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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 48 Antworten
und wurde 5.476 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Nola ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 14:30
#26 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
Zitat Rex Cramer
Es wird dringend Zeit, einmal zu überprüfen, welche Regulierungen nicht das gebracht haben, was man sich davon versprochen hat. Und dann sollte man damit anfangen, wenigstens die krassesten Fehlschläge abzuschaffen. Mir egal, womit angefangen wird, aber eine Regierung muß dbzgl. irgendetwas machen (und nicht nur drüber reden, daß man in der nächsten Legislaturperiode mal drüber nachdenken wird ...), wenn sie von mir bestätigt werden will.



Zunächst einmal komplette Zustimmung, lieber Rex Cramer.
Allerdings sehe ich bei o. g. Zitat die Schwierigkeit der Umsetzung. Alle eingeführten "Regulierungen" sind ja meist mit Lobbyisten besetzt worden zur "Unterstützung". Klima, Arbeitsmarkt, aber das würde uns jetzt vom Thema zu weit wegführen. Ich meine nur, deshalb ist eine Deregulierung schon fast nicht mehr machbar, leider.

♥lich Nola




C. Offline




Beiträge: 2.639

02.09.2010 14:33
#27 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
Sondern die eigentliche Gefahr ist aus meiner Sicht, daß dieser wachsende Unmut, diese Entfremdung von den bestehenden demokratischen Parteien, zum Erfolg einer Partei rechts von der Union führen könnte (Baring hat gestern vehement erklärt, er sehe diese Gefahr nicht; ich sehe sie).



Ich sehe die Gefahr nicht. Es gibt Parteien rechts von der CDU, die noch nicht einmal zu einer Denkzettelwahl taugen, weil sie so lächerlich sind, dass sich mir die Vermutung aufdrängt, dass sie von Politologen zusammen mit dem Verfassungsschutz ausgedacht wurden.

Wilders Partei kann auch nur deshalb existieren, weil sie nur ein Mitglied hat, was in Deutschland nicht möglich wäre. Wilders nimmt gravierende Einschränkungen seiner Freiheit in Kauf, da er ständig um Leib und leben fürchten muss. Bei einem erfolgreichen Anschlag auf ihn würden in den deutschen Redaktionsstuben die Sektkorken knallen und die krokodilstränen rollen.irgendwie wäre er ja schon ein bissel selber schuld. Allerdings ist das auch bei Sarrazin zu befürchten, nachdem sich jetzt auch der Springer Verlag auf ihn einschießt.

Welt-online Überschriften 2.9 2010 - 13.11.

Thilo Sarrazins Obsession mit den Juden
Bei Plasberg ätzt Sarrazin gegen Michel Friedman
Buschkowsky – Sarrazin "entwürdigt Menschen"

wobei allerdings mein absoluter Liebling bei Welt online dieser ist

Sarrazin ist für Muslime ein "hässlicher Deutscher"

Gegen dieses Meinungskartell wird keine neue Partei eine Chance haben. Die Empörungsvuvuzelas werden erst verstummen, wenn Sarrazin mit Schimpf und Schande aus dem Land gejagt oder zur Strecke gebracht wurde. Die Frankfurter Rundschau attestiert ihm Wahnsinn und Besessenheit, so wäre auch in der Tradition des Stalinismus eine Zwangseinweisung in eine Nervenheilanstalt eine Lösung, die der DDR 2.0 angemessen wäre. Wenn all das nicht verfängt, werden sich hoffentlich Kinderpornos auf seinem Computer oder weit schlimmer noch ein Konto in der schweiz finde lasse, zumindest könnte man in der Hoffnung, dass etwas hängen bleibt darüber spekulieren. Etwas wird sich doch finden lassen, was besser einschlägt als das Fraport-Ticket, oder zumindest wird etwas hängen bleiben.

Nein, es braucht keine rechte Partei, auch müssen CDU und FDP nicht auf die Suche nach konservativen Wurzeln gehen, das glaubt ihne sowieso keiner mehr. Diejenigen, die eine konservative CDU wählen würden, machen sowieso Briefwahl aus dem Altenpflegeheim und haben den Wandel der CDU zur SED gar nicht mitbekommen. Deswegen fürchte ich die Volksfront nicht, Angela Merkel wird Staatsratsvorsitzende bleiben.

Nichts und niemand wird die islamische Parallelgesesellschaft beseitigen, sie ist erwünscht und gewollt und wird weiter ausgebaut werden. Das sind wir unserer Stellung als Exportweltmeister schuldig und dafür heißt es Opfer bringen. Glücklicherweise geht unser Außenminister mit gutem Beispiel voran und lässt den Ehegatten bei Reisen in das Morgenland zu Hause:„Wir wollen den Gedanken der Toleranz in der Welt befördern. Aber wir wollen auch nicht das Gegenteil erreichen, indem wir uns unüberlegt verhalten.“



Difficile est satiram non scribere, aber ich habe es zumindest versucht.

