Distanz zu der Position bestimmter Parteien oder Gruppen erwarten als von einem Privatsender. Der kann z. B. eine klar konfessionellen oder politischen Kurs verfolgen, weil die Verantwortlichen das eben so vorsehen, wie etwa bei der politischen Ausrichtung einer Zeitung (oder, man erlaube mir den Vergleich, einem Blog/Forum, wie es Zettel aus der Taufe hob), für einen ÖRR verbietet sich das.
Manch ein Zeitgenosse fragt auch, ob ein ÖRR angesichts der heutigen Technik überhaupt noch zeitgemäß ist.
Auch wird dieses oder jenes als Steuergeldverschwendung kritisiert. Etwa, je nach Geschmack, Fernsehkrimis, verschiedene Rundfunkanstallten usw.
Zuletzt gibt es den Vorwurf der mangelnden Transparenz bei einige Aktionen.

Abschließend könnte man sagen, dass der Öffentlich Rechtliche Rundfunk einer Reform bedarf, es dabei aber nicht einmal einen Konsens über den Reformbedarf gibt.

Herzlichst,

Johanes

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

21.06.2017 16:30
#15 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #14
Ich holte auch mal diesen alten Thread wieder hervor. Mittlerweile sind bereits fast 8 Jahre vergangen (...snip...) aber solche Sachen wie Quizshows oder "Harald Schmidt" sind gute Beispiele dafür.


Geben Sie's zu, Sie haben Ihr Posting tatsächlich vor 8 Jahren geschrieben und jetzt erst wiedergefunden...ich habe jedenfalls keine andere Erklärung für die Nennung von "Harald Schmidt".

Zitat von Johanes im Beitrag #14

Abschließend könnte man sagen, dass der Öffentlich Rechtliche Rundfunk einer Reform bedarf, es dabei aber nicht einmal einen Konsens über den Reformbedarf gibt.



Das scheint mir eine Tautologie zu sein - über welchen Reformbedarf gab es je einen Konsens?

Mit mir selbst habe ich seit langer Zeit den Konsens erzielt: komplett abschaffen. Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk hilft niemandem und kostet viel zu viel. Zwangs-PayTV ist mit einer freiheitlichen Gesellschaft nicht vereinbar. Kompromissvorschlag: Schrumpfung auf einen werbefreien Sender, finanziert aus Spenden.

Gruß
hubersn

--
Mein Politik-Blog: http://politikblog.huber-net.de/
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Johanes Offline




Beiträge: 2.637

07.07.2017 15:24
#16 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #15
Zitat von Johanes im Beitrag #14
Ich holte auch mal diesen alten Thread wieder hervor. Mittlerweile sind bereits fast 8 Jahre vergangen (...snip...) aber solche Sachen wie Quizshows oder "Harald Schmidt" sind gute Beispiele dafür.


Geben Sie's zu, Sie haben Ihr Posting tatsächlich vor 8 Jahren geschrieben und jetzt erst wiedergefunden...ich habe jedenfalls keine andere Erklärung für die Nennung von "Harald Schmidt".


Nein, so war es dann doch nicht. Aber Schmidt ist mir tatsächlich als einer der wenigen positiven Beispiele in Erinnerung geblieben, übrigens neben Extra 3 damals.

Zitat von hubersn
Zitat von Johanes im Beitrag #14

Abschließend könnte man sagen, dass der Öffentlich Rechtliche Rundfunk einer Reform bedarf, es dabei aber nicht einmal einen Konsens über den Reformbedarf gibt.



Das scheint mir eine Tautologie zu sein - über welchen Reformbedarf gab es je einen Konsens?

Mit mir selbst habe ich seit langer Zeit den Konsens erzielt: komplett abschaffen. Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk hilft niemandem und kostet viel zu viel. Zwangs-PayTV ist mit einer freiheitlichen Gesellschaft nicht vereinbar. Kompromissvorschlag: Schrumpfung auf einen werbefreien Sender, finanziert aus Spenden.



Abschaffen? Das wäre wiederum weltweit einmalig. Sowas wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt in fast allen Ländern.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

07.07.2017 16:27
#17 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

"Sowas wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt in fast allen Ländern"

Da es mehr Diktaturen als echte Demokratien gibt, ist die Aussage in dieser Form wohl richtig aber sinnlos.

___________________
Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

08.07.2017 00:58
#18 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #16

Abschaffen? Das wäre wiederum weltweit einmalig. Sowas wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt in fast allen Ländern.


Endlich könnte Deutschland mal echter Vorreiter sein, und am Deutschen Wesen kann die Welt genesen. Was für eine Chance! Und im Gegensatz zu vielen anderen Vorreiterrollen würde diese sogar Geld sparen!

Auf die dramatischen Unterschiede in der Ausgestaltung des ÖR-Rundfunks weltweit will ich nicht weiter eingehen. Wenn Sie ein Argument finden, sagen Sie Bescheid.

Gruß
hubersn

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Werwohlf Offline




Beiträge: 997

09.07.2017 01:56
#19 RE: Zitat des Tages: ÖR Rundfunk Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #16
Abschaffen? Das wäre wiederum weltweit einmalig. Sowas wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt in fast allen Ländern.
Die historischen Entstehungsbedingungen sind auch ähnlich. Aber es gibt heute keinen Grund mehr dafür. Außer der Bevorzugung der Bedürfnisse elitärer Medienkonsumenten.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

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