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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 9 Antworten
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Beiträge: 803

18.11.2006 08:32
Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten


THE WASHINGTON TIMES

Dutch consider prohibition of Muslim veil
By Mike Corder
ASSOCIATED PRESS
November 18, 2006

THE HAGUE -- The Dutch government announced plans yesterday for legislation banning full-length veils in public places and other clothing that covers the face -- putting the Netherlands at the forefront of a general European hardening toward Muslim minorities.

Zum Artikel: http://www.washingtontimes.com/national/...15917-2132r.htm

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.11.2006 19:34
#2 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten

Im Infotalk-Forum gibt es dazu eine lebhafte Diskussion, ausgelöst durch einen Beitrag von Sparrowhawk. (Der vielleicht durch Readers hiesigen Beitrag inspiriert wurde? )

Meine Meinung zu der Sache ist simpel: Wie sich jemand anzieht, das ist allein seine oder ihre Angelegenheit.

Was geht es den Staat an, ob sich eine Frau einen Schleier vor's Gesicht hängt? Ebensowenig, wie er reinzureden hat, wenn jemand gern in Leder herumläuft oder sich einen Ring in die Nase montiert.



Etwas anderes ist es, wenn der Staat selbst betroffen ist, wie bei Lehrerinnen. Solange der Staat für die Schulen verantwortlich ist, hat er dafür zu sorgen, daß die Kinder in diesen Schulen nicht indoktriniert werden. Also haben dort Lehrerinnen, die mit einem Symbol religiösen Fanatismus herumlaufen, nichts zu suchen.

Aber wenn Fanatiker ihr Fanatikertum auf der Straße zur Schau stellen wollen - ja, natürlich dürfen sie das. Wer ihnen das verbietet, tut einen Schritt in Richtung totalitärer Staat.

Naja, in der Diskussion bei Infotalk hat jemand auf die Wahlen in Holland hingewiesen. Deren Ergebnis werden wir ja in ein paar Stunden kennen. Der Partei der Justizministerin, die diesen Vorschlag gemacht hat, wünsche ich eine Niederlage.



C. Offline




Beiträge: 2.639

22.11.2006 22:44
#3 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten
Aber wenn Fanatiker ihr Fanatikertum auf der Straße zur Schau stellen wollen - ja, natürlich dürfen sie das

Es ist allerdings nicht unriskant:

Die Angeklagte hatte am Karnevalsdienstag in Köln mit ihrer ebenfalls verschleierten Freundin auf der Straße eine Rempelei mit einem Spaziergänger provoziert und dann behauptet, die deutschen Männer würden muslimische Frauen diskriminieren. Mit einem Messer hatte sie dem Betreuer einer Behinderteneinrichtung mitten ins Herz gestochen.

Das Opfer musste auf dem Weg ins Krankenhaus zweimal reanimiert werden und lag bis vor wenigen Wochen im Wachkoma. Der Mann wird nach ärztlicher Aussage sein Leben lang ein Schwerstpflegefall sein, leidet jetzt unter Halluzinationen und spastischen Anfällen als Folge der schweren Hirnschädigungen, die durch die Reanimation verursacht worden waren.


http://www.koeln.de/cms/artikel.php/1/24338/artikel.html

Turbofee Offline



Beiträge: 329

23.11.2006 00:10
#4 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2006 17:20
#5 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten

Zitat von Turbofee
Natürlich kann auf der Straße eigentlich jeder so herumlaufen, wie er will. Es geht aber bei der Frage des Schleiers wohl auch darum, wovon solche Personen leben. Wenn sie von Sozialhilfe leben und es ablehnen, ihren Schleier abzulegen (mit dem niemand sie anstellen will), dann kann man sehr wohl verlangen, daß sie ihren Schleier ablegen - oder sie gehen dorthin, wo sie ihn tragen dürfen und jemand kommt für ihren Lebensunterhalt auf, aber das darf nicht Deutschland sein.