Westerwelle weiter: "Es ist klug, Schritt für Schritt und sensibel vorzugehen." Dennoch halte er es für "wichtig, dass wir unsere eigenen Maßstäbe von Toleranz leben und uns nicht die manchmal weniger toleranten Maßstäbe anderer zueigen machen"

Wie bei Sarrazin gerade exemplarisch vorgeführt wird. Was hat Meinungsfreiheit mit Toleranz zu tun? Da sagen wir lieber Lesungen ab oder ersetzen sie durch Diskussionsveranstaltungen: Drohungen gegen Münchner Literaturhaus

Sicherlich ist das nicht das Ende der Demokratie, nur gilt diese nur noch für die auserwählten 15% oder "All animals are equal, but some animals are more equal than others." Orwell.

http://www.iceagenow.com/

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 14:37
#28 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Zettel
Was Plasberg angeht - er kam mir so vor wie immer. Er schont ja seine Gäste grundsätzlich nicht, er fällt ihnen ins Wort, er beharrt auf seiner Frage. Mir schien, daß er das gestern nicht anders gemacht hat als sonst.
Allerdings vermute ich, daß mein insgesamt positiverer Eindruck von der Sendung wesentlich auch an der Zusammensetzung der Gäste lag. Sarrazin und Baring waren den anderen eindeutig intellektuell überlegen. Was Sarrazin an Rhetorik fehlt, das lieferte Baring.



Ich gucke die Sendung eigentlich fast nie, daher kann ich zu Plasberg nur sagen, dass er einen wesentlich besseren Eindruck bei mir hinterlassen hat als Beckmann am Montag. Wenn man an die seit Tagen vom politisch-medialen Komplex zelebrierte Hasswoche Revue passieren lässt, war die gestrige Sendung HaF direkt eine Wohltat.

Zu Arnulf Baring: Wow! ... es sind anscheinend immer die Emeritierten und Leute am bzw nach dem Ende des Karriere-Hamsterrades, die sich trauen die Klappe aufzumachen. Sarrazin machte das ja auch deutlich. Friedmann war der ölige Unsympath, den er immer gibt und, naja Dressler ... er hätte schlimmer sein können. Ich fand ihn noch ganz erträglich. Tiefpunkt war diese türkische WDR-Redakteuse mit ihrer Kreisch-Hysterie. Die hat garantiert nicht viele Sympathiepunkte abräumen können. Auffallend ist, dass diese ganzen weiblichen TalkshowgästInnen der "Anti-Sarrazin Front" genau 4 Merkmale gemeinsam haben. Sie sind telegen, integriert, haben gute Sprachkenntnisse und bringen als Totschlagargument (gegen Sarrazins Statistiken) stets sich selbst und ihre Familie in Stellung.

Ansonsten geht mir dieser Zirkus langsam auf die Nerven. Immer die gleichen Fragen, immer die gleichen Antworten ... dabei ist das Buch doch 460 Seiten stark! Naja, Baring hat es in diesem Fall aber rausgerissen, sein Szenenapplaus zeigte deutlich, dass er aussprach was viele denken.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

02.09.2010 15:22
#29 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Calimero

Zu Arnulf Baring: Wow! ... es sind anscheinend immer die Emeritierten und Leute am bzw nach dem Ende des Karriere-Hamsterrades, die sich trauen die Klappe aufzumachen.



Da ist was dran. Der einzige vernünftige Beitrag in den Internet-Qualitätsmedien war ja auch ein Interview mit dem von mir sehr geschätzten Hans-Olaf Henkel. Da hoffte ich zum ersten Mal wieder, dass vielleicht doch noch nicht alles verloren ist. Aber ich fürchte, Baring und Henkel sind die einsamen Rufer in der Wüste.

Gruß,
hubersn

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 15:31
#30 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Lieber Zettel,

Zitat von Zettel
Das muß keineswegs zum Ende der Demokratie führen; was ja auch Baring nicht sagt. Aber es besteht nicht nur die Gefahr, daß immer mehr Menschen sich ganz von der Politik abwenden und zum Beispiel nicht mehr wählen gehen; was schon bedenklich genug wäre.



sich von der Politik abzuwenden und nicht mehr wählen zu gehen, gehört nicht unbedingt zusammen.
Bspw. gehe ich nicht mehr zu Europawahlen (einschließlich der letzten), gerade weil ich mich für Politik interessiere. Aus Überzeugung. Denn das europäische Parlament hat so gut wie nichts zu sagen, aber an die Kommission und den Ministerrat (wo "über Bande gespielt" wird, wie Roman Herzog so treffend dargestellt hat), also wo tatsächlich die Macht sitzt, kommt man nicht heran. M. E. ist die EU daher keine Veranstaltung, die man als demokratisch bezeichnen könnte. Wen hätte ich denn wählen sollen, um den Vertrag von Lissabon zu verhindern? Wäre das überhaupt möglich gewesen bei irgendeinem Ergebnis? Die EU hat sich längst verselbständigt, weshalb mir als Bürger nur bleibt, mich von dieser Konstruktion, wie sie ist, insgesamt abzuwenden - der Preis dafür, auf die Wahl eines Parlamentes zu verzichten, das sowieso kaum Bedeutung hat, ist gering.
Wäre ich weniger an Politik interessiert, ginge ich vielleicht weiterhin zu Europawahlen, weil ich dann aufgrund mangelnder Information der Ansicht wäre, damit wirklich Einfluß nehmen zu können.

