Es hatte mich schon sehr gewundert, wie sich unser neuer Außenminister bei seinem Besuch in Ankara der Türkei nacherade anbiederte; ähnlich, wie er es zuvor in Polen getan hatte (man könnte auf den Gedanken kommen, daß es ihm guttut, von den Gastgebern für solche Freundlichkeiten gemocht und gelobt zu werden).
Bei der Türkei war das besonders seltsam, denn nie seit ihrem Beitrittsgesuch hat sich die Türkei so weit von Europa wegbewegt wie jetzt, wo Erdogan im Begriff ist, die Verbindungen mit Israel zu kappen und sich der "Nordislamischen Allianz" aus dem Iran, Syrien, der Hamas und der Hisbollah anzunähern.
Eine solche Türkei in der EU - das würde wahrlich spannende Perspektiven eröffnen.
Auch mir war beim Recherchieren für den Artikel das aufgefallen, was sie am Anfang schreibt: Daß man beim Googeln den Kommentar von ARD-Korrespondent Ulrich Pick als "Eine Lektion für Erdogan" angeboten bekommt, daß der Artikel, wenn man ihn aufsucht, aber "Rüpeleien mit Bumerang-Effekt" heißt und genau die gegenteilige Botschaft enthält: Ein Bumerang-Effekt wird für den "öffentlich inszenierten Eklat" des stellvertretenden Außenministers Danny Ayalon konstatiert.
Ob der sich übrigens so dämlich verhalten hat, wie DEBKA das meint, erscheint mir nicht ganz sicher. In der israelischen Regierungskoalition gibt es offenbar sehr unterschiedliche Bewertungen des Verhältnisses zur Türkei. Der Verteidigungsminister (und frühere Ministerpräsident) Barak, der als Freund der Türkei gilt, reist demnächst dorthin. Es könnte ja auch sein, daß der Rechtsaußenaußenminister Lieberman und sein Vize Ayalon da ein wenig in die Suppe spucken wollten.
An der EU ist die Türkei vielleicht nicht mehr intessiert, an den 7mrd Unterstützung für den EU-Beitritt, den wir ihnen jedes Jahr überweisen aber schon.
[edit] Ich muß mich entschuldigen, es ist eine viel kleinere Summe über einen längeren Zeitraum.
Ich fand bereits die Analyse von Friedman/Stratfor was die Tuerkei und deren angeblich unvermeidlichen Machtzuwachs betrifft ziemlich schwach. Jetzt soll die Tuerkei also ein wie auch immer geartetes Buendnis mit einem zweitklassigen arabischen Staat, einem von innenpolitischen Problemen beherrschten persischen Staat und zwei notorischen Terrororganisationen eingehen? Was waere das Ziel dieses Buendnisses?
Zitat von john jIch fand bereits die Analyse von Friedman/Stratfor was die Tuerkei und deren angeblich unvermeidlichen Machtzuwachs betrifft ziemlich schwach. Jetzt soll die Tuerkei also ein wie auch immer geartetes Buendnis mit einem zweitklassigen arabischen Staat, einem von innenpolitischen Problemen beherrschten persischen Staat und zwei notorischen Terrororganisationen eingehen? Was waere das Ziel dieses Buendnisses?
Wie gesagt, eine "Vormacht" von u.a. zwei Terrororganisationen? Vormacht in welchem Sinn ueberhaupt? Militaerisch? Kaum, aufgrund von Israel und auch dem Iran, vor allem wenn es ihm doch noch gelaenge nukleare Waffen herzustellen. Wirtschaftlich? Vielleicht im Hinblick auf Syrien und evtl dem Libanon. Aber was Israel und den Iran betrifft wird eie Tuerkei auch hier keine Vormachtstellung einnehmen. Und sie wird immer mehr von iranischem Gas abhaengig sein als der Iran von irgendwelchen Importen aus der Tuerkei. Politisch? Der Iran und Syrien werden sich nicht ausgerechent von der Tuerkei sagen lassen wo es lang geht, wenn die Tuerkei das noch nicht mal mit bspw Azerbaidshan schafft.
Nein, mit der Vormachtstellung der Tuerkei in der fiktiven islamischen Nordallianz wird das nichts, auch wenn es mal im tuerkisch-isrealischen Verhaeltnis krachen sollte.
