Zitat von ZettelWenn die Kanzlerin in China von Demokratie und Rechtsstaat spricht, dann findet sie augenscheinlich interessierte Zuhörer. Täte sie es in Deutschland, dann würde sie bei der großen Mehrheit offene Türen einrennen. Bei den anderen - den Neonazis, den Kommunisten, den islamistischen Feinden der Demokratie - würde sie hingegen auf taube Ohren treffen. Warum also sollte sie das tun, was Thomas Schmid vorschlägt?
Das ist mir zu statisch. Es ist Alles in Bewegung, und wenn sich Frau Merkel in Deutschland noch länger auf Klimaanlagen, Klimawandel & Co. beschränkt, wird diese Struktur nach ihrem Amtsende wohl eine andere sein.
Herzlich Ungelt
RexCramer
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17.07.2010 13:07
#3 RE: Zitat des Tages: Die Kanzlerin in der Parteihochschule
Zitat von ZettelOffenbar absolviert die Kanzlerin auch ihre Chinareise wieder mit Souveränität.
"wieder" mit Souveränität? Gibt es ein Thema oder eine nennenswerte Reform, die sie angestoßen hat seit Beginn ihrer Kanzlerschaft?
Zitat Warum also sollte sie das tun, was Thomas Schmid vorschlägt?
Es ist nicht notwendig. Ich habe keine Lust auf noch mehr Politiker, die von guten Absichten u. ä. Gedöns reden, wie nun auch Wulff "vereinen" und weiß der Geier was will. Was ich von Merkel erwarte, ist, daß sie nicht etwas über Demokratie erzählt, sondern endlich anfängt, wie eine Demokratin zu handeln. Das bedeutet, daß sie langsam mal zur Kenntnis nehmen sollte, daß diese Regierung vor allem deshalb überhaupt im Amt ist, weil sich ihre Wähler Reformen wie die des Steuersystems versprochen haben - aber nicht, damit bei der ersten Gelegenheit nach der Wahl alle Hoffnungen auf Besserung beerdigt werden. Auf der anderen Seite bedeutet es nicht, demokratisch zu handeln, wenn irgendwelche dubiosen "Rettungspakete" in Hinterzimmern übers Knie gebrochen werden, wobei mal eben die Grundlagen unserer Währung kassiert werden mit Folgen, die noch gar nicht abzuschätzen sind, aber das mal eben als "alternativlos" hingestellt wird, ohne daß es überhaupt für notwendig befunden wird, Beschlüsse in dieser bisher ungeahnten Größenordnung den Bürgern zu erklären.
Was mich interessiert, ist vor allem die Realität. In der Realität kann man Sonntagsreden nicht essen, man kann mit ihnen nicht bezahlen, sie verschaffen mir auch keinen Zutritt, keine Freiheit und helfen nicht bei der Steuererklärung. In der Realität hat Deutschland massive strukturelle Probleme, ist hoch verschuldet und nahe an der Überschuldung, dringend notwendige Reformen werden seit Jahrzehnten verschleppt, aber niemanden scheint es zu kümmern und der Staat gibt das Geld weiterhin mit vollen Händen aus. Selbst der allergrößte Blödsinn wird nicht gestoppt, einmal eingeführte Bürokratie nie wieder abgeschafft. Der Bäcker könnte seinem Backofen die besten Reden aller Zeiten halten, aber davon würde nicht ein einziges Brot gebacken werden. Die Mechaniker in der Produktionshalle könnten Reden halten, die man noch in anderen Galaxien für bahnbrechend hielte, aber davon würde nicht ein einziges Auto zusammengeschraubt werden. Und Merkel kann in China oder von mir aus auf dem Mars Reden halten bis zum Abwinken, aber sie ist weder Chinesen noch Außerirdischen gegenüber verpflichtet, sondern in dem Amtseid, den sie geschworen hat, geht es um das Wohl des deutschen Volkes. Deshalb nochmal die Frage: Welche wichtigen Themen oder nennenswerten Reformen (in Deutschland, nicht in China) wurden von Merkel angeschoben und vorangebracht, seit sie Kanzlerin ist?
