Das einzige triftige Argument gegen KKWs ist, daß viele Leute Angst vor ihnen haben. Kaum ein Land nimmt das so ernst wie das Land der German angst.

Dabei wird immer deutlicher, daß das Zeitalter der Nuklearenergie sich keineswegs seinem Ende nähert; ganz im Gegenteil.

Diese Thema wurde in den letzten 3-4 Jahren immer wieder mal in (kleinen) Zeitungen oder Blogs gebracht. Fuer mich nichts grundlegend neues. Deutsche Firmen koennten imho davon seit genauso langer Zeit wissen. Mein Tipp: Wird kommen, auch wenn Greenpeace und Co. das nicht moegen.

Zitat von Dagny

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Diese Thema wurde in den letzten 3-4 Jahren immer wieder mal in (kleinen) Zeitungen oder Blogs gebracht. Fuer mich nichts grundlegend neues. Deutsche Firmen koennten imho davon seit genauso langer Zeit wissen.

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Aber würden sie sich auch in dieser Technologie engagieren, angesichts der Nuklearfeindlichkeit in Deutschland?

Zitat von Zettel

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Zitat von Dagny

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Diese Thema wurde in den letzten 3-4 Jahren immer wieder mal in (kleinen) Zeitungen oder Blogs gebracht. Fuer mich nichts grundlegend neues. Deutsche Firmen koennten imho davon seit genauso langer Zeit wissen.

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Aber würden sie sich auch in dieser Technologie engagieren, angesichts der Nuklearfeindlichkeit in Deutschland?

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Sicher nicht. Wenn Siemens plötzlich anfangen würde, derlei Kleinreaktoren zu bauen, würde die Politik dafür sorgen, dass sie nie wieder einen Auftrag von der Bahn oder sonst etwas bekommen. Ganz abgesehen vom allgemeinen Gutmenschen-Privatboykott.

Nuja, ich will so ein Mini-KKW erstmal irgendwo laufen sehen. Egal, wer es herstellt.

Der immer wieder ins Feld geführte "Mini-Reaktor" ist ja auch lediglich ein Wärmeerzeuger ... ob der nun Kühlschrank-, Rasenmäher-, oder Kaffeemaschinengröße hat - er bleibt ein Wasserkocher. Wärme ist nun aber die "unedelste" aller Energieformen. Wie wollen die Jungs da auf kleinem Raum was Nutzbares draus zaubern? Wärme kriege ich auch über einen Rohrofen, den ich mit Gummistiefeln und alten Autoreifen beheize.

Es geht um die nötige Peripherie zur Energieumwandlung ... und da hört man eigentlich nie was dazu. Irgendwo hier habe ich dazu schon mal was geschrieben.

Naja, mir kommt diese allwöchentlich durchs Dorf getriebene Energie-Sau ziemlich lächerlich vor, bevor nicht irgendwer was echt Praktikables auf die Beine stellt. Ansonsten kann ich auch zwölf kleine Windräder auf 'ner Kirmes erstehen und mir hochrechnen, dass ich damit (Dynamo + Wind vorausgesetzt!) evtl. zwei Fahrradleuchten betreiben kann. Eventuell müsste man dann auch trotzdem pusten.

Bestürzt, belustigt, resigniert ... irgendwas ... Calimero

Zitat von Calimero

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Nuja, ich will so ein Mini-KKW erstmal irgendwo laufen sehen. Egal, wer es herstellt.
Der immer wieder ins Feld geführte "Mini-Reaktor" ist ja auch lediglich ein Wärmeerzeuger ... ob der nun Kühlschrank-, Rasenmäher-, oder Kaffeemaschinengröße hat - er bleibt ein Wasserkocher. Wärme ist nun aber die "unedelste" aller Energieformen. Wie wollen die Jungs da auf kleinem Raum was Nutzbares draus zaubern? Wärme kriege ich auch über einen Rohrofen, den ich mit Gummistiefeln und alten Autoreifen beheize.

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Ja, im Grunde sind diese KKWs Dampfmaschinen, das ist schon wahr. Aber klein können sie sein; siehe Atom-U-Boote. Auch in Satelliten wurden ja solche Mini-Reaktoren schon eingesetzt.

Soweit ich das als Laie beurteilen kann, ist der Knackpunkt allein die Wirtschaftlichkeit. Wenn es halt billiger ist, mittels Kernspaltung Wärme zu erzeugen und mit dieser dann eine Dampfmaschine zu betreiben, als beispielsweise Windräder aufzustellen oder - konkurrenzlos teuer - Photovoltaik einzusetzen: Warum nicht?

Und vielleicht, lieber Calimero, würde ja die Nuklearenergie für Manchen das Diabolische verlieren, wenn er wüßte: Das ist auch nur eine Dampfmaschine.

Herzlich, Zettel

Haben wir nicht ein Forschungsverbot diesbezüglich?

Tja lieber Zettel,

Atom-U-Boote haben den Vorteil von Wasser umgeben zu sein. Meist sogar von sehr kaltem Wasser, was sich positiv aufs Enthalpiegefälle (Wärmedifferenz, ausnutzbares Energiepotential) auswirkt. Da sind Kernreaktoren wirklich sehr sinnvoll.

Bei den kernkraftgetriebenen Satelliten musste ich erstmal suchen, da ich mir sowas eigentlich nicht vorstellen konnte. Aber die Wikipedia hilft. Nu ja ... so doll war das wohl bisher nicht, oder? Ein potentiell brauchbares Mini-KKW konnte ich da nicht ausmachen.

Beste Grüße, Calimero

Ich verfolge das Thema seit recht langer Zeit. Die meisten Reaktoren aus diesem Bereich sind, wie mein Energietechnik-Professor immer gesagt hat, "papiermoderiert und tintengekühlt".

Es gibt zugegeben dort ein paar interessante, wenn auch nicht revolutionäre (bis auf den Laufwellenreaktor von Terrapower) Konzepte - aus dem Bereich der "bis-50-MW-Klasse" die Konzepte von Hyperion, NuScale, Adam's Atomic Engines, aus dem Bereich "kleiner als bisher" der PBMR und der B&W mPower. Alle haben eigentlich gemeinsame Probleme: zuwenig Investoren, die hier den genügend langen Atem haben, und wenig Aussicht auf zeitnahe NRC-Genehmigung. Eigentlich sehe ich nur für den mPower eine NRC-Zertifizierung in den nächsten 20 Jahren als möglich an.

Natürlich sind kleine Reaktoren eine bestechende Idee, denn letztlich hat das nukleare Kostenproblem (gegenüber Kohle) seine Ursache im typischen "one-of-a-kind"-Design der bisherigen Reaktoren. Eine Kostensenkung durch Serienfertigung liegt da natürlich nahe. Aber bei der derzeit bestehenden Regulierungs- und Genehmigungsdichte halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass sich in näherer Zukunft da mal ein Anbieter findet, der in der Lage ist, quasi weltweit dasselbe Design zu einem anständigen Preis anzubieten.

Und selbst wenn - die Anti-AKW-Bewegung sollte in ihrer weltweiten Schlagkraft nicht unterschätzt werden. Denn diese Bewegung fürchtet eines wie der Teufel das Weihwasser: ein Reaktor ohne Proliferationsbedenken (-> gekapselter Kern, 25 Jahre Laufzeit ohne Brennelementetausch), mit stark verringerter Terrorgefahr (-> Bau unterirdisch), mit kohleähnlichem Pricing (also weit unter Wind/Wasser/Sonne), inhärent sicher...

Gruß,
hubersn