Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Falls das nicht lediglich eine rhetorische Frage ist ... wer ist "wir"?
Ansonsten interessante These in dem Artikel. Vor Kriegsgreueln flüchten, indem man die Sprache wechselt ... muss ich wohl nochmal drüber nachdenken.
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von CalimeroFalls das nicht lediglich eine rhetorische Frage ist ... wer ist "wir"?
Wir alle, die wir die deutsche Sprache fließend benutzen. Im Grunde sieht er das Streben nach Sprachreinigung als einen bloßen Spezialfall der Suche nach einem guten Ausdruck, der einen selbst in günstiges Licht taucht.
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Ich denke, dass "Sprachreinigung" eine Sprache verarmen lässt. Die französische Methode, Sprache zu reglementieren, halte ich z.B. für Unsinn. Auch die Versuche der GfdS(?), krampfhaft deutsche Begriffe für etablierte Anglizismen zu finden sind irgendwie lächerlich (Airbag=Prallsack, Notebook=Klapprechner?).
Wenn es um sowas geht, bin ich bestimmt kein Sprachpurist. Im Gegenteil - ich freue mich, wenn ich durch neue Worte noch mehr Möglichkeiten bekomme mich auszudrücken. Allerdings habe ich zufälligerweise kurz nachdem ich den verlinkten Artikel gelesen hatte (habe grad bewusst auf den Begriff "Lektüre" verzichtet), im Cicero diverse Interviews mit irgendwelchen der "zwanzig wichtigsten Irgendwasse" gelesen. Da ist mir aufgefallen, vielmehr leuchtete es auf einmal grell auf, dass dort ein Code gesprochen wurde, den ich als Nicht-"Pedant" teilweise nur schwer entziffern kann.
Der Philosoph Norbert Bolz hat da den Vogel abgeschossen. Anscheinend stehende Begrifflichkeiten in Englisch, Französisch, Latein wurden da munter in den Text gestreuselt, während die Interviewerin Christine Eichel auch in den anderen Gesprächen eine starke Affinität zu englischen Einsprengseln in ihren Fragen zeigte. Ich musste mir eingestehen, dass ich da nicht dazugehöre. Das ist nicht mein Spachcode. Die Abgrenzung zum weniger Belesenen und Nicht-Fachidioten hat funktioniert.
Aber, naja ... damit kann ich leben. Irgendwo zwischen Ghettosprache und elaboriertem Code fühlen sich wohl die meisten Menschen zuhause. Wobei (bei mir zumindest) ein großer Unterschied zwischen Schrift- und Wortsprache besteht.
In der Hoffnung nicht am Thema vorbeigeredet zu haben ... Herzlich, Calimero
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Zitat von CalimeroIch denke, dass "Sprachreinigung" eine Sprache verarmen lässt.
Und damit sind sie nach Ansicht des Authors ebenfalls ein Sprachreiniger. Denn Sie suchen durch fremdsprachliche Wörter "schmutzige", d.h. schlecht passende und Ihrer Meinung nach unangemessene Ausdrücke durch bessere zu ersetzen. Sonst würden Sie ja nicht die fremdsprachlichen Ausdrücke benutzen und meinen, Deutsch wäre ohne diese ärmer.
(Übrigens sehe ich das genauso wie Sie, obwohl mich Denglisch enorm nervt. Unterm Strich ist Deutsch trotz oder wegen der vielen Importe pudelwohl und gesund. Schon die Debatte über gutes Deutsch ist eine positive Wirkung.)
Zitat von Calimero In der Hoffnung nicht am Thema vorbeigeredet zu haben
Haben Sie nicht. ;)
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Zitat von califax Und damit sind sie nach Ansicht des Authors ebenfalls ein Sprachreiniger. Denn Sie suchen durch fremdsprachliche Wörter "schmutzige", d.h. schlecht passende und Ihrer Meinung nach unangemessene Ausdrücke durch bessere zu ersetzen.
Eigentlich nicht. Ich bin eher ein Sprach-Aufplusterer. Jeder neue Begriff füllt sozusagen meinen sprachlichen Werkzeugkasten (Toolbox ) auf. Und dafür bin ich sehr dankbar. Schlecht passende, oder unangemessene Ausdrücke mag es geben, aber vielleicht sind sie in einem passenderen Kontext ja doch die besseren?
Ich halte mich da ans Mantra meiner Deutschlehrerin: "Möglichst keine Wiederholungen in einem Text!" Mit der deutschen Sprache hat man dahingehend glücklicherweise kaum Probleme, da es unheimlich viele Synonyme für jeden Begriff gibt. Wir haben, auch dank Bereicherung durch andere Sprachen, eine Riesenauswahl.
