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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 26 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.08.2009 09:55
Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

In diesem Artikel versuche ich die Situation des Wahlkampfs durch eine Anleihe beim Fußball zu verdeutlichen. Ich hätte auch das Boxen nehmen können, wo - wir haben das gerade erst beim Kampf in Budapest erlebt - jemand, der nach Punkten weit vorn liegt, in den letzten Runden noch niedergerungen werden kann.

Diese Serie über die Wahlen '09 durchzieht sozusagen als Leitmotiv das Admonitum, daß noch nichts entschieden ist. Mir scheint, daß viele Mitglieder und Sympathisanten der FDP und der Union die Wahl zu Unrecht schon für gelaufen halten.

Da ist es vielleicht ganz gut, wenn sie übermorgen aufgerüttelt werden. Die CDU wird mit Sichrheit gegenüber den letzten Landtagswahlen schlechter abschneiden (bei denen sie freilich auch ausgezeichnete Ergebnisse gehabt hatte). Wenn auch noch Maas und/oder Matschie siegen sollte, dann wird das Spiel im letzten Drittel der zweiten Halbzeit doch noch spannend.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.08.2009 19:00
#2 RE: Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

Aktuelle Ergänzung: Offenbar ist hat die SPD begonnen, das Publikum auf Volksfront-Regierungen einzustimmen. Die "Welt" hat eine ganze Welle entsprechender Äußerungen von SPD-Spitzenpolitikern zusammengestellt.

Am deutlichsten beschreibt, wenn wundert es, Franziska Drohsel den neuen Kurs:

Zitat von Die Welt
Die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel sagte, sie sehe Rot-Rot in den Ländern als positives Signal für eine stärkere Öffnung Richtung Linkspartei. „Wir sind der Meinung, dass man die offene und inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linkspartei suchen muss“, sagte Drohsel. Die SPD-Jugendorganisation sei da undogmatischer und offener aufgestellt als der Rest der SPD. Sie betonte aber, dass die Jusos die Mehrheitsmeinung in der Partei zur Kenntnis nehmen müssten, die eine Koalition unter Beteiligung der Linken auf Bundesebene nach der Bundestagswahl ausschließt.


Zur Kenntnis nehmen.

Die Wandlung der SPD-Spitze ist schon bemerkenswert. Als in MeckPomm über die erste Koalition mit den Kommunisten verhandelt wurde, versuchte der damalige SPD-Vorsitzende Schröder sie noch zu verhindern. Als man in Berlin rotrot wurde, hat die SPD-Spitze das respektiert, ohne es gutzuheißen. Jetzt überschlägt man sich schon fast vor Begeisterung über die Aussicht, daß demnächst in weiteren Ländern die Kommunisten mitregieren.

Ich hoffe, daß in den vielen TV-Diskussionen, die uns in den nächsten vier Wochen erwarten, den Vertretern der SPD beharrlich diese Frage gestellt werden wird:

Wenn ihr so gern in den Ländern mit den Kommunisten koaliert - warum dann eigentlich nicht im Bund? Ihr sagt, ihr wolltet das nicht, aber wie lautet die Begründung? Ist sie glaubhaft?

Juno Offline



Beiträge: 332

28.08.2009 20:54
#3 RE: Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

Zur Lage 1998 und zu Hessen 2008 ist übrigens dieses Interview mit Reinhard Höppner sehr lesenswert, dem SPD-Vater des "Magdeburger Modells":
https://www.berlinonline.de/berliner-zei...0014/index.html









Bernd314 Offline



Beiträge: 133

28.08.2009 23:22
#4 Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Heute auf SPON:

"Merkel schürt Angst vor der Linken"

"Merkel auf Kuschelkurs zu den Gewerkschaften"

-> Das ist genau die richtige Strategie: Einerseits Linksfront-Gefahr beschwören und andererseits mit den eigenen Positionen möglichst weit nach Links rücken.

Jeder noch so kleine "Linksruck" der CDU wird der SPD große Teile ihres rechten Wählerflügels abnehmen, während umgekehrt das bürgerliche Lager bei einem solchen Manöver am rechten Rand magels rechtsaußen-Partei überhaupt nichts zu verlieren hat.

Für die SPD ist dann zwischen Linkspartei und "Wir-sind-die-Mitte-CDU" nicht mehr viel Platz.

Die Wahlen gewinnt, wer die Mitte gewinnt.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

28.08.2009 23:28
#5 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Bernd314
Jeder noch so kleine "Linksruck" der CDU wird der SPD große Teile ihres rechten Wählerflügels abnehmen, während umgekehrt das bürgerliche Lager bei einem solchen Manöver am rechten Rand magels rechtsaußen-Partei überhaupt nichts zu verlieren hat.


