Lohnt es sich noch, gegen die nachgerade paranoide Ablehnung der grünen Gentechnologie anzuschreiben? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich so etwas lese wie das hier Zitierte, dann packt mich immer noch eine Wut, die ich am besten durch Bewegung abregieren kann. Die meiner Finger auf der Tastatur.
Zitat von ZettelAber wenn ich so etwas lese wie das hier Zitierte, dann packt mich immer noch eine Wut, die ich am besten durch Bewegung abregieren kann. Die meiner Finger auf der Tastatur.
Hui, müssen Sie wütend gewesen sein. So wütend, dass dieser Thread "Zirtat des Tages:" heißt...
Und: den Begriff "Genkartoffel" finde ich unglücklich. Mittlerweile ist die Vorsilbe "Gen" leider im Deutschen hochgradig negativ besetzt... Und die Amflora ist eine Kartoffel, genauso wie jede andere Kartoffelsorte - die man mit Fug und Recht auch als "Genkartoffeln" bezeichnen kann.
Vielleicht sollte ich beim Bäcker in Zukunft Genbrot verlangen. Aus Genweizen.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalHui, müssen Sie wütend gewesen sein. So wütend, dass dieser Thread "Zirtat des Tages:" heißt...
Ach, das war ein ganzer Cocktail von Gefühlen, lieber Gorgasal: Wut über diese Dummköpfe; Erleichterung, daß ich den kleinen Beitrag noch hingekriegt hatte, bevor ich in die Küche mußte; die Vorfreude auf die Miesmuscheln in Weißwein mit Zitronenschale, Lorbeerblatt, Zwiebelringen, darauf vor dem Anrichten viel frischen Dill.
Und vor allem das Gefühl, daß ich mich aber jetzt ganz schnell von den miesen Ökos weg- und den Miesmuscheln zuwenden mußte.
Aber jetzt korrigiere ich es doch; nur bei Ihnen bleibt's falsch stehen, hähä.
Zitat Und: den Begriff "Genkartoffel" finde ich unglücklich. Mittlerweile ist die Vorsilbe "Gen" leider im Deutschen hochgradig negativ besetzt... Und die Amflora ist eine Kartoffel, genauso wie jede andere Kartoffelsorte - die man mit Fug und Recht auch als "Genkartoffeln" bezeichnen kann.
So wird eben in linken Kreisen gerne mit Begrifflichkeiten gearbeitet, bzw. bewusst die Leute in die Irre geführt. Das ist ja auch beim Thema Klimawandel zu erkennen. Es handelt sich nicht um einen Klimwandel, sondern gleich um eine "Klimakatastrophe". Es ist keine Genveränderung ( korrekter Weise: Genverbesserung), sondern eine "Genmanipulation" oder "Verschmutzung". Oder auch bei der Kernenergie, die ja nicht mehr weiter erforscht und verbessert wird, weil es ideologisch nicht gewollt ist. Die 68er haben den Kampf um die Begriffe gewonnen. Dadurch, dass sie in den Medien und der Politik an den Hebeln sitzen, können sie diese Sprachregulierung ( fällt das unter politische Korrektheit?) verbreiten und verinnerlichen. Es hat ja schon eine gewisse Ironie, dass die Grünen, die ja angetreten sind, um die miffigen Amtsstuben zu lüften, nun durch massive Propaganda versuchen ihre Ideologie durchzusetzen. Von der Partei der Veränderung, zu einer konservativen (im Sinne von Besitzstandswahrung) Partei verkommen sind.
Zitat von MichaelSo wird eben in linken Kreisen gerne mit Begrifflichkeiten gearbeitet, bzw. bewusst die Leute in die Irre geführt. Das ist ja auch beim Thema Klimawandel zu erkennen. Es handelt sich nicht um einen Klimwandel, sondern gleich um eine "Klimakatastrophe". Es ist keine Genveränderung ( korrekter Weise: Genverbesserung), sondern eine "Genmanipulation" oder "Verschmutzung". Oder auch bei der Kernenergie, die ja nicht mehr weiter erforscht und verbessert wird, weil es ideologisch nicht gewollt ist. Die 68er haben den Kampf um die Begriffe gewonnen. Dadurch, dass sie in den Medien und der Politik an den Hebeln sitzen, können sie diese Sprachregulierung ( fällt das unter politische Korrektheit?) verbreiten und verinnerlichen.
So ist es, leider. Die Berichterstattung über die heutige EU-Entscheidung ist einmal mehr ein Beispiel. Daß sie falsch war, wird nachgerade als selbstverständlich vorausgesetzt; denn wer ist schon für Genmanipulation?
Es wird eine Ideologie der Volksgemeinschaft vermittelt, die wenig von demokratischem Denken erkennen läßt. "Wir alle sind doch für X und gegen Y" - wobei man für X zB Obama, erneuerbare Energien, Abzug aus Afghanistan usw. setzen kann, für Y zum Beispiel KKWs, Gentechnologie, den Irakkrieg usw.
Wer sich bei solchen Themen nicht an den Konsens hält, der schließt sich aus der Volksgemeinschaft aus. Er wird nicht als Andersdenkender gesehen, sondern wahlweise als Uneinsichtiger oder als Egoist, der irgendwelche gemeinschaftsfeindlichen Interessen vertritt.
Zitat von MichaelEs hat ja schon eine gewisse Ironie, dass die Grünen, die ja angetreten sind, um die miffigen Amtsstuben zu lüften, nun durch massive Propaganda versuchen ihre Ideologie durchzusetzen. Von der Partei der Veränderung, zu einer konservativen (im Sinne von Besitzstandswahrung) Partei verkommen sind.
