Sie (und Herr Miersch) haben völlig recht. Wenn, sagen wir, die letzten zehn Jahre lang jeden Tag 150 Spezies verschwinden würden, dann wären das insgesamt knappe 550.000.
Macht denn niemand eine simple Überschlagsrechnung, bevor er solche Phantasiezahlen publiziert?
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Wenn man den sehr sorgfältigen Artikel Extinction der New World Encyclopedia gelesen hat, dann weiß man, wie wenig belegt solche Zahlen sind. Deutlicher gesagt: Sie sind aus der Luft gegriffen; Pseudowissenschaft.
Niemand hat auch nur einen begründeten Schätzwert für die Zahl der jährlich aussterbenden Arten; für die Vergangenheit so wenig wie für die Gegenwart.
In dem Artikel findet sich übrigens ein Hinweis auf eine doch eigentlich naheliegende Überlegung: Wäre es nicht gut, wenn bestimmte Arten ausstürben? Moskitos beispielsweise, das ist dort das Beispiel. Auch den Zecken, die im Sommer regelmäßig unseren Hund in großer und meine Frau in kleiner Zahl befallen (die beiden sind mein Schutzschild), wünsche ich von Herzen das Aussterben.
Und als Nebenthema: Auch Arten, die nicht vom Aussterben bedroht sind, werden mit großem Aufwand wieder dort heimisch gemacht, wo sie verschwunden waren; zum Beispiel der Wolf in West- und Südeuropa.
Wozu brauchen wir Wölfe in den Wäldern Brandenburgs oder gar in den französischen Causses, wo sie sich in den Schafherden ihre Opfer suchen? Ist den "Biodiversität" ein Wert für sich? Wird es demnächst bedauert werden, daß auf unseren mitteleuropäischen Häuptern Läuse nur noch selten ihr Habitat haben?
Mir scheint, lieber Herr, daß sich da eine Naturreligion breit macht; primitiver als die sogenannten primitiven Naturreligionen.
Zitat von Zettel In dem Artikel findet sich übrigens ein Hinweis auf eine doch eigentlich naheliegende Überlegung: Wäre es nicht gut, wenn bestimmte Arten ausstürben?
Das Problem ist, daß man gar nicht so genau weiß, welche Auswirkungen es hat, wenn eine Art ausstirbt. Bei vielen Arten ist das vermutlich wurscht. Aber wir könnten trotzdem nochmal deren Gene gebrauchen.
Zitat von Zettel Und als Nebenthema: Auch Arten, die nicht vom Aussterben bedroht sind, werden mit großem Aufwand wieder dort heimisch gemacht, wo sie verschwunden waren; zum Beispiel der Wolf in West- und Südeuropa.
Ich träume davon, mir irgendwann den Jagdschein leisten zu können. Hier in der Gegend sind die Waldstücke leider alle sehr klein. Aber in größeren Gebieten wäre der Wolf ein Nützling, der dem Jäger das Erlegen der schlechten Stücke und damit einen sehr zeitraubenden Teil der Hege abnimmt.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von ZettelIst den "Biodiversität" ein Wert für sich?
Öhm, ja, natürlich, für den Großteil der Wähler. Völlig unabhängig von califax' völlig richtigen Sachargumenten.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
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