Ja, ich weiß, wer als Politiker dafür sorgt, daß er in die Sonntagszeitungen kommt, der steigert damit seine Bekanntheit. Aber könnten Politiker wie Nahles und Künast nicht wenigstens bei schwierigen ethischen Fragen einen Augenblick nachdenken, bevor sie losplappern?
Apropos plappern: Hat sich eigentlich Frau Drohsel noch nicht zum Thema geäußert?
Auch wenn ich abschweife: Meiner Meinung nach wird ein solches Gremium staatlicherseits nicht benötigt. Mir scheint dieses Gremium doch eher eine Alibieinrichtung zu sein, mit dessen Hilfe sich das Parlament von einigen unbequemen Stellungnahmen befreit (denn das Parlament muß ja nun keine Stellung nehmen)
Babyklappen oder nicht sollte z. B. eine Entscheidung des Krankenhausträgers sein, der dies dann auch zu verantworten hat.
Zitat von VolkerDAuch wenn ich abschweife: Meiner Meinung nach wird ein solches Gremium staatlicherseits nicht benötigt. Mir scheint dieses Gremium doch eher eine Alibieinrichtung zu sein, mit dessen Hilfe sich das Parlament von einigen unbequemen Stellungnahmen befreit (denn das Parlament muß ja nun keine Stellung nehmen).
Es kann die Stellungnahme des Deutschen Ethikrats ignorieren. Ich denke aber, daß man das nicht tun wird, sondern daß es zu einer Diskussion über das vorgeschlagene Gesetz kommen wird.
Natürlich hat der Ethikrat nur beratende Funktion. Aber er hat gegenüber Parlamenten den Vorteil, daß seine Mitglieder überwiegend Wissenschaftler sind, daß sie unabhängig sind und daß sie sich die Zeit für eine gründliche Erörterung nehmen können.
Zitat von VolkerDBabyklappen oder nicht sollte z. B. eine Entscheidung des Krankenhausträgers sein, der dies dann auch zu verantworten hat.
Das ist meines Wissens auch jetzt so. Keine Einrichtung ist verpflichtet, eine Babyklappe einzurichten.
Die Frage ist aber, ob sie dazu berechtigt sein sollte. Der Ethikrat hat sich ja zentral mit dem Recht des Kindes befaßt, später einmal zu wissen, wer seine Eltern sind. Dieses Recht wird dem Kind genommen, wenn es als Findelkind aufwächst.
Das muß gegen die Notlage der Mutter abgewogen werden. Keine leichte Entscheidung; und deshalb habe ich ja auch gegen die Art gewettert, wie Nahles und Künast sofort mit einer billigen Stellungnahme auftraten.
>Natürlich hat der Ethikrat nur beratende Funktion. Aber er hat gegenüber Parlamenten den Vorteil, daß seine Mitglieder >überwiegend Wissenschaftler sind, daß sie unabhängig sind und daß sie sich die Zeit für eine gründliche Erörterung nehmen >können. --> Das könnte auch in einem Hearing in einem regulräen Bundestagsausschuß geschehen, ohne dass man einen regelrechten Beirat einrichten (und unterhalten) muß. Es ist meiner Meinung nach viel zu viel aus dem parlamentarischen Betrieb herausgenommen worden, so dass das Parlament (außer als "Abstimmungsmaschine") kaum noch wahrgenommen wird.
>Die Frage ist aber, ob sie dazu berechtigt sein sollte. Der Ethikrat hat sich ja zentral mit dem Recht des Kindes befaßt, >später einmal zu wissen, wer seine Eltern sind. Dieses Recht wird dem Kind genommen, wenn es als Findelkind aufwächst. --> Das ist - und da bin ich mit Ihnen einig - eine sehr schwere Frage und vor allem eine Abwägungsfrage. Hat ein Kind das Recht zu erfahren, wer seine Eltern sind und haben Eltern das Recht, diese Information nicht weitergeben zu wollen, wenn sie ein Kind weggegeben haben? Ich traue mir da ehrlich gesagt keine Antwort zu.
>Das muß gegen die Notlage der Mutter abgewogen werden. Keine leichte Entscheidung; und deshalb habe ich ja auch gegen die Art >gewettert, wie Nahles und Künast sofort mit einer billigen Stellungnahme auftraten. --> Da stimme ich ihnen zu.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.