Zitat von ZettelDaß die liberale Blogosphäre, - das, was ich die Blogokugelzone nenne - sich bisher nicht gerührt hat, finde ich, lieber Calimero, auch schade. Aber wie bei mir dürfte es daran gelegen haben, daß man von der Sache schlicht nichts erfahren hat [...].
Das glaube ich weniger. "ef-online" brachte einen - dem Ihren nicht ganz unähnlichen - Kommentar, und auch wenn "ef-online" nicht zum liberalen Umkreis gehört, wird es doch von liberalen Bloggern gelesen; die haben sich vielleicht gedacht, "ach die schon wieder mit einem ihrer verfolgten Rechten!" Was ich verstehen kann.
Was aber aus meiner Sicht, lieber Kallias, falsch ist.
Ich habe mir natürlich schon überlegt, ob ich das Thema aufgreife. Es liegt ja auf der Hand, daß der Artikel als Unterstützung der Nationalkonservativen oder gar der Rechtsextremen mißverstanden werden kann.
Aber man darf es meines Erachtens nicht diesen selbst überlassen, solche Vorfälle anzuprangern.
Mir scheint die Parallele zur Adenauer-Zeit sich schon aufzudrängen. Damals waren es vor allem Liberale, die Linke und auch Linksextreme gegen ungerechtfertigte Angriffe in Schutz genommen haben. Einige sind aus meiner Sicht zu weit gegangen, wie Helmut Ridder, der die Kommunisten offenbar regelrecht juristisch beraten hat. (Das haben wir ja kürzlich diskutiert). Aber den meisten ging es überhaupt nicht um Kumpanei mit den Kommunisten, sondern allen darum, daß auch ihnen gegenüber rechtsstaatliche Prinzipien eingehalten werden müssen.
Wenn eine Stadtverwaltung ein Gemälde allein deshalb zerstören läßt, weil ihr die politische Haltung des Urhebers nicht zusagt, dann sollten meines Erachtens die liberalen Alarmglocken schrillen.
Es tut mir leid, lieber Zettel, aber wer das Naheliegende nicht sehen will, der wird immer einen Grund finden, Informationen in Zweifel zu ziehen. Wenn etwas aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und schnattert wie eine Ente, dann ist die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, daß es sich um eine Ente handelt.
Und wenn sich Frau Zais selbst als "Gesellschaftswissenschaftlerin" bezeichnet und mit einem der ranghöchsten SED-Funktionäre der Region verheiratet ist, dann spricht das auch ohne notarielle Beglaubigung für eine SED-Karriere und so gar nicht für Widerstand gegen die Diktatur. Wahrscheinlich steht den Bündnisgrünen in Sachsen das Wasser bis zum Halse, und sie werden den Teufel tun, eine ihrer "Gallionsfiguren" durch allzu intensive Nachfragen bezüglich ihrer Vergangenheit zu beschädigen.
Substantielle Zweifel wären bei der vom Zais-Klüngel nachgeschobenen These von einem angeblich "rechtsradikalen" Symbol ("Keltenkreuz") auf dem Wandbild deutlich angebrachter gewesen, die nicht einmal die "Berliner Zeitung" zu teilen vermag.
Tatsächlich handelt es sich dabei aber um das Originalkreuz, wie es auf alten Fotografien zu erkennen ist. Solche Kreuze stehen noch heute auf anderen Chemnitzer Kirchen.
Zitat von Gorgasal Ich erinnere daran, dass nach Auffassung mancher Staatsanwaltschaften und Richter auch durchgestrichene oder von einer Faust zerschlagene Hakenkreuze verboten sind: http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika#Re...ti-Nazi-Symbole
Das magische Denken feiert fröhliche Urständ.
Entweder man verbietet ein Symbol, weil man es nicht in der Öffentlichkeit sehen will oder nicht - ein Symbol nur dann zu verbieten, wenn es blauäugige Menschen über 180 cm Körpergrösse verwenden ist Gesinnungsstrafrecht.
Zitat von frankhEs tut mir leid, lieber Zettel, aber wer das Naheliegende nicht sehen will, der wird immer einen Grund finden, Informationen in Zweifel zu ziehen.
