Was in dem Text steht, aus dem das Zitat stammt, sollte selbstverständlich sein. Seine Brisanz besteht darin, daß es nicht als selbstverständlich gesehen wird.
Zitat von ElomanWieso bitteschön ist Ibn Warraq ein Islamist??
Als ich das schrieb, lieber Eloman, war mir die Doppeldeutigkeit gar nicht gegenwärtig. Ein Islamist ist ja (auch) jemand, der sich mit dem Islam wissenschaftlich befaßt; so wie ein Orientforscher ein Orientalist und ein Erforscher der arabischen Kultur ein Arabist ist.
Aber im Nachhinein finde ich die Doppeldeutigkeit - ich habe auf sie jetzt in einem Nachtrag hingewiesen - gar nicht so schlecht. Der Titel motiviert vielleicht manchen, der es sonst nicht getan hätte, den kleinen Artikel und damit auch den von Ibn Warraq zu lesen.
Ich denke, man muß über dieses Thema immer wieder schreiben, weil in Deutschland - nicht nur hier, aber hier besonders - die Neigung besteht, jeden, der - wie Geert Wilders - zu Verteidigung unserer westlichen Freiheit gegen den Islamismus antritt, als Populisten, wenn nicht gar als Rechtsetremisten zu klassifizieren. Da ist noch viel Aufklärung nötig.
Herzlich, Zettel
Calimero
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14.03.2010 20:42
#4 RE: Zitat des Tages: Ein Islamist über den Islam
Absolut sehenswert und passend zum Thema, diese Dokumentation von Arte über die Entstehung des Koran. Habs heut morgen gesehen und blickte in die Welt einer fremden, rückwärtsgewandten, absolut statischen Sekte. Ja, Sekte! Wäre ihre Kopfzahl kleiner, wäre sie genauso unter Beobachtung wie bspw. Scientology.
Egal, ob diese bärtigen Kaftanträger nun lieb gucken, oder gerade ihr AK47 durchreißen ... sowas will ich in Europa echt nicht haben. Gruselig.
Solange die Moslems nicht von ihrer starren Koranfixiertheit runterkommen werden sie in Europa Fremdkörper bleiben ... oder es letztlich übernehmen. Keine angenehme Vorstellung.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Just married ... Game over!
Zitat von CalimeroAbsolut sehenswert und passend zum Thema, diese Dokumentation von Arte über die Entstehung des Koran. Habs heut morgen gesehen und blickte in die Welt einer fremden, rückwärtsgewandten, absolut statischen Sekte. Ja, Sekte!
Ich habe die Sendung auch gesehen; sie war ja durchaus islamfreundlich. Sie hat wieder deutlich gemacht, wie wenig man wissenschaftlich über die Entstehung des Islam weiß. Die Sendung hat - darin fand ich sie schwach - dort, wo man wissenschaftlich nichts Sicheres weiß, einfach die islamische Überlieferung erzählt. Das ist im Grunde wie die Lage der Bibelphilologie im, sagen wir, 18. Jahrhundert.
Wie problematisch das ist, sieht man daran, daß der erwähnte Lehrer von Ibn Warraq, William Montgomery Watt, der Meinung war, der Koran sei von Gott inspiriert. Das erschwert natürlich die unvoreingenommene historische Forschung.
Zitat von CalimeroWäre ihre Kopfzahl kleiner, wäre sie genauso unter Beobachtung wie bspw. Scientology.
Man muß allerdings einräumen, daß jede von einem Religionsstifter ausgehende Religion als Sekte begann. Mohammed war mit seinem Monotheismus, seinem Bemühen um Gesetzlichkeit und Moral sicherlich fortschrittlich für das sechste/siebte Jahrhundert in Arabien. Das Problem des Islam ist aus meiner Sicht, daß er sich nicht wie das Christentum weiterentwickelt hat. Er hat seine Aufklärung noch vor sich. Ich sehe keinen Grund, warum sie nicht kommen sollte.
Zitat von CalimeroSolange die Moslems nicht von ihrer starren Koranfixiertheit runterkommen werden sie in Europa Fremdkörper bleiben ... oder es letztlich übernehmen.
Dazu mein ceterum censeo: Die meisten der in Europa lebenden Moslems sind nicht fromm; sie sind nicht auf den Koran fixiert. Nur treten sie, alle diese ganz normalen Leute, eben auf der religiösen Ebene nicht in Erscheinung. Sondern öffentlich sichtbar ist die Minderheit der religiös Engagierten; man kann das auch an der deutschen Islamkonferenz sehen.
