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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 20 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 01:24
Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Gestern wurde ja bereits in in diesem Thread über das "Unwort des Jahres" diskutiert, das "betriebsratsverseucht" heißt. Es wurde darauf hingewiesen, daß mit dessen Wahl - wieder einmal - politische Agitation betrieben wurde und daß das Wort, bevor es auf diesen Schild gehoben wurde, in der deutschen Sprache sozusagen nur als Spurenelement vorgekommen war.

Jetzt habe ich mir die WDR-Sendung, auf die das alles zurückgeht, im Transkript und als Video angesehen. Das Ergebnis finden Sie in dieser Meckerecke: Es ist völlig offen, ob überhaupt jemals ein Abteilungsleiter diesen Begriff verwendet hat. Schon gar nicht gibt es irgendeinen Hinweis darauf, daß dieses Wort - wie es in der gestrigen Presse hieß - "von Abteilungsleitern benutzt" wurde.

Es liegt also ein Skandal vor. Ausgerechnet germanistische Linguisten haben das versäumt, was sie in ihrem Studium im Propädeutikum gelernt haben sollten, nämlich Quellenkritik.

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2010 01:59
#2 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Hallo Zettel,

vielleicht jetzt: Das ist keine Sprachwissenschaft und die "unabhängige Jury" bezeichnet ihre Arbeit auch als Sprachkritische Aktion. Das hat mit Linguistik nix zu tun und will auch nix damit zu tun haben. Puh, das musste mal raus. Danke!

Ach ja: So sehr der dritte Versuche, die "Sprachkritiker" sprachzukritisieren auch ehrenhaft sein mag: Den Beleg mit dem fehlenden Konjunktiv finde ich da eher dünn. Immerhin kreiden Sie ihm ja auch nicht die "Wirs" an, obwohl er ja kein Abteilungsleiter ist. Und dann könnte es ja vielleicht unter Umständen sein dass die Betonung auf dem Wort liegt WEIL es ein wörtliches Zitat ist?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 02:58
#3 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Unsere Qualitätspresse spinnt die Story munter weiter. In der Online-Ausgabe der "Zeit", die einmal ein Vorbild journalistischer Seriosität war, wird phantasiert (Hervorhebung von mir):

Zitat von Zeit-Online
Das "Unwort des Jahres" 2009 heißt "betriebsratsverseucht". (...) Der Vorschlag kam von einem Mitarbeiter einer Baumarktkette. Er hatte berichtet, dieses Wort werde von Abteilungsleitern verwendet, wenn ein Beschäftigter von einer Filiale mit Betriebsrat in eine ohne wechseln will.


Als nächstes wird "Zeit-Online" vielleicht berichten, wie dieser Mitarbeiter, voll der Empörung, stracks bei dem Professor Schlosser in Frankfurt anrief und ihm den Vorschlag übermittelte.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 03:13
#4 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von vielleichteinlinker
vielleicht jetzt: Das ist keine Sprachwissenschaft und die "unabhängige Jury" bezeichnet ihre Arbeit auch als Sprachkritische Aktion. Das hat mit Linguistik nix zu tun und will auch nix damit zu tun haben. Puh, das musste mal raus. Danke!


Ich habe Sie ja verstanden, lieber Vielleichteinlinker. Nur teile ich Ihre Meinung eben nicht. Und ich bin a bisserl ratlos, wie ich Ihnen vermitteln kann, daß Sie aus meiner Sicht Unrecht haben. Nehmen Sie vielleicht eine beliebige Meldung zu der gestrigen Entscheidung, etwa diese aus der "Thüringer Allgemeinen" (Hervorhebung von mir):

Zitat von Thüringer Allgemeine
Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen als "Seuche" zu bezeichnen, sei "zumindest ein sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen", erklärte die Jury in Frankfurt am Main. Die Sprachexperten kritisierten zudem die Formulierung "Flüchtlingsbekämpfung" und den Begriff "intelligente Wirksysteme" für hochentwickelte Munitionsarten.


Die vier ständigen Mitglieder der Jury, alle germanistische Linguisten, treten als "Sprachexperten" auf und küren das "Unwort" mit der Würde dieses Expertentums.