Lieber frankh,
Sie sind neu in diesem Forum. Ob und ggf. wie lange Sie schon ZR lesen, weiß ich natürlich nicht.
Falls Sie mit ZR vertraut sind, werden Sie wissen, daß ich grundsätzlich nur Informationen bringe, die ich verifiziert habe. Gerüchte finden Sie überall im Internet. Der Erfolg von ZR dürfte damit zusammenhängen, daß das, was ich an Fakten bringe, zuverlässig ist. Wenn ich mich dennoch einmal irre, korrigiere ich das, wenn ich darauf aufmerksam gemacht werde.
Plausibel ist Vieles. "Naheliegend" ist Vieles. Behauptungen sollte man - zumal über Personen - öffentlich nur dann aufstellen, wenn man sie belegen kann. Die Behauptung über Frau Zais ist bisher nicht belegt.
Nochmals: Ich lade Sie ein, selbst zu recherchieren. Sie können ja Frau Zais eine Mail schicken und sie fragen. Oder Sie können eine Anfrage an das Chemnitzer oder das sächsische Büro der "Grünen" richten.
Falls die Behauptung bestätigt wird, werde ich das in einer Ergänzung zu dem Artikel bringen. Solange sie nicht bestätigt ist oder weitere Informationen auftauchen, die über das nun hinlänglich oft genannte Gerücht hinausgehen, sehe ich keinen Sinn darin, hier weiter darüber zu diskutieren.
Es ist doch so, daß es völlig egal ist, welcher Symbole sich die Rechtsextremisten bedienen. Sie könnten heute die Mickymaus als Symbol ihrer Ideologie zur Geisel nehmen und bereits morgen würde man sich über die Verwendung von NS-Symbolen in Comics von Walt Disney erregen. Es mag Ihnen im ersten Moment wie Satire erscheinen, aber genau der Sachverhalt liegt doch mit dem Keltenkreuz vor.
Zitat von DagnyEntweder man verbietet ein Symbol, weil man es nicht in der Öffentlichkeit sehen will oder nicht - ein Symbol nur dann zu verbieten, wenn es blauäugige Menschen über 180 cm Körpergrösse verwenden ist Gesinnungsstrafrecht.
Hier geht es, liebe Dagny, ja um Gesinnung. Symbole werden verboten, weil sie eine nationalsozialistische Gesinnung ausdrücken.
Wird ein Symbol nicht in diesem Sinn verwendet, sondern taucht es nur irgendwo auf, dann ist es keineswegs verboten. Sonst müßten zB alle Wikipedia-Artikel strafrechtlich verfolgt werden, in denen ein Hakenkreuz zu sehen ist; ebenso historische Abbildungen, auf denen eines auftaucht.
Es gab diese absurde Anklage gegen jemanden, der mittels eines durchgestrichenen Hakenkreuzes gegen Nazis demonstrieren wollte. Er ist aber nach meiner Erinnerung - jedenfalls in letzter Instanz - freigesprochen worden.
In Antwort auf: Gut möglich. Aber dann wäre es ein Rückfall in totalitäres Denken; während in der Ex-DDR - fürchte ich - das totalitäre Denken noch nicht hinreichend überwunden ist.
Nun ja, der eilfertige Bürgermeister Brehm ist allerdings ein Importpolitiker aus der Süd-West-CDU.
Lieber Zettel, meine Vermutung, daß sich die Kandidaten des Grünen-Parteitags u.a. mit einer Kurzbiographie beworben haben müßten, war zutreffend. Der Landesverband Sachsen der Grünen hat diese auf seiner Seite eingestellt. Von dort das folgende Zitat:
Zitat von Petra ZaisAls Assistentin und spätere Lehrerin am Lehrstuhl Politische Ökonomie der Bezirksparteischule der SED in Mittweida gehörte ich bis 1989 zu den ideologischen Stützen des politischen Systems der DDR.
Zitat von FAB.Lieber Zettel, meine Vermutung, daß sich die Kandidaten des Grünen-Parteitags u.a. mit einer Kurzbiographie beworben haben müßten, war zutreffend. Der Landesverband Sachsen der Grünen hat diese auf seiner Seite eingestellt. Von dort das folgende Zitat:
Zitat von Petra ZaisAls Assistentin und spätere Lehrerin am Lehrstuhl Politische Ökonomie der Bezirksparteischule der SED in Mittweida gehörte ich bis 1989 zu den ideologischen Stützen des politischen Systems der DDR.