Doch: Konservative, die dann gar nicht mehr wählen, weil sie sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlen. Damit gewinnt die CDU auf Kosten der SPD, aber wenn gleichzeitig die Wahlbeteiligung sinkt, stärkt das alle anderen Parteien - Grüne, FDP und Linke.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 01:35
#6 RE: Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

Zitat von Juno
Zur Lage 1998 und zu Hessen 2008 ist übrigens dieses Interview mit Reinhard Höppner sehr lesenswert, dem SPD-Vater des "Magdeburger Modells":
https://www.berlinonline.de/berliner-zei...0014/index.html


Ja, das fand ich wirklich sehr interessant. Wie oft, wenn Leute aus der aktiven Politik ausgeschieden sind und jetzt aus dem Nähkästchen plaudern können.

Daß ausgerechnet Lafontaine die Tolerierung durch die Kommunisten zu verhindern versucht hat, ist eine hübsche Ironie. Und es wirft ein Schlaglicht auf Lafontaines Opportunismus.

Höppner hatte ich zu Wendezeiten sehr geschätzt - einer von denen, die gar nicht wie ein Politiker wirkten. Als er dann mit den Kommunisten angebändelt hat, hat mich das sehr irritiert. Übrigens war, wenn ich mich recht erinnere, das Ergebnis von acht Jahren "Magedburger Modell", daß Sachsen-Anhalt wirtschaftlich zum Schlußlicht der Neuen Länder wurde.

Wenn man zynisch ist, dann könnte man sagen: Sollen sie doch im Saarland die Volksfront versuchen. Nach vier, spätestens acht Jahren könnte jeder das Ergebnis besichtigen, und aus wäre es mit dem Modell.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 02:03
#7 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Bernd314
Jeder noch so kleine "Linksruck" der CDU wird der SPD große Teile ihres rechten Wählerflügels abnehmen, während umgekehrt das bürgerliche Lager bei einem solchen Manöver am rechten Rand magels rechtsaußen-Partei überhaupt nichts zu verlieren hat.


Doch: Konservative, die dann gar nicht mehr wählen, weil sie sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlen. Damit gewinnt die CDU auf Kosten der SPD, aber wenn gleichzeitig die Wahlbeteiligung sinkt, stärkt das alle anderen Parteien - Grüne, FDP und Linke.



Darüber haben wir ja schon oft diskutiert, lieber Gorgasal. Ich fände es ebenfalls gut, wenn die konservative Strömung wieder die politische Repräsentation hätte, die ihr jetzt fehlt.

Die CDU hat es einmal fertiggebracht, zugleich Konservative wie Dregger und Herz-Jesu-Sozialisten wie Blüm in ihren Reihen zu haben. Das Spektrum der FDP reichte einmal von Linksliberalen wie Thomas Dehler bis zu Nationalliberalen wie Erich Mende.

Warum ist das Spektrum beider Parteien so geschrumpft? Man muß halt sehen, daß mit der Wiedervereinigung das politische Koordinatensystem in Deutschland nach links gerückt ist. Die Ex-DDR bestimmt unser politisches Leben viel stärker, als es an der Oberfläche sichtbar ist. Das Denken in Klassengegensätzen ist nachgerade zum gesellschaftlichen Konsens geworden. Es breitet sich die Überzeugung aus, daß "Gerechtigkeit" sozusagen die Achse der gesamten Innenpolitik sei.

Wie soll da Konservativismus gedeihen? Und kann man, lieber Gorgasals, Angela Merkel wirklich vorwerfen, daß sie aus der Fast-Niederlage 2005 gelernt hat und erkannt hat, daß nur dann, wenn die CDU nach links rückt, eine Mehrheit für Schwarzgelb zu bekommen ist, in dieser nach links gerückten Bundesrepublik?

Die Alternative zur Wiederbelebung der konservativen Flügel von CDU und FDP wäre die Gründung einer konservativen Partei, wie es einmal die DP war, die in Adenauers ersten Kabinetten saß. Aber ich fürchte, das geht nicht. Erstens mangels Engagement (was ist aus dem "Bürgerkonvent" von Meinhard Miegel geworden?). Zweitens hätte jede konservative Partei Schwierigkeiten, sich von der Neuen Rechten usw. abzugrenzen. Wenn sie erfolgreich sein sollte, würden die Rechten vermutlich versuchen, sie zu unterwandern.

Also ich fürchte, lieber Gorgasal, im Augenblick ist da wenig zu machen. Aber der Zeitgeist ist ja ein Kobold. Ich würde mich nicht wundern, wenn er auch bald mal wieder einen Hüpfer nach rechts machen würde.