Zitat von RexCramerDeshalb nochmal die Frage: Welche wichtigen Themen oder nennenswerten Reformen (in Deutschland, nicht in China) wurden von Merkel angeschoben und vorangebracht, seit sie Kanzlerin ist?
Lieber RexCramer, aus meiner Sicht ist es nicht die Aufgabe eines Kanzlers, "Reformen" in Gang zu setzen, sondern seine Amtsgeschäfte ordentlich zu führen. Vermutlich werden Sie mir zustimmen, daß Helmut Schmidt eine bedeutender Kanzler war. Ich habe ihn zu seinem 80. Geburtstag in diesem Artikel gewürdigt. Welche "Reformen" gehen denn auf ihn zurück, welche "Themen" hat er denn "angeschoben"?
Ja, es gab in den siebziger Jahren "Reformen"; einige verdienten diesen Namen auch. Aber keine davon ging auf eine Initiative von Helmut Schmidt zurück. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich als Reformator zu betätigen: Deutschland durch die Ölkrise zu führen, mit Giscard d'Estaing zusammen den Platz Europas in diesem krisenhaften Jahrzehnt zu bestimmen und zu halten; mit Konsequenz und Standhaftigkeit dem Terrorismus Paroli zu bieten.
Ich habe schon (mindestens ) einmal auf die Ähnlichkeit zwischen Merkel und Schmidt hingewiesen (nicht zufällig äußert er sich über sie, obwohl er parteipolitisch ja auf der anderen Seite steht, ausgesprochen lobend). Beide sind Menschen von hohem Pflichtgefühl und mit preußischer bzw. hanseatischer Nüchternheit; beide vom Protestantismus geprägt.
Beide durch die Ereignisse ihrer Amtszeit vor die Aufgabe gestellt, große Krisen zu bewältigen. Beide Pragmatiker und allen "Visionen" abhold. Beide hochintelligent und in der Lage, sich dank ihrer Intelligenz und Tatkraft durchzusetzen, ohne die üblichen Bauchpinseleien und kleinen Intrigen.
Ich habe kürzlich über die Kanzlerin etwas sehr Treffendes gelesen: Sie sei selbst so uneitel, daß sie sich gar nicht vorstellen könne, wie eitel die meisten Menschen sind. Das trifft auch auf Helmut Schmidt zu.
Meine Wertschätzung für die Kanzlerin hat wohl viel damit zu tun, daß ich bei ihr dieselben Eigenschaften, denselben Stil wahrnehme wie bei Helmut Schmidt. Auch der hätte sich vor den Parteistudenten in China klar zu Demokratie und Rechtsstaat bekannt. Sehr anders als sein Parteifreund Schröder.
alles schön und gut, sie ist also nicht für Reformen zuständig. Gibt es denn überhaupt irgendwelche konkreten Punkte (nennen Sie es, wie Sie wollen), die Merkel eingeleitet hat? Sie antworten entweder nicht auf diese Frage oder kommen mit irgendwelchen abstrakten Äußerungen daher, wie auch hier wieder. Für mich sieht das aus wie Geschwafel ohne Inhalt, da man zwar für Schmidt bspw. den NATO-Doppelbeschluß nennen könnte, aber was genau für Merkel? Menschlich mag es ja Ähnlichkeiten geben, aber ohne politische Inhalte sind sie etwa so interessant wie Haarfarben. Das führt zu nichts.