Zitat von john jNein, mit der Vormachtstellung der Tuerkei in der fiktiven islamischen Nordallianz wird das nichts, auch wenn es mal im tuerkisch-isrealischen Verhaeltnis krachen sollte.
Zitat von Asian TimesTurkey embraces role as Arab 'big brother' By Sami Moubayed
DAMASCUS - After the Justice and Development Party (AKP) came to power in Ankara, many in the West referred to a new Turkish foreign policy called "neo-Ottomanism", suggesting a revival of the intellectual, political and social influence of the Ottoman Empire, which departed the scene 92 years ago. (...)
Decision-makers in Turkey had once tried to hide their Ottoman past, ashamed of it during the heyday of Kemal Ataturk because it looked backward and was too Islamic for the secular state that was being carefully erected in Turkey. That is now a thing of the past thanks to the steady policy of the AKP, which has been opening up to countries such as Syria and, more recently, Lebanon.
Many wrongly interpreted Erdogan's policy towards the Arab world, now entering its seventh year, as purely a Syrian-Turkish alliance. By nature of his new orientation, Erdogan is striving to restore Turkey to its rightful place amongst Arab and Muslim nations, and that by no means stops at the gates of Damascus. It is a policy that embraces Egypt, Jordan, Palestine, Syria, Lebanon and Iraq. (...)
Having Turkey on Lebanon's side will be a great boost for Hezbollah, which is preparing for a possible new round of confrontation with Israel in summer this year. From Ankara [wo er in dieser Woche zu Besuch war], Hariri came to Hezbollah's defense, telling reporters, "Terrorism is not when one defends one's land - the opposite is correct," thus supporting Hezbollah's war against Israel until the Sheba Farms are liberated from Israeli occupation. (...)
Der Aufsatz ist so interessiert, daß ich am liebsten ausführlicher zitieren würde, als es das Urheberrecht leider erlaubt. Ich empfehle Ihnen, lieber John, und allen, die immer noch nicht an die radikale Umorientierung der türkischen Außenpolitik glauben, dringend die Lektüre.
Der Autor Sami Moubayed ist übrigens Chefredakteur eins syrischen Nachrichtenmagazins.
Man muß sehen, daß Erdogan kein Modernisierer à la Kemal Pascha ist, der die Türkei zu einem nach Europa orientierten Nationalstaat machen wollte. Der letzte logische Schritt dieser kemalistischen Politik war seinerzeit der Antrag auf Aufnahme in die EU gewesen.
Erdogan ist hingegen ein großtürkischer Nationalist. Er spielt zwar auch die europäische Karte, aber nur mit dem Ziel, unter Einbindung der türkischen Einwanderer Einfluß auf Europa zu nehmen; vielleicht den auf dem Balkan verlorengegangenen europäischen Teil des Osmanischen Reichs wieder unter türkischen Einfluß zu bringen.
Seine eigentliche Stoßrichtung aber ist - das wird immer deutlicher - der arabische Teil des Osmanischen Reichs. Bis 1919 waren dort, wo heute Syrien, der Libanon, der Irak und Jordanien sind, bekanntlich Provinzen des Osmanischen Reichs; Ägypten und Teile Nordafrikas gehörten zwar nominell ebenfalls dazu, wurden aber zusammen mit den Briten bzw. den Franzosen verwaltet.
Aus arabischer und auch türkischer Sicht sind, lieber John, Hisbollah und Hamas keineswegs Terrororganisationen, sondern legitime politische Kräfte. Die Hisbollah sitzt in der Regierung des Libanon, und ihre Minister haben Hariri auf seinem Besuch in Ankara begleitet. Die Hamas gilt als die legitime Regierungspartei des Gaza-Teils von "Palästina".
Aus europäischer Sicht hat diese Entwicklung übrigens durchaus ihre positiven Seiten. Die Türkei Erdogans paßt noch weniger nach Europa als die Türkei der sechziger bis neunziger Jahre. Andererseits wird sie als Vormacht des Nahen Ostens einen mäßigenden Einfluß auf die dortigen Länder haben und vielleicht sogar deren Demokratisierung befördern.
Europa sollte die Neuentstehung des Osmanischen Reichs in Form von Vertragssystemen (Erdogan spricht bereits von einem türkisch-arabischen "Schengen") fördern. Zugleich muß Europa unbedingt die Zusammenarbeit mit Israel intensivieren, damit dieses nicht der Leidtragende dieser Entwicklung sein wird. Zumal unter Obama von dem special relationship Israels mit den USA kaum noch etwas geblieben ist.
