Aber viele in den USA werden sich fragen, wie denn ihr Präsident mit den Weltproblemen fertig werden will, wenn er es noch nicht einmal schafft, mit der Bewerbung Chicagos erfolgreich zu sein.
Hinzu kommt, dass Chicago nun wirklich nicht die besten Chancen hatte: die USA hatten schon fast unzählige Spiele (St. Louis 1904, Los Angeles/Lake Placid 1932, Squaw Valley 1960, Lake Placid 1980, Los Angeles 1984, Atlanta 1996, Salt Lake City 2002), Südamerika noch kein einziges. Und dann tritt Chicago auch noch gegen Rio de Janeiro an, das ist nun wirklich nicht die beste Ausgangsposition für Chicago. In Anbetracht dieser 15%-Chance wundert es mich, warum Obama hingeflogen ist. Dachte er wirklich, seine schiere Anwesenheit würde das herumreißen? Obwohl zu Hause (oder in Afghanistan) nun wirklich dringendere Aufgaben auf ihn warten?
Obama ist der Präsident gewordene Blogger: Er geht dorthin, um eine Rede zu halten. Woanders hätten mühsame Verhandlungen und zentnerschwere Akten gewartet - Ach, nee. Dann tu mal lieber die Spielchen. ;)
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von califaxObama ist der Präsident gewordene Blogger: Er geht dorthin, um eine Rede zu halten. Woanders hätten mühsame Verhandlungen und zentnerschwere Akten gewartet - Ach, nee. Dann tu mal lieber die Spielchen. ;)
Bitte keine Verallgemeinerungen: ich bin z.B. sehr nebenberuflich als Blogger tätig ;-) Sag es doch wie es ist: Obama prokrastiniert öffentlich. Und seine Anhänger werden es auch bald merken. Er soll ja gesagt haben, dass er sich auf die Spiele in Chicago am Ende seiner zweiten Amtszeit freue. Ich würde momentan nicht auf eine zweite Amtszeit wetten. Könnten die Demokraten eigentlich auch jemanden anders aufstellen?
Zitat von califaxObama ist der Präsident gewordene Blogger: Er geht dorthin, um eine Rede zu halten. Woanders hätten mühsame Verhandlungen und zentnerschwere Akten gewartet - Ach, nee. Dann tu mal lieber die Spielchen. ;)
Bitte keine Verallgemeinerungen: ich bin z.B. sehr nebenberuflich als Blogger tätig ;-)
Zieh Dir keine Schuhe an, die nicht für Dich sind. ;)
Zitat von stefanolix Sag es doch wie es ist: Obama prokrastiniert öffentlich. Und seine Anhänger werden es auch bald merken.
Die scheinen es jetzt schon zu merken, wenn man bedenkt, wie beleidigt sie reagieren und wie seine Zustimmungszahlen in den Keller gehen. Mit diesen Zahlen schwindet aber auch seine innenpolitische Macht. Er kann ja nur Gesetze durchsetzen, wenn er so populär ist, daß widerspenstische Senatoren und Abgeordnete für ihre Wiederwahl fürchten müssen. Und mit dem wachsenden Widerstand in beiden Häusern sinkt seine Popularität weiter.
Zitat von stefanolix Könnten die Demokraten eigentlich auch jemanden anders aufstellen?
Keine Ahnung, wie dort das Personal aussieht. Theoretisch sollten die Dems schon noch den einen oder anderen Senator vorschicken können. Ist ja kein Parteienstaat da drüben.
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Obama hatte nie eine Chance, die Entscheidung war höchst wahrscheinlich schon längst gefallen und keine noch so brillante Rede hätte was daran ändern können. Umso unverständlicher ist es mir, dass sich Obama dafür entschied sich so öffentlich für die Bewerbung einzusetzen.
Ist es ihm wurscht, dass er sich und das Amt des amerikanischen Präsidenten mit so was beschädigt? Ist er so Naiv, dass er tatsächlich denkt, dass er durch eine Rede Wunder bewirken kann? Hört er nicht auf seine Berater oder ist das eine Bande von Ja-Sagern? Oder steht er so hoch in der Schuld von verschiedenen Interessengruppen, dass er die Bitte sich für die Bewerbung einzusetzen nicht ablehnen konnte?
