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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 946 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.04.2010 14:59
Zettels Meckerecke: Taktiker Gabriel Antworten

In der Reihe der SPD-Vorsitzenden, die einander inzwischen schneller ablösen als die Titel an der Spitze der Charts - zuletzt Müntefering, Platzeck, Beck, Steinmeier (komm.), wieder Müntefering, Gabriel - ist mir nur der Erzengel wirklich unsympathisch.

Die anderen sind traditionelle Sozialdemokraten; auch Taktiker, aber doch Politiker mit Überzeugungen. Gabriel ist ein Schröder II. Was er sich im Augenblick aus taktischen Gründen an Skrupellosigkeit in Bezug auf die FDP leistet, hat Schröder'sches Format.

Da war eine Meckerecke fällig.

Inger Offline



Beiträge: 296

25.04.2010 19:16
#2 RE: Zettels Meckerecke: Taktiker Gabriel Antworten

Lieber Zettel,
ich glaube noch nicht einmal total an Taktik, weil Gabriel nur mal öfters was sagen will.
Außerdem hat er doch einen "Zwillingsbruder", nämlich den Gewerkschafter Sommer, der WW gern und oft in die die rechte Ecke redet. Von Redlichkeit ist da keine Spur.
Grüßchen,
Inger

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.04.2010 11:12
#3 RE: Zettels Meckerecke: Taktiker Gabriel Antworten

Zitat von Inger
Außerdem hat er doch einen "Zwillingsbruder", nämlich den Gewerkschafter Sommer, der WW gern und oft in die die rechte Ecke redet. Von Redlichkeit ist da keine Spur.


Es gibt bei den Gewerkschaften, liebe Inger, ja einen seltsamen Widerspruch: Einerseits haben sie durch ihr vernünftiges Verhalten in der Lohnpolitik wesentlich dazu beigetragen, daß Deutschland besser durch die Krise gekommen ist als fast ale anderen Länder. Andererseits neigen einige ihrer Führer zu einem verbalen Klassenkampf.

Vielleicht existiert der Widerspruch ja nur an der Oberfläche. Vielleicht meint man, die vernünftige Politik hinter Klassenkampf-Rhetorik verstecken zu müssen.

Die Kommunisten sitzen eben allen im Nacken. Ihr Erfolg, vor allem die Art, wie Leute wie Gysi von den Medien gehätschelt werden, haben das politische Klima in der Bundesrepublik verändert. Noch nicht einmal in den Jahren nach 1968 wurde so viel über "die Reichen", über eine angebliche verbreitete Armut, über "Gier" und "Unrechtigkeit" geredet wie jetzt. Wozu natürlich die Medien auch dann beitragen, wenn sie einmal nicht Gysi oder Wagenknecht einladen. Man braucht sich nur einmal die Themen der letzten Monate bei Will oder Illner anzusehen.

Bei solch einer Inszenierung braucht man immer auch den Bösewicht. Diese Rolle ist der FDP zugedacht und speziell Guido Westerwelle.

Der Taktiker Gabriel treibt das nur auf die Spitze, wenn er die FDP mit den Kommunisten auf dieselbe Stufe stellt. Daß seine Unverschämtheit nicht zu allgemeiner Empörung geführt hat, ist bezeichnend für den Zustand unseres Landes im Jahr 2010.

Herzlich, Zettel

Popeye Offline



Beiträge: 207

27.04.2010 08:52
#4 RE: Zettels Meckerecke: Taktiker Gabriel Antworten

Das ganze Interview in der BamS ist eine einzige und vor allem billige Diffamierung! Reicht es heutzutage wirklich, die bekannten Schlagwörter ("Privilegien für Erben und Hoteliers", "der ältesten und störanfälligsten Atomkraftwerke", "Steuergeschenke an Besserverdienende", "Die Bundesregierung vertritt hier die Interessen von vier Atomkonzernen und nicht das Gemeinwohl") aneinanderzureihen?

Dazu solche logischen Fehlschüsse:

Zitat
Schon die Debatte über eine Laufzeitverlängerung behindert den Ausbau der erneuerbaren Energien und damit das Entstehen neuer Jobs...Rüttgers ist doch der größte Gegner des Klimaschutzes. Herr Pinkwart, sein stellvertretender Ministerpräsident, wollte sogar neue Atomkraftwerke bauen...