Was macht Merkel? Ist es ihre Aufgabe, mit ahnungslosen Gutmenschen, Islamisten und Antisemiten auf Israel einzudreschen? Sich für eine Finanzmarkttransaktionssteuer einzusetzen (die sie keine zwei Wochen vorher mit guten Argumenten vehement im Bundestag abgelehnt hatte, dann aber plötzlich ohne Begründung zu fordern begann)? Sie haben bzgl. der neuen Regierung in NRW etwas über die Reihenfolge der Aufgaben eines Ministeriums geschrieben und waren nicht gerade begeistert darüber, vorsichtig formuliert, aber was wollte Merkel doch gleich sein? Die "Klima-Kanzlerin"? Wieviele Arten sterben täglich doch gleich etwa? Die Temperatur der Erde solle per Beschluß über einen langen Zeitraum geregelt werden, ohne überhaupt die Mechanismen auch nur ansatzweise zu verstehen? Als Physikerin? Wo genau ist da die Intelligenz, von der Sie sprechen?
Bewältigung einer großen Krise? Was hat Merkel denn gemacht? Steuergelder verbrannt, sonst nichts. Oder wurde auch nur ein Problem gelöst? Überhaupt versucht, welche zu lösen? Wurde auch nur analysiert, warum man bis zum Hals im Dreck steckt? Ich kann da beim besten Willen nichts erkennen. Statt einer ernsthaften Analyse ergeht man sich in Populismus, stellt wahllos Gruppen an den Pranger (pauschal Banker und Spekulanten) und beschließt irgendwelchen Unfug (Leerverkäufe). Von so "bedeutenden Maßnahmen" wie der Abwrackprämie will ich erst gar nicht anfangen ...
Werden Sie doch mal konkret: Was macht Merkel für uns? Und mit konkret meine ich nicht irgendeine Geschichte davon, wie mal irgendjemand vor langer Zeit mal etwas gemacht hat, der Ähnlichkeit mit Merkel hat ...
ich werde Sie nicht von den Qualitäten der Kanzlerin überzeugen können; until hell freezes . Wie ich ihre Politik beurteile, das können Sie ja meinen einschlägigen Artikeln entnehmen, und vielen Diskussionen hier im Forum. Mehr als ich dort geschrieben habe, kann ich Ihnen nicht sagen.
Nur eine Bemerkung; auch die habe ich vermutlich schon öfter gemacht: Mich erstaunt immer wieder diese Fixierung der politischen Diskussion auf die Kanzlerin. Für Reformen ist das Parlament, sind die Parteien zuständig. Für die Finanz-, die Außen, die Wirtschaftspolitik usw. sind die betreffenden Minister zuständig, die ihr Amt bekanntlich in eigener Verantwortung führen.
Der Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politik, mehr nicht und freilich auch nicht weniger. Die Kanzlerin tut das, sie tut es meines Erachtens ausgezeichnet, und es gibt Bereiche, in denen sie mehr tut, wie zum Beispiel die Außenpolitik (wird sie eigentlich in China von Westerwelle begleitet? Ich habe das gar nicht mitbekommen).
Der deutsche Kanzler hat nicht die starke Stellung des französischen oder des amerikanischen Präsidenten. In unterschiedlichem Maß haben Kanzler mehr aus ihrem Amt zu machen versucht, als es ihnen die Verfassung eigentlich zugesteht - Adenauer, aber dann nicht Erhard, nicht Kiesinger, auch nicht Brandt und nicht Helmut Schmidt. Kohl und Schröder haben es versucht, waren aber nicht so erfolgreich wie Adenauer.
Bei Merkel sollten wir es abwarten; sie hat ja noch manches Jahr vor sich, bis sie so lang regiert haben wird wie Adenauer oder Kohl.
