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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 856 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2009 10:02
Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Eine besonders lesenswerte Passage aus einem in seiner Gesamtheit lesenswerten Interview.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.11.2009 10:46
#2 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Nun ja.
Über die "Weltwirtschaftskrise" sind wir ja unterschiedlicher Meinung, das muß man nicht noch einmal vertiefen.

Und was nun Helmut Schmidt betrifft: Der ist in der Tat ein außergewöhnlicher Staatsmann. Als Außenpolitiker und Krisenführer in der Terrorzeit hat er Außerordentliches geleistet.

Aber wenn es um Wirtschaft geht, sieht seine Bilanz ziemlich trübe aus.
Er hat immer als klassischer Sozialdemokrat auf die staatsgelenkte Wirtschaft gesetzt, siehe Gründung der G7 und ähnlicher Strukturen. Und natürlich findet er es gut, wenn Merkel einen ähnlichen Politikansatz verfolgt.

Aber Helmut Schmidt ist eben mit diesem Ansatz eklatant gescheitert. Sein berühmter Spruch "Lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslose" war Unsinn, nach seinen auf Pump finanzierten "Konjunkturprogrammen" waren Inflation UND Arbeitslosigkeit über 5%.
Am Ende seiner Regierungszeit stand wirtschaftliche Stagnation und ein Schuldenberg. Und das war ja auch (zusammen mit der SPD-Haltung zur Nachrüstung) der Grund, warum er von der FDP aus dem Amt entfernt werden mußte - siehe Lambsdorff-Papier.

Wenn heute die Schmidt'schen Fehler wiederholt werden, mag ihm das natürlich gefallen. Aber die Resultate werden nicht besser sein.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2009 12:15
#3 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von R.A.
Er hat immer als klassischer Sozialdemokrat auf die staatsgelenkte Wirtschaft gesetzt, siehe Gründung der G7 und ähnlicher Strukturen.


Die beiden Wirtschaftsminister in den Kabinetten Schmidt waren Hans Friderichs (FDP) und Otto Graf Lambsdorff (FDP). Ein Sozialdemokrat war unter Schmidt zwei Wochen Wirtschaftsminister, nämlich vom 17. September bis zum 1. Oktober 1982.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.11.2009 12:45
#4 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Ein Sozialdemokrat war unter Schmidt zwei Wochen Wirtschaftsminister ...


Aber lieber Zettel, das ist doch für die Gesamtbeurteilung der Regierungsbilanz Schmidt völlig nebensächlich.
Natürlich hat die FDP diese falsche Wirtschaftspolitik eine Zeitlang mitgetragen, und dabei noch größere Ausgabewünsche der SPD verhindert. So ist das halt in einer Koalition.
Aber als es dann zu krass wurde, hat sie (unter hohem Risiko für die Existenz der Partei) die Notbremse gezogen und einen Regierungswechsel herbeigeführt. Das war ein singuläres Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit Macht.

Es bleibt eben als Fakt, daß Schmidt mit seinen Vorstellungen zu Wirtschafts- und Finanzpolitik ziemlich komplett gescheitert ist. Und deswegen ist es nicht beruhigend, wenn er Merkel hier lobt.

Gorgasal Online




Beiträge: 4.081

13.11.2009 13:20
#5 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von Zettel
aus einem in seiner Gesamtheit lesenswerten Interview.


Lesenswert ja. Aber manche Passagen sind doch eher irritierend.

Zitat von Helmut Schmidt
Ich will daran erinnern, dass bei uns 21 Millionen Menschen, 25 Prozent der Gesamtbevölkerung, von staatlichen Renten und Pensionen leben. Dazu kommen sechs Millionen, die Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bekommen, das sind noch mal acht Prozent. Ein Drittel der Menschen, die hier leben, ist also von Staats wegen versorgt. Das ist eine unglaubliche Leistung, die auch stolz machen kann.


Ich stimme R.A. zu: wenn jemand im gleichen Atemzug solch eine Meinung hat und Frau Merkel lobt, dann beruhigt mich das Lob für Frau Merkel nicht.

Und in der Passage um das Sarrazin-Interview bekleckert sich di Lorenzo nicht mit Ruhm. Aber Schmidt kontert schön.