Herzlich, Zettel

FAB. Offline



Beiträge: 523

29.08.2009 09:18
#8 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Zettel
Zweitens hätte jede konservative Partei Schwierigkeiten, sich von der Neuen Rechten usw. abzugrenzen. Wenn sie erfolgreich sein sollte, würden die Rechten vermutlich versuchen, sie zu unterwandern.


Nein, lieber Zettel. Ich als Rechter würde eine solche Partei nicht unterwandern, sondern ihr schlicht beitreten, um einen Rahmen für notwendiges politisches Engagement zu haben. Das soll, so habe ich läuten hören, unter unserer besten aller denkbaren Verfassungen der Sinn und Zweck einer politischen Partei sein. Und warum sollte eine solche Partei sich von mir abgrenzen? Bzw. warum sollte ich als Rechter eine rechte Partei überhaupt unterwandern wollen? Hieße das nicht Eulen nach Athen tragen?

Sie merken, ich stoße mich ein wenig daran, daß Sie einerseits stetig gegen die Kommunisten anschreiben, aber zugleich deren Zwecke befördern, indem sie ihre boshaften Sprachspiele mitmachen. Nämlich Neonazis (ich nehme an, die waren gemeint?) und Rechte (ich fühle mich als dezidiert Nichtlinker ohne weiteres angesprochen) in eins zu setzen. Das ist einer der größten Erfolge der Kommunisten seit 1989: im Westen die vorher nur in der DDR gepflegte Dichotomie "Linke" (sie) und "Nazis" (alle anderen) allgemein durchgesetzt zu haben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 10:51
#9 Die Rechte Antworten

Zitat von FAB.

Zitat von Zettel
Zweitens hätte jede konservative Partei Schwierigkeiten, sich von der Neuen Rechten usw. abzugrenzen. Wenn sie erfolgreich sein sollte, würden die Rechten vermutlich versuchen, sie zu unterwandern.


Nein, lieber Zettel. Ich als Rechter würde eine solche Partei nicht unterwandern, sondern ihr schlicht beitreten, um einen Rahmen für notwendiges politisches Engagement zu haben. Das soll, so habe ich läuten hören, unter unserer besten aller denkbaren Verfassungen der Sinn und Zweck einer politischen Partei sein. Und warum sollte eine solche Partei sich von mir abgrenzen? Bzw. warum sollte ich als Rechter eine rechte Partei überhaupt unterwandern wollen? Hieße das nicht Eulen nach Athen tragen?
Sie merken, ich stoße mich ein wenig daran, daß Sie einerseits stetig gegen die Kommunisten anschreiben, aber zugleich deren Zwecke befördern, indem sie ihre boshaften Sprachspiele mitmachen. Nämlich Neonazis (ich nehme an, die waren gemeint?) und Rechte (ich fühle mich als dezidiert Nichtlinker ohne weiteres angesprochen) in eins zu setzen. Das ist einer der größten Erfolge der Kommunisten seit 1989: im Westen die vorher nur in der DDR gepflegte Dichotomie "Linke" (sie) und "Nazis" (alle anderen) allgemein durchgesetzt zu haben.



Sie haben Recht, lieber FAB. Ich habe mich schlampig ausgedrückt.

Ich sprach zunächst von der "Neuen Rechten"; so, wie sie zB in der "Welt" Freia Peters trefflich beschreibt - antiwestlich, antiamerikanisch, antiisraelisch. Mit Theorieorganen wie der "Sezession", mit der "Blauen Narzisse" für die Jugend und der "Jungen Freiheit" fürs Volk.

Dann habe ich - meine Deutschlehrer haben mir mal beigebracht, Wiederholungen zu meiden - im nächsten Satz einfach von "den Rechten" gesprochen, und das war falsch. Ich meinte auch da die "Neue Rechte".

Sie lesen ja, lieber FAB., glaube ich ziemlich sorgfältig meine Artikel in ZR und meine Beiträge hier im kleinen Zimmer. Ich habe immer wieder geschrieben, daß ich es für absurd halte, wenn in Deutschland "die Rechte" mit der antidemokratischen, antiwestlichen, antiisraelischen usw. Rechten gleichgesetzt wird, gar mit den Rechtsextremen.

Jede gesunde Demokratie hat eine demokratische Rechte. Sarkozy ist ein Rechter. Präsident Bush und John McCain sind es. Silvio Berlusconi und Benjamin Netanyahu sind Rechte. Winston Churchill, Charles de Gaulle, Maggie Thatcher und Ronald Reagan waren große rechte Staatslenker.