Nachdem es mit den guten Beziehungen zur Türkei zu Ende ist und im Weißen Haus ein Präsident sitzt, der erkennbar für den Islam mehr Sympathien hat als für Israel, sind die Israelis auf ihre Freunde in Europa mehr denn je angewiesen, allen voran Deutschland und Frankreich.
Zitat Zitat John J: Aber was Israel und den Iran betrifft wird eie Tuerkei auch hier keine Vormachtstellung einnehmen. Und sie wird immer mehr von iranischem Gas abhaengig sein als der Iran von irgendwelchen Importen aus der Tuerkei.
Wird sie nicht. Die Türkei ist energieunabhängig. Jedenfalls unabhängiger als Europa. Allein schon wegen der eigenen zahlreichen Staudämme und als Knotenpunkt verschiedener Pipeline's.
Ansonsten mögen die Türken die Iraner nicht und umgekehrt erst recht nicht. Eigentlich gibt es kein Land, welches sich mit der Türkei im besten Einvernehmen befindet. Aber, lieber John j., da haben wir verschiedene Meinungen, wie schon festgestellt.
Turkey's Prime Minister Recep Tayyip Erdogan is announced the winner of "King Faisal International Prize" which is considered the "Nobel prize" of the Arab world. Quelle: http://www.worldbulletin.net/news_detail.php?id=52509
Dass sich die Türkei von Europa wegbewegt, scheint weder die EU (die Gelder fließen bis 2013) noch Herrn Westerwelle sonderlich zu beeindrucken. Der EU-Rechnungshof hat immerhin die mangelnde Transparenz bei der Verwendung der Gelder bemängelt, und Leonard Zelig Westerwelle scheint seinen Traumberuf gefunden zu haben. Es sei ihm gegönnt.
Zitat von Zettel... sind die Israelis auf ihre Freunde in Europa mehr denn je angewiesen, allen voran Deutschland und Frankreich.
Oh je - dann wäre Israel verloren. Selbst eine reduzierte US-Unterstützung à la Obama (die m. E. nur eine kurzfristige und vorübergehende Schwächung der US-Israel-Relation bedeutet) ist für Israel um Größenordnungen hilfreicher als die lauwarmen Sprüche aus Europa bei zeitgleicher Finanzierung des Pali-Terrors.
Zitat von john jNein, mit der Vormachtstellung der Tuerkei in der fiktiven islamischen Nordallianz wird das nichts,
Völlig richtig.
Mit seinen anti-israelischen, groß-türkischen und vielleicht auch neo-osmanischen Parolen will Erdogan in erster Linie seine Wähler bei der Stange halten. Wie halt immer - man macht außenpolitisch den dicken Max, wenn man von Problemen im Inneren ablenken will.
Einige seiner Mitstreiter mögen auch wirklich an diese Sprüche glauben, bei ihm selber vermute ich das eher nicht, dazu ist er zu intelligent und welterfahren. Ist aber letztlich nebensächlich, war er wirklich glaubt oder will.
Denn die Türkei hat nicht das Potential, um in der Region wirklich erfolgreich Machtpolitik zu betreiben, und sie ist zu unbeliebt bei ihren Nachbarvölkern, um mehr als ein paar kleinteilige taktische Erfolge zu schaffen.
Zitat von R.A.Denn die Türkei hat nicht das Potential, um in der Region wirklich erfolgreich Machtpolitik zu betreiben, und sie ist zu unbeliebt bei ihren Nachbarvölkern, um mehr als ein paar kleinteilige taktische Erfolge zu schaffen.
Wir haben das, lieber R.A., ja vor knapp einem Jahr schon einmal ausführlich diskutiert, damals anhand einer Analyse von Stratfor, über die ich in ZR berichtet hatte.
Er geht nicht so weit wie DEBKA, die Türkei schon auf dem Weg in eine Allianz mit Syrien, dem Libanon, der Hamas und der Hisbollah zu sehen, sondern meint, daß die Türkei eher den Status einer regionalen Vormacht ohne feste Allianz anstrebe:
Zitat von George FriedmanWhen we step back and look at the broader strategic picture, we see a Turkey slowly but systematically re-emerging as a regional power prepared to use its influence. (...) Turkey is a developing power with options, while Israel is a power that has developed to its limits. The Turkish re-emergence could well transform the region, and Turkey has a number of ways it could play this. (...) Turkey can afford to criticize Israel because an Israeli rupture with Turkey actually solves diplomatic problems for Turkey without harming the Turkish strategic position. If Turkey breaks with Israel, Israel now has a very powerful regional adversary quite capable of arming regional Arab powers. It is also a country able to challenge the primacy of the Israeli relationship in American regional thinking.