In Antwort auf:
di Lorenzo: Warum verteidigen Sie Herrn Sarrazin? Weil Sie ihn lange kennen und einmal einen guten Eindruck von ihm gewonnen hatten?

Schmidt: Nein, weil ich sein Interview ganz gelesen habe – im Gegensatz zu vielen Journalisten.


Schöne Retourkutsche auf eine unsachliche Frage

Und das hier gefällt mir gut, zum November 1989:

Zitat von Helmut Schmidt
Ein Pastor, an den ich mich noch besonders gut erinnere, sagte während der stundenlangen Diskussion dem Sinn nach: »Verdammt noch mal, es muss doch einen mittleren Weg geben zwischen Sozialismus und Demokratie!« Mit Sozialismus meinte er seinen »DDR«-Sozialismus. Die Diskussionen zeigten die enormen Mängel an Wissen und Erfahrung, wie Demokratie funktioniert, wie Märkte funktionieren, was man sich unter einer sozialistischen Marktwirtschaft vorstellen sollte. Es war ziemlich interessant, aber auch deprimierend.


Passt gut zu einem kürzlichen Beitrag von califax.

Zu Schmidts Auslassungen über Stasispitzel haben R.A. und Ungelt schon alles Nötige geschrieben.

Aber ein nettes Interview. Leider scheint es dazu keinen RSS-Feed zu geben, das würde es einfacher machen, das auch zukünftige Interviews zu finden.

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Hajo Offline



Beiträge: 440

13.11.2009 14:05
#6 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Das Gespräch ist wie fast alles, was Helmut Schmidt sagt und schreibt, unbedingt lesenswert. Wenn jemand die Bezeichnung Elder Statesman verdient, dann er.



Wieso muß ich bei dem Wort "Elder Statesman" immer an den ~55-jährigen Josef Fischer denken, der in seinem Habitus damals schon älter war, als Helmut Schmidt heute :)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2009 14:06
#7 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von R.A.

Zitat von Zettel
Ein Sozialdemokrat war unter Schmidt zwei Wochen Wirtschaftsminister ...


Aber lieber Zettel, das ist doch für die Gesamtbeurteilung der Regierungsbilanz Schmidt völlig nebensächlich.
Natürlich hat die FDP diese falsche Wirtschaftspolitik eine Zeitlang mitgetragen, und dabei noch größere Ausgabewünsche der SPD verhindert.



Das ist der Euphemismus des Jahres, lieber R.A.

Sie hat sie nicht eine Zeitlang mitgetragen, sondern sie hat sie vom ersten Tag der Regierung Schmidt bis zwei Wochen vor ihrem letzten Tag federführend verantwortet, in Gestalt der beiden Minister Friderichs und Lambsdorff.

Zitat von R.A.
Aber als es dann zu krass wurde, hat sie (unter hohem Risiko für die Existenz der Partei) die Notbremse gezogen und einen Regierungswechsel herbeigeführt. Das war ein singuläres Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit Macht.


Nachdem man sich von 1969 bis 1982, also dreizehn Jahre lang, auf die Koalition mit der SPD eingelassen hatte. Und bekanntlich hat auch 1969 die FDP ihre Existenz riskiert. Es sind ihr ja nicht nur scharenweise die Mitglieder, sondern sogar viele Bundestagsabgeordnete davongelaufen, darunter der frühere Vorsitzende Erich Mende.

Ich kritisiere das ja gar nicht, lieber R.A. 1969 war die CDU verbraucht und eine Modernisierung der Bundesrepublik stand auf der Tagesordnung, die die sozialliberale Koalition ja zB in der Rechtspolitik geleistet hat. Auch die Ostpolitik war überwiegend vernünftig.

Aber ich halte es für schlicht unhistorisch, die damalige Wirtschaftspolitik dem Bundeskanzler anzulasten. Er hat sich im Rahmen des damals Möglichen bewegt, so wie auch die FDP-Wirtschaftsminister. Zu diesem Möglichen gehörte auch der damals sehr starke Gewerkschaftsflügel der SPD - die "Kanalarbeiter" -, der zusammen mit dem linken Flügel die Partei weitgehend unter seiner Kontrolle hatte. Schmidt war bekanntlich gar nicht der Vorsitzende.