Zitat von ZettelLieber RexCramer, ich werde Sie nicht von den Qualitäten der Kanzlerin überzeugen können; until hell freezes .
wie sollten Sie so auch irgendjemanden von irgendwas überzeugen können? In Sachen Merkel nennen Sie nie auch nur einen konkreten Punkt. Es bleibt immer alles vage, irgendwelche Andeutungen machen Sie, aber das war es. Kritikpunkte wie z. B. Merkels Verhalten kürzlich gegenüber Israel ignorieren Sie einfach. Sie tun immer so, als seien hier alle Merkel-Kritiker bloß stur und wollten ihre Vorzüge nicht sehen, aber in Wahrheit zeigen Sie keine auf. Auf der anderen Seite führen ihre Kritiker viele Argumente ins Feld, aber für mich sieht es so aus, als hätten Sie keine. Auch was die vielen Artikel und Beiträge angeht, auf die Sie hier verweisen, so habe ich keinen einzigen gesehen, wo Sie ganz konkret auf einen der vielen Kritikpunkte eingingen.
Ein deutscher Kanzler hat also nicht so eine starke Stellung wie die Chefs von Regierungen in manch anderem Land. Das ist sicher richtig. Aber Sie weichen wieder aus. Warum langt es denn, sich hinzustellen und u. a. zusammen mit Antisemiten gegen Israel zu reden, aber für eine Steuerreform kann sie nicht eintreten? Warum kann sie für eine unsinnige und im Sinne der Verhinderung zukünftiger Finanzkrisen sogar kontraproduktive Finanzmarkttransaktionssteuer plädieren, aber nicht für die Beendung des Elendes der Landesbanken? Warum reicht es, um irgendwelche merkwürdigen und falschen Aussagen zum Artensterben zu machen, aber kommt es ihr mit keinem Wort über die Lippen, daß diese "Hilfsflotte" nur eine billige Propagandaaktion gegen Israel war und seine Feinde klar zu benennen? Warum wird in China was über die Demokratie erzählt, es hier in Deutschland aber weder von ihr noch den Abgeordneten ihrer Partei geschafft, die deutschen Kommunisten als solche zu bezeichnen und dabei auf deren Programm usw. zu verweisen? Wieso wird ein riesiges Brimborium um Opel veranstaltet, aber Minister Brüderle in den Rücken gefallen und gleichzeitig noch behauptet, man sei für die Soziale Marktwirtschaft?
Zitat von ZettelNur eine Bemerkung; auch die habe ich vermutlich schon öfter gemacht: Mich erstaunt immer wieder diese Fixierung der politischen Diskussion auf die Kanzlerin.
Wenn Merkel sich hinstellt und fröhlich mit Antisemiten u. a. ins gleiche Horn bläst, wen soll man sonst dafür kritisieren? Franz Beckenbauer?
Zitat von ZettelDer Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politik, mehr nicht und freilich auch nicht weniger. Die Kanzlerin tut das, sie tut es meines Erachtens ausgezeichnet, ...
Welche Richtlinien sind das genau, die sie ausgibt? Den Kommunisten nachzurennen und die SPD links zu überholen?
Zitat von ZettelBei Merkel sollten wir es abwarten; sie hat ja noch manches Jahr vor sich, bis sie so lang regiert haben wird wie Adenauer oder Kohl.
Momentan sieht es so aus, als könnte es für Rot-Grün ohne die Kommunisten reichen. Und sie brauchen dafür noch nicht einmal etwas zu tun, sondern sich nur zurückzulehnen und abzuwarten, wie diese Regierung weiter ihre Wähler enttäuscht und sich selbst zerlegt ...
Zitat von RexCramerAuf der anderen Seite führen ihre Kritiker viele Argumente ins Feld, aber für mich sieht es so aus, als hätten Sie keine. Auch was die vielen Artikel und Beiträge angeht, auf die Sie hier verweisen, so habe ich keinen einzigen gesehen, wo Sie ganz konkret auf einen der vielen Kritikpunkte eingingen.
Ach, lieber RexCramer, wir haben das alles doch wieder und wieder die Tonleiter rauf und runter diskutiert.
Den einen ist die Kanzlerin nicht konservativ genug. Den anderen ist sie nicht liberal genug.