Wenn wir mit dem Problem des Islamismus fertig werden wollen, dann haben wir meines Erachtens keine Wahl, als die moderaten Kräfte im Islam, als vor allem die Ansätze zu einem aufgeklärten Islam zu stärken. Diese sind ja nicht erst seit gestern vorhanden; Ibn Warraq hat sein Pseudonym nach einem islamischen Aufklärer des 9. Jahrhunderts gewählt.
Ich weiß, lieber Calimero, ich schwinge da meine Gebetsmühle, aber: Den Islamismus mit dem Islam gleichzusetzen bedeutet, den Islamisten in die Hände zu arbeiten.
Egon Flaig hat 2006 in einem FAZ-Essay die grundlegenden Dinge gesagt. Und ich sage: Gesellschaften, die mehrheitlich aus g"ttlosen Vaterlandsverrätern bestehen, haben dem Islam nichts entgegenzusetzen und gehen zu recht unter. Und ich meine, was ich sage – ohne Ironie und ohne jede Häme.
Hier noch einige Sätze, die sich an westliche Kulturrelativisten richten und die einem Interview entnommen sind, das der Althistoriker Flaig Telepolis gegeben hat:
Zitat von TelepolisWer glaubt, die Menschenrechte seien eine westliche Erfindung - eine böse zumal, um die sogenannte dritte Welt unter imperialistischer, moralischer Hegemonie zu halten, wer das glaubt, kann gegen Sklaverei nichts tun. Daher die Hilflosigkeit der sogenannten Linken in der Darfur-Frage und im südsudanesischen Bürgerkrieg. Die Hunderttausende, die dort versklavt wurden, dürfen eigentlich nicht befreit werden. Denn Sklaverei kann ja gar kein Verbrechen sein, wenn die Kultur vor Ort sie praktiziert. Sklaverei ist in der Tat nur ein Verbrechen, wenn man den Standpunkt der westlichen Abolitionisten - und daher der Menschenrechte - einnimmt.
Teil 1 und Teil 2 des unbedingt lesenswerten Interviews .
Möglicherweise interessiert sich der ein oder andere dafür, wie der auf mich sympathisch wirkende saudische Scharfrichter Abdallah Bin Sa'id Al-Bishi im Fernsehen locker über seinen Job plaudert.
Zitat von ZettelWas in dem Text steht, aus dem das Zitat stammt, sollte selbstverständlich sein. Seine Brisanz besteht darin, daß es nicht als selbstverständlich gesehen wird.
Am Sonntag wurde in Deutschlandradio Kultur ein sehr passendes Buch zum Thema vorgestellt, in dem der Autor seine recht pessimistische Sicht auf die europäischen Verhältnisse beschreibt: Christopher Caldwell: "Reflections on the Revolution in Europe" Die Rezension ist zu finden unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/1142637/
Falls, lieber Calimero, ich Ihre akutelle Signatur richtig verstehe, dann ist sie Anlaß, Ihnen zu gratulieren und Ihnen beiden einen großen Strauß virtueller Rosen zu überreichen:
Zitat von mückeAm Sonntag wurde in Deutschlandradio Kultur ein sehr passendes Buch zum Thema vorgestellt, in dem der Autor seine recht pessimistische Sicht auf die europäischen Verhältnisse beschreibt: Christopher Caldwell: "Reflections on the Revolution in Europe" Die Rezension ist zu finden unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/1142637/
Vielen Dank, liebe(r) mücke, für diesen Hinweis. Nach der Rezension zu urteilen, arbeitet Caldwell vor allem den Widerspruch heraus, den viele in Deutschland partout nicht erkennen wollen: Erst die Aufklärung hat die Bereitschaft ermöglicht, Fremde überhaupt mit Freundlichkeit aufzunehmen und sie in ihrer Eigenart zu akzeptieren. Wenn dies aber zur massenhaften Aufnahme von Fremden führt, die ihrerseits die Aufklärung beseitigen wollen, dann ist von einem bestimmten kritischen Punkt an diese Freundlichkeit suizidär.
Wir müssen dann entweder die Aufklärung offensiv vertreten; einschließlich des ausdrücklichen Ziels der Assimilation. Oder die Aufklärung wird sich selbst aufgehoben haben.
Noch zwei Bemerkungen: Daß Erdogan in Köln die Muslime als Besatzungsmacht Europas definiert hätte, ist mir nicht in Erinnerung. Wohl aber hat er Assimilation als ein "Verbrechen" bezeichnet (die Übersetzung ist wohl etwas umstritten). Und zweitens scheint mir wichtig, daß Caldwell zwar bei radikalen Moslems (die "politischen Organisationen der Muslime") eine Strategie der Landnahme diagnostiziert, daß er aber nicht deren Gelingen vorhersagt.