Das ist ein gängiges Schicksal von Protestbewegungen, die an die Macht gekommen sind. Das Jakobinertum war das klassische Beispiel. Man kämpft gegen die Macht der Mächtigen nur so lange, bis man selbst ein Mächtiger geworden ist.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen als Aktiver im kleinen Zimmer!
Nola
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#6 RE: Zitat des Tages: Skandalöse Verschmutzungslizenz
Zitat Im August 1998 verklagte der Gentechnik-Konzern Monsanto den kanadischen Bauer Percy Schmeiser, gentechnisch verändertes patentiertes Raps-Saatgut widerrechtlich angebaut zu haben:(...)
Schmeiser: Die erste Klage bezieht sich auf die Haftung für die Verunreinigung meiner Felder mit Genraps in den Jahren 1997 und 1998. Ich fordere Schadensersatz für die Zerstörung meines selbstentwickelten Raps-Saatguts, in dem 50 Jahre Forschung und Entwicklung stecken. Vor zwei Monaten stellte ich zudem eine erneute Kontamination meiner Felder fest. Ich versuchte, Monsanto dazu zu bewegen, die Genrapspflanzen von meinem Feld zu entfernen. Monsanto war dazu nur unter der Bedingung bereit, dass ich einen so genannten „Release“ -Vertrag unterzeichne. Damit hätte ich allerdings für alle Zeiten Grundrechte, wie das auf freie Meinungsäußerung, an Monsanto verkauft. Der Vertrag hätte besagt, dass ich Monsanto nie wieder verklagen darf. Zweitens hätte ich auch alle bereits eingereichten Klagen gegen Monsanto zurückziehen müssen. Drittens hätte ich Zeit meines Lebens mit keinem Menschen mehr über Monsanto sprechen dürfen. Zusätzlich hätte mir der Vertrag verboten, Raps und verwandte Arten, also zum Beispiel Senf, anzubauen. Denn Monsanto weiß, dass es dadurch erneut zu Kontaminationen meiner Felder durch gentechnisch veränderte Rapspollen kommen würde, der auch in verwandte Arten, wie eben Senf, auskreuzen kann. Kurzum, ich hätte sämtliche demokratische Rechte an der Eingangstür von Monsanto abgegeben. Ich bin Besitzer des Landes, ich zahle Steuern dafür, und alle Rechte dafür sollen an Monsanto gehen? Wenn ich nach St. Louis, zur Konzernzentrale von Monsanto, fahren würde, um ihre Freilandversuche zu kontaminieren, und danach die Rechte auf diese Pflanzen reklamieren würde, hätte ich nach spätestens 24 Stunden ein Verfahren am Hals, das damit enden würde, dass man mich bis ans Ende meiner Tage einsperren würde. Das Problem ist nach wie vor, dass die Menschen nicht darüber informiert sind, was passiert. In Kanada kann aufgrund der gentechnischen Verunreinigungen keine biologische Soja und kein biologischer Raps mehr angebaut werden. Das Grundrecht der Wahlfreiheit der Bauern ist zerstört. (...)
Soweit, lieber Zettel, nur ein kurzer Auszug aus dem Interview. Diese Aussage gibt im wesentlichen die eigentliche Gefahr wieder. Monopolansprüche von Monsanto oder auch Bayer etc. Kein Saatgut ist ohne Bezahlung an die Lizenzbesitzer zu verwenden. Das ist höchste Kontrolle über Nahrungsmittel durch Konzerne, die aufgrund ihrer Macht alle Möglichkeiten haben ihre Produkte zum Anbau zu erzwingen . Hierzu gibts im Netz reichlich Lesestoff.
Zitat Umweltminister: Verbot von Genmais gutes Recht [DE] [en] [fr]
Veröffentlicht: 03 March 2009 | Updated: 29 January 2010 Der Versuch der EU-Kommission, Österreich und Ungarn zu zwingen, den Anbau von gentechnisch veränderten Maissorten in ihren Ländern zu erlauben, wurde gestern (2. März 2009) erneut von den EU-Umweltministern abgewiesen. (...)
22 Mitgliedstaaten votierten mit ihren 282 der 345 Stimmten dagegen, die beiden Länder zur Aufhebung des Verbots zu zwingen.
Auch das die EU durch immer neue Abstimmungen versucht, nationale Entscheidungen hierüber zu kippen, ist mehr als seltsam. Ich finde - unabhängig von Begriffen wie "Genmanipulation" oder "Verschmutzung" (das kann ich als Laie gar nicht beurteilen) - eine weltweite Monopolstellung über Nahrungsmittel mehr als bedenklich, zumal sich eine zukünftige "Vermischung" mit unbehandelten Pflanzen nicht vermeiden lassen wird, so daß die Bauern nach und nach gezwungen werden auf den Zug aufzuspringen. Noch leichter können Konzerne ihr Geld gar nicht verdienen.
Dies aus Zeitgründen wieder nur in Kürze angemerkt.
Was den Saatgutkauf angeht - alles Saatgut wird gekauft. Da behält kein Bauer, ganz romantisch, einen Teil der Ernte zurück, um ihn im kommenden Jahr auf dem Feld auszubringen. Das wäre viel zu aufwändig und risikobehaftet. Ich bin zwar kein Landwirt, aber ich komme vom Dorf und habe so manche durchzechte Nacht mit einem "Agrardienstleister" hinter mir. Es muss ja niemand bei Monsanto oder Bayer kaufen. Hauptsache es gibt Wahlfreiheit beim Lieferanten.