Zitat von R.A.
Es bleibt eben als Fakt, daß Schmidt mit seinen Vorstellungen zu Wirtschafts- und Finanzpolitik ziemlich komplett gescheitert ist. Und deswegen ist es nicht beruhigend, wenn er Merkel hier lobt.


Die Fehler, die in den siebziger Jahren gemacht worden sind, waren nicht die Fehler Helmut Schmidts. Sie waren in erster Linie die Fehler der SPD und in zweiter Linie diejenigen der zuständigen Minister.

Noch eine Bemerkung, lieber R.A.: Helmut Schmidt hat noch immer ausgezeichnete Kontakte zu Staatsmännern und Wirtschaftsleuten in aller Welt. Wie auch natürlich Merkel verfügt er über die Möglichkeiten, sich ein realistisches Bild der Lage zu machen; und anders als ein aktiver Politiker hat er kein machtpolitisches Interesse, nicht die Wahrheit zu sagen.

Seine Einschätzung wird, soweit ich sehe, von nahezu allen verantwortlichen Politikern und von der großen Mehrheit der Fachleute geteilt. Ich maße mir kein Urteil an, weil ich nocht nicht einmal Nationalökonomie studiert habe; und auch dann hätte ich vermutlich nicht die nötigen Informationen und den erforderlichen Durchblick.

Ich wundere mich schon a bisserl, woher manche Liberale die Gewißheit nehmen, eine ganz davon abweichende Gefahrenbeurteilung vorzunehmen, Ob da nicht doch der Glaube an die reine liberale Lehre ein wenig den Blick für die Realität verstellt?

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.11.2009 15:32
#8 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Sie hat sie nicht eine Zeitlang mitgetragen, sondern sie hat sie vom ersten Tag der Regierung Schmidt bis zwei Wochen vor ihrem letzten Tag federführend verantwortet, in Gestalt der beiden Minister Friderichs und Lambsdorff.


Es geht doch hier nicht um Einzelentscheidungen im Bereich des Wirtschaftsministeriums, sondern um die generelle Regierungslinie, um das "Bekämpfen" der Krise durch ein Bündel von Maßnahmen in diversen Bereichen.
Das fing an mit der Einrichtung der G7 (das war Schmidt selber), ging weiter mit klassischen Keynes-Methoden (schuldenfinanzierte Konjunkturpakete), Ausweitung des öffentlichen Dienstes (gegen die Arbeitslosigkeit ...) bis zu einer Reihe von typisch sozialdemokratischen Einzelmaßnahmen im Arbeitsministerium etc., ich habe die nicht mehr detailliert im Kopf.

Ende der 70er Jahre waren ja die innenpolitischen Gemeinsamkeiten der Koalition weitgehend erledigt (genauer: die entsprechenden Reformen waren eingeführt und damit abgehakt), die Differenzen in der Wirtschafts- und Finanzpolitik wurden immer größer. Wenn die Union 1980 nicht ausgerechnet Strauß aufgestellt hätte, wäre die Koalition wohl schon Jahre früher geplatzt.

Die ganze Zeit standen Schmidt und die SPD auf dem Gas (in Bezug aufs Geld ausgeben), die FDP auf der Bremse - wobei der größere Koalitionspartner natürlich mehr durchgesetzt hat.

Der Koalitionsausstieg 1982 war dann das letzte Mittel, eben weil mit den Genossen kein Kurswechsel möglich war.

In Antwort auf:
Und bekanntlich hat auch 1969 die FDP ihre Existenz riskiert.


Das war eine andere Situation, da wollte die FDP in die Regierung kommen.

Aber eine Regierungspartei, die mit hohem Risiko die Koalition wechselt, weil sie die Politik ihres Partners nicht mehr mitverantworten kann - dafür gibt es m. W. kein zweites Beispiel in der bundesdeutschen Politik.

In Antwort auf:
Aber ich halte es für schlicht unhistorisch, die damalige Wirtschaftspolitik dem Bundeskanzler anzulasten.


