Bestimmt sind sie demokratiefest, die Mitglieder der kommunistischen Fraktion im Landtag von NRW. So, wie etwas wetter-, regen-, feuerfest ist usw.
Wie steht es allerdings mit "bibelfest"? Auf den ersten Blick scheint hier die Nachsilbe "-fest" das Gegenteil zu bedeuten; nicht gefeit, sondern zugetan.
Aber - vielleicht kann ja jemand die Etymologie genauer erklären - wohl doch nur auf den ersten Blick. Denn bibelfest ist derjenige, der gefeit ist dagegen, eine Frage zur Bibel nicht beantworten zu können.
Demokratiefest. Feuerfest. - Mir gefaellt Ihre Analogie, lieber Zettel. Als Liberale ist mir wichtig, dass eine Partei Rechtsstaatskompatible ist und -im Rahmen dieser Nomenklatur- Extremistenfest ist. Die SPD besteht diese Pruefung gerade nicht.
Zitat von DagnyDemokratiefest. Feuerfest. - Mir gefaellt Ihre Analogie, lieber Zettel. Als Liberale ist mir wichtig, dass eine Partei Rechtsstaatskompatible ist und -im Rahmen dieser Nomenklatur- Extremistenfest ist. Die SPD besteht diese Pruefung gerade nicht.
Ja, so ist es. Über die Demokratiefestigkeit der Kommunisten braucht man kein Wort zu verlieren. Die Extremistenfestigkeit der SPD ist allerdings schon ein Thema.
Glaubt man dem, was "Spiegel-Online" so aus der SPD hört, dann wird dort die Koalitionsfrage in NRW rein taktisch gesehen: Gabriel sei dagegen, weil er fürchte, daß ein Scheitern der Volksfront in Düsseldorf eine Volksfront in Berlin nach den nächsten Bundestagswahlen erschweren werde. Nahles und ihre GenossInnen würden umgekehrt argumentieren, man brauche einen Probelauf in einem westlichen Bundesland, damit diese Koalition im Bund dann realisierbar werde.
Einig sind sich offenbar alle in der SPD, daß sie die Volksfront im Bund wollen.
Gibt es eigentlich schon Stimmen, daß sich Abgeordnete gegen eine Koalition mit den Kommunisten entscheiden könnten? Immerhin handelt es sich wohl um ziemlich krasse Exemplare, selbst für die Verhältnisse von "Die Linke". Wenn Kraft siegessicher in die Abstimmung ginge, aber dann sollte es plötzlich nicht reichen, wäre das doch ein schönes Szenario ...
Lieber Zettel, da gehe ich nicht mit Ihnen konform; wie übrigens des öfteren bei Ihren etymologischen Erklärungen. Denn es gibt durchaus Gegenbeispiele, neben dem bibelfest auch das vielleicht grundlegende "standfest". Es ist zumindest nicht offensichtlich, dass "fest" gefeit bedeutet.
Ich kann nur feststellen, daß die Demokratie beim Fest der Volksfront, bald nicht mehr auf festen Füßen stehen wird. Da bin ich leider felsenfest sicher und fest zum Kampf entschlossen.
Beste Grüße B.
---------------------------------------------------- Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes
Gerade wird im Radio gemeldet, dass die Sondierungsgespräche in Düsseldorf zu dem Ergebnis geführt haben, dass es keine Fortsetzung der Gespräche oder Koalitionsverhandlungen geben werde. Siehe jetzt auch http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,696026,00.html
Etymologie - da fühle ich mich gefordert: Die Etymologie von "fest" ist unklar; Belege nur in der germanischen Sprachgruppe, keine außergermanischen Belege außer einer zweifelhaften Parallele im Armenischen. Möglicherweise bzw. am ehesten ein weitläufiger Zusammenhang mit "Fuß" oder "Fessel", aber letztlich unklar.
Zitat von GansguoterGerade wird im Radio gemeldet, dass die Sondierungsgespräche in Düsseldorf zu dem Ergebnis geführt haben, dass es keine Fortsetzung der Gespräche oder Koalitionsverhandlungen geben werde. Siehe jetzt auch http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,696026,00.html
Ich hatte auch den Eindruck, dass Rot-Grün, v.a. die Sozis, die Leute erst einmal langsam daran gewöhnen wollen, dass sie das in Zukunft als strategische Alternative sehen. Im Moment hätten sie sich allerdings ins Bein geschossen, weil die Wählerschaft den Kommunisten eben doch kritisch gegenübersteht. Ich bin mal gespannt, was jetzt passiert. GroKo mit Laschet oder einem anderen CDU'ler? Ampel-Avancen? Oder doch irgendeine Form des "Magdeburger Modells"?
Die "Sondierungs"-Gespräche hatten, trotz absehbarem Ergebnis, eine Funktion in mehrere Richtungen:
- Den SPD-Wählern, die für eine linke Regierung, koste es was wolle, und auch mit den Kommunisten, sind, sollte gezeigt werden: Wir haben es ja wirklich ernsthaft versucht, und an uns ist es nicht gescheitert. - Den SPD-Wählern, die gegen eine Koalition mit den Kommunisten sind, sollte gezeigt werden: Seht, wir sind standhafte Demokraten, und wenn die Linken so links sind, dann sind wir prinzipienfest und verlässlich. - Gegenüber den Grünen: Wir hätten ja wirklich gerne mit Euch koaliert, und wir haben ja auch alles versucht, und es tut uns auch so leid, aber das Wahlergebnis zwingt uns in die Arme der CDU. Aber beim nächsten Mal gerne wieder!
Rüttgers ist jetzt sicher Verhandlungsmasse, ebenso der Posten des Landtagspräsidenten. Rüttgers wird dann m.E. in Verhandlungen ausgetauscht als "Entgegenkommen" der CDU durch Laumann (oder Laschet? - Röttgen kann wohl nicht, da nicht Mitglied des Landtags).
Jetzt besteht Hoffnung, dass das Schulsystem nicht völlig ruiniert wird - aber man weiß es natürlich nicht. In Hamburg haben sich die CDUler ja auch hier als unsichere Kantonisten erwiesen.
Lemmy Caution
(
gelöscht
)
Beiträge:
20.05.2010 23:01
#11 und jetzt bitte eine Debatte über den Länderfinanz-Ausgleich
... dann würds auch deutlich werden, dass es dem Realismus jener ostdeutscher Landes- und Kommunalpolitiker nur um eins geht: Die Subventionen weiter munter sprudeln lassen.
Zitat von destelloLieber Zettel, da gehe ich nicht mit Ihnen konform; wie übrigens des öfteren bei Ihren etymologischen Erklärungen. Denn es gibt durchaus Gegenbeispiele, neben dem bibelfest auch das vielleicht grundlegende "standfest". Es ist zumindest nicht offensichtlich, dass "fest" gefeit bedeutet.
Sie mögen Recht haben. Als ich den kleinen Artikel fertig hatte, kamen mir ja selbst Zweifel, und deshalb habe ich das mit dem "bibelfest" nachgeschoben.
Weiß denn jemand, ob "fest" und "gefeit" dieselbe Wurzel haben?
In diesem Forum gibt es so viele Fachleute für so vieles, und deshalb erwarte ich eine kompetente Antwort, to whom it may concern.
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