Zitat von Zettel
Sondern die eigentliche Gefahr ist aus meiner Sicht, daß dieser wachsende Unmut, diese Entfremdung von den bestehenden demokratischen Parteien, zum Erfolg einer Partei rechts von der Union führen könnte (Baring hat gestern vehement erklärt, er sehe diese Gefahr nicht; ich sehe sie).



Das sehe ich ganz anders als Sie. Sie sagen - wie vielerorts drauf hingewiesen wird -, eine neue Partei könnte neben den etablierten entstehen, so wie hier rechts neben der Union befürchtet.
Ich kann das in meinem Umfeld nicht nachvollziehen. Ich kenne niemanden, der sich eine Partei dort oder auch nur irgendwie an den Rändern wünscht. Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn eine neue Partei gegründet werden würde, aber nicht neben Union oder welcher Partei auch immer, sondern statt ihr. Ich habe ja vor der Wahl gar kein Problem mit dieser Regierung gehabt, sondern sie gewählt. Weil ich mir mutige Reformpolitik erhofft hatte - sozusagen die Union von 2005 ohne die SPD am Hals mit einer mutigen und schlagkräftigen FDP. Und was habe ich bekommen? Tolle Programme, wovon ich gerne was umgesetzt sähe, aber Personal, das nichts auf die Reihe bekommt. Die Kanzlerin betont in Sonntagsreden die Freundschaft zu Israel, aber wenn die mal gefordert ist, dann schafft sie es noch nicht einmal, auch nur einen Satz zu den Hintergründen dieser Propagandaaktion zu sagen, obwohl die offensichtlich sind. Wehe dem, der solche Freunde hat - er sollte sich darauf lieber nicht eine Sekunde verlassen.
Ich könnte mir eine Partei gut vorstellen, zusammengesetzt aus bspw. Merz, Clement, Kirchhof, von Arnim usw. usf. Wir haben genug fähige und qualifizierte Leute. Wenn sie sich zusammentäten, brauchten sie noch nicht einmal ein Programm, sondern hätten sofort meine Stimme!

Wie die Politikerverdrossenheit schon analysiert wird, halte ich für völlig falsch. Es wird ständig davon geredet, wie eine neue Partei links neben X oder rechts neben Y zu sehen sei, aber das erscheint mir - entschuldigen Sie bitte - wie hohles Geschwätz. Ich glaube, die Art des Frustes der Bürger wird nicht einmal ansatzweise erkannt.
Ob es nun etwas mehr nach links oder etwas mehr nach rechts geht - im Ernst: Wen interessiert das bei Parteien, die so gut wie nichts machen? Wir bekommen doch sowieso den sozialdemokratischen Einheitsbrei: Für jedes echte oder vermeintliche Problem wird ein neues Amt gegründet, zusätzliche Regulierung eingeführt, eine neue Steuer erfunden und die Verschuldung erhöht.

Was wir brauchen, sind keine Parteien irgendwo außen, sondern in der Mitte ist die Lücke, da fehlt es, da müssen endlich Probleme angepackt und gelöst werden! Ich habe es hier schon einmal erwähnt: Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005 wurden in der Sendung "Sabine Christiansen" Vorschläge für eine große Steuerreform erörtert. Es ging um Stufentarife, Negativsteuer oder Einheitssatz mit Freibeträgen. Während der Sendung ging die Moderatorin zum Publikum, um einen dort sitzenden Niederländer zu befragen, der in seinem Land einer der Verantwortlichen für eine solche große und erfolgreiche Reform war, was er denn meine, welches denn seiner Ansicht nach das beste Modell nach dieser Diskussion sei. Doch der Mann ging mit keinem einzigen Wort auf die verschiedenen Steuerreformvorschläge ein, sondern sagte, daß das mehr oder weniger egal sei, da alle Konzepte viel besser seien als der Murks, den man jetzt hätte. Er empfahl, schnell eins auszuwählen, es dann umzusetzen und keine Angst davor zu haben, evtl. nur das zweitbeste Modell auszuwählen. Er sagte nämlich, in Deutschland bestünde das Problem nicht darin, daß es an guten Vorschlägen mangele, sondern der Kern sei, daß immer nur diskutiert, aber nichts getan würde.
Und wo sind wir heute? Es ist immer noch nichts passiert ...

