Da der Hauptraum neben diesem kleinen Zimmer Gott im Untertitel führt, scheue ich mich auch nicht, einen Blogeintrag zum Thema Gottesdienst, der seinerseits auf einen schönen theologischen Text hinweist, hier zu verlinken.
Zitat Wir sind es gewohnt, Beteiligung als Grundprinzip des evangelischen Gottesdienstes zu verstehen. [...] Es gilt aber darauf zu achten, dass es äußere und innere Beteiligungsformen gibt. Auch hier gilt, dass eines keineswegs mit dem anderen in eins geht und dass sich beide nicht immer wechselseitig befördern. Und auch die inneren Beteiligungsformen haben etwas mit Aktivität zu tun.
-- Civilización es la suma de represiones internas y externas impuestas a la expansión informe de un individuo o de una sociedad. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Nun ist das im evangelischen Bereich sowieso alles ja noch viel freier:
Zitat von Confessio Augustana VIINec necesse est ubique esse similes traditiones humanas, seu ritus aut ceremonias ab hominibus institutas.
Damit aber auch riskanter. Weil es ein hohes Maß an liturgischer Kompetenz erfordert, die häufig fehlt ...
Interessant aber in diesem Zusammenhang, was Luther mal geschrieben hat:
Zitat von Martin Luther, Deutsche MesseDiese [die lateinische Form] will ich hiermit nicht aufgehoben oder verändert haben; sondern wie wir sie bisher bei uns gehalten haben, so soll es noch frei sein, sie zu gebrauchen, wo und wann es uns gefällt oder bestimmte Gründe uns dazu veranlassen. Denn ich will auf keine Weise die lateinische Sprache aus dem Gottesdienst ganz wegkommen lassen; denn es ist mir alles um die Jugend zu tun. Und wenn ichs vermöchte, und die griechische und hebräische Sprache uns so vertraut wäre wie die lateinische und so viele feine Musik- und Gesang(stücke) hätte wie die lateinische sie hat, so sollte man einen Sonntag um den andern in allen vier Sprachen: deutsch, lateinisch, griechisch, hebräisch Messe halten, singen und lesen. Ich halte es gar nicht mit denen, die sich nur auf eine Sprache so ganz verlegen und alle andern verachten. Denn ich wollte gern solche Jugend und Menschen aufziehen, die auch in fremden Landen Christus nützlich sein und mit den Menschen reden könnten, daß es uns nicht so ginge wie den Waldensern in Böhmen, die ihren Glauben so in ihre eigene Sprache gefangen haben, daß sie mit niemand verständlich und deutlich reden können, er lerne denn zuvor ihre Sprache.
Mich hat die lateinische Messform immer fasziniert, weil sie universal ist. Komisch, dass sie in der Kirche, die sich als die Weltkirche versteht, außer Gebrauch kommen konnte.
Die Begründung freilich wird Zettel freuen, der ja immer die Hochschätzung des Englischen als moderne Lingua franca vertritt. Wir sollten heute verstärkt auch Gottesdienste in Englisch anbieten. (Mein methodistischer Kollege in Chemnitz macht das. Na gut, der ist auch Ire.)
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