Diese demokratische, nicht nationalistische, nicht antikapitalistische und schon gar nicht antiisraelische Rechte sollte meines Erachtens in Deutschland im politischen Spektrum repräsentiert sein, so wie sie es in jedem demokratischen Rechtsstaat ist. Aber nicht die "Neue Rechte" à la Benoist. Das hatte ich sagen wollen.

Tut mir leid, daß mir der Lapsus unterlaufen ist.

Herzlich, Zettel

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

29.08.2009 12:42
#10 RE: Die Rechte Antworten

Freia Peters zitiert Eckhard Jesse (Politologe, Uni Chemnitz): "Ihre Ideologie ist deutschnational, antiwestlich, antiamerikanisch." So weit, so übel. Von antiisraelich ist in dem Artikel allerdings nicht die Rede.

Ist die Neue Rechte überhaupt antiisraelisch? Keine Ahnung, beim raschen Googeln stieß ich jedoch erstmal nur auf drei pro-israelisch wirkende Texte.

1
In der Sezession (18.4.2009) steht ein Artikel, der den Beitrag deutscher Pietisten beim Aufbau Tel Avivs und insbesondere des Jaffa-Orangen-Exports feiert: Es war einmal in Palästina

2
1997 fragte die PDS im Bundestag die Regierung:

Zitat von Bundestag, Drucksache 13/8881, 29.10.1997
Ist der Bundesregierung ferner bekannt, daß Jens Falk, Chef vom Dienst der "Jungen Freiheit", auf dieser Veranstaltung Dr. Alfred Mechtersheimer als Belastung bezeichnete, weil er als "Vertreter antiisraelischer Anschauungen" mit einer "geistig nationalrevolutionären" Ausrichtung anzusehen sei (ebd.)?

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/088/1308881.asc

Der Regierung antwortete, daß ihr hierzu keine Erkenntnisse vorlägen.

3
Die "Junge Freiheit" brachte am 3.8.2009 in ihrer "Wochenschau" einen Hinweis auf eine DLF-Reportage über Drogenkonsum im Gazastreifen und schrieb als Einleitung dazu:

Zitat von Junge Freiheit
Statt nach dem Abzug der Israelis im Jahr 2006 die zurückgelassenen landwirtschaftlichen Farmen zu übernehmen und die Region wirtschaftlich zu entwickeln (beispielsweise durch Kooperativen für Bio-Anbau, die etwa in Deutschland einen politisch-korrekten Absatzmarkt gefunden hätten), wurden die zahlreichen Orangenbäume ausgerissen. Dafür hat die Hamas lieber Bunker gebaut und Israel mit zahllosen Raketen beschossen. Die Folgen sind bekannt.

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-...3cc56a93.0.html

Vielleicht ist die Neue Rechte doch eher antimuslimisch als antiisraelisch? Eines von beiden wird sie ja wohl sein; tertium non datur.

Gruß,
Kallias

Stefanie Offline



Beiträge: 606

29.08.2009 13:06
#11 RE: Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

NRW ist mit rund 18 Millionen das bevölkerungsreichste Land in Deutschland.

"Die CDU muss bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen offenbar mit deutlichen Verlusten in einigen Großstädten rechnen. Vor allem die Grünen werden bei der Wahl am übernächsten Sonntag davon profitieren."

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,317910,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,645188,00.html

Sollte das so geschehen, dann könnte es Wähler aus dem linken Wahler mobilisieren in NRW, die bisher nicht wählen gehen wollten oder auf andere Weise in NRW selbst das linke Lager puschen.

Betreffend die Bundestagswahl könnten bisher bis zu 55 % untentschlossen sein.

http://www.zeit.de/online/2009/35/bundestagswahl-umfrage

Dies wären dann in NRW ca. 9 Millionen Menschen. Würde die CDU dann wiklich in den Großstädten in NRW abschmieren, dann gebe es in NRW eine nicht unbeachtliche Zahl von Menschen, die davon beeinflusst werden könnten und wenn diese sich dann von Siegen des linken Lagers in NRW mitreißen lassen und auch im Bund dann links wählen, könnte das sehr wohl aufgrund der Anzahl der möglichen Stimmen wegen der hohen Bevölkerungszahl in NRW, Auswirkungen auf die Bundestagswahl haben.

Dass die Kommunalwahlen NRW kaum direkte Auswirkungen auf das Abstimmungsverhalten in anderen Bundesländern haben wird, dem stimme ich jedoch zu.

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

29.08.2009 13:27
#12 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

In Antwort auf:

Doch: Konservative, die dann gar nicht mehr wählen, weil sie sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlen.



Diese enttäuschten Konservativen werden (hoffentlich !) wohl oder übel CDU/FDP wählen (mangels Alternative rechts von ihr), allein schon um die drohende Linksfront zu verhindern.