Den einen ist sie zu israelfreundlich, den anderen nicht israelfreundlich genug. Die einen stört, daß sie eine Transatlantikerin ist; die anderen bemängeln, daß sie zu kühl auf Obamas Weltverbesserungsideen reagiert. Die einen finden sie zu rußlandfreundlich; die anderen kritisieren, daß sie die Rußlandpolitik Schröders nicht fortsetzt.
Manche kritisieren, daß sie ihnen zu europäisch ist; andere kritisieren sie gerade, weil sie nach ihrer Ansicht als "Madame No" in Europa zu sehr die nationalen deutschen Interessen vertritt.
Den einen ist sie zu sehr die "Basta"-Kanzlerin, die anderen konstatieren mangelnde Führungsstärke.
Die einen mögen sie nicht, weil sie aus dem Osten ist. Die anderen mögen sie nicht, weil sie eine Frau ist, die männlichen Durchsetzungswillen zeigt. Viele mögen sie nicht, weil sie ihre intellektuelle Überlegenheit nicht verbirgt, weil sie nicht um Zustimmung buhlt, weil sie keine emotionale Wärme ausstrahlt.
Sie, lieber RexCramer, wollen "Reformen" von ihr; anderen gehen gerade die Reformen ihrer Regierung, beispielsweise im Bereich der Gesellschaftspolitik, zu weit. Und so fort.
"Jedermann recht getan ist eine Kunst, die niemand kann" pflegte meine Großmutter zu sagen. Mir tut sie's recht, die Kanzlerin. Basta.
Und wenn es mal wieder einen konkreten Punkt zu diskutieren gibt, wo Sie mit einer ihrer Entscheidungen vielleicht nicht einverstanden sind und ich vielleicht einverstanden bin, dann diskutiere ich das gern konkret mit Ihnen. Bis dahin würde ich, wenn es Ihnen recht ist, mich gern mit anderen Themen befassen.
In meinem Artikel ging es ja auch nicht um die Person der Kanzlerin, sondern es ging mir darum, daß es Sinn macht, in Peking für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu werben, nicht aber in Deutschland. Darüber - über China, Demokratie, Rechtststaatlichkeit, die deutschen Extremisten - würde ich, lieber RexCramer, auch gern mit Ihnen diskutieren.
Zitat von ZettelAch, lieber RexCramer, wir haben das alles doch wieder und wieder die Tonleiter rauf und runter diskutiert.
ja? Also mir fallen da auf Anhieb viele Punkte ein, auf die Sie nicht eingehen. Wie ist das bspw. mit der Finanzmarkttransaktionssteuer? Können Sie ernsthaft behaupten, nachdem Merkel dagegen vernünftig argumentiert hat, aber nun auf den Zug nach links aufgesprungen ist, daß das irgendwas mit Vernunft zu tun hat?
Zitat von ZettelDen einen ist sie zu israelfreundlich, den anderen nicht israelfreundlich genug.
Also ich glaube, das muß ich erstmal sacken lassen. Merkel hat voll in den Chor der ganzen "Israelkritiker" eingestimmt, die ordentlich Propaganda gegen Israel machen, aber kein Wort zur Aufklärung der ganzen Aktion beigetragen. Daraus machen Sie, manchen Leuten sei sie zu israelfreundlich, anderen nicht israelfreundlich genug? Das ist krass. Meinen Sie das ernst?
Zitat von ZettelDie einen stört, daß sie eine Transatlantikerin ist; die anderen bemängeln, daß sie zu kühl auf Obamas Weltverbesserungsideen reagiert. Die einen finden sie zu rußlandfreundlich; die anderen kritisieren, daß sie die Rußlandpolitik Schröders nicht fortsetzt.
Manche kritisieren, daß sie ihnen zu europäisch ist; andere kritisieren sie gerade, weil sie nach ihrer Ansicht als "Madame No" in Europa zu sehr die nationalen deutschen Interessen vertritt.