Was fehlt Ihnen, daß Sie Sprachexperten nicht Linguisten nennen mögen? Und was fehlt Ihnen, daß Sie die linguistische Pragmatik (die sich mit der Verwendung von Sprache im kommunikativen und gesellschaftlichen Kontext befaßt) bei dieser "Sprachkritik" nicht am Werk sehen wollen?

Zitat von vielleichteinlinker
Ach ja: So sehr der dritte Versuche, die "Sprachkritiker" sprachzukritisieren auch ehrenhaft sein mag: Den Beleg mit dem fehlenden Konjunktiv finde ich da eher dünn. Immerhin kreiden Sie ihm ja auch nicht die "Wirs" an, obwohl er ja kein Abteilungsleiter ist. Und dann könnte es ja vielleicht unter Umständen sein dass die Betonung auf dem Wort liegt WEIL es ein wörtliches Zitat ist?


Es gibt keinen Hinweis darauf, daß es ein wörtliches Zitat ist. Hätte er "sei" gesagt, dann wäre das ein solcher Hinweis gewesen.

Herzlich, Zettel

Herr Offline




Beiträge: 406

20.01.2010 09:50
#5 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Lieber Zettel,

danke für diese sorgfältige Recherche und Analyse, die die zuständigen Journalisten leider vernachlässigt haben!

Ich gebe Ihnen (fast) vollständig Recht. Kleine Ausnahme: Die Frage nach "ist" oder "sei" würde ich nicht auf die Goldwaage legen. Ein Baumarktmitarbeiter wird in freier Rede den Konjunktiv für wörtliche Rede eher nicht gebrauchen, auch wenn es hochsprachlich richtig ist.

Herzlich
Herr

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.01.2010 10:38
#6 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Ich schließe mich dem Lob für Zettels Recherche an.

Das 'ist' würde ich im realen Leben auch nicht auf die Goldwaage legen, wäre aber bei mir ein Grund, nochmals nachzuhaken. Wenn ein Unwort-Gremium ein 'Unwort' schon auf ein so hohes Podest heben will, dann sollte es an sich Maßstäbe anlegen, die in einer nachvollziehbaren Relation zu ihrer Qualifikation (zumindest auf dem Papier) und ihrem (vermutlichen) Anspruch stehen.

Ein weiterer Punkt fiel mir auf: Als ich den Begriff in den Nachrichten hörte, habe ich in einer ersten Assoziation das Adjektiv anders zugeordnet. 'Verseuchung' hätte ich eher auf einen Bereich, zumindest aber auf mehrere Personen bezogen; Beispielsweise, dass ein Betrieb als 'betriebsratsverseucht' bezeichnet werden könnte. Im zitierten Kontext, bezogen auf eine Einzelperson, scheint mit das 'Unwort' deplaziert. Ich hätte dann eher 'betriebsratsinfiziert' erwartet. Oder wird hier nur mein Sprachgefühl verletzt?

Gruß, Martin

JeffDavis Offline



Beiträge: 448

20.01.2010 11:45
#7 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Unabhängig von Zettels ausgezeichneter Kritik frage ich mich allerdings, ob man auf dieses "Unwortküren" überhaupt Gedanken verschwenden sollte. Das geistert eine Zeit lang durch die WMD, danach interessiert sich keiner mehr dafür. Otto Normalverbraucher - ich habe spaßeshalber mal im Nachbar- und Bekanntenkreis herumgefragt - kümmert die ganze Chose überhaupt nicht. Kein Mensch konnte das "Unwort" benennen, geschweige denn etwas über die Jury sagen.

Ärgerlich? Ja. Wichtig? So wie die Nachricht, daß in Peking ein Sack Reis umgefallen ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 12:15
#8 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Herr
Die Frage nach "ist" oder "sei" würde ich nicht auf die Goldwaage legen. Ein Baumarktmitarbeiter wird in freier Rede den Konjunktiv für wörtliche Rede eher nicht gebrauchen, auch wenn es hochsprachlich richtig ist.