Ausgezeichnete Arbeit, lieber FAB.! Ich werde einen Nachtrag zu dem Artikel schreiben.
Oha, da haben wir ja was Offizielles. Danke FAB für die Recherche, ich hab nix gefunden.
Als Dozentin an einer SED-Kaderschmiede war sie eindeutig "stramm auf Linie", keine Mitläuferin, sondern eine Genossin, die jahrelang die "richtige Gesinnung" bewiesen hat. Eine 110-prozentige!
Ein weiteres Zitat aus der von FAB gefundenen Quelle:
Frau Zais:
In Antwort auf:Perestroika und Glasnost hatten auch bei mir Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderung in der 40 DDR und in meiner Partei geweckt. Peking und der Sommer 1989 begruben diese Hoffnung und führten mich im Oktober 1989 in den persönlichen Aufbruch. Prägend in der folgenden Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs war für mich das Streichen der Idee einer demokratisierten DDR von der Agenda der Montagsdemonstrationen und das Festhalten der PDS an Personen, Strukturen, ideologischer und zentralistischer Ausrichtung. Im Sommer 1990 trat ich aus der PDS aus.
Zeigt zumindest mir, dass sie eine Opportunistin und "Wendehals" war, wie er im Buche steht. Zur Erinnerung sei gesagt, dass es seit Sommer 1989 brodelte und sich im Herbst die bekannten Bürgerinitiativen gründeten. DAS waren die Leute, die persönliche Gefahren auf sich genommen hatten. Der Mauerfall am 9.November war dann das Ende des Regimes. Die Bürgerrechtler träumten da alle noch von einer besseren DDR. Von da an und im Laufe des Jahres 1990 warfen dann die kleinen Mitläufer, die eh nie richtig bei der Sache waren, der SED ihre Parteibücher vor die Füße ... es ging ja keine Gefahr mehr davon aus.
Aber eine Dozentin an einer Parteischule? Die hat einfach den Karrierrezug abfahren sehen (sie konnte damals ja nicht ahnen, dass der Zombi SED weiterlebt) und sich schnell von der Vergangenheit befreien wollen. Herzlich willkommen bei Bündnis90/Die Grünen. Eine feine Verteidigerin der Bürgerrechte habt ihr da.
q. e. d. Es war zwar auch vorher klar, aber dennoch danke für die Bestätigung. Ich hatte vergeblich gesucht, und nachfragen konnte ich nicht, da ich mich in dieser Angelegenehit bereits deutlich positioniert hatte:
Warum habe ich es nicht aufgegriffen? Obwohl es mich ernsthaft "gejuckt" hat? Nun, einerseits, weil die Quellen, aus denen diese Geschichte übertragen wurde, bei mir keine hohe Glaubwürdigkeit haben. Zumindest nicht so weit, dass ich ihnen zutrauen würde, die ganze Geschichte zu erzählen. Ich hätte also etwas mehr recherchieren müssen, da ich nicht wie du die "SZ" lese.
Und dann, ja dann, gibt es noch das private Moment: Dieses Wochenende gehörte meiner Liebsten.
Aber ich freue mich, dass du dich der Sache in einer sehr passenden Form (deine Waffe ist das Florett, meins der Säbel ) angenommen hast.
Grüße Rayson
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Raysonnatürlich hast du recht. Aber Warum habe ich es nicht aufgegriffen? Obwohl es mich ernsthaft "gejuckt" hat? Nun, einerseits, weil die Quellen, aus denen diese Geschichte übertragen wurde, bei mir keine hohe Glaubwürdigkeit haben. Zumindest nicht so weit, dass ich ihnen zutrauen würde, die ganze Geschichte zu erzählen. Ich hätte also etwas mehr recherchieren müssen, da ich nicht wie du die "SZ" lese.
Mir ist es genauso gegangen. Calimero hat mich erst überhaupt auf das Thema aufmerksam gemacht (weil ich PI usw. selten lese, wäre es mir sonst entgangen). Und dann hat er mir auch dabei geholfen, die seriösen Berichte aus der lokalen Presse zu finden.