Es wird Zeit, daß wir nach dem Vorbild der USA (der USA Bushs, weniger der USA Obamas) bereit sind, unsere westlichen Werte zu verteidigen. Bisher hat die linke Dominanz das in Deutschland verhindert; wobei von den Parteien der Volksfront die Grünen die mit Abstand schlimmsten Vertreter von Multikulti waren und sind. Auch unter diesem Aspekt wäre ein schwarzgrünes Bündnis übrigens verheerend für Deutschland.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen im kleinen Zimmer!
Calimero
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15.03.2010 08:00
#11 RE: Zitat des Tages: Ein Islamist über den Islam
Zitat von ZettelFalls, lieber Calimero, ich Ihre akutelle Signatur richtig verstehe, dann ist sie Anlaß, Ihnen zu gratulieren und Ihnen beiden einen großen Strauß virtueller Rosen zu überreichen:
Welchen ich sehr gerne entgegennehme, um ihn sofort an mein liebes Frauchen weiterzureichen.
Vielen Dank! Calimero
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Auch von mir eine herzliche Gratulation und die besten Wünsche. Gerade in Verbindung mit diesem Thread ist die Nachricht doch sehr erfreulich, es gibt doch nicht nur Niedergang, Verzweiflung und Selbstaufgabe.
Zitat Und zweitens scheint mir wichtig, daß Caldwell zwar bei radikalen Moslems (die "politischen Organisationen der Muslime") eine Strategie der Landnahme diagnostiziert, daß er aber nicht deren Gelingen vorhersagt.
Nun, ein Leitfaden durch Caldwells (sehr lesenswertes) Buch ist die Frage "Can Europe be the same with different people in it?" - und darauf gibt Caldwell die präzise Antwort "no". Im geht es weniger um eine "Strategie der Landnahme", sondern die Änderungen, die schon eingetreten sind oder absehbar sind. Ein großer Teil des Buches ist historisch orientiert und stellt die Geschichte der Immigration nach Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und die jeweils leitenden politischen Rahmenbedingungen und Ideologien dar.
Vielen, lieben Dank an alle Gratulanten. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Hier eine virtuelle Rse für euch.
Liebe Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von ElomanWieso bitteschön ist Ibn Warraq ein Islamist??
Als ich das schrieb, lieber Eloman, war mir die Doppeldeutigkeit gar nicht gegenwärtig. Ein Islamist ist ja (auch) jemand, der sich mit dem Islam wissenschaftlich befaßt; so wie ein Orientforscher ein Orientalist und ein Erforscher der arabischen Kultur ein Arabist ist. Aber im Nachhinein finde ich die Doppeldeutigkeit - ich habe auf sie jetzt in einem Nachtrag hingewiesen - gar nicht so schlecht. Der Titel motiviert vielleicht manchen, der es sonst nicht getan hätte, den kleinen Artikel und damit auch den von Ibn Warraq zu lesen. Ich denke, man muß über dieses Thema immer wieder schreiben, weil in Deutschland - nicht nur hier, aber hier besonders - die Neigung besteht, jeden, der - wie Geert Wilders - zu Verteidigung unserer westlichen Freiheit gegen den Islamismus antritt, als Populisten, wenn nicht gar als Rechtsetremisten zu klassifizieren. Da ist noch viel Aufklärung nötig. Herzlich, Zettel
Ich habe noch nie das Wort "Islamist" im Sinne von Islamforscher gelesen oder gehört. Mag ja sein, daß es analog nicht falsch wäre, aber es wird eben nicht so gebraucht sondern immer im Sinne von "Anhänger eines politischen Islams". Man sollte es also nicht so verwenden (und es gegebenenfalls nachträglich entfernen) und nach Alternativen suchen (Islamwissenschaftler?, Islamologe?), wenn sie denn zutreffen. Allerdings beruht Ibn Warraks Prominenz meines Wissens eben auf seiner Gegnerschaft zum Islam, nicht auf besonderer wissenschaftlicher Expertise.
Nola
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Beiträge:
18.03.2010 13:44
#19 RE: Zitat des Tages: Ein Islamist über den Islam
Da liest man mal ein paar Tage nicht mit und schon isses passiert. Calimero, Du traust Dich was! Also dann macht's wie wir alle und glaube fest daran, dass es Euch besser gelingen wird als vielen anderen vor Euch. Alles Gute dafür und herzliche Gratulation.
Ah, ja und auch dies noch:
Eine Flaumfeder kann einen Kieselstein rund schleifen, sofern sie von der Hand der Liebe geführt wird.
Ich schließe mich den Bekundungen natürlich an. Lassen Sie den Kopf nicht hängen! Es gibt auch weiterhin ein Leben. Man darf es vielleicht nicht mehr genießen, aber die Evolution hat uns Männer zum Leiden und Standhalten geboren. Halten Sie stand! Auch Ehefrauen sind nur Menschen.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
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