Gut, auf Agitprop in "Panorama" hinweisen, heißt Eulen nach Athen tragen. Aber daß ein Redakteur, der Autor einer klassischen Agitprop-Sendung gegen die FDP ist, solche Sendungen auch noch als "kritisches Begleiten" bezeichnet, das schien mir doch ein Zitat des Tages wert zu sein.
Karl-Eduard von Schnitzler hat aus seiner Parteilichkeit wenigstens keinen Hehl gemacht. "Panorama" ist schlimmer, denn es verkauft seine Agitation als fairen Journalismus.
Panorama, FAKT, Monitor, Report... Das ist alles wahlweise Schwarz- oder Rotfunk. Wer das nicht weiß, der verdient wahrscheinlich das, was er da serviert bekommt.
Panorama sehe ich, seit ich dort einmal Franz Alt genießen durfte, nicht einmal mehr mit dem Hintern an, wie man in meiner Heimat drastisch zu formnulieren pflegt.
und jetzt, oh mein Gott, findet sich in den Veröffentlichungen des Bundestagspräsident - quatsch nein, haben besonders talentierte investigative Journalisten in mühevoller Kleinarbeit herausgefunden: Westerwelle hat in den letzten vier Jahren Geld verdient.
Zitat von HajoPanorama, FAKT, Monitor, Report... Das ist alles wahlweise Schwarz- oder Rotfunk.
Ich finde es, lieber Hajo. nicht grundsätzlich falsch, daß in politischen Sendungen klare Meinungen geäußert werden. Nur
-- sollten die Meinungen als Meinungen angeboten werden und nicht als Berichte
-- ist Meinungsjournalismus etwas anderes als Agitprop
-- kann jeder einen Privatsender mit einer bestimmten politischen Ausrichtung aufmachen, wie in den USA Fox News auf der konservativen und MSNBC auf der linken Seite. Aber wenn ein Sender sich durch Zwangsgebühren finanziert, dann ist es unzumutbar für diejenigen, die ihn finanzieren (müssen), daß einseitig nur eine bestimmte politische Meinung vertreten wird.
Solange es noch das "ZDF-Magazin" gab, das konservativ ausgerichtet war, bestand bei den Magazinen dadurch eine gewisse Meinungsvielfalt. Inzwischen dominieren linke Redaktionen in den meisten Sendern; die Redaktionen von BR, SWR und MDR sind keineswegs als Ausgleich dafür konservativ, sondern gemischt mit auch dort einer linken Dominanz.
@ dirk: So eine völlig sinnfreie Aneinanderreihung von Fakten, die nichts miteinander zu tun haben, ist mir schon lange nicht mehr untergekommen... gut, hab auch schon lange nicht mehr die SZ gelesen. ...ich glaub, jetzt drehen sie langsam alle komplett durch. Wer in Deutschland lebt und Einkommen erzielt, das nicht vom Staat bezahlt wird, wird sofort angefeindet.
Zitat von dirkund jetzt, oh mein Gott, findet sich in den Veröffentlichungen des Bundestagspräsident - quatsch nein, haben besonders talentierte investigative Journalisten in mühevoller Kleinarbeit herausgefunden: Westerwelle hat in den letzten vier Jahren Geld verdient.
Westerwelle soll offenkundig demontiert werden. Das Kalkül liegt auf der Hand: Da Westerwelle (was leider wahr ist), die Partei ganz auf sich zugeschnitten hat, wird die FDP in dem Maß geschwächt, indem man Westerwelle niedermacht.
Die Sache mit den Honoraren ist lächerlich. Der FDP wird jetzt kaum etwas anderes bleiben, als auf die Honorare der Honoratioren anderer Parteien aufmerksam zu machen. Die Auseinandersetzung ist wieder eine Etage niedriger gerückt worden.
schon für den Live ticker, der eigentlich nur Fakten bringen soll, können die den Schaum vorm Mund nicht abwischen:
Zitat Der FDP-Chef reagiert nun selbst auf die Angriffe - mit den üblichen Phrasen: Leistung muss sich lohnen. Leistungsgerechtigkeit ist wichtiger als Verteilungsgerechtigkeit. Was verteilt werden soll, muss erst erwirtschaftet werden. Das Plenum wird laut. Buhrufe. [...] In den letzten Sätzen dann so oft wie möglich noch mal Westerwelles Lieblingswort: Leistungsgerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit. Und: Bloß keine Leistungsungerechtigkeit! Leistungsgerechtigkeit sei nicht rechtsradikal, betont der FDP-Chef. Wer das je behauptet habe, sagt er nicht.
Zitat Leistung muss sich lohnen. Leistungsgerechtigkeit ist wichtiger als Verteilungsgerechtigkeit. Was verteilt werden soll, muss erst erwirtschaftet werden. Das Plenum wird laut. Buhrufe.