Dem stimme ich zu, liebe Turbofee. Wenn also, sagen wir, jemand sich weigert, einen Job anzunehmen, weil damit die Pflicht verbunden ist, keinen Schleier und kein Kopftuch zu tragen, dann sollte die Sozialhilfe reduziert und bei erneuter Weigerung gestrichen werden. Denn dann schafft die Arbeitssuchende ja mutwillig selbst ein Beschäftigungshindernis.

Aber wie man auf der Straße herumläuft, das ist eben etwas anderes. Es gibt ja auch Bankangestellte, die im Dienst den korrekten Anzug tragen und den gegen den Kapuzenwams oder die Bomberjacke tauschen, bevor sie das Dienstgebäude verlassen.
In Antwort auf:
Weiter verfestigen sie natürlich die Parallelgesellschaft, das muß man sich auch nicht unbedingt wünschen.

Nein, wünschen muß und sollte man es nicht; ich wünsche es auch nicht. Aber ich finde, daß dieser Wunsch nicht einen so schwerwiegenden Eingriff in die Freiheit der Person rechtfertigt wie ein generelles Verbot, den Schleier zu tragen.
In Antwort auf:
Ich warte allerdings darauf, daß jemand aus dem Konsens, daß eine Parallelgesellschaft nicht erstrebenswert ist, ausbricht. Vielleicht mit dem Argument, daß in einer Multikulti-Gesellschaft eben alle Kulturen nebeneinander ihre gleiche Berechtigung haben. Die deutsche Kultur wäre dann in Deutschland eben nur eine von vielen, und bald wahrscheinlich nicht mehr die "Leitkultur".

Gab es diesen Konsens jemals? Ist nicht das, was du schreibst, genau die Position der Multikultis, also fast aller Grünen und Kommunisten und vieler Sozialdemokraten?

Unter "Integration" verstehen die - wenn ich sie meinerseits richtig verstehe - doch nur, daß jemand die deutsche Sprache spricht.

Auch Putin spricht deutsch.

Herzlich, Zettel


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

24.11.2006 17:45
#6 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten

Und ein lupenreiner Demokrat ist er auch....... frag Schröder...

Turbofee Offline



Beiträge: 329

24.11.2006 22:56
#7 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.11.2006 23:26
#8 RE: Dutch consider prohibition of Muslim veil Antworten

Zitat von Turbofee
In Antwort auf:
Unter "Integration" verstehen die - wenn ich sie meinerseits richtig verstehe - doch nur, daß jemand die deutsche Sprache spricht.


Nein. Sie reden immer noch von Integration und meinen damit nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache, sondern die völlige Eingliederung - was auch unsere Kultur, Geschichte, Tradition und Lebensweise umfaßt.

Die Multikultis, liebe Turbofee? Das wundert mich jetzt a bisserl, daß du das meinst. Mein Eindruck ist es nicht. Oder haben wir uns mißverstanden?

Wenn ich die Multikulti-Ideologie recht verstehe, dann beinhaltet sie die Überzeugung, daß es überhaupt keine Nationen gibt oder jedenfalls geben sollte, sondern nur Staaten. Im Staat Deutschland sollen beliebig viele Gruppen leben können, mit beliebiger Identität. Sie müssen sich nur miteinander verständigen können, also das Deutsche beherrschen (was aber auch lange Zeit nicht als sehr wichtig erachtet wurde), und sie sollen die Gesetze achten (was aber auch nicht sehr ernst genommen wurde - wie Türken ihre Frauen behandeln, hat die Vertreter der Multikulti-Ideologie lange kaum interessiert. Erst als Alice Schwarzer sich des Themas annahm, begann sich das zu ändern).
In Antwort auf:
Oder indem sie es als "Bereicherung" verkaufen wollen, daß die Kinder zweisprachig aufwachsen mit der zweiten Sprache türkisch oder arabisch. Was im Grunde genommen ja tatsächlich eine Bereicherung wäre - wenn sie denn gut deutsch sprechen lernen würden und wenn man davon absieht, daß ihnen türkisch oder arabisch nicht unbedingt für ein gutes Fortkommen in der immer noch mehrheitlich deutschen Gesellschaft nutzt. Sie machen aus der Not eine Tugend ...

