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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 537 mal aufgerufen
 Dies und Jenes
Calimero Offline




Beiträge: 3.280

15.11.2009 13:31
Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Zeit online
Bücher werden auch in Akademikerhaushalten unwichtiger – das hat Folgen für die Kinder: Denn nur wer liest, lernt, sich einzufühlen.



Sehr lesenswert und leider schlimm.

http://www.zeit.de/2009/47/DOS-Analphabeten?page=1

Nachtrag: Quelle: Kewil

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.11.2009 16:24
#2 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Calimero

Zitat von Zeit online
Bücher werden auch in Akademikerhaushalten unwichtiger – das hat Folgen für die Kinder: Denn nur wer liest, lernt, sich einzufühlen.



Zitat von Die Zeit
»Bücher und Lexika im Haushalt sind einer der besten Prädiktoren für den Schulerfolg«, sagt der Berliner Bildungsforscher Rainer Lehmann, »Unterhaltungselektronik korreliert dagegen negativ mit dem Schulerfolg.«


So, lieber Calimero, steht es in dem Artikel. Was Lehmann sagen will, ist schlicht: Wenn im Haushalt viele Bücher stehen, dann sind die Kinder eher gut in der Schule. Wenn es dort viel Unterhaltungselektronik gibt, dann sind sie eher schlecht.

Er sagt das aber nicht, der Lehmann. Er schwatzt aufgeblasen daher. Soll man sich wundern, wenn die Leute dieser Art von "Büldung" den Rücken kehren?

Herzlich, Zettel

Pentas ( gelöscht )
Beiträge:

15.11.2009 16:56
#3 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Zettel
So, lieber Calimero, steht es in dem Artikel. Was Lehmann sagen will, ist schlicht: Wenn im Haushalt viele Bücher stehen, dann sind die Kinder eher gut in der Schule. Wenn es dort viel Unterhaltungselektronik gibt, dann sind sie eher schlecht.


Irgendwoher müssen die Elektronikbastler und Programmierfreaks kommen.

Zitat von Zeit
Die Kinder kommen oft erst um 17 Uhr nach Hause, machen manchmal noch eine Stunde lang Hausaufgaben und sind dann froh, sich endlich anspruchsloseren Freizeitbeschäftigungen hingeben zu können.


Gibts was anspruchloseres als Lesen?

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

15.11.2009 16:57
#4 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Pentas

Zitat von Zettel
So, lieber Calimero, steht es in dem Artikel. Was Lehmann sagen will, ist schlicht: Wenn im Haushalt viele Bücher stehen, dann sind die Kinder eher gut in der Schule. Wenn es dort viel Unterhaltungselektronik gibt, dann sind sie eher schlecht.


Irgendwoher müssen die Elektronikbastler und Programmierfreaks kommen.



Die den Germanisten den Rechner einrichten.

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

15.11.2009 21:23
#5 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Zettel

Er sagt das aber nicht, der Lehmann. Er schwatzt aufgeblasen daher. Soll man sich wundern, wenn die Leute dieser Art von "Büldung" den Rücken kehren?



Lieber Zettel,

so ganz weiß ich nicht, was sie mir damit sagen wollen. Ich fand an dem, aus meiner Sicht, lesenswerten Artikel erschreckend, dass die Leseunlust nun auch die Akademikerfamilien befallen hat. Dort wähnte ich noch einen Hort der Bildung.

Ich war einige Jahre in der Online-Gamer-Szene aktiv, und was mir dort in Chats und Foren sprachlich geboten wurde, war teilweise unter aller Sau. Man merkt recht schnell wenn jemand nicht anders kann, man merkt aber auch, wenn jemand eigentlich den nötigen Intellekt hat, sich aber keine Mühe gibt.
In meinen Augen ist das routinierte Lesen eine Voraussetzung für eine flüssige und lesenswerte Schreibe. Wenn das jetzt auch bei den Akademikern als nicht so wichtig angesehen wird, sehe ich schwarz.

Es geht mir nicht darum, dass Leute Proust zitieren können, oder den Ulysses verstanden haben ... es geht um das Erlernen elementarer Kulturtechnik.

