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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.183 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2009 04:38
Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Ein Blick einmal nicht auf die Volksfront vs Schwarzgelb, sondern auf die schrumpfenden Großen und die wachsenden Kleinen.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

16.09.2009 06:51
#2 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von Zettels Raum
Es könnte ihnen gehen wie den großen Warenhäusern, die vom Hosenknopf bis zum DVD-Rekorder alles im Sortiment haben: Der Kunde kehrt ihnen zunehmend den Rücken und kauft dort ein, wo das Angebot weniger gemischt ist.



Schöner Vergleich! Spontane Assoziation meinerseits: Zwei ehemals große Warenhauskonzerne, von denen einer schon pleite ist, während der andere derzeit noch durch Staatshilfe überlebt, stehen für SPD und Union. Bei FDP und Grünen denke ich an Elektronik-Fachmarkt und Bio-Laden.

Nur bei den Linken hats etwas gedauert. Aber dann ... klar, der "gute" alte DDR-Konsum! Im Volksmund abgekürzt mit: "Kauft, ohne nachzudenken, sinnlos unseren Mist."

Gruß, Calimero

----------------------------------------------------
... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Gorgasal Online




Beiträge: 4.081

16.09.2009 10:02
#3 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von Zettel
Dieser Konsens endete mit dem Auftreten der Grünen, die Politik nicht als den Ausgleich von Interessen verstehen, sondern als ein Instrument zur Änderung der Gesellschaft und zur Erziehung der Bürger. Erst recht gilt das natürlich für die Kommunisten.

Die Grünen und die Kommunisten haben die deutsche Politik ideologisiert; mit Ausstrahlungen bis weit in die einstigen Volksparteien hinein. Nur die FDP steht noch gegen diese Ideologisierung.


Ein Grünen-Wähler würde natürlich dagegen argumentieren, dass die Grünen und die Linke sehr wohl für den Ausgleich von Interessen stehen und eben die Interessen der umeweltbewussten Bürger und der Arbeiter vertreten. Und er wird der Meinung sein, die FDP sei sehr wohl ideologisiert und vertrete die Ideologie des freien Marktes, sozusagen die Marktwirtschaft ohne "sozial". Schließlich wird er darauf hinweisen, dass die FDP ebenso wie die Grünen für ihre Grundüberzeugungen wirbt, was man beides unter "Erziehung der Bürger" verstehen kann.

Nichts gegen Ihre Analyse, aber man merkt schon, woher Sie kommen

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2009 10:24
#4 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Dieser Konsens endete mit dem Auftreten der Grünen, die Politik nicht als den Ausgleich von Interessen verstehen, sondern als ein Instrument zur Änderung der Gesellschaft und zur Erziehung der Bürger. Erst recht gilt das natürlich für die Kommunisten.
Die Grünen und die Kommunisten haben die deutsche Politik ideologisiert; mit Ausstrahlungen bis weit in die einstigen Volksparteien hinein. Nur die FDP steht noch gegen diese Ideologisierung.


Ein Grünen-Wähler würde natürlich dagegen argumentieren, dass die Grünen und die Linke sehr wohl für den Ausgleich von Interessen stehen und eben die Interessen der umeweltbewussten Bürger und der Arbeiter vertreten. Und er wird der Meinung sein, die FDP sei sehr wohl ideologisiert und vertrete die Ideologie des freien Marktes, sozusagen die Marktwirtschaft ohne "sozial". Schließlich wird er darauf hinweisen, dass die FDP ebenso wie die Grünen für ihre Grundüberzeugungen wirbt, was man beides unter "Erziehung der Bürger" verstehen kann.
Nichts gegen Ihre Analyse, aber man merkt schon, woher Sie kommen



Wo ist eigentlich Abraham geblieben?

Nein, lieber Gorgasal, wer für eine offene Gesellschaft eintritt, in der jeder nach seiner Fasson selig werde kann, der will niemanden erziehen.

Die Kommunisten wollen die allseits geduckte sozialistische Persönlichkeit. Die Grünen wollen die allseits infantilisierte ökologische Persönlichkeit. Wir Liberalen wollen eine Gesellschaft, in der auch solche Persönlichkeiten ihren Platz haben, wie alle anderen. Unter anderem auch freie, eigenverantwortliche.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Online




Beiträge: 4.081

16.09.2009 10:27
#5 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von Zettel
Wo ist eigentlich Abraham geblieben?


Seit Abraham und Omni nicht mehr mitplaudern, fehlt hier in der Tat etwas...

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

dirk Offline



Beiträge: 1.538

16.09.2009 13:58
#6 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von Gorgasal
Ein Grünen-Wähler würde natürlich dagegen argumentieren, dass die Grünen und die Linke sehr wohl für den Ausgleich von Interessen stehen und eben die Interessen der umeweltbewussten Bürger und der Arbeiter vertreten.



Aber er begnügt sich ja nciht mit einem Ausgleich der Interessen. Solange der Arbeiter sei´ne Zigarette nicht abgelegt, sein Auto nicht von Moos überwuchert ist und solange er gelegentlich zu McDonalds geht werden die Grünen keine Ruhe geben.

In Antwort auf:
Und er wird der Meinung sein, die FDP sei sehr wohl ideologisiert und vertrete die Ideologie des freien Marktes, sozusagen die Marktwirtschaft ohne "sozial".



Was eine Begriffsverwirrung ist. Man wirft der FDP oft profillos zu sein. Ich habe nie verstanden warum man dies nicht einfach umdreht und sagt wie es ist: Die "Profillosigkeit" ist das Markenzeichen einer liberalen Partei, denn der Staat muss neutral sein. Für das Profil ist die Gesellschaft und jeder einzelne zuständig und dabei sollten sie gerade nicht durch Staatsgewalt vorgeprägt sein.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.09.2009 20:13
#7 RE: Wahlen '09 (17): Zwei Verlierer, drei Gewinner Antworten

Zitat von dirk

In Antwort auf:
Und er wird der Meinung sein, die FDP sei sehr wohl ideologisiert und vertrete die Ideologie des freien Marktes, sozusagen die Marktwirtschaft ohne "sozial".


Was eine Begriffsverwirrung ist. Man wirft der FDP oft profillos zu sein. Ich habe nie verstanden warum man dies nicht einfach umdreht und sagt wie es ist: Die "Profillosigkeit" ist das Markenzeichen einer liberalen Partei, denn der Staat muss neutral sein. Für das Profil ist die Gesellschaft und jeder einzelne zuständig und dabei sollten sie gerade nicht durch Staatsgewalt vorgeprägt sein.



Das ist exakt auch meine Meinung, lieber Dirk.

Es handelt sich um zwei begriffliche Ebenen.

Auf der allgemeineren geht es um die Entscheidung, ob der Bürger über sein Leben frei bestimmen kann oder ob "die Gesellschaft" ihm das vorschreibt. Das ist die Dimension "offene Gesellschaft vs geschlossene Gesellschaft". Geschlossene Gesellschaften sind heute meist auch ideologisch geprägt, mit der extremen Ausprägung des religiösen oder weltanschaulichen Totalitarismus. Offene Gesellschaften sind gerade nicht ideologisch geprägt; deshalb ist der Liberalismus keine Ideologie.

Auf der zweiten Ebene geht es bei geschlossenen Gesellschaften um die Art der Ideologie und den Umfang, in dem diese das Leben der Bürger kontrolliert.

Herzlich, Zettel

PS: Ich habe mich gefreut, wieder einmal etwas von Ihnen zu lese!


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