Ich kenne, lieber R.A., eigentlich keine einzige kompetente Analyse, die nicht diese Neuorientierung der türkischen Außenpolitik weg von Europa und hin zum Nahen (oder, wie die Amerikaner sagen, Mittleren) Osten konstatieren würde.
Daß die Türkei sich einmal nach Europa ausrichtete und unbedingt Mitglied der EU werden wollte, hatte wohl vor allem zwei Gründe.
Den einen habe ich schon in einem früheren Beitrag genannt: den Kemalismus. Kemal Pascha wollte die Türkei erstens zu einem modernen, westlich orientierten Staat machen und zweitens zu einem Nationalstaat ohne imperiale Ambitionen. Dazu paßte die Annäherung an Europa.
Zweitens war die Türkei bis 1989 unmittelbar von der Sowjetunion bedroht. Deshalb trat sie in die Nato ein, schloß Militärverträge mit den USA und näherte sich auch auf dieser Ebene dem Westen an.
Diese Zusammenarbeit ging im Grunde im Früjahr 2003 zu 'Ende, als die Türkei den US-Truppen den Einmarsch in den Irak von ihrem Territorium aus verbot. Das hatte weitreichende Folgen, die Donald Rumsfeld einmal erläutert hat: Die verbliebenen Truppen Saddams, vor allem die Republikanischen Garden, konnten sich dadurch in die Gegend nördlich von Bagdad zurückziehen und den Widerstand gegen die Koalitionsstreitkräfte aufbauen.
Der allgemeinere Hintergrund ist natürlich, daß die AKP eine großtürkische Partei ist, die nicht an den Kemalismus, sondern an die Tradition des Osmanischen Reichs anknüpft.
Mein momentanes Fazit also: DEBKA mag zu schwarz malen,wenn man die Türkei schon in einer Allianz mit einer Reihe arabischer Staaten und Organisationen sieht. Daß aber die Türkei längst nicht mehr primär die europäische Karte spielt, sondern die arabisch-islamische, scheint mir zunehmend wahrscheinlich zu werden.
Zitat von ZettelIch kenne, lieber R.A., eigentlich keine einzige kompetente Analyse, die nicht diese Neuorientierung der türkischen Außenpolitik weg von Europa und hin zum Nahen (oder, wie die Amerikaner sagen, Mittleren) Osten konstatieren würde.
Da widerspreche ich auch nicht. Die AKP will einerseits weniger europäischen Einfluß und andererseits pflegt sie osmanisch inspirierte Großmachtträume.
Ich bezweifele nur, daß es da nennenswerte Erfolgschancen gibt. Und ich vermute, daß Erdogan et al. sehr wohl wissen, daß es hier keine realen Vorteile zu holen gibt - sie nutzen das schlicht um ihre Wähler zu beeindrucken (und von der ansonsten mäßigen Regierungsbilanz abzulenken).
Ist ja auch logisch: Wenn man eine Europäisierung (und damit Modernisierung) des Landes nicht will, bleibt als Alternative eigentlich nur die Isolation. Europa will die Türkei schon nicht von Herzen, alle übrigen Nachbarn (außer Israel) mögen sie überhaupt nicht.
Aber das kann man doch den türkischen Wählern nicht erzählen, die Illusion mit der Nahost-Vormacht verdeckt die völlige Perspektivlosigkeit der islamistischen Außenpolitik.
Zitat von R.A.Ich bezweifele nur, daß es da nennenswerte Erfolgschancen gibt. Und ich vermute, daß Erdogan et al. sehr wohl wissen, daß es hier keine realen Vorteile zu holen gibt - sie nutzen das schlicht um ihre Wähler zu beeindrucken (und von der ansonsten mäßigen Regierungsbilanz abzulenken).
Ist ja auch logisch: Wenn man eine Europäisierung (und damit Modernisierung) des Landes nicht will, bleibt als Alternative eigentlich nur die Isolation. Europa will die Türkei schon nicht von Herzen, alle übrigen Nachbarn (außer Israel) mögen sie überhaupt nicht.