Nichtwählen aus Enttäuschung über eine zu weit nach Links gerückte CDU wäre doch so ziemlich das dümmste, was so ein enttäuschter Konservativer tun kann -> Dann hat er am Ende statt einer (z.T. nur aus wahltaktischen Gründen) etwas zu weit nach Links gerückten CDU eine Volksfront-Regierung: Gratulation !

Während aber umgekehrt die SPD bei jedem Milimeter, den sie ihrerseits nach Rechts Richtung Mitte rückt, am linken Rand tatsächlich Wähler unwiderbringlich an die Linkspartei verliert.

Diese durch eine (noch) fehlende 'Rechtsaußenpartei' verursachte Asymmetrie muss sich das bürgerlich Lager mit zu Nutze machen.

Deshalb die Doppelstrategie:

"Angst vor der Linksfront schüren" um am rechten Rand keine Wähler ans Nichtwählerlager zu verlieren und gleichzeitig

"Sich in der Position etwas nach Links strecken" um Wähler aus der linken Mitte abzufischen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 13:37
#13 RE: Wahlen '09 (12): Landtagswahlen Antworten

Zitat von Stefanie
Würde die CDU dann wiklich in den Großstädten in NRW abschmieren, dann gebe es in NRW eine nicht unbeachtliche Zahl von Menschen, die davon beeinflusst werden könnten und wenn diese sich dann von Siegen des linken Lagers in NRW mitreißen lassen und auch im Bund dann links wählen, könnte das sehr wohl aufgrund der Anzahl der möglichen Stimmen wegen der hohen Bevölkerungszahl in NRW, Auswirkungen auf die Bundestagswahl haben.


Gut möglich, liebe Stefanie. Das wollte ich gar nicht bestreiten. Ich glaube nur, daß die bundesweite öffentliche Diskussion von den Wahlergebnissen im Saarland und in Thüringen bestimmt werden wird und daß in Relation dazu die Kommunalwahlen in NRW von geringer Bedeutung sind.

Was nun diese angeht, wird oft übersehen, daß die Situation bei den Kommunalwahlen 2004 ganz ungewöhnlich war. Die Diskussion über die Agenda 2010 war auf dem Höhepunkt. Gerade in ihren Hochburgen in NRW liefen der SPD die Wähler scharenweise davon, weil sie Schröders Politik als "unsozial" ansahen. "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!"; das war die Stimmung. Städte, die seit Jahrzehnten fest in der Hand der SPD gewesen waren, bekamen eine CDU-Mehrheit und/oder einen CDU-Oberbürgermeister.

Da wurde die SPD für die Politik Schröders in der Endphase seiner Regierung abgestraft. So etwas läßt sich nicht wiederholen. Daß die CDU gegenüber 2004 verliert und die SPD gewinnt, ist also nachgerade eine Selbstverständlichkeit. Die Rückkehr zur Normalität. Wie auch in den Ländern, wo die CDU das letzte Mal ungewöhnlich gut abgeschnitten hat.

Warten wir ab, wie sich das auf den Wahlkampf auswirkt. Die SPD wird sich morgen Abend wahrscheinlich als strahlender Sieger vorstellen. Daß ihr das vielleicht den zweiten Atem geben könnte, habe ich in dem Artikel ja geschrieben.

Die CDU wird aus ihrer Wahlkampf-Verweigerung erwachen und reagieren müssen. Ab morgen ist Schluß mit dösig.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 14:52
#14 RE: Die Rechte Antworten

Zitat von Kallias
Vielleicht ist die Neue Rechte doch eher antimuslimisch als antiisraelisch? Eines von beiden wird sie ja wohl sein; tertium non datur.


Man kann ja auch beides sein, lieber Kallias.

Ich muß zugeben, daß ich mich bei der Neuen Rechten so wenig auskenne wie überhaupt auf der Rechten. (Auch wenn mich irgendwer aus der linkslibertären Blogosphäre mal als einen Neuen Rechten in der Maske des Liberalen enttarnt hat ). Vielleicht ist es dort ja ähnlich wie bei den Kommunisten: Es gibt israelfreundliche und israelfeindliche Strömungen.

Was mir bisher unter die Finger gekommen ist - ich kann das jetzt aber nicht belegen -, schien mir auf eine eher israelfeindliche Haltung hinzudeuten, und zwar innerhalb des Komplexes Kapitalismus - USA - Ostküste - Juden - Israel. Aber es mag sein, daß diejenigen, die ich da gelesen habe, eher der extremen Rechten als der Neuen Rechten zuzuordnen sind; die Grenzen dürften da ja auch fließend sein. Wo gehört zum Beispiel der zitierte Alfred Mechtersheimer hin?

