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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 9 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2010 18:36
Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten
Nepumuk Offline



Beiträge: 86

09.08.2010 23:30
#2 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Wer hätte gedacht, dass wir im 21. Jahrhundert, bei einer so wichtigen Sache wie dem Klimawandel (und noch schlimmer: den gesellschaftlichen Neuordnungen die er mit sich bringen soll)bei einer alten Bauernregel festhängen:

"Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist"

vivendi Offline



Beiträge: 663

09.08.2010 23:59
#3 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Die Logik, dass eine geringe Temperaturschwankung (Zunahme) im globalen Klima zu extremen Wetterereignissen führen soll, erschliesst sich mir nicht. Da Wetter ein lokales Phänomen ist, müsste man diese extremen Ereignisse überall dort feststellen können, wo die mittlere Jahrestemperatur höher ist als bei uns. So müssten also in Südspanien extreme Niederschläge und Trockenzeiten häufiger abwechseln als bei uns. In Dänemark hingegen wäre dann ganzjährig mit eintönigem Wetter zu rechnen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 06:26
#4 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Zitat von vivendi
Die Logik, dass eine geringe Temperaturschwankung (Zunahme) im globalen Klima zu extremen Wetterereignissen führen soll, erschliesst sich mir nicht.


Soweit ich sehe, lieber Vivendi, gibt es überhaupt keine Belege für eine Zunahme extremer Wetterereignisse. Ich habe das einmal für die Hurricans recherchiert - null.

Es gibt allein den psychologischen Effekt, daß immer beim Wetter etwas nicht stimmt, wie eben schon zur Zeit meiner Großmutter. Würde die Hamburger Flut, die Helmut Schmidt damals bekannt gemacht hat, heute passieren, dann wäre sie ein schlagender Beweis für die globale Erwärmung.

Herzlich, Zettel

stuffi Offline



Beiträge: 27

10.08.2010 07:56
#5 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Überhaupt ist die Prophezeiung, daß in Folge des Klimawandels "extreme" Wetterereignisse zunähmen eine unwissenschaftliche Aussage.

"Extremes Wetter" ist eine rein anthropozentrische Sicht und sogar regional völlig unterschiedlich definiert.

Eine Aussage wie "Es wird windiger/weniger windig", "Niederschläge nehmen ab/zu" oder "Es wird wärmer/kälter" wäre zumindest ansatzweise falsifizierbar.

"Extremes Wetter" ist vielleicht etwas, worüber sich derjenige beschwert, dessen Grillparty gerade vom Sommergewitter unsanft aufgelöst wurde, für das Wetter gibt es aber keine Skala von "normal" bis "extrem".

Frode Offline




Beiträge: 81

10.08.2010 10:10
#6 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Hallo,

ich habe mal einen Vortrag von einem Klimatologen namens Prof. Schönwiese gehört (so weit ich mich erinnere noch vor der Klimahysterie ca. 2006) der unter anderem dieses Thema behandelt hat. Dort gab es auch eine Statistik zu globalen "großen Naturkatastrophen". Diese waren "i. Allg. so definiert, dass sie für das betroffene Gebiet überregionale Hilfe erfordern".
Ich habe einen Artikel von Prof. Schönwiese gefunden, der das etwas ausführt.
Abb. 6 zeigt eben diese globale Statistik.
Weiterhin behandelt der Artikel extreme Wettervorkommnisse in Deutschland, welche als 95%-Perzentil - Überschreitung der Wahrscheinlichkeitsverteilung definiert werden.
Meiner Meinung nach sind die aufgeführten Beobachtungen plausibel, jedoch das Fazit "Für Deutschland ergibt sich daraus für die Temperatur recht systematisch eine Zunahme extrem warmer auf Kosten extrem kalter Ereignisse." zu stark vereinfacht. Allerdings bin ich auch kein Klimaforscher oder Statistiker und habe deshalb keine wirkliche Ahnung ;) Ich wollte nur noch bemerken, dass es für mich den Eindruck macht als würden Wissenschaftler mehr oder weniger sinnig forschen und Journalisten dann Forschungsergebnisse sensationalisieren. Das selbe wie immer also, nur aktuell mit dem Thema Klimaänderung.
Ein Comic dazu

Viele Grüße,
Frode

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

10.08.2010 12:27
#7 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Zitat von vivendi
Die Logik, dass eine geringe Temperaturschwankung (Zunahme) im globalen Klima zu extremen Wetterereignissen führen soll, erschliesst sich mir nicht.


Ich bin nun wirklich kein Klimawissenschaftler, aber meines Wissens ist die Argumentation auch nicht diese. Die Klimatologen prognostizieren einerseits eine Erwärmung und andererseits eine Zunahme extremer Ereignisse (siehe Frode unten). Die Erwärmung ist nur ein Teil der Ursachen für die Extrema. Soweit ich weiß, ist hier eine wesentliche Voraussetzung eine postulierte positive Rückkopplung im Klimasystem (was mir persönlich hochgradig unwahrscheinlich vorkommt).

--
La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

10.08.2010 12:34
#8 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Zitat von stuffi
Überhaupt ist die Prophezeiung, daß in Folge des Klimawandels "extreme" Wetterereignisse zunähmen eine unwissenschaftliche Aussage.