Naja, und die Querkreuzungsgeschichte ... wieviele Kartoffelsorten gibt es allein im Supermarkt? Wird da jedes Anbaufeld in Frischhaltefolie eingepackt? Ich glaube, nein. Bei Getreidesorten bin ich leider völlig uninformiert, aber allein die verschiedenen Mais-Testfelder die ich persönlich schon nebeneinander gesehen habe, lassen darauf schließen, dass es da auch unendliche Vielfalt gibt, die friedlich nebeneinander wächst.
Gäbe es die Gen(technik)-Paranoia nicht, gäbe es auch kein Problem. Woanders funktionierts ja auch bestens.
Herzlich, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von NolaIch finde - unabhängig von Begriffen wie "Genmanipulation" oder "Verschmutzung" (das kann ich als Laie gar nicht beurteilen) - eine weltweite Monopolstellung über Nahrungsmittel mehr als bedenklich, zumal sich eine zukünftige "Vermischung" mit unbehandelten Pflanzen nicht vermeiden lassen wird, so daß die Bauern nach und nach gezwungen werden auf den Zug aufzuspringen. Noch leichter können Konzerne ihr Geld gar nicht verdienen.
Ich kann daran, liebe Nola, daran nichts Negatives sehen. In allen Bereichen gibt es eine Konzentration - ob Automobilbau, Elektronik oder, sagen wir, Touristik und Flugverkehr. Warum nicht auch bei der Nahrungsmittelproduktion?
Die Autos sind dadurch nicht schlechter geworden, die Elektronik entwickelt sich in immer schnellerem Tempo, das Fernreisen wird immer billiger. Warum soll also eine Konzentration der Landwirtschaft schaden?
Was die Angst vor "genmanipuliertem" Saatgut angeht, erscheint sie mir ungefähr so rational wie im 19. Jahrhundert die Angst vor der Eisenbahn. Auch damals gab es, wenn ich mich recht erinnere, ein Gutachten, wonach die rasende Geschwindigkeit der damaligen Eisenbahn die Gesundheit schwer schädigen werde.
Zitat von ZettelWas die Angst vor "genmanipuliertem" Saatgut angeht, erscheint sie mir ungefähr so rational wie im 19. Jahrhundert die Angst vor der Eisenbahn. Auch damals gab es, wenn ich mich recht erinnere, ein Gutachten, wonach die rasende Geschwindigkeit der damaligen Eisenbahn die Gesundheit schwer schädigen werde.
*googel, googel* und schon gefunden:
Zitat von GutachtenDie schnelle Bewegung muß bei den Reisenden unfehlbar eine Gehinkrankheit ... erzeugen. Wollen aber dennoch Reisende dieser gräßlichen Gefahr trotzen, so muß der Staat wenigstens die Zuschauer schützen ... Es ist notwendig, die Bahnstelle auf beiden Seiten mit einem hohen Bretterzaun einzufassen.
Aus dem Gutachten des Bayrischen Obermedizinalkollegiums (1838) über die Gefahr von Eisenbahnen.
Zitat von NolaZitat:Im August 1998 verklagte der Gentechnik-Konzern Monsanto den kanadischen Bauer Percy Schmeiser, gentechnisch verändertes patentiertes Raps-Saatgut widerrechtlich angebaut zu haben:(...) Diese Aussage gibt im wesentlichen die eigentliche Gefahr wieder. Monopolansprüche von Monsanto oder auch Bayer etc. Kein Saatgut ist ohne Bezahlung an die Lizenzbesitzer zu verwenden.
Das ist aber - abgesehen von den anderen Argumenten, die man gegen die Gentechnikgegner ins Feld führen kann - ein Problem des Urheber- bzw. Patentrechts und keines der Gentechnik. Warum sollte es unmöglich sein, durch entsprechende gesetzliche Regelungen derartige Konzernpraktiken zu unterbinden?
ich habe hier einen Link auf einen Zeit-Artikel gefunden, der das Gegenteil sagt:
Zitat von Harro Albrecht Doch diese Warnung ist erfunden. Bahnhistoriker wie Wolfgang Mück konnten kein Obermedizinalkollegium in Bayern um 1835 entdecken. Das Gerücht geht wohl auf eine Polemik des national gesinnten Historikers Heinrich von Treitschke zurück.
Die im ersten Link angegebene PDF-Datei, die die Aussage bestätigt, lässt sich leider nicht mehr öffnen. Die Publikation konnte ich auch nicht woanders finden.
Zitat von JeffDavisDas ist aber - abgesehen von den anderen Argumenten, die man gegen die Gentechnikgegner ins Feld führen kann - ein Problem des Urheber- bzw. Patentrechts und keines der Gentechnik. Warum sollte es unmöglich sein, durch entsprechende gesetzliche Regelungen derartige Konzernpraktiken zu unterbinden?
Einverstanden, das ist eine Frage des Patentrechts. Wenn man das Patentrecht in der Gentechnik abschaffen würde, wäre auch kein Anreiz für Genforschung mehr vorhanden, denn selbst ein Konkurrent könnte dann die mit viel Forschungsaufwand entwickelte Saat vertreiben, sogar wesentlich billiger, da die Forschungsinvestitionen wegfallen. Ganz ähnlich wie bei Medikamenten auch. Das Problem dieser Interessenkonflikte ist nicht ganz einfach zu lösen.
Zitat von JeffDavisDas ist aber - abgesehen von den anderen Argumenten, die man gegen die Gentechnikgegner ins Feld führen kann - ein Problem des Urheber- bzw. Patentrechts und keines der Gentechnik. Warum sollte es unmöglich sein, durch entsprechende gesetzliche Regelungen derartige Konzernpraktiken zu unterbinden?