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.08.2009 14:59
#15 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Bernd314

In Antwort auf:

Doch: Konservative, die dann gar nicht mehr wählen, weil sie sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlen.


Diese enttäuschten Konservativen werden (hoffentlich !) wohl oder übel CDU/FDP wählen (mangels Alternative rechts von ihr), allein schon um die drohende Linksfront zu verhindern.
Nichtwählen aus Enttäuschung über eine zu weit nach Links gerückte CDU wäre doch so ziemlich das dümmste, was so ein enttäuschter Konservativer tun kann -> Dann hat er am Ende statt einer (z.T. nur aus wahltaktischen Gründen) etwas zu weit nach Links gerückten CDU eine Volksfront-Regierung: Gratulation !



Wissen Sie, dieses "die Konservativen wählen uns sowieso, weil die Volksfront das größere Übel ist, also können wir ruhig klassische SPD-Politik treiben" der CDU ist zwar sachlich korrekt. Aber als Konservativer kommt man sich nach einigen Jahren irgendwann für dumm verkauft vor, um einen derberen Ausdruck zu vermeiden.

Ich hatte Zettel unlängst einmal nach konservativen Maßnahmen der aktuellen Regierung gefragt - immerhin ist die CDU der Seniorpartner, da könnte man ja hier und da etwas Konservatives erwarten. Seine Antwort war sinngemäß "unter der SPD wäre alles schlechter gewesen". Das ist völlig richtig. Aber wiederfinden kann ich mich darin nicht.

Sobald CDU und SPD kaum mehr unterscheidbar sind, verzichtet man als Konservativer irgendwann dankend auf die Wahl - die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß. Zumal wenn die CDU sich anscheinend lieber mit der SPD in eine weitere Große Koalition begeben will als mit der FDP zu koalieren.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 15:24
#16 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Gorgasal
die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß.


Das kann ich eben nicht finden, lieber Gorgasal.

Schon ohne die Kommunisten hat Rotgrün das Land fast an die Wand gefahren; nur Schröders Husarenritt in letzer Minute konnte das noch gerade verhindern.

Daß Sie, dessen Meinung ich immer sehr schätze, der Auffassung sind, ein von der SPD, den Kommunisten und den Ökos regiertes Deutschland würde sich kaum von einem Deutschland unterscheiden, in dem die Union und die FDP regieren, das ist mir nicht nachvollziehbar.

Ich fürchte, ich kann Sie nicht überzeugen. Das einzige, was Sie wahrscheinlich überzeugen könnte, wären vier, oder noch besser acht Jahre Volksfront.

Naja, mir kann's im Grunde egal sein; an meiner persönlichen Situation wird sich nicht viel ändern. Nur das Gemeinwesen wird vor die Hunde gehen.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.08.2009 17:28
#17 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß.


Das kann ich eben nicht finden, lieber Gorgasal.



Nu, werter Zettel, bitte zitieren Sie mich doch vollständig:

Zitat von Gorgasal
Sobald CDU und SPD kaum mehr unterscheidbar sind, verzichtet man als Konservativer irgendwann dankend auf die Wahl - die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß.


Wichtig sind hier "sobald" sowie "irgendwann". Ich bin ja (noch) gar nicht der Meinung, es gebe überhaupt keine Unterschiede mehr zwischen der Großen Koalition und der Volksfront. Ich reagiere nur sehr allergisch auf Bernd314s Ansicht "die Konservativen wählen ohnehin die CDU, die können ja gar nicht anders, und wir können ungehemmt nach links driften". Für mich persönlich ist der Schmerzpunkt (noch) nicht erreicht. Aber wenn der Konservatismus der CDU sich weiterhin nur in Schäuble und von der Leyen ausdrückt, dann ist es irgendwann so weit. Dann übernimmt allerdings wahrscheinlich auch eher meine liberale Ader, und ich wandere zur FDP.

Nächstes Mal drücke ich mich exakter aus

--
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2009 18:12
#18 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Lieber Gorgasal,

ich verstehe Ihren Zorn (oder Ärger, was immer das richtige Wort ist) schon. Bernd hat das Kalkül genannt, in dem Konservative sozusagen die Manövriermasse sind. Daß man das als Konservativer nicht ersprießlich findet, ist einleuchtend.

Also, das kann ich gut nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich die Passage in Ihrem Beitrag, die ich zitiert habe.



Habe ich unvollständig zitiert? Jedes Zitat ist unvollständig. Es liegt im Wesen des Zitats, aus dem Zusammenhang gerissen zu sein, hat jemand mal gesagt.

