Das Land X in dem Quiz ist die Türkei, und das Land Y ist der Iran. Über das Telefonat des türkischen Präsidenten Gül mit dem persischen Präsidenten Ahmadinedschad berichtete die London Times am vergangenen Donnerstag. Zunächst heißt es, daß Ministerpräsident Erdogan, auf Besuch in London, die iranische Atomrüstung als "Fiktion" bezeichnet hätte. Und weiter:
Zitat von Times That caught the headlines, but just as worrying and much quieter was the weekend phone call between Abdullah Gül, the Turkish President, and Iran’s President Ahmadinejad, during which Mr Gül called for deepening bilateral relations and pledged his support to the regime.
Mr Gül told Mr Ahmadinejad that the "two countries would defend each other’s positions at international forums and emphasized the importance of tightening the relations between them and of consulting on regional and security matters", Iran’s Fars News Agency reported.
Darüber, daß die Türkei sich zunehmend in Richtung Südwesten, also hin zu den alten Provinzen des Osmanischen Reichs orientiert, habe ich immer wieder einmal berichtet; vor einem Jahr beispielsweise hier und hier; Anfang dieses Jahres dann in diesem Artikel.
Die Zeit, als die Türkei als Bittsteller an das Tor der EU oder zuvor der EWG klopfte, ist lange vorbei. Die Türkei ist eine aufstrebende Macht, die seit dem Fall des Sowjetreichs die Option hat, sich nach Europa, in Richtung Turkvölker der ehemaligen UdSSR und/oder nach Südwesten zu orientieren; dorthin also, wo einmal der größte Teil des Osmanischen Reichs lag. Persien gehörte nie dazu; aber eine Annäherung an den Iran paßt bestens zu einer solchen Neuorientierung.
Als im Jahr 2003 zu Beginn des Irakkriegs die Türkei den US-Truppen den Durchmarsch in den Norden des Irak verweigerte, erschien der betreffende Beschluß des türkischen Parlaments als ein Ausrutscher. Sieben Jahre später ist zu erkennen, daß er eine der ersten Entscheidungen war, die diese Neuorientierung der Türkei markierten. Den USA wurde damit signalisiert, daß die Türkei fortan eine selbständige Politik gegenüber dem arabischen Raum betreiben werde.
Ich danke Dr. Franz Hoffmann für den Hinweis auf den Artikel in der Times.
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