Wie richtig dieser Mann doch gelegen hat! Das bringt die ganze Problematik auf den Punkt.
Und in Sachen Integration ist das nicht anders. Rudolf Dreßler hat dazu gestern den entsprechenden Hinweis geliefert, indem er am Beispiel Israel und wie da die Erlernung der Sprache verlangt wird, dargestellt hat, wie andere Länder es handhaben, aber - und das ist entscheidend - es hier in Deutschland über lange Jahre nicht möglich war, ähnliche Regelungen durchzusetzen.

Was wir brauchen, sind Parteien, die keine Schaukämpfe gegeneinander veranstalten, sondern für echte Probleme echte Lösungen erarbeiten. Aber da sieht es schlecht aus, denn Problemlösungskompetenz scheint keine Partei mehr zu haben. Deswegen führt uns das ganze Geschwätz darum, ob es weiter nach links oder weiter nach rechts gehen soll, auch nicht weiter. Denn was das angeht, ist der Bedarf mit unseren derzeit vorhandenen Parteien reichlich gedeckt. Es könnten sich sogar einige linke Parteien auflösen und wir hätten trotzdem längst keinen Mangel daran.
Benötigen wir also eine weitere linke oder rechte Partei im Spektrum? Eindeutig nicht! Natürlich machen Politikern solche Scheindebatten Spaß, denn sie lenken schön von echten Problemen ab und man kann daherreden, ohne sich anstrengen zu müssen.
Meiner Ansicht nach ist das schlicht die falsche Frage. Die wirkliche Frage, die zu beantworten ist, wenn es darum geht, ob Platz genug für eine neue Partei vorhanden ist, lautet: Sind unsere etablierten Parteien kompetent und in der Lage, die Probleme des Landes zu lösen? Und hier sieht die Beantwortung, ob hinsichtlich der Kompetenz noch Spielraum ist im Parteienspektrum, ganz anders aus, denn der Gedanke an eine Lücke ist geradezu absurd, da sich hier ein gigantischer Krater auftut.

Nach Jahrzehnten hat man sich die Kraftfahrzeugsteuer vorgenommen, aber es dann nicht einmal geschafft, diese blödsinnige Abhängigkeit vom Hubraum abzuschaffen. Die einschlägigen Beispiele zur Mehrwertsteuer mit Rennpferden, Babynahrung und Hundefutter sind bekannt. Zum Wirrwarr der Einkommensteuer muß man wohl nichts mehr sagen. Und das ist die Qualität der Politik in Deutschland: So wie sich dieser Irrsinn zu einem Steuersystem verhält, das den Namen verdient, so verhalten sich unsere Parteien zu welchen, die zu echter Politik in der Lage wären.

In diesem Sinne hoffe ich sehr auf eine neue Partei, die aber nicht als "links von ..." oder "rechts neben ...", sondern als "kompetenter als ..." verortet werden sollte.

MfG

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.09.2010 15:38
#31 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von hubersn
Aber ich fürchte, Baring und Henkel sind die einsamen Rufer in der Wüste.


Biedenkopf, Miegel, Roman Herzog, natürlich Helmut Schmidt.

Die sind auf dem Altenteil. Wer in der Politik noch im operativen Geschäft ist, der kann sich ein offenes Wort offenbar nicht leisten. Wenn er noch nicht im Rentenalter ist, dann muß er von der Politik und auch wirtschaftlich unabhängig sein, wie zum Beispiel Merz und Sinn.

Herzlich, Zettel

Nachtrag: Richtig, Kirchhof und Clement lese ich gerade bei RexCramer. Zusammen wäre das doch eine ganz schmucke Riege? Nur halt überwiegend alte Männer, wie ja angeblich auch dieses Forum .

C. Offline




Beiträge: 2.639

02.09.2010 16:18
#32 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Calimero:

Zitat
Auffallend ist, dass diese ganzen weiblichen TalkshowgästInnen der "Anti-Sarrazin Front" genau 4 Merkmale gemeinsam haben. Sie sind telegen, integriert, haben gute Sprachkenntnisse und bringen als Totschlagargument (gegen Sarrazins Statistiken) stets sich selbst und ihre Familie in Stellung

.


... und verweisen auf ihre Sozialisation in katholischen Kindergärten.

Ich warte deshalb auch auf die Einladung des Oberhauptes eines türkischen oder arabischen Clans, damit dieser sich nicht ausgegrenzt oder gar diskrimiert fühlt. Auch er ist Deutschland.



Calimero:

Zitat
Ansonsten geht mir dieser Zirkus langsam auf die Nerven



Das gehört zur Inszenierung. Nachdem alle bisherigen Maßnahmen gescheitert sind, wird das Thema(welches Thema eigentlich?*) totgeschrieben und totgeschwätzt, bis es selbst dem Geduldigsten zum Hals heraushängt und die Medienschaffenden die Rezensionsexemplare ungelesen ins Altpapier werfen können.