Dem stimme ich zu, lieber Herr. Ich habe dazu schon Vielleichtenlinker geantwortet: Hätte er "sei" gesagt, dann wäre das ein Indiz für ein wörtliches Zitat gewesen; so fehlt eben jedes Indiz. Der Absatz, in dem das steht, was Sie zitieren, beginnt mit "Wahrscheinlich ist das eher nicht, denn es gibt in dem Text - Germanisten sollten das eigentlich merken - keinen Anhaltspunkt für ein wörtliches Zitat an irgendeiner Stelle". Vielleicht hätte ich das Argument aber klarer formulieren sollen.

Ich hätte vielleicht auch noch mehr hervorheben wollen, daß die Behauptung "Darin berichtete der Mitarbeiter, der Begriff werde von Abteilungsleitern benutzt, wenn ein Mitarbeiter zwischen einer Filiale mit Betriebsrat und einer ohne Betriebsrat wechseln wolle", die zur Begründung der Kür herhalten muß, noch nicht einmal dann durch die Quelle begründet wird, wenn man von einem wörtlichen Zitat ausgeht.

Denn auch dann hätte der Gewährsmann nicht mehr gesagt, als daß einmal (nämlich auf einer Betriebsversammlung in Darmstadt) irgendwer (ob ein Abteilungsleiter oder sonstwer, sagt er ja nicht) dieses Wort verwendet hat.

Daraus zu machen, "der Begriff werde von Abteilungsleitern benutzt, wenn ..." erfüllt den Tatbestand der Fälschung.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 12:21
#9 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von JeffDavis
Ärgerlich? Ja. Wichtig? So wie die Nachricht, daß in Peking ein Sack Reis umgefallen ist.


Ich weiß nicht, lieber JeffDavis. Die Nachricht ging durch alle Medien; vor allem auch die TV-Sendungen.

Da bleibt, denke ich, schon was hängen. Aliquid semper haeret. Natürlich ist es nur einer der steten Tropfen, die den Stein höhlen sollen. Zusammen mit der breiten und positiven Berichterstattung über die Gewerkschaften und über die Forderungen linker Parteien und der negativen Berichterstattung über die Wirtschaft und über alles, was rechts von der SPD ist.

Man wird keiner dieser Meldungen eine unmittelbare Wirkung zuschreiben können. In der Summe führen sie aber dazu, daß immer mehr Deutsche unser Land als "ungerecht" wahrnehmen; daß die Zustimmung zur sozialen Marktwirtschaft zurückgeht.

Das ist das Ziel solcher Aktionen.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 12:26
#10 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Martin
Als ich den Begriff in den Nachrichten hörte, habe ich in einer ersten Assoziation das Adjektiv anders zugeordnet. 'Verseuchung' hätte ich eher auf einen Bereich, zumindest aber auf mehrere Personen bezogen; Beispielsweise, dass ein Betrieb als 'betriebsratsverseucht' bezeichnet werden könnte. Im zitierten Kontext, bezogen auf eine Einzelperson, scheint mit das 'Unwort' deplaziert. Ich hätte dann eher 'betriebsratsinfiziert' erwartet. Oder wird hier nur mein Sprachgefühl verletzt?


Nein, Sie haben Recht, lieber Martin. Mir war das noch gar nicht aufgefallen; danke für den Hinweis!

Es geht ja in der Tat um den einzelnen Mitarbeiter, den eine andere Filiale angeblich nicht mehr haben will, wenn er aus einer Filiale mit Betriebsrat kommt.

Was Ihnen aufgefallen ist, scheint den vier "Sprachexperten" entgangen zu sein.

Herzlich, Zettel

Abraham Offline



Beiträge: 174

20.01.2010 14:02
#11 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat
Jetzt habe ich mir die WDR-Sendung, auf die das alles zurückgeht, im Transkript und als Video angesehen. Das Ergebnis finden Sie in dieser Meckerecke: Es ist völlig offen, ob überhaupt jemals ein Abteilungsleiter diesen Begriff verwendet hat. Schon gar nicht gibt es irgendeinen Hinweis darauf, daß dieses Wort - wie es in der gestrigen Presse hieß - "von Abteilungsleitern benutzt" wurde.



Vielen Dank für die interessante Recherche, lieber Zettel. Ich konnte es auch kaum glauben, dass ein solcher Unfug möglich ist, den sich die "Sprachkritiker" da geleistet haben. Der positive Kommentar des Deutschlandfunks zu dieser genialen Entscheidung hat dann meine pessimistischen Erwartungen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder einmal bestätigt.