Zitat von RaysonAber ich freue mich, dass du dich der Sache in einer sehr passenden Form (deine Waffe ist das Florett, meins der Säbel ) angenommen hast.
Hauptsache, lieber Rayson, wir fechten Seit an Seit.
Herzlich, Zettel
str1977
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24.04.2009 20:13
#40 RE: Überlegungen zur Freiheit (9): Totalitäres Denken in der Ex-DDR
Zitat von PeterCoyotedas Keltenkreuz ist so eine Sache, über die man geteilter Meinung sein kann.
Wieso? Warum sollte es denn ein Problem sein?
In Antwort auf:Die Kinder verteidigen ihre Eltern gegen den Vorwurf, in der Diktatur weggesehen zu haben - nun, etwas ähnliches habe ich bei jugendlichen Rechten im Westen erlebt. Nur, wer bitteschön erhebt denn gegen ostdeutsche Eltern den Vorwurf, in der Diktatur weggesehen zu haben?
...
Kommen wir zurück zu den Jugendlichen in den NB. Ich gehöre einer Generation an, die eben nicht die Eltern verteidigte, sondern offen angriff. Bei mir wird also keiner der Jugendlichen im Osten auch nur auf das geringste Verständnis treffen. Im Gegenteil fordere ich sie auf die Eltern zur Rechenschaft zu zwingen, was ihre Rolle während der SED Diktatur betrifft. Das ist eine Pflichtübung! Ich versteige mich also sogar zu der Aussage, daß es in der Jugend der Ex-DDR DRINGEND einer 68er Bewegung braucht!
Das die ostdeutschen Jugendlichen ihre Eltern verteidigen finde ich irgendwie anständig - wenn auch wohl der tatsächliche Vorwurf ein anderer sein dürfte (- hat da vielleicht ein Achtundsechziger den Artikel geschrieben und das eigene Vokabular benutzt?).
Nein, Ostdeutschland braucht nichts weniger als Achtundsechziger (bei denen es allerdings nicht nur oder primär um das Wegschauen der Eltern ging - von der Sympathie für alle linken Totschläger mal ganz abgesehen), denn die Problemlage ist heute im Osten ganz anders als damals im Westen. In der alten BRD wollte auch vor 1968 kaum jemand das Dritte Reich zurück und verherrlichte auch kaum jemand dasselbe (das banale "es war nicht alles schlecht" wollen wir mal auf beiden Seiten abziehen).
Die Achtundsechziger haben nicht gegen Nazideutschland rebelliert.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
str1977
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24.04.2009 20:18
#41 RE: Überlegungen zur Freiheit (9): Totalitäres Denken in der Ex-DDR
Zitat von CalimeroAlso, wenn nicht grade die BILD ihr Herz für das Grundgesetz entdeckt, hätten wohl die wenigsten Politiker die Cojones.
Ich weiß zwar nicht was Cojones sind, aber die BILD-Zeitung ist ja wohl die drittletzte, von der man Eintreten für das Grundgesetz - insbesondere wenn es bedroht ist - erwarten kann. BILD kann auch sehr gut Empörungsbeauftragter sein, ich erinner nur mal an den Fall Hohmann.
In Antwort auf:Da wird ein Mensch wegen seiner (konservativen, nicht nationalsozialistischen) politischen Ansichten
Ich habe keine Ahnung ob der Maler konservative Ansichten hat oder nicht, nur das er "rechts" verortet ist. Konservativ bedeutet nicht rechts aber kein Nazi. *mußte ich auch als bekennender Nicht-konservativer mal loswerden.*
Aber ansonsten Zustimmung.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
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Zitat von Dagny(Nachtrag: Ich sehe gerade, dass das Symbol tatsächlich vom BVG zu den Symbolen verbotener Organisationen gezählt wird. Insofern ist die NS_Symbolik tatsöchlich nicht von ungefähr. Wusste ich auch nicht.)
Ich verstehe das so, liebe Dagny, daß das Keltenkreuz, wenn es in dieser stilisierten Form (Abbildung aus der Wikipedia) von solchen Organisationen verwendet wird, verboten ist. Dann ist es ein Symbol für das, was diese Organisationen anstreben.