@Pentas und Gorgasal

Ich kann trotzdem 'nen Rechner zusammenbauen oder aufsetzen ... das Programmieren hingegen überlasse ich meiner (äußerst literaturaffinen) Liebsten.

Beste Grüße, Calimero

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Robin Offline



Beiträge: 317

17.11.2009 16:11
#6 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Calimero
[quote="Zeit online"]Bücher werden auch in Akademikerhaushalten unwichtiger – das hat Folgen für die Kinder: Denn nur wer liest, lernt, sich einzufühlen.


Dass man Einfühlungsvermögen nur oder vor allem durch das Lesen erlernt, würde mich sehr wundern.
In erster Linie sollte jenes doch durch soziale Interaktion, wie man im Neusprech so schön sagt, vermittelt werden. Und weiter: Warum sollte ein Buch dies besser können als z.B. ein Film, ein Gemälde, eine Geschichte, ... ?
Ich verstehe auch nicht wirklich, dass sich alle Welt über zunehmende Konsumhaltung beschwert und gleichzeitig das Lesen preist.

Viele Grüße
Robin

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

17.11.2009 19:54
#7 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Hallo Robin,

das mit dem "einfühlen" ist wirklich dämlich formuliert (und mir leider garnicht aufgefallen). Ich verstand den Satz so, dass man durch Lesen lernt, sich in Charaktere einzufühlen, ohne dass man sie sieht und hört. Quasi einen eigenen Film im Kopfkino zu erzeugen.
Nach dem ersten PISA-Desaster wurde ja vor allem kritisiert, dass die Schüler teilweise selbst einfache Texte nicht verstehen. Somit verstehen sie auch Textaufgaben nicht. Wie sollen sie später dann Wissen aus Lehr- und Fachbüchern ziehen können?

Wenn ich mir die Beiträge der Foristen hier so ansehe, dann sind mit Sicherheit alle mit Büchern im elterlichen Haushalt aufgewachsen. Wer nicht, möge sich melden.

Beste Grüße, Calimero

P.S. Den Zusammenhang von Beschwerden über zunehmende Konsumhaltung und der Lobpreisung des Lesens verstehe ich nun wiederum nicht.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.11.2009 22:30
#8 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Calimero
In meinen Augen ist das routinierte Lesen eine Voraussetzung für eine flüssige und lesenswerte Schreibe. Wenn das jetzt auch bei den Akademikern als nicht so wichtig angesehen wird, sehe ich schwarz.
Es geht mir nicht darum, dass Leute Proust zitieren können, oder den Ulysses verstanden haben ... es geht um das Erlernen elementarer Kulturtechnik.


Da sind wir uns ganz einig, lieber Calimero. Was mich störte, das war nur diese eben auch dem deutschen Akademiker eigene Neigung zu einer unnötig komplizierten, oft unverständlichen Ausdrucksweise. Wenn die Leute von dieser Art von "Büldung" fliehen, dann kann ich das verstehen.

Kleine Bemerkung dazu: Gestern Abend trat in Ina Müllers Inas Nacht (einer meines Erachtens sehr schönen Sendung) Jürgen Drews auf. Der benutzte in jedem Satz mindestens zwei Fremdwörter und erklärte das damit, daß er in einem Arzthaushalt aufgewachsen sei.

Herzlich, Zettel

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

18.11.2009 00:25
#9 RE: Deutschland verlernt das Lesen Antworten

Zitat von Zettel
Was mich störte, das war nur diese eben auch dem deutschen Akademiker eigene Neigung zu einer unnötig komplizierten, oft unverständlichen Ausdrucksweise. Wenn die Leute von dieser Art von "Büldung" fliehen, dann kann ich das verstehen.



Ach, das meinten sie.

Ich musste den Text nochmals lesen, damit mir das überhaupt auffällt. Es ist wohl eine Nebenwirkung des häufigen Aufenthalts im kleinen Zimmer, dass ich Fachchinesisch einfach überlese, solange ich in etwa weiß was damit gemeint ist.

Wenn hier der theoretische Physiker und der Statistiker ..., während der Programmierer ..., naja - sie wissen schon wie das unter philosophischen Gesichtspunkten ... nicht wahr?

Beste Grüße, Calimero

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