Einverstanden, das ist eine Frage des Patentrechts. Wenn man das Patentrecht in der Gentechnik abschaffen würde, wäre auch kein Anreiz für Genforschung mehr vorhanden, denn selbst ein Konkurrent könnte dann die mit viel Forschungsaufwand entwickelte Saat vertreiben, sogar wesentlich billiger, da die Forschungsinvestitionen wegfallen. Ganz ähnlich wie bei Medikamenten auch. Das Problem dieser Interessenkonflikte ist nicht ganz einfach zu lösen.
Stimmt, einfach ist es nicht. Aber juristisch lösbar ist es trotzdem, denn dieser Interessenkonflkt besteht ja nicht nur in der Gentechnik, sondern überall, wo Firmen viel Geld in Forschung investieren und dann ein Recht darauf haben, davon auch den Nutzen zu ernten.
Zitat von AndreasJich habe hier einen Link auf einen Zeit-Artikel gefunden, der das Gegenteil sagt:
Zitat von Harro Albrecht Doch diese Warnung ist erfunden. Bahnhistoriker wie Wolfgang Mück konnten kein Obermedizinalkollegium in Bayern um 1835 entdecken. Das Gerücht geht wohl auf eine Polemik des national gesinnten Historikers Heinrich von Treitschke zurück.
Danke, lieber Andreas! Ich hatte heute Vormittag keine Zeit, das gründlich zu recherchieren und hatte das Zitat deshalb ja nur mit Vorbehalt angegeben. Gut, daß Sie der Sache nachgegangen sind.
Allerdings hat mich das Argument von Harro Albrecht auch nicht überzeugt, denn wenn ein Historiker etwas nicht gefunden hat, dann ist damit ja nicht bewiesen, daß es nicht existierte. Treitschke war zwar national gesonnen, aber ein durchaus sorgfältiger Historiker. Daß er sich ein solches Zitat ausgedacht hat, halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Zitat von AndreasJ Die im ersten Link angegebene PDF-Datei, die die Aussage bestätigt, lässt sich leider nicht mehr öffnen. Die Publikation konnte ich auch nicht woanders finden.
Sie meinen meinem Link? Das ist keine PDF-Datei. Hier ist noch einmal die URL:
Es handelt sich um die Seminararbeit eines Studenten, also gewiß mit Vorsicht zu genießen.
Herzlich, Zettel
Nachtrag: Sie meinten offensichtlich, wie ich erstjetzt gemerkt habe, den ersten der beiden von Ihnen selbst angegebenen Links, der wiederum diese nicht mehr zu öffnende PDF-Datei verlinkt. Mir scheint allerdings, daß das kein Verlust ist, denn in solchen Vorträgen wird ja meist nur vorgetragen, was der Vortragende irgendwo gelesen hat.
Kann sein, daß ich den Treitschke noch irgendwo stehen habe; jedenfalls habe ich ihn einmal als Erbstück besessen. Falls ich etwas finde, melde ich mich noch einmal.
Zitat von Nola Soweit, lieber Zettel, nur ein kurzer Auszug aus dem Interview. Diese Aussage gibt im wesentlichen die eigentliche Gefahr wieder. Monopolansprüche von Monsanto oder auch Bayer etc. Kein Saatgut ist ohne Bezahlung an die Lizenzbesitzer zu verwenden. Das ist höchste Kontrolle über Nahrungsmittel durch Konzerne, die aufgrund ihrer Macht alle Möglichkeiten haben ihre Produkte zum Anbau zu erzwingen . Hierzu gibts im Netz reichlich Lesestoff.
Liebe Nola,
ich erinnere mich gut an den Fall Monsanto vs Schmeiser.
Schmeisers Klage war Notwehr, nachdem Monsanto ihn verklagt hatte
Schmeiser hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er klagte nur sein gutes Recht ein, weiterhin das Saatgut, das nachgewiesenermaßen in seiner Familie über mehrere Generationen gezüchtet worden war, verwenden zu können (und ja, solche Bauern gibt es).
Schmeiser ist kein Ökofreak oder wie immer man hier Menschen bezeichnet, die lieber auf moderne Gentechnik verzichten wollen.
Zitat von ZettelAllerdings hat mich das Argument von Harro Albrecht auch nicht überzeugt, denn wenn ein Historiker etwas nicht gefunden hat, dann ist damit ja nicht bewiesen, daß es nicht existierte.
Zitat "Jede Zeit, jede Kultur bietet bestimmte Krankheitsbilder an", sagt der Medizinhistoriker Thomas Schlich, "und Menschen, die leiden, nehmen diese Angebote eben an oder nicht." So kann es sein, dass sich Überforderung, Unzufriedenheit und Nervosität vor 100 Jahren als "Eisenbahnkrankheit" manifestierten, später als Hysterie in Erscheinung traten und sich heute als Schwindel oder Herzstolpern bemerkbar machen. Was wir als "neue" Erkrankung wahrnehmen oder als Modewelle, ist das Ergebnis von Angebot und Akzeptanz. "Es gibt immer ein gewisses Maß an Leiden. Wie es schließlich seinen Ausdruck findet, ist stark kulturabhängig", sagt Schlich.
Und solche Krankheiten können natürlich auch von Mobilfunk oder Gentechnik "verursacht" werden.