*Kleiner Tipp: das Thema ist mit Sicherheit nicht das Buch, sondern "Bestrafe einen, erziehe 40 Millionen" oder der Beitrag der Qualitätsmedien zur politischen Hygenie. Damit wäre die nächste Sau benannt, die in den kommenden Wochen durchs Dorf getrieben wird:

Rechtsradikales Potenzial bis 14 Prozent

Zitat
Passau (RPO). Mit Blick auf den Fall des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin hat der Geschäftsführer des Forsa-Instituts Manfred Güllner vor der Manifestation des rechtsradikalen Potenzials in der deutschen Bevölkerung gewarnt und das Vorgehen der SPD kritisiert. "Das eigentliche rechtsradikale Potenzial liegt latent bei mehr als 10 Prozent bis zu 14 Prozent je nachdem, wie man es eingrenzt. Es ist Aufgabe der Parteien, zu verhindern, dass es sich manifestiert", sagte Güllner der "Passauer Neuen Presse".



Also liebe Politiker, wenn Sarrazin auf Wunsch der Qualitätsmedien zur Strecke gebracht ist (sicher gibt es daafürden einen oder anderen Medienpreis) ist es dringend notwendig "latent" vorhandenen Rechtsradikalismus, Rassismus und Islamophobie zu bekämpfen und diese eitrigen Geschwüre aus dem ansonsten gesunden Bevölkerungskörper zu eliminieren. Die Mittel für den Kampf gegen Rechts müssen drastisch erhöht werden, wenn schon SPD-Mitglieder gegen einen Parteiausschluss Sarrazins antrotzen.

Das, was Sarrazin schreibt ist schon lange bekannt und Fakten und Zahlen sind nicht hilfreich, sondern behindern Emotionen und unsere Willkommenskultur. Deshalb lohnt es sich nicht tiefer darauf einzugehen.

http://www.iceagenow.com/

Leibniz Offline




Beiträge: 383

02.09.2010 18:38
#33 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von hubersn
Aber ich fürchte, Baring und Henkel sind die einsamen Rufer in der Wüste.

Biedenkopf, Miegel, Roman Herzog, natürlich Helmut Schmidt. Die sind auf dem Altenteil. [...]


So ist es wohl.

Zitat von Zettel
Nachtrag: Richtig, Kirchhof und Clement lese ich gerade bei RexCramer. Zusammen wäre das doch eine ganz schmucke Riege? Nur halt überwiegend alte Männer, wie ja angeblich auch dieses Forum.

Ich weiß, es hat wehgetan, aber so ist es eben mit der Wahrheit manchmal.

Aber statt hier den Kaffeesatz zu lesen wer 2012 in den USA Präsident wird, könnte man ja auch mal fragen wer 2013 bei uns Kanzler werden soll bei all dem Schlamassel.

Doch da gibt es ja wohl keine Alternative zu von und zu Guttenberg. Madame Merkel wird mit den höchsten Ehren bedacht, aber eine weitere Spielzeit bekommt sie so wenig wie Meister Ballack. Beide sind einfach nicht mehr fit genug mehr für ihren Job. Immerhin, Michael bekommt ein Abschiedsspiel und Angela eine lebenslange Freikarte für Bayreuth.

Es fallt ja übrigens auf, dass hier eher über die jüngeren Kabinettsmitgliederinnen gesprochen wird als über die jüngeren Kabinettsmitglieder. Ist das der /Neid/ auf die jungen Männer?

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

02.09.2010 18:46
#34 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
jüngeren Kabinettsmitgliederinnen



Es graust mich, so etwas zu lesen! Das Mitglied, der Mitglieder, die Mitgliederin - oder wie soll ich mir das vorstellen?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.09.2010 19:28
#35 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von C.
Gegen dieses Meinungskartell wird keine neue Partei eine Chance haben. Die Empörungsvuvuzelas werden erst verstummen, wenn Sarrazin mit Schimpf und Schande aus dem Land gejagt oder zur Strecke gebracht wurde. Die Frankfurter Rundschau attestiert ihm Wahnsinn und Besessenheit, so wäre auch in der Tradition des Stalinismus eine Zwangseinweisung in eine Nervenheilanstalt eine Lösung, die der DDR 2.0 angemessen wäre. Wenn all das nicht verfängt, werden sich hoffentlich Kinderpornos auf seinem Computer oder weit schlimmer noch ein Konto in der schweiz finde lasse, zumindest könnte man in der Hoffnung, dass etwas hängen bleibt darüber spekulieren. Etwas wird sich doch finden lassen, was besser einschlägt als das Fraport-Ticket, oder zumindest wird etwas hängen bleiben.

Well roared, lion, wie dein ganzer Beitrag, und auch der andere von heute.

Das Forum ist wieder ein Stückerl lesenswerter geworden.

Herzlichen Gruß, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.09.2010 19:31
#36 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Leibniz
Es fallt ja übrigens auf, dass hier eher über die jüngeren Kabinettsmitgliederinnen gesprochen wird als über die jüngeren Kabinettsmitglieder. Ist das der /Neid/ auf die jungen Männer?