Das sehe ich auch so. Auch Einwanderer in die USA, auch deutsche Einwanderer nach Brasilien oder Chile sind ja bis ungefähr in die dritte Generation meist zweisprachig. Irgendwann verschwindet die alte nationale Identität, und man nimmt die der neuen Heimat an. Dann sind die Einwanderer assimiliert.

Das Schlimme bei den Multikultis war und ist, daß sie diesen Assimilationsprozeß nicht wollen, weil sie überhaupt nichts mit nationaler Identität anfangen können.

In fast jedem anderen Land der Welt wird jemand, der sich nicht zu seiner Nation und ihrer Geschichte bekennt, für einen armen Außenseiter gehalten. Nur in Deutschland konnte sich diese seltsame, im Grunde absurde Haltung entwickeln und zeitweise ja geradezu dominant sein.

Herzlich, Zettel


Turbofee Offline



Beiträge: 329

27.11.2006 14:22
#9 RE: eine Nation und ihre Geschichte Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.11.2006 22:37
#10 Eine Nation und ihre Geschichte - und ihre Würde Antworten

Liebe Turbofee,

Zitat von Turbofee
Jemand, der sich selbst haßt, hat keine Zukunft. Das gilt auch für eine Nation. (Ich weiß nicht, ob man das Wort "Nation" sagen darf. Zettel hat das Wort "Nation" im vorherigen Beitrag benutzt, aber auch er kann sich eventuell einmal irren.)

Ja aber gewiß doch kann Zettel sich irren!

Nur, hier wohl nicht. Natürlich ist es erlaubt, von der deutschen Nation zu sprechen, und auch vom deutschen Volk. Ich habe auch den Eindruck, daß sich unser Verhältnis zu unserem Volk und zu unserer Nation immer mehr normalisiert - die nationale Begeisterung im Sommer hat ja viel dazu beizutragen, das alles zu entkrampfen, auch wenn es nur um Fußball ging. (Unsere Nachbarn haben die schwarzrotgoldne Fahne, die sie damals aufgehängt haben, immer noch im Garten aufgepflanzt - ja warum denn nicht? In den USA sieht man überall die Stars and Stripes, in Frankreich läuft sogar jeder Bügermeister mit der trikoloren Schärpe um den Bauch durch die Gegend, wenn's feierlich wird).

Also, liebe Turbofee, mir scheint, daß wir gerade in diesem Bereich des Nationalbewußtseins dabei sind, wieder ein normales Volk zu werden.
In Antwort auf:
Tatsächlich wird das Volk ja gerade durch die Bevölkerung ersetzt. Den Schriftzug über dem Reichstag wird man aber belassen - aus Nostalgiegründen.

Da hat ja ein Künstler mitgewirkt, der - ich glaube, im Hof des Reichstags - sein "der Bevölkerung" implantiert hat. Warum nicht, soll er doch. Es ist doch jedem selbst überlassen, welche Begriffe er verwendet. Und insgesamt scheint mir, wie gesagt, die Tendenz in Richtung auf ein normales deutsches Nationalbewußtsein zu gehen.



Was mich allerdings stört, das ist der Umstand, daß sich in den letzten Jahren der Rotgrünen Arä dieses Nationalbewußtsein hauptsächlich als Antiamerikanismus artikuliert hat. Ich finde, daß erstens sich Nationalbewußtsein nicht gegen irgendwen oder irgendwas artikulieren muß, und zweitens haben es die USA nun wahrlich nicht verdient, daß ausgerechnet sie als der Gegenpart aufgebaut wurden.

Während ich es - siehe den Blog zu Mischas Begräbnis - sehr seltsam finde, daß sich anscheinend in Deutschland kaum jemand empört, wenn der Botschafter der Russischen Föderation die Trauerrede für einen der größten Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung hält.

Eine solche Parteinahme einer fremden Macht für einen Feind unseres Staats hätte doch eigentlich eine Empörung - ja, eine nationale! - hervorrufen müssen.

Aber offenbar läßt sich nicht nur unsere Regierung das gefallen, sondern auch in der Publizistik regt sich nichts. Das ist, scheint mir, ein Beispiel für nationale Würdelosigkeit.

Herzlich, Zettel


 Sprung  



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