Ohwei ... übel der Beitrag. Und dann noch Ausdruck und Mimik der Moderatorin ... brrh.
Hätte nicht überall FDP drangestanden, wäre ich überzeugt gewesen einem Beitrag des WDR zu irgendeinem "CSU-Starkbieranstich" beizuwohnen. Wäre ja mal schön zu sehen, wie Panorama einen "links-rot-grünen" Parteitag "begleiten" würde.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroOhwei ... übel der Beitrag. Und dann noch Ausdruck und Mimik der Moderatorin ... brrh. Hätte nicht überall FDP drangestanden, wäre ich überzeugt gewesen einem Beitrag des WDR zu irgendeinem "CSU-Starkbieranstich" beizuwohnen. Wäre ja mal schön zu sehen, wie Panorama einen "links-rot-grünen" Parteitag "begleiten" würde.
Diese Statements von angeblichen FDP-Mitgliedern sind so herausgesucht und geschnitten, wie das habituell in Beiträgen zum Rechtsextremismus gemacht wird. Mit Journalismus hat das wenig zu tun.
Ich frage mich, wie diejenigen, die so etwas herstellen, sich eigentlich fühlen. Möglicherweise hatten ja auch sie ihre Karriere einmal in der Absicht begonnen, seriöse Journalisten zu werden. Und jetzt sind sie auf dem Niveau von Schauspielern, die einmal an die Burg wollten und die jetzt Pornos drehen.
Zitat von Zettel Möglicherweise hatten ja auch sie ihre Karriere einmal in der Absicht begonnen, seriöse Journalisten zu werden. Und jetzt sind sie auf dem Niveau von Schauspielern, die einmal an die Burg wollten und die jetzt Pornos drehen.
Hui! Starker Tobak vom seriösen und strengen Zettel. Aber sie haben Recht ... diese billige Meinungsmache ist absolut grottig. Ich erlebe es jeden Tag im Radio, wie gegen schwarz-gelb und besonders die FDP gehetzt wird. Es jammert den Hund samt Hütte, wie man bei uns sagt. Unlustige Komiker arbeiten sich wöchentlich an der FDP ab, Nachrichtensprecher betonen die Parteizugehörigkeit bei Tigerenten-Koalitionären besonders negativ, während sie bei "grünlinksrot" anscheinend in ein "alles-lieb-und-richtig"-Koma verfallen.
Komplett sediert die Leute, sobald die richtigen Stichworte fallen, oder aber "grünlinksrote" Heroen am Telefon sind (was sehr, sehr häufig der Fall ist).
Bei mir haben sie damit auch etwas erreicht. Ich habe über die Jahre soviel Frust angesammelt, dass ich mich nicht mehr scheue meine Meinung offen auszudrücken, auch wenn das jeweilige Umfeld diese wahrscheinlich nicht teilen wird. ... Aber es befreit ungemein. ... Und, ich habe schon einiges an Zuspruch erleben dürfen - das befriedigt.
Westerwelle ist (schließlich doch) auf einem guten Weg. Wenn er polarisiert, dann ist das Balsam auf die Wunden der FDP-Wählerschaft ... mitte-links-öko-gender-gerechtigkeits-bla-laber-sülz-Parteien gibts genug. Und es gilt: "Viel Feind, viel Ehr'!"
Herzlich, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat Ich frage mich, wie diejenigen, die so etwas herstellen, sich eigentlich fühlen. Möglicherweise hatten ja auch sie ihre Karriere einmal in der Absicht begonnen, seriöse Journalisten zu werden. Und jetzt sind sie auf dem Niveau von Schauspielern, die einmal an die Burg wollten und die jetzt Pornos drehen.
Sehr gute Beschreibung von bspw. Michael Moore. Und zu dessen Gefühlslage würde ich vermuten: Unglaublich reich
Zitat von CalimeroBei mir haben sie damit auch etwas erreicht. Ich habe über die Jahre soviel Frust angesammelt, dass ich mich nicht mehr scheue meine Meinung offen auszudrücken, auch wenn das jeweilige Umfeld diese wahrscheinlich nicht teilen wird. ... Aber es befreit ungemein. ... Und, ich habe schon einiges an Zuspruch erleben dürfen - das befriedigt.
Bei mir führte es zu genau dem gleichen Ergebnis! Und es werden täglich mehr...
Ich habe mir gestern extra wegen Ihrem Beitrag hier Monitor ins Hirn gezwängt, um meine Vorbehalte bestätigt zu finden. Diese ganzen politischen Magazine mit "Meinungsjournalismus" zu umschreiben, hielte ich für eine arge Beschönigung. Ansonsten haben Sie aber durchaus recht.
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