Das Geschlecht, lieber Leibniz, ist dem Weisen genauso schnurz wie das Alter. Jedenfalls wenn es um Themen der Art geht, wie sie hier diskutiert werden.

Übrigens hat gar nix wehgetan; ich fand Sie nur ziemlich, sagen wir, kindlich in ihrer Perspektive.

Herzlich, Zettel

Leibniz Offline




Beiträge: 383

02.09.2010 19:43
#37 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Gansguoter

Zitat
jüngeren Kabinettsmitgliederinnen


Es graust mich, so etwas zu lesen! Das Mitglied, der Mitglieder, die Mitgliederin - oder wie soll ich mir das vorstellen?



Mich auch, lieber Gansguoter, aber das schließt fuer mich nicht aus, es troztdem auch einmal zu gebrauchen. Es graust mich uebrigens mehr, wenn man dem guten alten Bertie ein 'l' raubt.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

02.09.2010 20:42
#38 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
Es graust mich, so etwas zu lesen! Das Mitglied, der Mitglieder, die Mitgliederin - oder wie soll ich mir das vorstellen?


Aber, aber! Es heißt ja auch der Frau, wie in der Frau ihre Handtasche. Soviel zur Gendrammatik. Bezüglich der real existierenden Parteien muß es mir in Zukunft genügen, daß sie sich nicht auch noch auf meine Zustimmung berufen können.

Herzlich, Thomas

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 23:50
#39 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
Angenommen, ein Vorstandsmitglied X hätte ein Buch geschrieben, das den Kapitalismus kritisiert. Was wäre wohl die Reaktion gewesen, wenn man daraufhin dort erwogen hätte, den Betreffenden zu feuern?


Zum einen kann man sich freilich vorstellen, dass diese Erwägungen nicht aufkommen. Kapitalismuskritik ist ja auch mal angebracht und eben genau das - Kritik. Man kann Konzepte kritisieren. Menschengruppen aufgrund ihrer Religion, Kultur oder Gene zu kritisieren ist etwas anderes.
Zum anderen scheint mir der Vergleich arg zu hinken denn er lässt ja offen, welche ALternativen der Autor anböte. Kommunismus? Anarchie? Irgendwasanderesologie? "Deutschland schafft sich ab" ist ja eben nicht nur Zustandbeschreibung.
Vor allem aber: Es hängt vom Arbeitgeber ab, was passiert. Wenn der Vorstandvorsitzende von Bank X ein Buch zur Abschaffung der Bankenwelt schreibt? Oder auch nur eines, dass das Geldwesen in Frage stellt? Vielleicht würde weniger passieren - ich vermute es sogar. Wenn er aber als ausgewiesener Laie ein Buch über die genetische Disposition von Bankern schreibt? Darüber, dass die Fähigkeit zur Zinsberechnugn vererbbar ist? Was, wenn er ein Buch schreibt in dem er den Geschäftspartnern seiner Bank die Fähigkeit abspricht, gute Banker zu sein? Etwa in der Liga spielt das Buch hier. Er beschreibt, warum Europa eine doofe Idee ist und wir wieder etwas "völkischer" denken sollten. Ist sowas in einer europäischen Währungsunion in einer Spitzenposition wirklich die Art von Denken die angebracht ist? Ich denke nicht. Das ist denn auch der Grund dafür zu überlegen, mit dem Autor hier ein ernstes Wörtchen zu reden. Er stellt Thesen auf die der Idee eines gemeinsamen Europas - auch was die Währung angeht - widersprechen. Was will er dann in der Bundesbank?

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 23:52
#40 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat
Der Dichter Ovid sei hier als Beispiel zu nennen: Sein erotisches Werk "Ars Amatoria" (dt. „Liebeskunst“) wurde verboten, er selbst vom römischen Kaiser Augustus in die lebenslange Verbannung geschickt.


Wenn "Deutschland schafft sich ab" verboten und der Autor aus dem römischen Reich verbannt wurde werd' ich bei den Bücherverbrennungen gegen die Zensur demonstrieren - versprochen.

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2010 23:55
#41 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Nein, in der Diktatur darf ich meine Meinung nicht frei äußern - weil der Staat mich dafür eben bestraft. Hier passiert das nicht. Es gibt kein Gefängnis für Meinung, keine Strafe (abgesehen von Fällen bei denen ich tatsächlich die Grundlage des Staates gefährdet sehe aber die sind überschaubar und nun wirklich nicht mehr nachvollziehbar), keine Meinungspolizei. Es gibt nur Leute die andere Leute für das kritisieren was sie sagen. Mit der gleichen Logik ist jede Kritik an den Kritikern eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.

C. Offline




Beiträge: 2.639

03.09.2010 00:03
#42 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Vielleichteinlinker:

Zitat
Er stellt Thesen auf die der Idee eines gemeinsamen Europas - auch was die Währung angeht - widersprechen.