Und natürlich reicht es ihm nicht, auf die Frage nach der Teilnahme an der Trauerfeier einfach zu sagen, das Steinmeier teilnimmt. Nein, er nutzt die Gelegenheit natürlich für einen weiteren Tiefschlag!
Dazu sein völlig unglaubwürdiges "Erschrecken" über Ausbildungs- und Ausrüstungsmängel der Bundeswehr! Hat der Mann die letzten Jahre geschlafen?
Ach ja, die berühmte Gewaltspirale darf natürlich nicht fehlen!

Mich wundert es immer wieder, warum sich Journalisten zu bloßen Steigbügelhaltern degradieren lassen und wie wenig auf solche Aussagen reagiert wird.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.04.2010 09:31
#5 RE: Zettels Meckerecke: Taktiker Gabriel Antworten

Zitat von Popeye
Mich wundert es immer wieder, warum sich Journalisten zu bloßen Steigbügelhaltern degradieren lassen und wie wenig auf solche Aussagen reagiert wird.

Gabriel wird ja überhaupt von den Medien bemerkenswert freundlich behandelt. Dieser reine Taktiker hat halt kein Profil und bietet dadurch auch kaum Angriffspunkte.

Er ist im Augenblick dabei, Steinmeier zu demontieren; den letzten aus der alten SPD, der noch eine wichtige Funktion hat. Neuerdings hält ja er und nicht mehr Steinmeier im Bundestag die Reden, die eigentlich dem Fraktionsvorsitzenden zustehen. Aber auch das wird von den Medien kaum bemerkt.

Daß dieser glatte Opportunist es bis zum Vorsitzenden der SPD gebracht hat, sagt alles über den Niedergang dieser Partei.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

28.04.2010 12:01
#6 Siggi Peppone aus dem Harz Antworten

Zitat

Zitat Zettel:
Daß dieser glatte Opportunist es bis zum Vorsitzenden der SPD gebracht hat, sagt alles über den Niedergang dieser Partei.



Wie wahr, lieber Zettel!

Im Cicero, Ausgabe Dezember 2009, findet sich ein Lebenslauf mit o. g. Überschrift.
Dieser "ausführliche" Lebenslauf (man sollte ihn komplett lesen) der etwas "anderen Art" erklärt den Machtmenschen Gabriel und ist für Psychologen wahrscheinlich ein "Schlaraffenland".

Zitat
http://www.cicero.de/97.php?item=4467

(…) Die Lage entschärft sich, als geschieht, was Sigmar sich seit Jahren wünscht: Er darf ganz bei der Mutter leben. Die, ähnlich aufbrausend wie der Politiker Gabriel später, kämpft an der Schule wie eine Löwin für ihren Sohn, verhandelt mit den Lehrern, Schwester Gudrun gibt ihm Nachhilfe, er berappelt sich und darf bleiben. Die vaterlose Kleinfamilie zieht in den dritten Stock einer Sechziger-Jahre-Mietskaserne auf der Virchowstraße, Sigmar schaut von seinem Kinderzimmer direkt auf den Spielplatz der Siedlung. Dort draußen sitzt er dann im Sommer mit seinem Schulfreund Daniel Schumann und spielt Schach. „Niemand“, erzählt der, „konnte Sigmar schlagen.“ Auf dem moosigen Spielplatztisch beweist das Kind, was den heutigen SPD-Vorsitzenden zum ungemütlichen Gegner macht: Er hat Eröffnungszüge und eine fertige Strategie im Kopf, Schritte des Gegenspielers scheint er vorauszusehen: „Meistens war ich in fünf Zügen schachmatt“, sagt Schumann. (…)

(…) Schließlich wurde Müller sein Mentor, begleitete den Referendar auf den Lehrproben und ist bis heute beeindruckt, wie Gabriel mögliche Kritik der Prüfungskommission immer schon vorauszuberechnen schien. „Gabriel kam den Prüfern mit dreifach gedrehten Defensiven zuvor und wendete jede unvorhergesehene Situation zu seinen Gunsten.“

Für die wirklichen rhetorischen Sternstunden aber, sagt Müller, brauchte Gabriel „Publikum, Futter, Bewunderung“. Das bekam er von seinen Schülern. Gabriel unterrichtet Deutsch und Politik, die Oberstufe nennt ihn „Peppone“, nach Don Camillos sozialistischem Lieblingsfeind, einem ähnlich feisten Polterer wie Gabriel selbst. (…)


♥lich Nola




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