Zitat „Vietnamesische Frauen, die die Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung bzw. Unterbrechung nicht wahrnehmen, treten nach ärztlich bescheinigter Reisetauglichkeit die vorzeitige Heimreise an.“
Auch zur Ergänzung möchte ich auf Vera Lengsfelds Cuba-Impressionen auf der Achse des Guten hinweisen. Da man dort nicht kommentieren kann, verlinke ich es mal hier. Sehr lesenswert!
Um den ganzen sozialistischen Irrsinn mal zu illustrieren, wähle ich eine Passage aus Teil vier.
Zitat von Vera LengsfeldDer Besitz eines Autos bedeutet aber keinesfalls, dass man es auch fahren kann. Benzin ist Zuteilungssache oder extrem teuer. Vor ein paar Jahren haben neureiche Cuc- Kubaner ohne Zugang zu Autos versucht, Autobesitzern, die ihr Fahrzeug nicht benutzen konnten, weil sie kein Benzin bekamen, für die Benutzung ihres Autos Geld zu bezahlen. Oft war das mit aufwendigen Reparaturen an den lange stillgelegten Fahrzeugen verbunden. Sobald die Behörden das mitbekamen, wurden solche „Machenschaften“ untersagt. Autobesitzern und Möchtegern-Benutzern drohen seitdem Gefängnisstrafen.
Edit: 5.Teil verlinkt. | 07.Mai: 6.Teil verlinkt
---------------------------------------------------- Mein derzeitiger Avatar bezeugt meine Solidarität mit unseren Jungs, die derzeit in irgendwelchen politisch-medial nicht unterstützten Kriegen verheizt werden. Das Truppenabzeichen im Hintergrund ist das des Fallschirmjägerbataillons 373, dem ich mich persönlich stark verbunden fühle. Kameraden, Glück ab!
Frau Lengsfeld hatte, wie aus ihrem ersten Beitrag hervorgeht, ihr Urteil schon gefasst bevor sie einen Fuss auf kubanischen Boden gesetzt hatte und blendet daher, so wie sie es ebenfalls in eimem ihrer Beitraege formuliert, alles aus was mit ihrem Bild von der sozialistischen Hoelle nicht uebereinstimmt. Und viel Neues kommt ja in den Artikelchen auch nicht: Haeuser heruntergekommen, OEPNV nicht zuverlaessig, Leute arm, und alles marode. Dazu muss man nicht in Kuba vor Ort sein. Der Sozialismus ist eine schreckliche Staats - und Wirtschaftsform, kein Zweifel. Aber auch Lengsfeld sollte mehr einfallen als das unsaegliche "in der Sklaverei waren die behausungen besser" umd den Sozialismus zu diskreditieren. Anzumerken bleibt noch dass die Dinge in Staaten wie bspw Nicaragua, Guatemala oder Salvador kaum besser aussehen, obwohl die mit dem Segungen der Demokratie versehen sind. Dafuer ist dort die Analphabetenrate hoch und nachts kann man sich kaum vor die Tuer wagen.
Was den angeblichen "Menschenhandel" Kuba's mit Venezuela betrifft: Viele Aerzte melden sich freiwillig fuer eine zweite oder dritte Tour. Sie bekommen in Venezuela ein Gehalt in Bolivares bezahlt und koennen damit dort billig Sachen einkaufen (vom Autoreifen bis zur Waschmaschine) die es in Kuba nicht oder nur gegen teures Geld gibt und duerfen diese Dinge dann auch legal und zollfrei einfuehren. Von Kasernierung etc in Venezuela habe ich jedenfalls noch nie etwas gehoert und halte das eher fuer eine der unzaehligen Anti-Kuba-Propagandaparolen.
Zitat von john jUnd viel Neues kommt ja in den Artikelchen auch nicht: Haeuser heruntergekommen, OEPNV nicht zuverlaessig, Leute arm, und alles marode. Dazu muss man nicht in Kuba vor Ort sein.
Mich würd, lieber John, interessieren, was man denn dazu noch erfahren könnte, was Frau Lengsfeld nicht berichtet.
Aus einer Diktatur kann nie so berichtet werden wie aus einem freien Land; das liegt nun einmal in der Natur der Sache. Es gibt die offizielle Propaganda; es gibt den traurigen Augenschein; man kann mit Menschen sprechen, die lügen müssen, wenn sie nicht ins Gefängnis wollen oder mindestens Nachteile erleiden. Darüber, wie es wirklich ist, erfährt man wenig.
Ich kann das aus eigener Erfahrung zur DDR sagen. Ich habe die Berichterstattung so genau es ging verfolgt. Wir standen im Briefkontakt mir Verwandten, mit denen wir uns auch einmal in Ostberlin getroffen haben. Ich hatte gute Kontakte zu DDR-Wissenschaftlern, die "Reisekader" waren. Dennoch wußte ich so gut wie nichts über die DDR. Die ersten Fahrten dorthin zu Ostern und im Sommer 1990 waren ein Schock.