Aber das kann man doch den türkischen Wählern nicht erzählen, die Illusion mit der Nahost-Vormacht verdeckt die völlige Perspektivlosigkeit der islamistischen Außenpolitik.
Ja, das hatten Sie ja in der damaligen Diskussion auch schon vertreten und es damit begründet, wenn ich mich recht erinnere, daß die Türken als die ehemaligen Herren im Osmanischen Reich unbeliebt oder verhaßt seien.
Ich kann diesem Argument nicht folgen. Erstens, weil in den arabischen Staaten - mit Ausnahme des Irak und in Grenzen des Libanon - die Politik von einer Herrschaftselite gemacht wird, die auf die Gefühle der Massen nie Rücksicht genommen hat.
Zweitens, weil wir diese Gefühle in Bezug auf die Türkei ja gar nicht kennen. Das Osmanische Reich liegt vier Generationen zurück. Es ging zu einer Zeit zugrunde, als Deutsche und Franzosen sich als Erbfeinde betrachteten.
Jetzt könnte die Türkei für die Machteliten wie auch für die Massen aus einem simplen Grund als Partner attraktiv sein: Ihre Wirtschaftskraft. Nicht zufällig strebt ja Erdogan ein Schengen-Abkommen zwischen der Türkei und den Ländern Arabiens an.
Die Türkei hat vergleichsweise preiswerte Konsumgüter zu bieten, und sie kann das abnehmen, was in den arabischen Ländern produziert wird. Sie ist darüber hinaus stark genug, ein Gegengewicht gegen den Iran zu bilden, der als die eigentliche Bedrohung angesehen wird.
Übrigens sieht George Friedman, anders als die DEBKA, das Techtelmechtel der Türkei mit der Hisbollah und der Hamas auch in diesem Zusammenhang: Diese sollten dadurch aus der Abhängigkeit vom Iran gelöst werden.
Zitat von R.A.Die AKP will einerseits weniger europäischen Einfluß und andererseits pflegt sie osmanisch inspirierte Großmachtträume.
Was doch eigentlich für die EU ein Anlaß sein sollte, ihr Angebot zu Beitrittsverhandlungen zu überprüfen und diese alsbald zu beenden.
Dieses Angebot war ja 1963, bei Gelegenheit des Assoziationsabkommens, mitten im Kalten Krieg gemacht worden, als die Türkei sich in der Tat in Richtung Europa zu entwickeln schien.
Heute ist das nicht mehr so. Eine Macht, die sich als Vormacht des Nahen Ostens etablieren möchte und die ihre einst guten Beziehungen zu Israel gekappt hat, hat in der EU nichts zu suchen; sie wäre eine Katastrophe für die EU.
Das muß gesagt werden. Natürlich geht so etwas nicht Knall auf Fall - man beginnt, wie das üblich ist, mit kritischen Bemerkungen, läßt dann den einen oder anderen Streit aufflammen und führt schließlich den Bruch herbei.
Merkel und Sarkozy traue ich zu, daß sie dazu bereit sind.
Außenminister Westerwelle aber hat, kaum im Amt, entgegen der bisherigen Linie der Kanzlerin, den EU-Beitrittskurs bekräftigt. Hat er sich denn nicht sachkundig gemacht? Haben seine Beamten ihn nicht über die Veränderungen seit dem Amtsantritt von Erdogan informiert?
Ich muß schon sagen, lieber Freidemokrat R.A., daß es mir zunehmend schwer fällt, diesem Außenminister, der sich bereits mit seinem Vorpreschen im Fall Steinbach denkbar schlecht eingeführt hatte, etwas abzugewinnen. Da war mir Steinmeier lieber. Leider ist das so.
Zitat daß es mir zunehmend schwer fällt, diesem Außenminister, der sich bereits mit seinem Vorpreschen im Fall Steinbach denkbar schlecht eingeführt hatte, etwas abzugewinnen. Da war mir Steinmeier lieber
Lieber Zettel,
da muß ich Dir, ebenfalls schweren Herzens, zustimmen! Zuerst habe ich noch ungläubig gestutzt, dann leicht nervös beschönigt und bin nunmehr davon überzeugt, daß das Auswärtige Amt nichts für Amateure ist.
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