Mich hat vor allem verblüfft, dass ich von diesem "Unwort" noch nie etwas gehört hatte. Offenbar war es der "Jury" bewusst, dass dieses Adjektiv kaum bekannt war, denn sie hat dazu erklärt, sie wolle der Verwendung des Wortes von vorneherein entgegentreten. Das Absurde ist, dass die Jury selbst "betriebsratsverseucht" jetzt erst bekannt gemacht hat. Wenn es in Zukunft jemand tatsächlich verwendet, dann ist dies höchstwahrscheinlich dieser Kür zu verdanken! Ein typischer Fall von Gutmenschentum: es kommt nicht darauf an, was wirklich geschieht, sondern nur darauf, dass die Vertreter dieser Denkungsart sich den Anschein moralischer Überlegenheit geben.

Grüße, Abraham

Kallias Offline




Beiträge: 2.300

20.01.2010 15:13
#12 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Abraham
Das Absurde ist, dass die Jury selbst "betriebsratsverseucht" jetzt erst bekannt gemacht hat.

Genau! So ein sprachkritikjuryverseuchtes Wort breitet sich natürlich rasch aus. Eine Pandemie ist gottlob nicht zu befürchten.

Herzliche Grüße,
Kallias

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

20.01.2010 19:12
#13 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Hallo Zettel,

Das zweite zuerst: Hätte er "sei" gesagt, es wäre indirekte Rede. Das sei braucht man zum Zitieren nicht.

"Sprachexperten" sind etwas anderes als Linguisten. Und das sag' ich, obwohl es mit dem Thema nix zu tun hat. Denn selbst wenn "Experten" einfach Wissenschaftler sind, ändert das nichts daran, dass derlei Sprachkritik noch keine Linguistik wird. Auch wenn Linguisten am Werk sind.

Da reicht auch der Verweis auf den Pragmatismus kaum aus, als selbst unter diesem Vorzeichen moralische oder normative Urteile schwer zu begründen sind. Solche trifft die Jury aber.

PS.: Was ich übrigens "sehen will" und was nicht, spielt vielleicht bei der Auswahl eines Kinofilms eine Rolle. Hier nicht. Sein Sie bitte etwas distanzierter und höflicher in den Formulierungen.

Pirx Offline



Beiträge: 92

20.01.2010 19:29
#14 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von vielleichteinlinker

"Sprachexperten" sind etwas anderes als Linguisten. Und das sag' ich, obwohl es mit dem Thema nix zu tun hat. Denn selbst wenn "Experten" einfach Wissenschaftler sind, ändert das nichts daran, dass derlei Sprachkritik noch keine Linguistik wird. Auch wenn Linguisten am Werk sind.


Was soll denn ein "Sprachexperte" sein, wenn es denn kein Linguist ist?

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

20.01.2010 19:56
#15 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Pirx

Zitat von vielleichteinlinker

"Sprachexperten" sind etwas anderes als Linguisten. Und das sag' ich, obwohl es mit dem Thema nix zu tun hat. Denn selbst wenn "Experten" einfach Wissenschaftler sind, ändert das nichts daran, dass derlei Sprachkritik noch keine Linguistik wird. Auch wenn Linguisten am Werk sind.


Was soll denn ein "Sprachexperte" sein, wenn es denn kein Linguist ist?




Der Begriff "Linguist" erfordert ein abgeschlossenes Studium der Sprachwissenschaften. Die Bezeichnung "Sprach-Experte" ist nicht geschützt, je nachdem wie man das Niveau ansetzt, genügt es vielleicht schon, die Regeln der Syntax zu beherrschen.

Vgl. auch "Klimaexperten"

GRuß PEtz

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.01.2010 22:20
#16 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Meister Petz
Der Begriff "Linguist" erfordert ein abgeschlossenes Studium der Sprachwissenschaften. Die Bezeichnung "Sprach-Experte" ist nicht geschützt, je nachdem wie man das Niveau ansetzt, genügt es vielleicht schon, die Regeln der Syntax zu beherrschen.