O nein, überhaupt nicht. Frode hat das schon ausgeführt. Man kann durchaus in Zeitreihen (etwa Temperatur-, Windstärken- oder Niederschlagszeitreihen) schauen, ob die Volatilität mal höher und mal niedriger ist. Und eine höhere Volatilität würde eben dazu führen, dass man Sturmfluten, die man rein statistisch nur einmal pro Jahrhundert erwartet, plötzlich zehnmal pro Jahrhundert bekommt. An der Wissenschaftlichkeit zumindest der Aussage besteht gar kein Zweifel.

Alternativ schauen Sie an die Börse, etwa DAX-Schlusskurse. Monatelang ändern die sich von Tag zu Tag nur um +/- 1%, und dann kommen plötzlich zwei Wochen, wo die Kurse täglich um +/- 5% schwanken. Dafür verwenden Ökonometriker GARCH-Modelle, für die gab es einen Nobelpreis (und sie bilden die Realität noch immer nicht adäquat ab, aber das ist ein anderes Thema).

--
La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

wflamme Offline



Beiträge: 187

12.08.2010 17:22
#9 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Verzeihung, aber den Schönwiese kann ich nicht wirklich ernstnehmen mit seinen Ausführungen. Nehmen wir mal Abb4, wo er das am Beispiel Frankfurt erklärt - leider greift Schönwiese regelmäßig nicht auf öffentlich zugängliche, lange Datenreihen des DWD zurück, zB Potsdam, Karlsruhe, Hohenpeißenberg usw., sondern wählt immer andere zur Demonstration repräsentativer Veränderungen. Aber das tut den grundsätzlichen Erläuterungen hier ja keinen Abbruch.

Also er erläutert diese Verschiebung am Beispiel einer Frankfurter Temperaturzeitreihe für den Monat August. Die reicht bei ihm von 1901-2006, das sind also 106 Monatsmittelwerte. Entfallen zur Stützung seiner Wahrscheinlichkeitsdichte-Veränderungen auf jede der zwei Kurven ~50 Meßwerte. Davon guckt er sich im Extremwertbereich die 5%- bzw 95%-Perzentile an.

Ein 95%-Perzentil zB, das ist der (ggfs. interpolierte) Meßwert, der von 95% aller Meßwerte nicht überschritten wird bzw nur von 5% der Meßwerte überschritten wird. Und 5% von knapp über 50 Werten pro Kurve, das sind noch nichtmal 3 Werte. Das heißt in der Praxis nichts anderes, als daß die größten bzw. kleinsten 2 bis 3 Messwerte(!) die Lage dieses Perzentils entscheidend bestimmen.

Spätestens da müßte auch jemandem, der mit Statistik nicht allzuviel am Hut hat klar sein, daß zwei Meßwerte hüben und drüben eine extrem dünne Datenlage sind, um irgendwelche gesicherten Aussagen über die Veränderungen von Extremwertlagen einer Verteilung zu treffen und daraus dann noch p-Werte mit 3 Dezimalstellen Genauigkeit abzuleiten. Entsprechend finden sich bei diesen Arbeiten Schönwieses immer schön exakte (theoreische) Kurven aber die Fehlergrenzen führt er nie mit.

Wie kommt der Schönwiese also auf seine genauen Zahlen? Ich vermute mal, er macht da etwas ähnliches, was er dann später auch beim Niederschlag zu machen scheint: Er fittet eine theoretische Verteilung auf die Daten (jeweils alt und neu), nimmt diese exakte Verteilung fortan für 'wahr' und hat so einer schier unerschöpflichen Datenpool an (virtuellen) Messungen. Aus diesem unerschöpflichen Pool zieht er dann Stichproben im Umfang seiner wahren Beobachtungen und vergleicht diese. Wegen des begrenzten Stichprobenumfanges kommt es dabei natürlich manchmal zu Ausnahmekonstellationen, die seiner Hypothese wiedersprechen, woraus er seinen p-Wert von 1% ableitet.

Ich habe nicht nur die Zeitreihe von Eppenroth nirgendwo finden können (niemand außer Schönwiese+Team führt eine Station 'Eppenrod bei Limburg' als repräsentatives Beispiel für Niederschläge an), ich habe auch nirgendwo finden können, wie gut oder schlecht die von Schönwiese gewählte Gumbel-Verteilung in den Extrembereichen überhaupt zu den Beobachtungen paßt, wie gut sie gerade im Extrembereich paßt und wie die Verteilung überhaupt gefittet wurde.

In einer Diskussion zum Thema Extremniederschläge hatte ich in Ermangelung von Eppenrod-Daten mal versucht, das Verfahren auf Niederschlagsdaten vom Hohenpeissenberg zu übertragen, jeweils mit Gumbel-Extremwertfit und einem alternativen Extremwertfitting-Verfahren (GEV / Pareto - peak over treshold). Da zeigte sich bereits deutlich, daß der von Schönwiese verwendete Ansatz wohl eher schlecht zur Realität paßt. Mehr hier:
http://www.readers-edition.de/2010/07/02...#comment-370494

Grüße,

Wolfgang Flamme

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

21.08.2010 22:42
#10 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (16): Das Wetter spielt verrückt Antworten

Zitat von Zettel
Meine Großmutter wußte, daß die Abweichung vom Idealtypischen an den Atombombenversuchen lag. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und seine Mitstreiter wissen, daß sie an der globalen Erwärmung liegt.

Und EIKE will wissen, dass die "Globale Erwärmung der Dekade wg. defektem Satelliten zweifelhaft!" ist.

Es darf also mal wieder konspiriert werden.

Einen schönen Sonntag noch, wünscht
Uwe Richard

--

‘The problem with socialism is that eventually you run out of other people’s money’ -- Margaret T.

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