Nola
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04.03.2010 08:41
#18 RE: Zitat des Tages: Skandalöse Verschmutzungslizenz
Vorab soviel, es ging mir nicht um Gentechnik ansich, da bin ich nicht etwa ein "Eisenbahngegner" oder "Handygeschädigter" Mitmensch, es geht mir um den Druck dem die Bauern von Machtkonzernen ausgesetzt sind. Hier ist Monsanto, unterstützt durch die US-Regierung, weltweit der größte Konzern, der gentechnisch verändertes Saatgut vertreibt, und sein Monopol mit "allen Mitteln"... ausbauen und aufrechterhalten will. Selbst dann, wenn komplette Staaten sich verweigern, wie z.B. Östereich oder Ungarn wird über die EU-Schiene und über Klagen Einfluß genommen und zwar solange, bis der gewünschte Erfolg erzwungen wurde. Das ruft bei mir höchste Skepsis und Mißtrauen hervor.
Gut, wenn "geprüfte" Forschungsergebnisse für Nahrungsmittel zum Wohl für uns alle erzielt werden und allen zugute kommen.
ABER NICHT UNTER ZWANG UND NUTZUNG EINER MACHT; DER MAN NICHT ENTKOMMEN KANN.
(…) Monsanto (…) vermarktet 90 Prozent der gentechnisch veränderten Organismen auf der Welt. Eine Monopolstellung, die erhalten und ausgebaut werden soll - wenn es sein muss mit drastischen Mitteln. Dabei steht Monsanto die US-Regierung zur Seite. In ihren Richtlinien über genmanipulierte Pflanzen heißt es: "The USA is world leader in biotechnology - and will keep it that way."
(…) Der beeindruckend direkte Film steigt ein mit einem Produkt, dass Monsanto 1974 auf den Markt brachte, dem Unkrautvernichtungsmittel "Roundup". Jahre später produzierte der Konzern dann die "Roundup-Ready-Sojabohne", die genetisch so verändert wurde, dass sie resistent gegen das Totalherbizid ist. Entgegen der Werbung von Monsanto gilt "Roundup" allerdings nicht als "biologisch abbaubar", sondern als hochgiftig und krebsfördernd. Um das Herbizid und die Genpflanzen auf dem Markt zu halten, unterdrückte Monsanto Gutachten, erpresste unabhängige Wissenschaftler, erwirkte ihre Entlassung (zum Beispiel aus der US-Food-and-Drug-Administration und aus Forschungsinstituten weltweit) und hievte umgekehrt Monsanto-Mitarbeiter in die Kontrollbehörden. (…)
Die Genmais-Sorte MON 810 stellt eine Gefahr für die Umwelt dar. So steht es in einem Bescheid des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Doch verbieten will die Behörde den Anbau nicht.
Das BVL verpflichtete Monsanto lediglich dazu, einen Monitoring-Plan vorzulegen. Bis dahin darf der Konzern kein MON 810-Saatgut mehr verkaufen. Die Landwirtschaftsminister Horst Seehofer unterstehende Behörde hatte die Anordnung erst erlassen, als der Genmais für dieses Jahr schon ausgesät war. Dabei wäre genug Zeit gewesen, früher zu handeln. Die Studien, mit denen das Amt die Umweltgefahr begründete, stammen aus den Jahren 2005 und 2006. Sie wiesen nach, dass der Genmais nützliche Insekten tötet und das vom Mais gebildete Bt-Toxin sich im Boden schlechter abbaut als gedacht. In Österreich, Polen, Griechenland und Ungarn verboten die Regierungen aufgrund dieser Untersuchungen den Anbau von MON 810.
Warum sollte nun über die EU-Kommission in diesen Ländern erzwungenermaßen Einfluß auf Anbau und Herstellung von Pflanzen jeder Art nehmen.
Zitat von NolaWarum sollte nun über die EU-Kommission in diesen Ländern erzwungenermaßen Einfluß auf Anbau und Herstellung von Pflanzen jeder Art nehmen.
Darin liegt die wirkliche Krux: zwangsweise Verordnung. Und die Möglichkeit, auf zwei Ebenen zu intervenieren: wenn es auf nationaler Ebenen nicht klappt, versucht man, es auf der nächst höheren Ebene durechzusetzen; man verdoppelt damit seine Chancen.
Zitat von Nola Vorab soviel, es ging mir nicht um Gentechnik ansich, da bin ich nicht etwa ein "Eisenbahngegner" oder "Handygeschädigter" Mitmensch, es geht mir um den Druck dem die Bauern von Machtkonzernen ausgesetzt sind. Hier ist Monsanto, unterstützt durch die US-Regierung, weltweit der größte Konzern, der gentechnisch verändertes Saatgut vertreibt, und sein Monopol mit "allen Mitteln"... ausbauen und aufrechterhalten will. Selbst dann, wenn komplette Staaten sich verweigern, wie z.B. Östereich oder Ungarn wird über die EU-Schiene und über Klagen Einfluß genommen und zwar solange, bis der gewünschte Erfolg erzwungen wurde. Das ruft bei mir höchste Skepsis und Mißtrauen hervor. Gut, wenn "geprüfte" Forschungsergebnisse für Nahrungsmittel zum Wohl für uns alle erzielt werden und allen zugute kommen. ABER NICHT UNTER ZWANG UND NUTZUNG EINER MACHT; DER MAN NICHT ENTKOMMEN KANN.
Nun sind weder die Taz noch Schrot & Korn eine Quelle, auf die man sich in diesem Zusammenhang stützen sollte. S&K erinnert mich - bei meinem örtlichen Bioladen liegt sie immer aus - an die "Gartenlaube" seligen Angedenkens. Da wird eine idyllische Welt ohne die pösen, pösen Umweltgegner geschildert, die es nicht gibt, nie gegeben hat, und auch nie geben wird. Über die Taz muß man kein weiteres Wort verlieren.