Ja, da haben Sie freilich Recht, lieber Meister. Die vier "Sprachexperten" allerdings haben zumindest Germanistik studiert. Margot Heinemann ist/war (jetzt im Ruhestand) Professorin für Deutsch als Fremdsprache; Nina Janich ist Professorin für deutsche Sprachwissenschaft; Horst Dieter Schlosser ist/war (im Ruhestand) Professor für deutsche Philologie und Martin Wengeler hat sich für Germanistische Sprachwissenschaft habilitiert.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.01.2010 06:17
#17 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zum Thema hat gestern Rayson in B.L.O.G. einen sachkundigen und auch sonst sehr lesenswerten Artikel geschrieben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.01.2010 19:25
#18 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von Kallias

Zitat von Abraham
Das Absurde ist, dass die Jury selbst "betriebsratsverseucht" jetzt erst bekannt gemacht hat.

Genau! So ein sprachkritikjuryverseuchtes Wort breitet sich natürlich rasch aus. Eine Pandemie ist gottlob nicht zu befürchten.



Im Augenblick liefert Googeln nach "betriebsratsverseucht" rund 175.000 Fundstellen. Ab wann kann man von einer Pandemie sprechen?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.01.2010 19:35
#19 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Zitat von vielleichteinlinker
Sein Sie bitte etwas distanzierter und höflicher in den Formulierungen.


Ich habe erst heute zufällig entdeckt, daß Sie sich in Ihrem Blog mit mir befaßt haben. Kostproben: "Bloggezeter"; "Zettel, der es mit Sprache ja schon einmal nicht hatte", "Dieser populistische Bauerntrick ist beliebt aber doof, weil ja Zettel ..."; "Genau das macht Zettel schließlich selbst. (...) Das finde ich albern".

Wer sich wie Sie, lieber vielleichteinlinker, dergestalt ziemlich bräsig ins Glashaus gesetzt hat, der sollte sein Bedürfnis zum Steinewerfen vielleicht doch a bisserl im Zaum halten.

Herzlich, Zettel

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

24.01.2010 02:02
#20 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Dass Sie es mit Sprache schon einmal nicht hatten ist ein Faktum. Wie soll ich es sonst nennen wenn Sie eine eigentlich recht einfache Übersetzungsleistung aus mir unverständlichen Gründen nicht hinbringen?

"Bloggezeter" ist nicht nur auf Sie bezogen. Wenn Sie "Gezeter" als beleidigend empfinden dann war das für mich nun wirklich nicht vorsehbar.

"Albern" finde ich die Vorstellung dass Sie die Definition eines Wortes - etwa von Gier - kennen und der Rest oder große Teile der deutschprachigen Welt nicht. Und vom "Unwort" zur "Unrose" zu kommen ist populistisch, weil es auf der Sprachkritikerkritikerwelle mitschwimmt, es ist ein Bauerntrick weil es natürlich von völlig falschen Grundlagen ausgeht und weil Sie das wissen ist es "doof" es dennoch zu tun. Mir allerdings zu unterstellen, ich würde Ihre Argumente eigentlich teilen, es aber dann doch nicht tun, weil ich es nicht "will" ist die Art von Unhöflichkeit die ich wirklich nicht leiden kann. Überzeugen Sie mich gerne vom Gegenteil aber ich denke, in der großen Welt der Unhöflichkeiten ist das Fernpsychologisieren quasi die Supermacht!

Wo Sie übrigens die Linguistik in der Sprachkritik ausmachen, das würde ich noch immer gerne wissen. An den "Sprachexperten" kann es nicht liegen. "XXX-Experten" ist kein Synonym für "XXX-Wissenschaftler" und dass die Jury nicht und auch nicht auf ihrer Seite irgendeinen Bezug zu Linguistik herstellt, das können Sie ja nicht leugnen. Also: Wo berufen sich die Unwortkürer auf die Linguistik? Wo nutzen Sie sie als Deckmantel?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.01.2010 02:25
#21 RE: Zettels Meckerecke: "Betriebsratsverseucht" Antworten

Is ja jut.

Wir kommen offenbar nicht in eine vernünftige Diskussion. Belassen wir's also dabei; ich jedenfalls.

Gruß, Zettel

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