Die gesamte Obama-Präsidentschaft ist von Hope and Change zu einem einzigen Desaster verkommen. Was er auch anpackt geht schief. Und die Meisten dieser Fehlschläge wären überhaupt nicht notwendig. Aber überall wo Obama hinkommt beißt er ein zu großes Stück ab und verschluckt sich daran. Da ich mit Obama politisch nicht gerade auf einer Linie bin, hat das Zuschauen am Anfang noch Spaß gemacht. Aber mittlerweile tuts mir richtig weh das mit anzuschauen.
Und vor allem gibt es auch wichtige Probleme, die angepackt werden müssen. Und wenn ein amerikanischer Präsident sagt, dass der Iran in spätestens 2 Wochen Inspektionen zulassen muss, dann sollte für den Fall, dass der Iran in 2 Wochen keine Inspektionen zulässt besser was passieren. Hoffen wir, dass dieses Ultimatum wirklich ernst gemeint war und er den Mund nicht wieder zu voll genommen hat. Denn wenn der amerikanische Präsident international zu einer Lachnummer verkommt, dann siehts für uns alle ganz, ganz düster aus.
Obama ist lange Zeit immer nur mit Rhetorik erfolgreich gewesen. Sehr erfolgreich, außerordentlich erfolgreich. Er lernt jetzt auf die harte Tour, daß es auch Leute gibt, die ihm einfach nicht applaudieren wollen.
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Zitat von michael76Oder steht er so hoch in der Schuld von verschiedenen Interessengruppen, dass er die Bitte sich für die Bewerbung einzusetzen nicht ablehnen konnte?
Diese Vermutung hat einiges für sich, meiner Meinung nach. Obama ist schließlich ein Kind der "Chicago machine", mit der sich hierzulande höchstens noch der Kölner Klüngel messen kann. Nach meiner Einschätzung hat er am komischen Olymp, will sagen olympischen Komitee komplett vorbeigeredet und nur seine oiden Spezln in Windy City bedient. Mir sagte mal eine Chikagoer Frisöse wörtlich, son, this city's nickname is not about the weather - allein die windigen Unterschleife der Kommunalpolitik seien gemeint.
Zur Rio-Entscheidung: Mich erinnert die Bewerbung Chikagos fatal an jene Berlins zur Millenniumsolympiade. Damals an der Spree wie heute am Michigansee war Volkes Stimme eher dagegen, ganz im Gegensatz zu den zur Stunde feiernden Massen an der Copacabana. Gut, damals wollten Linke ein Ereignis von nationaler Symbolik verhindern, heute haben die Chikagoer eher Angst vor Kosten und Schulden. Wie dem auch sei, ich habe heute noch ein paar unbenutzte Socken mit Berliner Bärchenmotiv in der Schublade, Obama kann sich sicher mit Ähnlichem trösten.
In Antwort auf:"Er lernt jetzt auf die harte Tour, daß es auch Leute gibt, die ihm einfach nicht applaudieren wollen."
Hoffentlich! Denn es wird ja höchste Zeit, dass er das lernt. Bisher hat seine Rhetorik ihn immer nur von Erfolg zu Erfolg getragen,und er scheint auch in seiner Außenpolitik voll darauf zu vertrauen. Diese selbstverliebte Naivität ist - siehe etwa Iran - extrem gefährlich. Wenn Obama sein Debakel jetzt bei einem so komplett harmlosen Thema wie Olympia erlebt, sollte der Rest der Welt dafür sehr dankbar sein. Besser er zahlt sein Lehrgeld beim IOC als in Teheran, Kabul, Moskau...
Die große Gefahr ist nur, dass ihm all seine Schmeichler und Claqueure einreden werden, dass es doch überhaupt kein Debakel für ihn war. Weil sich Obamas Berater offenkundig selbst massiv verkalkuliert haben, werden sie natürlich alles daran setzen, die Sache schönzureden.
Also: Es lag wieder einmal am Imageschaden, den Bush verursacht hat; ohne Obamas Rede hätte Chicago noch schlechter abgeschnitten; unpatriotische Rassisten haben die Bewerbung sabotiert etc. pp. Stay tuned.
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