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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 736 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.04.2010 17:00
Zitat des Tages: Deutschdeutsche und Türkentürken Antworten

Günter Grass war in der Türkei. "Zeit-Online" berichtet.

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

16.04.2010 18:04
#2 RE: Zitat des Tages: Deutschdeutsche und Türkentürken Antworten

Zitat von Zettel
Aber ob zu einem "Wir" zwischen uns - wie Thumann uns nennt - "Deutschdeutschen" und den Deutschen türkischer Herkunft nicht auch ein wenig Empathie seitens dieser "Deutschtürken" selbst gehören müßte? (Warum nennt man sie übrigens nicht "Türkendeutsche", so wie man von Deutschamerikanern oder Italoamerikanern spricht?)



Nachdem Herr Thumann ja an exponierter Stelle steht, könnte er ja auch mal mit gutem Vorbild vorangehen und auf seine Kollegen einwirken, dass junge Türken-Deutsche wie Mesut Özil oder ein gewisser Ilkay Gündogan (es tut mir leid, dass ich Fußballbeispiele verwende), die sich klar und noch klarer zu ihrem Geburtsland bekannt haben, nicht fortwährend in der Medienberichterstattung als "Türken" bezeichnet werden. Wenn sich nämlich mal ein "Zugereister" zu diesem Land, wie es der linksliberalen Elite nicht gefällt, bekennt, wird so etwas auch kaum aufgenommen. Ein Migrant hat sich unterdrückt, ausgegrenzt und diskriminiert zu fühlen. Schlimm, dass das oft genug nicht der Fall zu sein scheint. Aber gut, seit ich denken kann, hat es die "Zeit" im Großen und Ganzen sowieso als ihren Hauptinhalt angesehen, betroffen zu sein, Betroffenheit zu artikulieren und Betroffenheit zu schaffen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.04.2010 18:36
#3 RE: Zitat des Tages: Deutschdeutsche und Türkentürken Antworten

Zitat von FTT_2.0
Nachdem Herr Thumann ja an exponierter Stelle steht, könnte er ja auch mal mit gutem Vorbild vorangehen und auf seine Kollegen einwirken, dass junge Türken-Deutsche wie Mesut Özil oder ein gewisser Ilkay Gündogan (es tut mir leid, dass ich Fußballbeispiele verwende), die sich klar und noch klarer zu ihrem Geburtsland bekannt haben, nicht fortwährend in der Medienberichterstattung als "Türken" bezeichnet werden. Wenn sich nämlich mal ein "Zugereister" zu diesem Land, wie es der linksliberalen Elite nicht gefällt, bekennt, wird so etwas auch kaum aufgenommen. Ein Migrant hat sich unterdrückt, ausgegrenzt und diskriminiert zu fühlen. Schlimm, dass das oft genug nicht der Fall zu sein scheint.


Ja, das ist in der Tat ein seltsamer Widerspruch. Thumann fordert von den "Deutschdeutschen" das "Wir-Gefühl", was die Deutschen türkischer Herkunft angeht. Von diesen scheint er es aber nicht zu verlangen und vielleicht auch nicht zu erwarten.

Vielleicht stellt er sich ja vor, daß man sie "in ihrer Andersartigkeit akzeptieren" müsse; sagen wir, wie Kinder. Von Erwachsenen erwartet man, daß sie mit ihren Kindern richtig umgehen. Von Kindern erwartet man nicht, daß sie mit ihren Eltern richtig umgehen.

Dieses "linksliberale" Denkmuster ist im Grunde paternalistisch: Verantwortung tragen immer wir Europäer. Wenn Einwanderer sich nicht integrieren, dann sieht man nicht bei ihnen die Schuld, sondern bei uns, die wir ihnen nicht mit hinreichend offenen Armen entgegenkommen.

Wer schuldfähig ist, der ist verantwortlich. Wem man keine Schuld zuweisen mag, keine Verantwortung für sein eigenes Tun und Lassen also, dem spricht man im Grunde die Gleichrangigkeit ab. Man behandelt ihn von oben herab.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

16.04.2010 18:54
#4 RE: Zitat des Tages: Deutschdeutsche und Türkentürken Antworten

Zitat von Zettel
...Von diesen scheint er es aber nicht zu verlangen und vielleicht auch nicht zu erwarten.

Vielleicht stellt er sich ja vor, daß man sie "in ihrer Andersartigkeit akzeptieren" müsse; sagen wir, wie Kinder. Von Erwachsenen erwartet man, daß sie mit ihren Kindern richtig umgehen. Von Kindern erwartet man nicht, daß sie mit ihren Eltern richtig umgehen.

Dieses "linksliberale" Denkmuster ist im Grunde paternalistisch: Verantwortung tragen immer wir Europäer. Wenn Einwanderer sich nicht integrieren, dann sieht man nicht bei ihnen die Schuld, sondern bei uns, die wir ihnen nicht mit hinreichend offenen Armen entgegenkommen.

Wer schuldfähig ist, der ist verantwortlich. Wem man keine Schuld zuweisen mag, keine Verantwortung für sein eigenes Tun und Lassen also, dem spricht man im Grunde die Gleichrangigkeit ab. Man behandelt ihn von oben herab.

Dem habe ich überhaupt nichts hinzuzufügem, und so füge ich dem mit Freude auch nichts bei ;-)

Herzlich, Ungelt

Carl Offline




Beiträge: 25

16.04.2010 18:54
#5 RE: Zitat des Tages: Deutschdeutsche und Türkentürken Antworten

Zu dem Stichwort der "Umarmung" fiel mir ein Ausspruch einer Bekannten ein, den sie vor einiger Zeit in einer Diskussionsrunde sagte:
"Egal ob Antisemit oder Philosemit. Ich drohe an beiden Umarmungen zu ersticken."
Das kann man sicher im übertragenen Sinne bezogen auch auf muslimische Bürger in Deutschland so feststellen.

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