Wäre mal interessant zu erfahren, wer diese unterschiedlichen Leute denn sein sollen. Gibt es solche verschiedenen Ansichten denn unter denen, die diese Regierung gewählt haben? Oder ist damit auch gemeint, daß bspw. die Kommunisten andere Ansichten haben? So wie ich die Sache sehe, liegen die Meinungen ziemlich dicht beieinander - mit Ausnahme von Ihnen.
Zitat von ZettelSie, lieber RexCramer, wollen "Reformen" von ihr; anderen gehen gerade die Reformen ihrer Regierung, beispielsweise im Bereich der Gesellschaftspolitik, zu weit. Und so fort.
Wer genau sind denn die anderen? Die Opposition?
Was die Wähler dieser Regierung angeht, kann ich das nicht nachvollziehen. Wenn Sie die "anderen" unter ihnen verorten, dann müssen Sie Leute meinen, von denen ich noch nie einen getroffen habe.
Von den Wählern dieser Regierung, die ich kenne, haben ausnahmslos alle gründlich die Faxen dicke. Und es sind immer die gleichen Kritikpunkte: Der Staat nimmt sich immer mehr raus, versucht uns an allen Ecken und Enden zu erziehen, nervt immer mehr mit neuen Vorschriften und zusätzlicher Bürokratie. Es hat auch keiner mehr Lust, einen Wäschekorb voller Unterlagen zum Steuerberater zu schleppen aufgrund von Steuergesetzen, die größtenteils derart wirr sind, daß sie nicht an ein Parlament, sondern an ein Irrenhaus erinnern - und das soll keine flapsige Bemerkung sein, sondern ist bitterer Ernst. Zusätzlich muß man den ganzen bürokratischen Wahnsinn noch finanzieren. Dazu kommen noch laufend neue Gängelungen von der EU. So könnte ich problemlos stundenlang aufzählen ... Viele Bürger haben diese Regierung als sowas wie die letzte Hoffnung angesehen, daß sich in diesem Land überhaupt noch jemals etwas ändert. Vor allem wegen der selten günstigen Situation im Bundesrat vor der NRW-Wahl, des Willens der FDP zur Beendung des Steuerwahns und daß nun endlich die Union mit ihrem liberalen Programm ernstmachen könnte, das wenige Jahre zuvor erst aufgestellt wurde. Es muß eine Regierung her, die den immer stärker werdenden Etatismus und Interventionismus durchbricht. Was wir heute haben, hat nichts mit Sozialer Marktwirtschaft zu tun, sondern vor dem Weg, der seit gut vier Jahrzehnten beschritten wird, hat Ludwig Erhard eindringlich gewarnt! Wenn diese Regierung es nicht hinbekommt, welche sollte es denn sonst tun?
Doch was haben wir stattdessen bekommen? - Steuerpolitik: Von Anfang an hat Schäuble daran gearbeitet, einen echte Reform zu verhindern (war das Merkels Richtlinie?). Stattdessen wird das Steuerrecht weiter verkompliziert (Hotels) und wir reden über neue Steuern (Atom, Finanzmarkt). - Verschuldung: Wir rasen weiter mit Volldampf auf die sich nähernde Wand zu, nur jetzt mit noch höherer Geschwindigkeit. Stört aber niemanden. - Israel: Eine billige Propagandaaktion und unsere Regierung steigt direkt mit Antisemiten u. a. üblen Gestalten ins Boot, Israel wird kritisiert, aber nicht ein Wort über die Hintergründe verloren. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. - Wirtschaftspolitik: Brüderle steht alleine, der Rest der Regierung würde gerne weiterhin jedem Unternehmen in Schieflage Steuergelder hinterherwerfen. Das hat mit Sozialer Marktwirtschaft was zu tun? Richtig, gar nichts. - Usw. usf. Totalversagen und Enttäuschung pur für die Wähler auf ganzer Linie.
