Im Juli 2008 wurde ein Sohn von Muammar al-Gaddafi in Genf festgenommen weil er und seine schwangere Frau beschuldigt wurden, zwei Hotelangestellte geschlagen zu haben. Die beiden wurden zwei Tage später freigelassen und reisten nach Libyen aus. Im Gegenzug stoppte Libyen die Öllieferungen in die Schweiz, verbot der Swiss Flüge nach Libyen, schloss die libyschen Büros von Schweizer Firmen wie ABB und Nestlé und hält seitdem zwei Schweizer fest, die angeblich gegen Visabestimmungen verstoßen haben. All das und noch ein paar andere Details hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Muammar_al-...mit_der_Schweiz
Nun versucht die Schweizer Politik, die Wogen zu glätten. Unlängst war der Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in Libyen und hat dort einen Vertrag zur Normalisierung der Beziehungen ausgehandelt. Der Vertrag ist wirklich lesenswert:
In Antwort auf:The Swiss Federal Government shall express official and public apology for the unjustified and unnecessary arrest conducted by the Geneva Police...
Ein "Tribunal" soll eingerichtet werden, das den Fall untersuchen soll. Wenn das Tribunal entscheidet, dass die Festnahme nicht rechtens war, dann verpflichtet sich die Schweiz, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn das Tribunal umgekehrt entscheidet, dass die Festnahme zu Recht erfolgte, dann... passiert gar nichts.
Bundespräsident Merz hat mit diesem Machwerk die Kompetenzen, die ihm der Bundesrat (die Schweizer Regierung) gegeben hat, weit überschritten, und die Empörung in der Schweiz ist zu Recht hoch. So etwas habe auch ich noch nie gesehen.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von NZZDie libysche Regierung hat keine der Zusicherungen eingehalten, die sie dem Schweizer Bundespräsidenten bei dessen Besuch gegeben hat.
Und noch eine fast ebenso große Überraschung:
Zitat von NZZIn diesem Fall hätte er sein Gesicht verloren, hatte Hans-Rudolf Merz vor 10 Tagen gesagt. Trotzdem ist Rücktritt jetzt für ihn «kein Thema».
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von NZZDie Schweiz soll von der Landkarte verschwinden und unter ihren Nachbarländern aufgeteilt werden. Was Libyens Staatschef Ghadhafi bereits im Juli am G-8-Gipfel in Italien forderte, hat er als formellen Antrag an die Uno-Vollversammlung gestellt.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von Gorgasal Möchte jemand ein Stück Schweiz?
Nee, so schön sie auch ist ... sie sollte weiter von den Schweizern gut bewirtschaftet werden (könnte mal letzter Rückzugsraum werden ;-) ).
Mal ehrlich ... die UNO ist doch echt nur noch eine Kaspertruppe, ABM-Maßnahme für Bürokraten und Laiendarstellerbühne für größenwahnsinnige Staatsvorsteher. *lol* Auflösen den ganzen Zirkus! Ist zu nix nutze und kostet nur sinnlos Geld.
Gruß, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von NZZDie libysche Regierung hat keine der Zusicherungen eingehalten, die sie dem Schweizer Bundespräsidenten bei dessen Besuch gegeben hat.
Die Schweizer sind ja geduldig, und die Berner ganz besonders, und vielleicht hat das auf den Bundesrat abgefärbt. Jedenfalls hat man lang abgewartet, ob Libyen sich vielleicht doch noch an diesen Vertrag erinnert. Aber irgendwann wird es sogar den Eidgenossen zu bunt, nachdem vor einigen Wochen auch noch die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer Staatsbürger spurlos verschwunden sind:
Zitat von NZZDer Bundesrat fühlt sich nicht mehr an den Vertrag mit dem Ghadhafi-Regime gebunden. Damit sind die beiden Länder wieder gleichauf: Libyen hat das von Bundespräsident Merz unterzeichnete Abkommen noch nie respektiert.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
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