Ich räume gern ein, daß die Abhängigkeit von einem Konzern ebenso beunruhigend ist wie unlautere Mittel zur Erringung des Monopols. Aber ob diese Gefahr überhaupt besteht, muß erst noch bewiesen werden.
Fragen wären zB: Wie und wo haben denn die Bauern vor Monsanto ihr Saatgut bezogen? Waren sie vorher unabhängig? Oder haben sie nur bei anderen Konzernen gekauft? Oder hatten sie mehr Auswahl? Die Politiker sind doch sonst immer sofort zur Stelle, wenn sie zugunsten des "Gemeinwohls" in den Markt eingreifen können, warum sollte es hier anders sein? Warum muß auf diese Gefahr mit einem Verbot der Gentechnik reagiert werden, wie es deren Gegner fordern, warum nicht rechtliche Mitteln gegen ein Monopol oder Kartell einsetzen?
Andere Frage? Wielange gibt es eigentlich schon gentechnisch verändertes Saatgut? Wie hat sich denn der Markt seitdem entwickelt? Sind die Bauern da kpl. abhängig von einem Konzern?
Ungelt
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04.03.2010 10:21
#21 RE: Zitat des Tages: Skandalöse Verschmutzungslizenz
Zitat von NolaVorab soviel, es ging mir nicht um Gentechnik ansich, da bin ich nicht etwa ein "Eisenbahngegner" oder "Handygeschädigter" Mitmensch, es geht mir um den Druck dem die Bauern von Machtkonzernen ausgesetzt sind...
Liebe Nola,
ich habe leider auch nur sehr wenig Zeit, daher nur ganz kurz: Genau wie Du habe ich kaum "technische" Bedenken bezüglich gentechnisch veränderter Pflanzen. Das Problem besteht wirklich nur darin, daß eine ausreichende Vielfalt erhalten bleibt. Diese genetische Vielfalt bildet aus meiner Sicht die einzige stabile Lebensgrundlage der Menschen, die auch bei Entwicklungen aller Art und bei Naturkatastrophen einen Ausweg bieten kann. Und die auch unabhängig von irgendwelchen vergänglichen Firmen existieren sollte.
Und, es ist natürlich immer ein Problem, wenn der Einzelne (in diesem Fall also der Bauer) dem Druck von Machtstrukturen ausgesetzt wird. Ich kann die dogmatische "Antigentechnik-Lobby" nicht leiden, aber die "Gentechnik-Lobby" gibt es genau so, und die schätze ich auch nicht gerade als harmlos ein. Einen vernünftigen Ausweg sehe ich leider nicht.
Zitat von Nola... es geht mir um den Druck dem die Bauern von Machtkonzernen ausgesetzt sind.
Sind sie nicht. Im Ausgangsbeitrag ging es um einen Bauern, der das Saatgut schlicht geklaut hat - und zu Recht in allen Instanzen dafür verurteilt wurde. Die einzigen, die wirklich Druck auf die Bauern ausüben, sind die Gentechnik-Gegner und diverse Regierungen.
Zitat Hier ist Monsanto, ... weltweit der größte Konzern, der gentechnisch verändertes Saatgut vertreibt, und sein Monopol mit "allen Mitteln"... ausbauen und aufrechterhalten will.
Monsanto ist Marktführer, aber nicht Monopolist. Sondern es gibt einen funktionierenden Wettbewerb und die Bauern können sich aussuchen, von wem sie Saatgut kaufen.
Zitat Selbst dann, wenn komplette Staaten sich verweigern, wie z.B. Östereich oder Ungarn wird über die EU-Schiene und über Klagen Einfluß genommen und zwar solange, bis der gewünschte Erfolg erzwungen wurde.
Das ist auch völlig richtig so. Wenn Österreich et al. ihren Bauern verbieten, Saatgut ihrer Wahl anzubauen, dann ist es legitim und sinnvoll, alle legalen Möglichkeiten auszuschöpfen, um mehr Freiheit zu ermöglichen.
Zitat ABER NICHT UNTER ZWANG UND NUTZUNG EINER MACHT; DER MAN NICHT ENTKOMMEN KANN.
Eben. Diese Macht wird derzeit repräsentiert durch den Verbotsstaat und die Gentechnik-Feinde, die bis hin zur offenen Kriminalität Zwang ausüben.
Zitat Entgegen der Werbung von Monsanto gilt "Roundup" allerdings nicht als "biologisch abbaubar", sondern als hochgiftig und krebsfördernd.
Ob diese Behauptung wahr ist, kann wohl keiner von uns überprüfen. Wenn ich den Wikipedia-Eintrag dazu als erste Indikation nehme, dann mag Monsanto zwar bei seinen Werbesprüchen übertreiben, es bleibt aber ein zu Recht zugelassenes und weit verbreitetes Mittel. http://de.wikipedia.org/wiki/Roundup
Zitat Um das Herbizid und die Genpflanzen auf dem Markt zu halten, unterdrückte Monsanto Gutachten, erpresste unabhängige Wissenschaftler, ...
Das halte ich für eine unhaltbare Verschwörungstheorie. Roundup ist in so vielen Staaten mit ganz unterschiedlichen Genehmigungsbehörden zugelassen - die kann auch ein Großkonzern nicht alle mit fiesen Mitteln manipuliert haben.