Ich habe gerade das Buch vor mir liegen. Auf welchen Seiten finde ich diese Thesen?

http://www.iceagenow.com/

dirk Offline



Beiträge: 1.538

03.09.2010 01:40
#43 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Vielleichteinlinker
Er stellt Thesen auf die der Idee eines gemeinsamen Europas - auch was die Währung angeht - widersprechen. Was will er dann in der Bundesbank?



Echt? Dann ist er ja noch besser als ich dachte. Und als ob ein Nachdenken über Währungsunionen nicht eine sinnvolle Aufgabe für einen Bundesbanker wäre.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.09.2010 05:42
#44 Kritik an Menschengruppen Antworten

Zitat von vielleichteinlinker

Zitat
Angenommen, ein Vorstandsmitglied X hätte ein Buch geschrieben, das den Kapitalismus kritisiert. Was wäre wohl die Reaktion gewesen, wenn man daraufhin dort erwogen hätte, den Betreffenden zu feuern?


Zum einen kann man sich freilich vorstellen, dass diese Erwägungen nicht aufkommen. Kapitalismuskritik ist ja auch mal angebracht und eben genau das - Kritik. Man kann Konzepte kritisieren. Menschengruppen aufgrund ihrer Religion, Kultur oder Gene zu kritisieren ist etwas anderes.



Hm, hm. Können Sie sich noch an die Kritik an "gierigen Managern" erinnern; an "den Reichen" (während der Lichtenstein-Affäre gab es zahlreiche Kommentare, die nicht etwa die wenigen Steuerhinterzieher, sondern generell "die Reichen" ins Visier nahmen)? Sind das nicht auch Menschengruppen?

Sind die Ärzte, die Apotheker, die sich ständige Kritik wegen angeblich zu hoher Einkommen gefallen lassen müssen, keine Menschengruppen? Oder die Verfassungsschützer, die Polizisten, die von Links oft rüde als Gruppe kritisiert und ja auch mit abwertenden Bezeichnungen wie "Bullen" belegt werden?

Nein, lieber Vielleichteinlinker: Gerade auf der Linken hat man nicht die geringste Scheu davor, Menschengruppen vehement zu kritisieren (wie auch jetzt den einzelnen Menschen Sarrazin, der mit Diffamierungen geradezu überschüttet wird).

Es geht nicht um die Kritik an Menschengruppen allgemein, sondern es geht darum, daß Sarrazin an einer bestimmten Gruppe Kritik geübt hat, die unter Artenschutz steht: moslemische Einwanderer in unser Sozialsystem. Nein, streng genommen auch nicht an dieser Gruppe.

Er kritisiert ja nicht "die Migranten" und auch nicht "die türkischen Migranten", wie behauptet wird. Sondern er kritisiert den Umstand, daß es eine wachsende Zahl von moslemischen Einwanderern und - dank hoher Reproduktionsrate - deren Nachkommen gibt, die ein (vor allem nach den Maßstäben ihres Herkunftslands) gutes Leben, bezahlt durch Transferleistungen, führen können. Die also weder motiviert sind, sich zu assimilieren, noch sich beruflich zu qualifizieren. (Meine Frau hat lange türkische Hauptschüler unterrichtet; da sagen viele: Ey, warum soll isch lernen? Erklär mir mal!).

Auch da kritisiert er nicht eigentlich die Menschen, sondern ein System, das ihnen das ermöglicht. Daß jemand seinen eigenen Vorteil sucht und nutzt, was ihm angeboten wird, ist ja nicht kritikwürdig. Daß er lieber in einer Parallelgesellschaft lebt, die keine Assimilationsleistung von ihm fordert, auch nicht.

Sarrazins Kritik richtete sich gegen die bei uns bestehende Gesetzeslage, die das ermöglicht, nicht gegen die Moslems, die es nutzen.

Herzlich, Zettel

Martin Offline



Beiträge: 4.129

03.09.2010 08:02
#45 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von vielleichteinlinker
Nein, in der Diktatur darf ich meine Meinung nicht frei äußern - weil der Staat mich dafür eben bestraft. Hier passiert das nicht. Es gibt kein Gefängnis für Meinung, keine Strafe (abgesehen von Fällen bei denen ich tatsächlich die Grundlage des Staates gefährdet sehe aber die sind überschaubar und nun wirklich nicht mehr nachvollziehbar), keine Meinungspolizei. Es gibt nur Leute die andere Leute für das kritisieren was sie sagen. Mit der gleichen Logik ist jede Kritik an den Kritikern eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.



Nun ja, lieber vielleichteinlinker,

'Strafe' ist ja nicht nur unter dem Aspekt des Strafgesetzbuches zu sehen (zwei Jahre Gefängnis für freie Meinungsäußerung?), sondern auch aus dem öffentlichen Amt gejagt zu werden. Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur beginnt aber nicht erst mit den harten Konsequenzen für Dissidenten selbst, sondern bereits mit dem Versuch staatlicher Organe, die Ausbreitung unliebsamer Gedanken mit allen Möglichkeiten des Machtapparats zu unterbinden. Zum Machtapparat gehört in Deutschland unter anderem auch der öffentlich rechtliche Rundfunk.