Es geht weniger ums Anlasten (natürlich war das nicht Schmidt alleine, sondern die ganze SPD), sondern darum, daß diese Politik eklatant gescheitert ist. Und Schmidt daraus nichts gelernt hat.

In Antwort auf:
Wie auch natürlich Merkel verfügt er über die Möglichkeiten, sich ein realistisches Bild der Lage zu machen


Es ist ein altes Thema, wieweit ein Machthaber sich überhaupt ein "realistisches" Bild machen kann, wenn er nur auf der ganz hohen Warte hochkomprimierte Informationen bekommen und jeder Gesprächspartner ihn in erster Linie beeinflussen möchte.
Bei Schmidt ist aber darüber hinaus das Problem, ob er in dieser Frage überhaupt lernfähig ist. Wobei ich nicht seine Intelligenz und immer noch voll vorhandene geistige Kapazität in Frage stelle.

Aber Schmidt hat eben sein Weltbild, das hat 1982 ohne Kratzer überstanden. Er hat den eigentlichen Machtwechsel taktisch geschickt hinter sich gebracht - aber offenbar nie wirklich darüber nachgedacht, wo denn die eigentlichen inhaltlichen Gründe lagen.
In seinen späteren Darstellungen hat er immer nur seinen Kurs gerechtfertigt - und die miesen Ergebnisse völlig ausgeblendet.
Wenn er sich nun heute mit anderen Staatsmännern unterhält, wird das keine ergebnisoffene Analyse sein, sondern da bestätigt man sich gegenseitig im Weltbild.

In Antwort auf:
Seine Einschätzung wird, soweit ich sehe, von nahezu allen verantwortlichen Politikern und von der großen Mehrheit der Fachleute geteilt.


Selbstverständlich finden die verantwortlichen Politiker, daß sie das ganz toll gemacht haben. Nicht zuletzt weil die fast komplett selber als Konservative oder Sozialisten Staatseinfluß auf die Wirtschaft völlig normal und gut finden.

Was die Fachleute betrifft - darüber haben wir ja schon diskutiert. Es gibt durchaus viele Fachleute (über Mehrheit zu spekulieren ist schwer), die die politischen Maßnahmen kritisch sehen.

Und was die anderen betrifft, will und kann ich nicht pauschal die Kompetenz anzweifeln. Schließlich bin ich nicht mal vom Fach.
Aber es kann schon stutzig machen, welchen Gesinnungswechsel da viele in kürzester Zeit hingelegt haben. Denn noch vor einigen Jahren war die Fachwelt sehr überwiegend einig, daß Konjunkturprogramme eine grundsätzlich schlechte Idee sind, es gibt eigentlich auch keine historischen Beispiele, wo sie mal was geholfen haben. Keynes war fachlich tot, nur wenige Exoten (Lafontaines Staatssekretär) im linken Lager beteten noch die Binnennachfrage an.
Und dann auf einmal macht die Regierung einen Kurswechsel - und diverse "Fachleute" werfen in alten Standpunkt über Bord und erzählen, wieso der neue Kurs doch richtig wäre.
Finde ich schon sehr verdächtig.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2009 15:55
#9 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von R.A.

In Antwort auf:
Aber ich halte es für schlicht unhistorisch, die damalige Wirtschaftspolitik dem Bundeskanzler anzulasten.


Es geht weniger ums Anlasten (natürlich war das nicht Schmidt alleine, sondern die ganze SPD), sondern darum, daß diese Politik eklatant gescheitert ist. Und Schmidt daraus nichts gelernt hat.



Diesen Zusammenhang kann ich nicht sehen. Gescheitert ist damals eine Politik, die eine hohe Staatsverschuldung als Konsquenz eines Sozialstaats in Kauf genommen hat. (Übrigens spielte dabei die Nachgiebigkeit gegenüber den Gewerkschaften schon unter Brandt eine maßgebliche Rolle; in einer Lohnrunde wurden damals von der ÖTV zweistellige Lohnzuwächse erstreikt (Kluncker-Streik). Das schlug erstens unmittelbar auf den Staatshaushalt durch, zog zweitens ähnliche Zuwächse in anderen Branchen nach sich und wirkte sich drittens natürlich auch massiv auf die dynamische Rente aus).

