In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die Definition von "Armut", wie sie in der öffentlichen Diskussion vorherrscht, drastisch geändert.
Bis in die siebziger Jahre verstand man als arm jemanden, dem es am Lebensnotwendigen fehlt; dem entsprach die von der Weltbank benutzte Armutsgrenze von einem Dollar Einkommen pro Tag.
In den Jahrzehnten danach wurde der Begriff der Armut, wie ich es in dieser Folge der Serie beschreibe, immer mehr ausgeweitet, bis hin zu einer UN-offiziellen Definition, die Armut beschreibt als the denial of opportunities and choices ... to lead a long, healthy, creative life and to enjoy a decent standard of living, freedom, dignity, self-esteem and the respect of others.
Mit Armut im herkömmlichen Sinn hat das kaum noch etwas zu tun; jede Form sozialer Benachteiligung fällt unter diesen neuen Begriff der Armut.
Das Ergebnis dieser Umdefinition eines Begriffs ist, daß in Gesellschaften wie der unseren, in der die Armut im herkömmlichen Wortsinn fast verschwunden ist, wieder Armut, ja eine steigende Armut, konstatiert wird.
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