Die Frage ist nur, ob man durch das Reißen den Sinn verfälscht. Habe ich das getan? Ich kann es immer noch nicht sehen.

Ich hatte zitiert:

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß.



Ist nicht mehr groß. Präsens.

Und Sie finden, ich hätte ("vollständig") zitieren sollen:

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Sobald CDU und SPD kaum mehr unterscheidbar sind, verzichtet man als Konservativer irgendwann dankend auf die Wahl - die Volksfront mag das größere Übel sein, aber der Unterschied ist nicht mehr groß.



Mir schienen die Passagen vor und nach dem Gedankenstrich zwei verschiedene Aussagen zu sein. Die eine teilt mit, wann Sie dankend auf die Wahl verzichten. Der andere beinhaltet, daß der Unterschied nicht mehr groß ist. Da ich nur die zweite Aussage kommentieren wollte, habe ich auch nur diese zitiert.

Nun haben Sie erläutert, daß auch die Passage nach dem Gedankenstrich durch das "sobald" eingeschränkt werden sollte. "Der Unterschied ist nicht mehr groß" soll - wenn ich Sie recht verstehe - gelesen werden als: "Der Unterschied ist sehr wohl noch groß. Aber irgendwann wird (oder kann) er klein werden".

Gut, ich verstehe das jetzt, was Sie meinten. Aber lieber Gorgasal - daß ich es ohne diese Erläuterung so hätte verstehen sollen, das war eine Herausforderung, der meine Intelligenz nicht gewachsen war.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2009 21:18
#19 RE: Die Rechte Antworten

In Antwort auf:
Zitat Kallias
(...) Vielleicht ist die Neue Rechte doch eher antimuslimisch als antiisraelisch?(...)



Lieber Kallias, da werden schon ganz andere Nägel mit Köpfen gemacht, während wir alle noch die Volksfront befürchten und darin nichts Gutes sehen, werden wir nicht etwa von rechts überholt, sondern sozusagen von obendrüber und zwar im Tiefflug mit Getöse und wir hören es immer noch nicht.

http://cdu-politik.de/2009/08/27/erste-m...tei-gegruendet/

Mit dem Bestreben um die Maximierung von Privilegien und Vorteilen für eine bestimmte herkunftsmäßig definierte Menschengruppe. Bei ca. 8 Mio Muslime bin ich gespannt auf die Ergebnisse am Sonntag. Nun wohnen nicht alle in NRW aber ein Großteil schon und wenn der Imam ruft ...wird alles was Beine hat wählen.

Faktisch war dies lange vorauszusehen: die Migranten aus dem Islamischen Raum haben die kritischen Maße in der Wählerschaft überschritten, stellen in wenigen Jahrzehnten jeden dritten bis vierten Bundesbürger. Es ist absehbar, dass hier nicht etwa für das Allgemeinwohl gekämpft, sondern für eine wachsende Minderheit agitiert werden wird.

Ich finde, Herr Erdogan ist da ganz fleissig gewesen und wenn er schon nicht in die EU darf, dann macht er Deutschland zu seiner Provinz.

♥lich Nola

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

29.08.2009 22:19
#20 RE: Die Rechte Antworten

Ein dritter großer Player auf dem Extremismusmarkt könnte die Fronten bei den anderen durcheinanderwirbeln, das erscheint plausibel.

Zitat von Die Welt
In NRW treten erstmals muslimische Parteien zur Wahl an
Traditionell muslimische Gesinnung beweist auch BFF-Kandidat ["Bündnis für Frieden und Fairness", kandidiert in Bonn, K.] Ayyub Mühlbauer. Er wirbt für religiös homogene Stadtviertel, in denen Religionsgemeinschaften "autonom" leben könnten - was säkulare Deutschtürken besorgt. So warnt Yücel Özdemir von der linksgerichteten Zeitung "Evrensel", diese Parteien gefährdeten "die Integration".

Das klingt in der Tat nicht gut. Vielen Dank für den Hinweis, überhaupt für die "Nachrichtenagentur Nola", ohne die so manches an mir vorbeigehen würde. (Zuletzt der Tod von Willy deVille.)

Gruß,
Kallias

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.08.2009 22:29
#21 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Zettel
Nun haben Sie erläutert, daß auch die Passage nach dem Gedankenstrich durch das "sobald" eingeschränkt werden sollte. "Der Unterschied ist nicht mehr groß" soll - wenn ich Sie recht verstehe - gelesen werden als: "Der Unterschied ist sehr wohl noch groß. Aber irgendwann wird (oder kann) er klein werden".
Gut, ich verstehe das jetzt, was Sie meinten. Aber lieber Gorgasal - daß ich es ohne diese Erläuterung so hätte verstehen sollen, das war eine Herausforderung, der meine Intelligenz nicht gewachsen war.