Ich kann einen Text romantisch klingen lassen, ich kann ihn wissenschaftlich klingen lassen, ich kann ihn derb klingen lassen, ich kann ihn militärisch kurz (auf den Punkt) verfassen. Ob das in anderen Sprachen auch so funktioniert, entzieht sich meiner Kenntnis ... aber im Deutschen, welches auch nach meiner Ansicht "pumperlgsund" ist, hat man einen Riesenfundus. Ich erfreue mich immer mal wieder an gelungenen Texten, die einfach durch ihren Sprachstil genial sind ... sowas kann ich nicht, aber ich gebe mir Mühe.
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Zitat von califax Und damit sind sie nach Ansicht des Authors ebenfalls ein Sprachreiniger. Denn Sie suchen durch fremdsprachliche Wörter "schmutzige", d.h. schlecht passende und Ihrer Meinung nach unangemessene Ausdrücke durch bessere zu ersetzen.
Eigentlich nicht. Ich bin eher ein Sprach-Aufplusterer. Jeder neue Begriff füllt sozusagen meinen sprachlichen Werkzeugkasten (Toolbox ) auf. Und dafür bin ich sehr dankbar. Schlecht passende, oder unangemessene Ausdrücke mag es geben, aber vielleicht sind sie in einem passenderen Kontext ja doch die besseren?
Ich möchte ungern an die Stelle des Authors treten, da ich sein semantisches Spielchen nicht mitmachen möchte aber...
Zitat von Calimero Ich halte mich da ans Mantra meiner Deutschlehrerin: "Möglichst keine Wiederholungen in einem Text!" Mit der deutschen Sprache hat man dahingehend glücklicherweise kaum Probleme, da es unheimlich viele Synonyme für jeden Begriff gibt. Wir haben, auch dank Bereicherung durch andere Sprachen, eine Riesenauswahl.
Sie gehen ihm in die Falle. genau das ist nach seiner Ansicht ja eine Form des Strebens nach einer reineren, schöneren Sprache. Kein Vermüllung durch Wiederholung, stattdessen Suche nach Originalität und Würze.
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Ein schöner, kluger Artikel mit einer überraschenden Pointe - die Anglophonen seien die eigentlichen Puristen.
Trabant geht den Motiven der Puristen nach. Er sagt aber wenig über die Motive dafür, überhaupt erst Wörter und Wendungen aus anderen Sprachen zu übernehmen.
Mir scheinen diese Motive vielfältig zu sein; aber vielleicht kann man sie unter ein gemeinsames Kernmotiv subsumieren: Et hebt, wie der Berliner sagt.
Das reicht von den verunglückten Fremdwörtern von Neureichen à la Frau Stöhr und Frau Iltis über die coolen Ausdrücke der Kids bis zu der Neigung der von Trabant genannten Adorno-Geprägten, erst am Ende eines aufs Feinste gedrechselten Satzes für das rückbezügliche Fürwort, oder vielmehr das Reflexivpronomen, sich zu entscheiden.
Wenn's gelingt, bereichert es die Sprache. Wenn es mißlingt, wird es schnell lächerlich.
Ich bin deshalb nicht für oder gegen Fremdwörter, sondern ich bin für deren intelligenten Einsatz.
Den Schalter "Counter" zu nennen, wie die DB das allen Ernstes tut, ist nicht intelligent, sondern saublöd. Dégoutant schon fast.
Zitat von califax Sie gehen ihm in die Falle. genau das ist nach seiner Ansicht ja eine Form des Strebens nach einer reineren, schöneren Sprache. Kein Vermüllung durch Wiederholung, stattdessen Suche nach Originalität und Würze.
Ja, aber doch nur schriftlich! Ich will den Leser meines Textes doch nicht langweilen oder ermüden. Meine Wortsprache ist ehrlich nicht mit meinen Texten vergleichbar. Interessanterweise gleichen sich bei mir Wort und Schrift nur, wenn ich irgendwo klar meinen Unmut äußern muss. Dann bin ich sehr präzise und "strebe nach einer reinen Sprache", während ich bei mündlichen Erklärungen wohl schlimm in Dialekt verfalle.
"Reine, schöne" Sprache ist was sehr Schönes, aber alles dort, wo es angemessen ist. Und vor allem ... es darf nicht "unlebendig" werden.
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Auweia ... das ist für mich echter Sprachpurismus im Wahlkampf:
Zitat von FAZDas Netzwerk Leichte Sprache, zu dem auch mehrere Übersetzungsbüros gehören, hat einen Regelkatalog für diese Form barrierefreier Kommunikation aufgestellt, der verlangt: kurze Sätze, keine Fremdwörter, Erklärung schwieriger Wörter und aktive Formulierungen mit vielen Verben und wenig Substantiven. Die Förderer der „Leichten Sprache“ haben allerdings auch dem Genitiv und dem Konjunktiv den Kampf angesagt. Metaphern mögen sie auch nicht. Dafür schätzen sie einfache Wörter wie „tun“, „machen“ und „sein“.
Kann mir keiner erzählen, dass die diesen Quatsch für Kinder und Lernbehinderte abziehen.
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