Aber auch das BVerfG kann ja nicht gut Kreuze auf Kirchen und Friedhöfen verbieten, die im übrigen anders sind, weil sie die Gestalt eines christlichen Kreuzes (der vertikale Balken zwei- oder dreimal so lang wie der horizontale) aufweisen. Das Kreuz, das Zschocke gemalt hat, hatte diese christliche Form.
Sagen wir lieber, das BVG wird das nicht tun weil es sich doch - von einzelnen Ausrutschern mal abgesehen noch mehr als andere Institution unseres Staates ans Grundgesetz gebunden fühlt (wofür aber behutsame Richterberufungen nötig sind - über kurz oder lang wird auch das BVG fallen) - aber wenn es nach dem Willen einiger Personen in diesem unseren Lande ginge, dann würden Kreuze schon heute verboten werden. Ganz unabhängig von irgendwelchen rechtsextremen Benutzungen.
PS. Und nein, die Länge des vertikalen Balkens macht prinzipiell keinen Unterscheid. Christliche Kreuze sind nicht per se vertikal länger - in alle Richtungen symetrisch sind z.B. das Griechische Kreuz, Tatzenkreuze wie das Malterkreuz - und vom Petruskreuz fang jetzt mal lieber nicht an.
In Antwort auf:Ob ihn ein Schalk geritten hat, dieses zumindest fragwürdige Symbol in sein Bild einzuschmuggeln, sei dahingestellt.
Es handelt sich nicht um ein fragwürdiges Symbol.
In Antwort auf:Zu den Errungenschaften der jungen Bundesrepublik gegen den Ungeist des Nazismus gehörte es, daß auch Brecht gespielt werden durfte; obwohl viele von dessen Werken nun allerdings eindeutig agitatorisch sind. Aber man hatte verstanden, daß Kunstwerke nach ihrem künstlerischen Wert zu beurteilen sind, nicht nach der Gesinnung des Autors oder Urhebers.
So einfach war und ist das aber nicht.
1. Auch in der jungen BRD wurden bestimmte Autoren nicht gespielt, waren bestimmte Filme verboten. Was ich jetzt weder gut noch schlecht finde sondern einfach nur mal feststellen will.
2. Das ein Werk agitatorisch ist ist aber Teil des künstlerischen Wertes (der ja dennoch hoch sein kann). Bei unserem Chemnitzer Maler liegt der Fall aber anders, denn es gibt gar keine agitatorische Komponente - vergleichbare wäre wenn ein völlig nicht-agitatorisches, unpolitisches Brechtstück (wenn es denn sowas gibt) nicht gespielt worden wäre weil er Kommunist ist.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
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str1977
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24.04.2009 20:33
#43 RE: Überlegungen zur Freiheit (9): Totalitäres Denken in der Ex-DDR
Zitat von str1977Es bleibt natürlich dabei, daß die Sache totalitäre Denkweisen offenlegt, die durchaus ein Problem für unsere FDGO darstellen. (Ob und wie Frau Zais sich in der DDR verhalten hat, spielt dabei ehrlich gesagt keine Rolle.)
Ich meine schon, daß es eine Rolle spielt, wenn Ex-SED-Bonzen vom Schlage einer Petra Zais (Dozentin an der Bezirksparteischule Mittweida) sich ein grünes Tarnmäntelchen umwerfen und sich dann anmaßen, darüber zu bestimmen, wer in dieser Stadt (diesem Land) Kunst ausüben darf. Ich meine sogar, daß das entscheidende Rolle spielt, denn wenn sich die politischen Parteien - wie in Chemnitz - zu Erfüllungsgehilfen von Ex-SED-Kadern machen, dann ist das ein grundsätzliches Problem.
Man lese aber auch was ich davor geschrieben habe (und was oben mitzitiert wurde).
Es kommt darauf an, daß hier totalitäre Denkweisen aufmarschieren - ob die Person nun eine Parteibonzin war (wenn sie es denn war - ich habe es nicht überprüft weil es mir egal ist) ist oder eine in ihrer Vergangenheit unbescholtene aber nun politisch verwirrte ist bestenfalls zweitranging.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
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