Werter Zettel - wollen wir uns einigen?

Ich baue noch ein paar "dann" an sinnvollen Stellen ein - im obigen Halbsatz etwa zwischen "mag" und "das" sowie zwischen "ist" und "nicht". Dafür gehen Sie mit dem Wörtchen "Neue" großzügiger um, insbesondere im Kontext "Rechte".

Und schon verstehen wir uns alle besser

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.08.2009 22:31
#22 RE: Die Rechte Antworten

Zitat von Nola
http://cdu-politik.de/2009/08/27/erste-m...tei-gegruendet/
Mit dem Bestreben um die Maximierung von Privilegien und Vorteilen für eine bestimmte herkunftsmäßig definierte Menschengruppe. Bei ca. 8 Mio Muslime bin ich gespannt auf die Ergebnisse am Sonntag. Nun wohnen nicht alle in NRW aber ein Großteil schon und wenn der Imam ruft ...wird alles was Beine hat wählen.


Einerseits glaube ich nicht, dass die Imame dermaßen viel Einfluss haben. Und andererseits: sobald die Muslime eine klare Interessenspartei gründen, bildet das einen Kristallisationspunkt, nicht nur für die Muslime, sondern auch für die übrigen Parteien und die Öffentlichkeit, die dazu Stellung beziehen muss. Das kann für ein wenig heilsame Aufregung sorgen.

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Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Bernd314 Offline



Beiträge: 133

29.08.2009 22:44
#23 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

In Antwort auf:

Ich reagiere nur sehr allergisch auf Bernd314s Ansicht "die Konservativen wählen ohnehin die CDU, die können ja gar nicht anders, und wir können ungehemmt nach links driften".



Hier liegt ein Missverständnis vor. Vom Gefühl her kann ich den Schmerz über dieses Abdriften sehr gut nachvollziehen (und fühle da ganz ähnlich wie Sie und andere Konservative auch) Es ging mir auch gar nicht darum "die Konservativen" als "dumme Manövriermasse" hinzustellen. Im Gegenteil halte ich es für rationales Wahlkalkül, wenn durch dieses "Zähne zusammenbeißen und trotzdem CDU wählen" das noch größere Übel "Volksfront" verhindert und statt dessen Schwarz-Gelb herbeigeführt werden kann.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.08.2009 22:53
#24 RE: Es geht los. So macht die Kanzlerin es richtig: Antworten

Zitat von Bernd314

In Antwort auf:

Ich reagiere nur sehr allergisch auf Bernd314s Ansicht "die Konservativen wählen ohnehin die CDU, die können ja gar nicht anders, und wir können ungehemmt nach links driften".


Hier liegt ein Missverständnis vor. Vom Gefühl her kann ich den Schmerz über dieses Abdriften sehr gut nachvollziehen (und fühle da ganz ähnlich wie Sie und andere Konservative auch) Es ging mir auch gar nicht darum "die Konservativen" als "dumme Manövriermasse" hinzustellen. Im Gegenteil halte ich es für rationales Wahlkalkül, wenn durch dieses "Zähne zusammenbeißen und trotzdem CDU wählen" das noch größere Übel "Volksfront" verhindert und statt dessen Schwarz-Gelb herbeigeführt werden kann.



Ich bitte um Entschuldigung - wieder einmal eine ungeschickte Wortwahl meinerseits. Ich denke, ich habe schon verstanden, worauf Sie hinaus wollten, auch wenn mir das die Situation nicht angenehmer macht...

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Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2009 00:05
#25 RE: Die Rechte Antworten

In Antwort auf:
Einerseits glaube ich nicht, dass die Imame dermaßen viel Einfluss haben. Und andererseits: sobald die Muslime eine klare Interessenspartei gründen, bildet das einen Kristallisationspunkt, nicht nur für die Muslime, sondern auch für die übrigen Parteien und die Öffentlichkeit, die dazu Stellung beziehen muss. Das kann für ein wenig heilsame Aufregung sorgen.



Es ging hier nicht so sehr um den Einfluß, sondern die Ermahnung im Freitagsgebet den Wahltermin nicht zu versäumen. Der eine oder andere weis ja vielleicht nicht wann und wie und ob er überhaupt darf.

Aber gespannt bin ich doch, lieber Gorgasal, wieviel Stimmen das ausmacht. Es ist ja erst der Anfang und ganz sicher keine halbherzige Angelegenheit. Aufregung wirds sicher geben, wenn so einige Politiker endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.

♥lich Nola




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