Zitat von john jWas den angeblichen "Menschenhandel" Kuba's mit Venezuela betrifft: Viele Aerzte melden sich freiwillig fuer eine zweite oder dritte Tour. Sie bekommen in Venezuela ein Gehalt in Bolivares bezahlt und koennen damit dort billig Sachen einkaufen (vom Autoreifen bis zur Waschmaschine) die es in Kuba nicht oder nur gegen teures Geld gibt und duerfen diese Dinge dann auch legal und zollfrei einfuehren. Von Kasernierung etc in Venezuela habe ich jedenfalls noch nie etwas gehoert und halte das eher fuer eine der unzaehligen Anti-Kuba-Propagandaparolen.
Die NZZ am Sonntag hat es so berichtet, gestützt auf Interviews mit Ärzten, die nach Columbien geflohen waren. Welche Quellen haben Sie, lieber John?
Daß die Ärzte in Venezuela mehr verdienen als in Cuba, steht ja in dem Bericht - nämlich nicht 22 Dollar im Monat, sondern ungefähr das Zehnfache. Für 22 Dollar könnten sie in Venezuela vermutlich drei oder vier Tage überleben.
Daß es in Venezuela immer noch mehr Sachen zu kaufen gibt als in Cuba, ist freilich wahr. Dort wird ja der Sozialismus auch erst aufgebaut, während er in Cuba ein halbes Jahrhundert Zeit hatte, sich voll zu entfalten.
"Mich würd, lieber John, interessieren, was man denn dazu noch erfahren könnte, was Frau Lengsfeld nicht berichtet."
Zum Beispiel dass trotzdem die Haeuser marode sind wenigstens jeder ein Dach ueber dem Kopf hat. Zum Beispiel dass obwohl die staatlichen Laeden ziemlich leer sind die libreta eine Art Grundeinkommen darstellt und niemand verhungert. Zum Beispiel dass sich der feine Humor mit dem viele Kubaner ueber ihre Lebenssituation erzaehlen sich wohltuend von dem weinerlich-arroganten Gejammer aus der ehemaligen DDR unterscheidet. Alles das halt was Lengsfeld bewusst ausblendet.
"Aus einer Diktatur kann nie so berichtet werden wie aus einem freien Land..."
Millionen von Touristen kommen jedes Jahr nach Kuba; sie sehen das was Lengsfeld sieht und viele nehmen es anders als sie wahr.
"Die NZZ am Sonntag hat es so berichtet, gestützt auf Interviews mit Ärzten, die nach Columbien geflohen waren. Welche Quellen haben Sie, lieber John?"
Ich kenne einige dieser Aerzte persoenlich, die sich bereits auf ihrer zweiten oder dritten Tour in Venezuela befinden. Die NZZ redet mit Fluechtlingen die natuerlich ein Interesse daran haben die Gruende fuer ihre Flucht ein bisschen, sagen wir mal, auszumalen. Sie muessen ja noch als political refugees anerkannt werden.
Zitat von john j"Mich würd, lieber John, interessieren, was man denn dazu noch erfahren könnte, was Frau Lengsfeld nicht berichtet." Zum Beispiel dass trotzdem die Haeuser marode sind wenigstens jeder ein Dach ueber dem Kopf hat. Zum Beispiel dass obwohl die staatlichen Laeden ziemlich leer sind die libreta eine Art Grundeinkommen darstellt und niemand verhungert. Zum Beispiel dass sich der feine Humor mit dem viele Kubaner ueber ihre Lebenssituation erzaehlen sich wohltuend von dem weinerlich-arroganten Gejammer aus der ehemaligen DDR unterscheidet. Alles das halt was Lengsfeld bewusst ausblendet.
Hm, lieber John, seien Sie mir nicht böse, wenn ich das für nicht feinen, aber unfreiwilligen Humor halte. Mit "feinem Humor" haben auch DDR-Wissenschaftler, die ich damals kennenlernte, von ihrer Republik gesprochen. Feinen Humor lernt man in einer Diktatur; so fein, daß er von der jeweiligen Stasi nicht erkannt wird oder man ihn als Ventil toleriert.
Was das Nichtverhungern und das Dach über dem Kopf angeht - ich würde da wirklich einmal gern objektive Zahlen über die Lebensbedingungen der Unter- und Mittelschicht in Cuba und in den anderen Ländern der Karibik sehen. Meinem Eindruck nach werden meist die Propagandazahlen der cubanischen Regierung für bare Münze genommen.
Zitat von john j"Aus einer Diktatur kann nie so berichtet werden wie aus einem freien Land..." Millionen von Touristen kommen jedes Jahr nach Kuba; sie sehen das was Lengsfeld sieht und viele nehmen es anders als sie wahr.
Ich war noch nie auf Cuba und würde es auch als obzön empfinden, angesichts der Armut und Unterdrückung dort Urlaub zu machen. Aber nach dem, was ich gelesen habe, verbringen die meisten Touristen ihren Urlaub in den geschlossenen Touristen-Ghettos und machen allenfalls staatlich kontrollierte Ausflüge.
