Sind die USA sozusagen von der Geschichte dazu bestimmt, ein Hort der Freiheit zu sein? Vielleicht nicht. Das Zitat des Tages stammt aus einem Artikel im American Thinker, in dem Randall Hoven behauptet, daß die USA immer sozialistischer werden und Europa immer weniger sozialistisch.
Lesenswert ist übrigens auch der zweite Teil von Hovens Beitrag, auf den ich in meinem Artikel nicht eingehe; Überlegungen zur Außenpolitik Europas.
Traurig wie es ist, kann man das in den USA für praktisch jeden Präsidenten vorhersagen.
Die Grafik ignoriert dabei natürlich, dass ab ca. 1980 die Schulden geradezu explodiert sind. (Im Verhältnis zu GDP, gewachsen sind sie immer.) Auch muss man ja unterscheiden woher das Geld kommt wie das gute alte Beispiel zeigt: 70% und 28% Spitzensteuersatz erzeugen die gleichen Einnahmen, aber welcher ist besser für die Wirtschaft?
Mir kommt es bei Vergleichen so vor, dass der einzige wirkliche individualistische Vorteil der USA gegenüber Europa der mobile Arbeitsmarkt ist, also kaum Kündigungsschutz. An wirtschaftlichen Regulierungen, sinnlosen Steuern, verschwenderischen Subventionen sind sie mittlerweile gleichgezogen.
In Antwort auf: Das relativiert sicherlich die Zahlen für 2009.
Aber scheinbar dann doch nicht, denn die Einschätzung, auch wenn sie denn unvergleichbare wirtschaftliche Situationen vergleicht ( Staatsquote in Krisenzeiten in den USA mit Staatsquote außerhalb akuter Krisen in Europa), passt halt super. So macht das auch Ursula von der Leyen, wenn sie Statistiken präsentiert, die angeblich ihren Standpunkt zu Internetzensur rechtfertigt. Die Zahlen sind zwar im Prinzip zu relativieren, aber sie passen halt formal trotzdem super.
In Antwort auf:Das relativiert sicherlich die Zahlen für 2009.
Aber scheinbar dann doch nicht, denn die Einschätzung, auch wenn sie denn unvergleichbare wirtschaftliche Situationen vergleicht ( Staatsquote in Krisenzeiten in den USA mit Staatsquote außerhalb akuter Krisen in Europa), passt halt super.
Ich habe, lieber Omni, ja darauf hingewiesen, daß Hoven in diesem Punkt nicht sauber argumentiert. Aber daran, daß seine Analyse zumindest diskussionswürdig ist, ändert das nicht.
Denn offenbar will ja Obama eben nicht - wie die Kanzlerin bei uns - die jetzige Ausweitung des Haushalts als etwas vorübergehend Notwendiges ansehen und die Verschuldung anschließend wieder so schnell wie möglich zurückfahren. Sondern er sieht die Krise - Rahm Emanuel hat es ja explizit gesagt - als eine Chance, seine Wirtschaftspolitik zu reaisieren. Und die geht in Richtung staatliche Steuerung der Wirtschaft via Subventionen; siehe die Ernennung von Van Jones.
Zitat von JoradTraurig wie es ist, kann man das in den USA für praktisch jeden Präsidenten vorhersagen.
Unter Clinton gingen die Ausgaben zurück. Interessant.
Natürlich hat man bei Bush dann auch direkt die geplatzte DotCom Blase für die er nichts konnte und von der Clinton noch profitierte. Die größten "Schuldigen" an der Umkehrung des Trends sind zum einen natürlich die Miltärausgaben und zum anderen Healthcare. Da wird schon jetzt klar, dass sehr bald Leistungen gekürzt oder die Grenzen für die Inanspruchnahme neu gezogen werden müssen bei Medicare+Medicaid weil das ansonsten der USA auf Dauer das Genick bricht.
Unabhängig davon natürlich die Frage warum Staatsausgaben denn überhaupt unbedingt mit dem GDP mitwachsen müssen. Sobald mehr Geld verfügbar wird, wird lieber ein neues Programm ins Leben gerufen anstatt mal zurückzuschrauben...
Zitat von JoradUnabhängig davon natürlich die Frage warum Staatsausgaben denn überhaupt unbedingt mit dem GDP mitwachsen müssen. Sobald mehr Geld verfügbar wird, wird lieber ein neues Programm ins Leben gerufen anstatt mal zurückzuschrauben...