Zuerst geht es um das zu erfassen was ist, hier ein Versuch mit Hilfe einer Autorenkritik Abschied vom Humanismus von John Gray Das Bildnis des Dorian Gray eignet sich als Titel für dieses Buch. Denn es reisst dem Humanismus die Maske der Brot und Spiele-Erwartungen vom Gesicht. All die Errungenschaften, die die Menschen sich erarbeitet haben, sind ohne Hintergrund betrachtet worden, und der Hintergrund war immer auf Kosten der vielen durch die Wenigen angeboten. So die Vertreibung der Urvölker ob Indianer, Afrikaner oder Aborigines. So muss ein Afrikaner im Rahmen des "Humanismus" heute hohe Gefängnisstsrafen in Kauf nehmen, wenn er da wo er geboren ist Holz sammelt, denn es ist ihm von den Humanisten weggenommen worden, ja in einer Art Genozid sind 60.000 Hottentotten 1905 mit totaler Waffenüberlegenheit erschossen worden. So haben wir ein Waffenungleichgewicht, nur das die Waffenbesitzer den Humanismus verkünden. John Gray zeigt die brutale Fratze, die hinter dem Begriff Humanismus versteckt ist. Er zeigt, das es in unseren Gesellschaften nur Rückschritt gibt, das heißt, die Menschen gehen so lange zu ihren Brunnen, Geldgeber, bis sie erbrechen, oder zerbrechen. Somit hat er Recht der Humanismus wie der Turbokapitalismus ist eine Religion, nur das Letzterer mit dem Humanismus gut getarnt wurde. Doch Gray deutet in seinem Spiegelgespräch darauf hin, dass alle zivilisatoren Errungenschaften in einem Lidschlag der Geschichte wieder verloren gehen können und er belegt es am Beispiel des Iraks, ich zitiere aus dem Spiegelgespräch Heft 9/2010, S, 139: "Die iraktischen Frauen waren unter Saddam Hussein freier als sie es heute sind." Wer Jean Ziegler hört, der sagt, jeder Mensch, der verhungert wird ermordet und in seiner Annahme, dass wir heute 12 Milliarden Menschen ernähren könnten, müssen wir bei den wachsenden Verhungerten davon ausgehen, der Humanismus ist nur eine Idee, doch keine Realität für die Menschen, soweit wir Menschen auf Augenhöhe sehen wollen, und nicht meinen, wir sind hier die Übermenschen, oder die Erlöser der Welt, so wie das Adolf Hitler, jedoch auch nachgewiesener Maßen George Bush Junior meinte http://www.uni-potsdam.de/db/religion/pd...rtner_busch.pdf . So sieht er als Möglichkeit erst einmal mit der persönlichen Situation einverstanden zu sein, ich zitiere:" Es geht nicht darum die Welt zu verändern, sondern sie richtig zu sehen." Und da ist der religiöse Ansatz den er nicht ausschließt, und da liegt ein Gedankenfehler von ihm. Denn er sieht die Dämmerung doch er sieht nicht die Weisheit, und jetzt meine ich nicht die gedanklichen Erkenntnisse, die uns dahin nicht führen können. Er sieht nicht was Freiheit ist, und er sieht nicht, wofür Diotima bei Sokrates den Begriff Dämon eingeführt hat, und dazu unterschieden, den nur handwerklichen Mann ursprünglich als Banause bezeichnet. Was er nicht sieht ist, dass es auf der kollektiv unbewussten Ebene Steuerung gibt, die immer weniger funktioniert, so das einige das Chaos befürchten, doch was ist das Chaos? Lebt wie die Vögel des Himmels, nicht wie die Affen, wo das Alphatier natürlich fähig ist Massaker wie bei Menschen auszulösen, sondern wo der Zusammenhalt aus einem alles überpannendem Bewusstseins kommt. Das was in der Quantenphysik als absolute Harmonie also als Welle gesichtet wird, die nur dann zerstört wird, wenn die Photonen, Teilchen also kontrolliert werden oder sich kontrollieren lassen. Hier vergisst John Gray die moderne Physik. Doch bis dahin ist es die Aufgabe das zu offenbaren was in dieser Welt ist und das hat er versäumt. Und wenn er Helmut Schmidt zitiert, der meinte; Politiker mit Visionen sollten zum Arzt geschickt werden, so hat er Recht, solange er meint, Ärzte sind erforderlich, um die Menschen an das anzupassen, was kommen soll. Eine versklavte Menschheit, die mit Hilfe der Zivilreligion Gläubiger und Schuldner durch die Weltbank gesteuert wird, durch das Militär durchgesetzt wird, und durch die Medien von der Realität, von dem was ist, abgehalten wird. Unter dem Motto, dessen Brot ich esse, dessen Lied muss ich singen, um die Illusion zu frönen, "unsterblich" zu sein. Ein Feindbild ist doch der Dämon in uns, der vom Willen gesteuert ist, und immer etwas anderes will, was der andere von ihm erwartet, wenn er kein Sklave sein will. Doch wir sind Sklaven, wenn wir nicht die Kunst als "Salbung der Seele" erfahren, und selbst das ist noch eine Art Banausentum, wenn nicht erkannt, wofür wir das tun? Also was ist das Antlitz Gottes? Sagt das nicht Martin Buber deutlich? in Gog und Magog, Heidelberg 1949, S. 298f: ...vom Scheitel bis in einen schwarzen Schleier gehüllt. Nur die Füße waren nackt, und durch den Rest der Lache, in dem sie standen, waren zu sehen, dass Staub, wie von einer Wanderschaft auf der Landstraße, sie bedeckte, dazwischen