Falls jemand andere Erfahrungen hat - sich also beispielsweise ein Auto mieten und unbeaufsichtigt beliebig lang im Land herumfahren konnte und so gut Spanisch kann, daß er auch den Dialekt der Cubaner versteht: Dann würde mich das sehr interessieren, und ich würde mich über Informationen freuen.
Herzlich, Zettel
PS: Was das angeht, was die Ärzte sagen - natürlich hat jeder seine Sicht der Dinge und sein Interesse, das so oder auch so darzustellen. Man muß halt versuchen, das Puzzle zusammenzusetzen, so gut man kann. Wenn - laut NZZ - rund zehn Prozent der Ärzte aus Venezuela nach Columbien fliehen, damit also auch ihre Familie in Cuba im Stich lassen, dann ist das immerhin ein objektives Datum.
"Falls jemand andere Erfahrungen hat - sich also beispielsweise ein Auto mieten und unbeaufsichtigt beliebig lang im Land herumfahren konnte und so gut Spanisch kann, daß er auch den Dialekt der Cubaner versteht: Dann würde mich das sehr interessieren, und ich würde mich über Informationen freuen."
Wuerden sie mir glauben? Dann berichte ich gern ein bisschen.
Zitat von john j"Mich würd, lieber John, interessieren, was man denn dazu noch erfahren könnte, was Frau Lengsfeld nicht berichtet." Zum Beispiel dass trotzdem die Haeuser marode sind wenigstens jeder ein Dach ueber dem Kopf hat. Zum Beispiel dass obwohl die staatlichen Laeden ziemlich leer sind die libreta eine Art Grundeinkommen darstellt und niemand verhungert. Zum Beispiel dass sich der feine Humor mit dem viele Kubaner ueber ihre Lebenssituation erzaehlen sich wohltuend von dem weinerlich-arroganten Gejammer aus der ehemaligen DDR unterscheidet.
Nett formuliert, danke bestens.
Sie scheinen ja ein ausgewiesener Südamerika- und besonders Cuba-Kenner zu sein. Okay, ich bin es definitiv nicht. Ich war da noch nie, und bis vor ein paar Jahren hatte ich in etwa folgendes Cuba-Bild: Schönes Wetter, schöne Menschen, weiße Strände, Musik und alte Autos ... ein ergrautes Revolutionsfossil, welches zu lange Reden hält, aber die höchste Alphabetisierungsquote in dieser Weltgegend, sowie ein kostenloses Gesundheitswesen. Das wars.
Jetzt erschreckt mich jeder Cuba-Bericht aufs neue, denn ich kenne diesen ganzen Mist aus eigener Anschauung. Nicht in allen Facetten und nicht in dieser extremen Ausprägung, aber ich kann mich dennoch gut in die Lage dieser Menschen hineinversetzen. Eine "Regionalwährung" für die man "Waren des täglichen Bedarfs" erstehen kann, während man für "richtiges Geld" Handstände machen muss. Eine "Zweitwährung", mit der man in "Intershops" einkaufen kann, der Mangel an allem Schönen und Interessanten etcpp.
Ich frage mich ernsthaft, ob wir in der DDR, wenn es sie noch geben würde, nicht schon auf dem selben Level angekommen wären (nur bei mieserem Wetter). Gerüchte über "Mädchen aus Ostberlin" in den schickeren Hotels der Stadt gab es ja auch genug. Die Wirtschaft war marode, die Umwelt verpestet, alte Autos wurden auch über ihren eigentlichen technischen Tod hinweg gepflegt usw usf ...
Wir waren, glaube ich, schon auf dem cubanischen Weg.
Wenn sie jetzt sagen, dass zwar die Häuser marode sind, aber wenigstens jeder ein Dach über dem Kopf hat, finde ich das (gelinde gesagt) unpassend. So, das wars mit meinem weinerlich-arroganten Gejammer.
Calimero
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Zitat von john j"Falls jemand andere Erfahrungen hat - sich also beispielsweise ein Auto mieten und unbeaufsichtigt beliebig lang im Land herumfahren konnte und so gut Spanisch kann, daß er auch den Dialekt der Cubaner versteht: Dann würde mich das sehr interessieren, und ich würde mich über Informationen freuen." Wuerden sie mir glauben? Dann berichte ich gern ein bisschen.
Zitat von john jSagen sie es halt dem Prekariat in bspw Nicaragua dass sie das "unpassend" finden dass in Kuba jeder ein Dach ueber dem Kopf hat.
Also im Gegensatz zum nordkoreanischen geht es dem nicaraguanischen Prekariat sicherlich auch noch prächtig. Hoch lebe Fidel und die internationale Solidarität!
Abseits aller Polemik würde ich mich aber auch, wie Zettel, über ihre persönlichen Reiseberichte freuen.
Beste Grüße, Calimero
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