Das ist, lieber Jorad, wohl eine natürliche Tendenz jeder Regierung, selbst der konservativsten.
Jedes Unternehmen will Profit machen, so viel wie möglich. Das ist seine raison d'être. Jede Regierung will Macht ausüben. Das ist ihre raison d'être. Macht kostet Geld.
Das war bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein der Hauptgrund für Kriege: Mehr Untertanen zu bekommen, also mehr Steuerzahler, also mehr Geld, also mehr Macht. Heute geht es eher so, daß man aus den vorhandenen Untertanen mehr Geld herausholt.
Gestoppt wurde diese natürliche Tendenz bisher immer nur dann, wenn der Zusammenbruch bevorstand. Schweden hat seine Staatsquote, die einmal bei über siebzig Prozent (!) lag, drastisch senken müssen, weil der Staat sonst pleite gegangen wäre; es liegt aber immer noch in Europa mit an der Spitze.
Was tun? Ich weiß es nicht, lieber Jorad. Niemand der Macht hat, hat ein Interesse daran, die Staatsquote zu senken, solange der Pleitegeier nicht mit den Flügeln schlägt. Und wer keine Macht hat, der kann natürlich auch nix ändern.
Zitat von JoradTraurig wie es ist, kann man das in den USA für praktisch jeden Präsidenten vorhersagen.
Unter Clinton gingen die Ausgaben zurück. Interessant.
Ich würde eher vermuten, dass sie absolut gesehen gestiegen sind, aufgrund des starken Wachstums während der "New Economy"-Phase aber relativ zurückgingen - die Grafik zeigt ja den Anteil am BSP.
Zitat von JoradTraurig wie es ist, kann man das in den USA für praktisch jeden Präsidenten vorhersagen.
Unter Clinton gingen die Ausgaben zurück. Interessant.
Ich würde eher vermuten, dass sie absolut gesehen gestiegen sind, aufgrund des starken Wachstums während der "New Economy"-Phase aber relativ zurückgingen - die Grafik zeigt ja den Anteil am BSP. Gruß, hubersn
Entschuldigung, sehr geehrte/r hubersn, aber woher haben Sie Ihre Information? Ich würde diese Quellen auch gerne sehen! Besten Dank im Voraus, R.r
Zitat von JoradTraurig wie es ist, kann man das in den USA für praktisch jeden Präsidenten vorhersagen.
Unter Clinton gingen die Ausgaben zurück. Interessant.
Natürlich hat man bei Bush dann auch direkt die geplatzte DotCom Blase für die er nichts konnte und von der Clinton noch profitierte. Die größten "Schuldigen" an der Umkehrung des Trends sind zum einen natürlich die Miltärausgaben und zum anderen Healthcare. Da wird schon jetzt klar, dass sehr bald Leistungen gekürzt oder die Grenzen für die Inanspruchnahme neu gezogen werden müssen bei Medicare+Medicaid weil das ansonsten der USA auf Dauer das Genick bricht. Unabhängig davon natürlich die Frage warum Staatsausgaben denn überhaupt unbedingt mit dem GDP mitwachsen müssen. Sobald mehr Geld verfügbar wird, wird lieber ein neues Programm ins Leben gerufen anstatt mal zurückzuschrauben...
Zurückschrauben, genau das hat Clinton gemacht! Erinnern Sie sich an die welfare reform?
In Antwort auf:Nur noch vier Länder liegen über 50 Prozent: Ungarn, Dänemark, Schweden - und Frankreich.
Deutschland liegt natürlich auch über 50%.
Um das zu verdecken hat die Bundesregierung mehrere Tricks angewendet, die in die internationalen Vergleichstatistiken eingehenden Zahlen sind falsch. Einmal werden (seit Eichel) ein Teil der Steuereinnahmen schlicht herausgerechnet (und zwar in Höhe der Ausgaben für Kindergeld und anderer Ausgaben). Zum zweiten werden Geldströme aus dem Staatshaushalt herausgenommen, die dort eigentlich verbucht werden müßten (z. B. GEZ und EEG).
Ja, lieber R.A., unsere Haushaltsführung ist mittlerweise offen betrügerisch! Danit ähnelt sie sehr der Europäischen, die seit mittlerweile 14 Jahren kein Placet des Rechnungshofes mehr erhalten hat. Ich frage mich, warum unser Rechnungshof das eigentlich immer noch mitmacht!
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