Zitat von Zettel"Jedermann recht getan ist eine Kunst, die niemand kann" pflegte meine Großmutter zu sagen. Mir tut sie's recht, die Kanzlerin. Basta.
Merkel und die Regierung müssen es nicht allen rechtmachen. Aber es wäre zumindest ein Anfang, wenn man sich an das hielte, was im Wahlkampf gesagt und im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Ich weiß jedenfalls nichts davon, daß vor der Wahl neue Steuern etc. gefordert wurden ...
Zitat von ZettelUnd wenn es mal wieder einen konkreten Punkt zu diskutieren gibt, wo Sie mit einer ihrer Entscheidungen vielleicht nicht einverstanden sind und ich vielleicht einverstanden bin, dann diskutiere ich das gern konkret mit Ihnen. Bis dahin würde ich, wenn es Ihnen recht ist, mich gern mit anderen Themen befassen.
Das halte ich für unwahrscheinlich, daß es dazu einen Anlaß geben wird. So wie ich das sehe, ist diese Regierung schon erledigt, bevor sie überhaupt mit der Arbeit begonnen hat. Genauer gesagt: Schäuble hat eine große Steuerreform und die CSU eine Gesundheitsreform verhindert, woran sich vermutlich nichts mehr ändern wird. Ansonsten findet keine wirkliche Politik statt, sondern es geht weiter mit dem üblichen Mix aus neuer Regulierung, zusätzlicher Bürokratie, weiterer Bevormundung und höherer Verschuldung. Wir können schon froh sein, wenn etwas weniger linke Politik gemacht wird, als sie von Rot-Grün zu erwarten wäre.
Einen konkreten Punkt wird es nicht zu besprechen geben. Unsere Diskussionen hier zumindest deutscher Politik sind rein akademisch: Wenn wir ehrlich sind, glaubt doch niemand hier, daß es auch nur eine echte Reform in irgendeinem Bereich geben wird, die den Namen verdient. Dafür hängen überall viel zu viele Versorgungsposten dran, aber von Parteien ist wohl nicht zu erwarten, daß diese aufgegeben werden. Man kann also lang und breit über Stufentarife, Einheitssatz mit Freibetrag oder Negativsteuer diskutieren, aber im Grunde ist das alles nur Wunschdenken und Zeitvertreib. Verbessern wird sich nichts, sondern es geht immer und immer weiter im sozialdemokratischen Einheitsbrei.
Zitat von ZettelIn meinem Artikel ging es ja auch nicht um die Person der Kanzlerin, sondern es ging mir darum, daß es Sinn macht, in Peking für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu werben, nicht aber in Deutschland. Darüber - über China, Demokratie, Rechtststaatlichkeit, die deutschen Extremisten - würde ich, lieber RexCramer, auch gern mit Ihnen diskutieren.
Das ist auch für mich grundsätzlich ein interessantes Thema. Aber wenn ausgerechnet Merkel darüber einen Vortrag in China hält, dann wirkt das auf mich bestenfalls lächerlich, wenn dieselbe Person maßgeblich daran beteiligt ist, wie im Handstreich die Grundlagen unserer Währung ausgehebelt und die Weichen auf Transferunion gestellt werden, aber sie es nicht für nötig hält, eine Erklärung an die Bevölkerung abzugeben, sondern solche grundlegenden Entscheidungen mal eben als "alternativlos" hinstellt.
Ich habe den vorstehenden Beitrag von Leser2009 gelöscht, da er Formulierungen wie
Zitat von Leser2009"albernen Hakenkreuzritzungen", "sebnitzianischen Ausländerkinderertränkungen" "gleichgeschaltete Idiotie", "die femifaschistische Hetzerin Zensursula von der Leyen"
enthält, die dem Vokabular des Rechtsextremismus entstammen.
Damit hat Leser2009 massiv gegen die Forumsregel verstoßen, die Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat verbietet.
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