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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 834 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.04.2010 08:08
Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Die großen Visionen, die weit ausgreifenden Versprechungen sind das Markenzeichen des Präsidenten Obama. Jetzt hat er eine neue Nuklearstrategie angekündigt, nach der die USA unter bestimmten Bedingungen auf einen nuklearen Erstschlag verzichten, und unser Außenminister findet es "historisch".

Es ist aber nur die Fortführung einer strategischen Neuorientierung, die vom US-Militär gefordert und schon unter Präsident Bush eingeleitet wurde.

Nicht, um die Welt von der Geißel der Atomwaffen zu erlösen, sondern um die US-Abschreckung auch weiter glaubhaft zu halten.

FAB. Offline



Beiträge: 523

08.04.2010 08:45
#2 RE: Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Zitat von Zettel
"That doesn’t mean that you might not engage in some actions that are profoundly detrimental to U.S. national security, which require action on our part."
- "Das heißt aber nicht, daß sie nicht [sic] Handlungen unternehmen dürften, welche die nationale Sicherheit der USA zutiefst beeinträchtigen, die Aktionen von unserer Seite erforderlich machen." Offensichtlich ist da eine Verneinung zuviel in den Text gerutscht...


Ich würde dem Kontext nach "might" nicht mit dürfen übersetzen, sondern mit können, dann paßt es. Wie in der Warnung an den Babysitter: He might be unruly - es könnte sein, daß er unartig ist.
Also wörtlich so: "Das bedeutet nicht, daß es nicht geschehen könnte, daß Sie [die Adressaten der Zusicherung] gegen unsere Sicherheit gerichtete Akte unternehmen, auf die wir dann reagieren müßten." Oder noch knapper: "Das bedeutet nicht, daß wir auf gegen unsere Sicherheit gerichtete Akte nicht reagieren würden."

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.04.2010 08:53
#3 RE: Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Zitat von FAB.

Zitat von Zettel
"That doesn’t mean that you might not engage in some actions that are profoundly detrimental to U.S. national security, which require action on our part."
- "Das heißt aber nicht, daß sie nicht [sic] Handlungen unternehmen dürften, welche die nationale Sicherheit der USA zutiefst beeinträchtigen, die Aktionen von unserer Seite erforderlich machen." Offensichtlich ist da eine Verneinung zuviel in den Text gerutscht...


Ich würde dem Kontext nach "might" nicht mit dürfen übersetzen, sondern mit können, dann paßt es. Wie in der Warnung an den Babysitter: He might be unruly - es könnte sein, daß er unartig ist. Also wörtlich so: "Das bedeutet nicht, daß es nicht geschehen könnte, daß Sie [die Adressaten der Zusicherung] gegen unsere Sicherheit gerichtete Akte unternehmen, auf die wir dann reagieren müßten." Oder noch knapper: "Das bedeutet nicht, daß wir auf gegen unsere Sicherheit gerichtete Akte nicht reagieren würden."



Sie haben Recht. Ich werde den Artikel entsprechend ändern. Danke!

Herzlich, Zettel

jana Offline




Beiträge: 348

08.04.2010 09:50
#4 RE: Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Nur in aller Kürze: Von dem Titelbild der tschechischen Zeitschrift Reflex habe ich zufällig heute früh im Badezimmer erfahren, nämlich im DLF. (Immerhin hat man dort zur Kenntnis genommen, daß nicht alle Menschen in Obama den Welt(en)retter sehen.)

Ich denke, daß ich nicht verraten muß, wer das ist, den Obama da so innig küüüßßßt .... Der Text unter dem Foto besagt:
"Solche Liebesorgien gegenüber Rußland habe ich wohl seit zwanzig Jahren nicht mehr erlebt",
kommentiert den Verlauf des kürzlich stattgefundenen Brüsseler Forums der frühere Außenminister Alexander Vondra....

Hier ist der Link:
http://www.reflex.cz/

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

08.04.2010 11:45
#5 RE: Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Schöner Artikel, vielen Dank

Die konservativen US-Blogs, die ich sonst so lese, schäumen gerade alle vor dem Mund, dass jetzt jeder dahergelaufene Schurkenstaat die USA chemisch oder biologisch angreifen kann, ohne eine nukleare Antwort befürchten zu müssen. Das ist natürlich alles Unfug - erstens sind chemische und biologische Kampfstoffe deutlich weniger gefährlich als konventionelles Flugzeuge-in-Häuser-fliegen-lassen, und zweitens hatten die USA in den letzten 60 Jahren auch konventionell eine denkbar ernstzunehmende Drohkulisse. Saddam könnte ein Lied davon singen, dass die USA keinen nuklearen Angriff brauchten, um ihm a long fall on a short rope zu verursachen.

Und das Prompt Global Strike-Programm war mir neu, deswegen noch einmal vielen Dank für Ihren Beitrag!

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

08.04.2010 13:31
#6 RE: Was steckt hinter Obamas Friedensrhetorik? Antworten

Danke fuer den Beitrag, lieber Zettel.
Die Abschreckung in einem asymmetrisch gefuehrten Guerilla-Krieg wird weniger im Einsatz von Massenvernichtungswaffen, sondern in der Drohung der gezielten und sofortigen Liquidierung der Anfuehrer des Gegners liegen. Drohnen und anderes Praezisionszeugs werden da wohl im Mittelpunkt stehen. Chirurgische (Luft)schlaege anstatt 'Bagdad 5000 Grad'.

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