aber erschienen blutende Wunden. Die Frau sprach: Ich bin ermattet, denn ihr habt mich gehetzt. Ich bin siech, denn ihr habt mich gepeinigt. Ich bin beschämt, denn ihr verleugnet mich. Ihr seid der Zwingherr, der mich in der Verbannung hält. Wenn ihr einander feind seit, hetzt ihr mich. Wenn ihr einander verleugnet, verleugnet ihr mich. Jeder von euch verbannt seine Gefährten, und so verbannt ihr mitsammen mich ...Ich bin in Wahrheit bei euch. Wähne nicht, meine Stirn entsende himmlische Strahlen. Die Glorie ist drüben geblieben. Mein Gesicht ist das der Kreatur. Sie hob den Schleier vom Gesicht, und er erkannte es." Michail Gorbatschow war nicht wie Helmut Schmidt mit der Famili Rockefeller oder Henry Kissinger befreundet, hat ihm deshalb vielleicht Helmut Kohl eine Nachbildung der Quadriga vom Brandenburger Tor in Gold geschenkt? Warum ist den nur eine Frau in der Lage den Sonnenwagen mit den vier Kräften wiev Wasser, Feuer, Erde und Luft in der Spur zu halten, was Phaeton nicht gelungen ist, sowenig wie Jörg Haider im VW Phaeton, oder Obama der den Wenigen gehorchen muss, denn wer hat ihn denn finanziell mit 5,6 Milliarden privat gedruckten Dollar Papierschnipseln unterstützt? Somit ist klar, dass er als Chariamatiker wie Hitler scheitern muss, doch wieviel muss er noch in den Tod mitnehmen? Das kann uns nur die Dämmerung zeigen, solange, bis wir das erkennen? „ Wie wenn die Sonne sich verfinstert, und wüsste man nicht, dass sie da ist, würde man meinen, es gäbe sie nicht mehr, so ist es in solchen Zeiten. Das Antlitz Gottes ist uns verstellt, und es ist, als müsste die Welt erkalten, der es nicht mehr leuchtet. Aber die Wahrheit ist, dass gerade erst dann die große Umkehr möglich wird, die Gott von uns erwartet, damit die Erlösung, die er uns zudenkt, unser eigne Erlösung werde.“ Aus Schütz, Verborgenheit Gottes. Martin Bubers Werk - Eine Gesamtdarstellung, Einsiedeln 1975, S. 57f Oder warum hat Eugen Biser diese Gedanken in seinem Buch: Martin Buber, eine Herausforderung für Christen. Und liegt Helmut Kohl mit seiner Vision richtig, dass die Demokratie nur die bzweitbeste Lösung ist, wenn er häufig mit Eugen Biser darüber diskutiert hat? So ist zu fragen, ist der visionslose Helmut Schmidt nicht an die Religion Glaube und Schuld gebunden, und kann nur die Visionen vertreten, die diese Vertreter herbeizwingen wollen? Oder sieht er dass das die Kraft ist, die stets das Böse will, und dadurch das Gute schafft, als Ziel: Lebt wie die Vögel des Himmels, wir können alles benutzen, doch es gehört uns nichts, alles ist uns nur geliehen, selbst unser Leben. Ist das nicht genau das Ergebnis, was die Quantenphysik im Doppelspaltexperiment als Lösung zeigt, eine Menschheit, die sich als eine "Familie" wiedererkennt, so Bendict XVI. in seiner Weihnachtsansprache vom 25.12.2005. Doch wer John Gray genau studiert, sagt er nicht auch: "Humanisten sagen, dass Religionen Illusionen sind - aber vielleicht sind sie notwendige Illusionen." Und hier liegt auch der Schlüssel, den ich mit der Bedeutung des Kreuzes abschließen möchte, die Verabschiedung von dem, dass wir etwas tun könnten, um etwas zu verbessern, denn das ist ja das Mangelbewusstsein, von dem der Turbokapitalismus lebt: Das Leben scheint eine horizontale Reise durch die so genannte Zeit zu sein. es scheint zwischen negativen und positiven Erfahrungen hin und her zu pendeln, und der glaube daran, getrennte Individuen zu sein, versuchen wir unser Leben so positiv wie möglich zu gestalten. mittlerweile sehe ich, dass jeder genau die Erfahrung der jeweiligen Polaritäten macht, die er braucht, ganz gleich wie sehr er sich bemüht, ihre Gewichtung zu beeinflussen. Dies ist die Ebene des Habens und nicht Haben Wollens, die christliche Sicht auf dem Kreuz: Non Draco Sit Mihi Dux (Der Drache sei mir Führer nicht) die scheinbar horizontale Reise hat nur einen Sinn, nämlich eine andere Möglichkeit ins Auge zu fassen. diese Möglichkeit ist die Verwirklichung der Vertikalität. wir sind die vertikale Linie, welche die horizontale Linie kreuzt. Die christliche Sicht: Crux Sancta Sit Mihi Lux (Es sei das heilige Kreuz mir Licht) Wir sind das Licht, das in der gewöhnlichen Erfahrung des Lebens lebt. Und was ist das Ziel? Die Vergebung der Sünden. Ich habe das Gefühl, dass Christus zu seinen Schülern direkt über die Dinge sprach, aber was er zu den Leuten sagte, war oft in Gleichnisse gekleidet. wenn er den Menschen sagte, ihre Sünden seien vergeben, sagte er damit in Wirklichkeit, dass sie nie eine Vergangenheit besessen haben, für die sie verantwortlich gemacht werden können. Sie waren einfach Darsteller, die vom Bewusstsein gelebt wurden und nie eine freie Wahl oder einen freien Willen hatten. Vgl. Tony Parsons in: DAS IST ES
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