Das Extrem ist ganz sicher, wenn unliebsamen politischen Parteien mit allen denkbaren verwaltungstechnischen Tricks die Betätigung fast unmöglich gemacht wird.

Unsere Politiker glauben sich in ihrem Handeln offensichtlich in einem Konsens mit der Mehrheit der Bevölkerung, wenn sie sich so ungeniert an Hetzjagden beteiligen oder diese sogar betreiben, aber ich denke Baring erkennt hier, dass dieser Konsens immer weniger existiert.

Gruß, Martin

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2010 10:38
#46 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von Martin
'Strafe' ist ja nicht nur unter dem Aspekt des Strafgesetzbuches zu sehen ...

Danke, daß Sie hier für mich in dieser Form geantwortet haben, das könnte ich jederzeit unterschreiben. Es ist ja etwas ermüdend, Sachverhalte, die man eigentlich für selbstverständlich und auch einleuchtend hält, explizit begründen zu müssen.

Herzlich Ungelt

vielleichteinlinker ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2010 21:23
#47 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Genau! Schon die Kritik an ihm ist "Strafe"! Meinungsfreiheit muss bedeuten dass man seine Ansichten ohne Kritik äußern darf wo man will, wie man will und zu/mit/überwenoderwas man will. OMG

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2010 22:22
#48 RE: Zitat des Tages: Arnulf Baring Antworten

Zitat von vielleichteinlinker
Genau! Schon die Kritik an ihm ist "Strafe"! Meinungsfreiheit muss bedeuten dass man seine Ansichten ohne Kritik äußern darf wo man will, wie man will und zu/mit/überwenoderwas man will. OMG

Die Übernahme bestimmter Funktionen erweitert entscheidend die Einwirkungsmöglichkeiten auf die Gesellschaft und die persönliche Macht, sie verpflichtet aber gleichzeitig gerade dadurch zur Zurückhaltung in anderen Dingen. Der Bundespräsident z.B., der über einen Entlassungsgesuch der Bundesbank entscheiden soll, ist keine Privatperson, die ihre Meinung im Vorfeld der Entscheidung zum Besten gaben darf. Das ist nicht nur ganz mieser Stil, es ist auch ungesetzlich. Es wundert mich wirklich, daß sie diesen überhaupt nicht feinen Unterschied nicht sehen können.

Sie dürfen natürlich Sarrazin und jeden Anderen gerne kritisieren, wenn ihnen danach ist.

Mfg Ungelt

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.09.2010 02:33
#49 Die Kampagne gegen Sarrazin Antworten

Zitat von vielleichteinlinker
Genau! Schon die Kritik an ihm ist "Strafe"! Meinungsfreiheit muss bedeuten dass man seine Ansichten ohne Kritik äußern darf wo man will, wie man will und zu/mit/überwenoderwas man will. OMG


Können Sie, lieber Vielleichteinlinker, auch nur einen einzigen Beitrag in diesem Forum zitieren, in dem beanstandet wurde, daß es Kritik an Sarrazin gibt? Wenn wir im RL wären, dann würde ich Ihnen jetzt eine Wette anbieten, daß Sie keinen finden.

Beanstandet wird von Vielen und auch von mir zweierlei: Erstens, daß keine sachliche Kritik geübt wird, sondern daß emotional herumgeschimpft wird, und zwar von Leuten, die erkennbar erstens das Buch nicht kennen und zweitens von den Forschungsgebieten, um die es geht, keinen blassen Schimmer haben. Nehmen Sie Renate Künast und Guido Westerwelle pars pro toto.

Zweitens wird beanstandet, daß man nicht nur Sarrazins Thesen kritisiert, sondern daß er als Person Angriffen ausgesetzt ist und daß man versucht, ihm persönlich zu schaden.

Das reicht von SA-Methoden, mit denen die Absetzung von Leseterminen erreicht wurde, über Beleidigungen und Beschimpfungen bis zu dem Versuch, ihn aus der SPD auszuschließen, und jetzt bis zur Kündigung seines Arbeitsvertrags.



Sehen Sie denn wirklich nicht, daß hier eine Kampagne veranstaltet wird, die nichts, aber auch gar nichts mit einer kritischen Auseinandersetzung zu tun hat? Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie das nicht erkennen.

Es ist eine Kampagne, die nach hinten los gehen wird. Sie macht Sarrazin populär und beliebt, sie macht die Leute erst recht empfänglich für seine Thesen. Viele Menschen widert das an, was mit Sarrazin geschieht.

Übrigens habe ich noch immer keine seriöse Umfrage zur Reaktion auf Sarrazin und seine Thesen gefunden. Habe ich sie übersehen? Ich hatte auf den "Deutschlandtrend" der ARD am Donnerstag gehofft, aber da war nichts.

Herzlich, Zettel

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