Nichts gelernt? Ich habe in dem Interview nichts davon gelesen, daß Schmidt einer solchen ungezügelten Ausgaben- und Schuldenpolitik heute das Wort reden würde. Und die Kanzlerin hat xfach gesagt, daß die jetzige Neuverschuldung eine absolute Ausnahme war und daß nach dem Überstehen der Krise wieder die alte restriktive Haushaltspolitik fortgeführt wird.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

13.11.2009 16:18
#10 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von Zettel
Gescheitert ist damals eine Politik, die eine hohe Staatsverschuldung als Konsquenz eines Sozialstaats in Kauf genommen hat.


Auch, aber das war schon noch mehr. Stichpunkte dafür sind G7 (die planetenweite Wirtschaftslenkung ...) und die Geldpolitik ("Lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslose").
Und am Ende ware eben die Gesamtbilanz eine Katastrophe: Hohe Inflation, hohe Arbeitslosigkeit, hohe Staatsverschuldung.

In Antwort auf:
Nichts gelernt? Ich habe in dem Interview nichts davon gelesen, daß Schmidt einer solchen ungezügelten Ausgaben- und Schuldenpolitik heute das Wort reden würde.


Das Lob betraf ja die komplette "Krisenbekämpfung", also incl. der schuldenfinanzierten Konjunkturpakete. Und daß Schmidt auch sonst immer noch glaubt, seine damalige Politik wäre richtig gewesen und müsse heute ähnlich wieder durchgeführt werden - das hat er in den letzten Jahren oft genug gesagt.

In Antwort auf:
Und die Kanzlerin hat xfach gesagt, daß die jetzige Neuverschuldung eine absolute Ausnahme war und daß nach dem Überstehen der Krise wieder die alte restriktive Haushaltspolitik fortgeführt wird.


Das hat bisher noch jeder Schuldenpolitiker gesagt. Wobei die "alte restriktive" Politik auch bei Merkel ja eine hohe Neuverschuldung beinhaltete.

Wobei ich Merkel aber tatsächlich zutraue, daß sie wirklich das Ziel hat, mittelfristig eine ordentliche Haushaltspolitik zu fahren (bisher konnte sie ja wg. SPD nicht). Da hat sie eben einen anderen Blick als Schmidt.

Aber wollen wir es jetzt dabei belassen - das Thema ist zu groß für eine Blogdiskussion und meine Beiträge sind schon wieder viel zu lang ;-)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2009 23:11
#11 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von R.A.

In Antwort auf:
Nichts gelernt? Ich habe in dem Interview nichts davon gelesen, daß Schmidt einer solchen ungezügelten Ausgaben- und Schuldenpolitik heute das Wort reden würde.


Das Lob betraf ja die komplette "Krisenbekämpfung", also incl. der schuldenfinanzierten Konjunkturpakete.



Ja gewiß, lieber R.A. Aber das ist doch eben die Antwort auf diese Krise und nicht die generelle Politik, wie das in den siebziger Jahren der Fall gewesen war.

Herzlich, Zettel

neoliberaler ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2009 10:29
#12 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Oho R.A. spricht wieder über Wirtschaft und Finanzen.

Darf ich mal Fragen, über welche wirtschaftswissenschaftliche Vorbildung bzw. Erfahrung Sie so verfügen ?

Ein Diplom, jahrelange Berufserfahrung oder etwas anderes?

Colombia Offline



Beiträge: 119

14.11.2009 14:50
#13 RE: Marginalie: Schmidt über Merkel Antworten

Zitat von neoliberaler
Oho R.A. spricht wieder über Wirtschaft und Finanzen.
Darf ich mal Fragen, über welche wirtschaftswissenschaftliche Vorbildung bzw. Erfahrung Sie so verfügen ?
Ein Diplom, jahrelange Berufserfahrung oder etwas anderes?



Wenn er soviel Unsinn verzapften sollte, dann müsste es für Sie ja ein leichtes sein, dies argumentativ auseinander zu nehmen. Alles andere tut nichts zur Sache.

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