THE NEW YORK TIMES Russian Ex-Spy Lived in a World of Deceptions By ALAN COWELL Published: December 3, 2006 LONDON, Dec. 2 — The tangled tale of Alexander V. Litvinenko, the maverick Russian K.G.B. agent turned dissident who died of radiation poisoning last week, has seized the headlines recently, but its roots can be traced to a late spring evening in Moscow in 1994. Link zum Artikel: http://tinyurl.com/y8cbox
THE WASHINGTON TIMES British Cabinet told of Russian espionage By Sean Rayment LONDON SUNDAY TELEGRAPH December 3, 2006 Link zum Artikel: http://tinyurl.com/vldym
"A world of deceptions", dear Reader, das trifft es wohl.
Ich fand den Artikel in der NYT sehr informativ - und trotzdem bleibt man am Ende ratlos. Kann alles so sein oder auch anders.
Wie soll jemals geklärt werden, was so ein Geheimdienst treibt, oder irgendwelche auf eigene Faust operierende Agenten, oder mit den Geheimdiensten verbandelte Kriminelle?
Wenn ein Insider sich äußert - wie Litwinenko in seinem Buch, wie vor etlichen Jahren Victor Ostrovsky, der dem Mossad sozusagen entlaufen war -, dann stimmt es vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ostrovsky hat in seinem Mossad-Buch zum Beispiel einen detaillierten Bericht darüber, warum und wie der Mossad Uwe Barschel ermordet habe - weil er einem geheimen U-Boot-Geschäft mit Israel im Weg gestanden habe, und den Ablauf des Mords hat Ostrovsky genau geschildert.
Stimmt's? Es ist die plausibleste Geschichte zum Barschel-Mord, die ich kenne. Aber gerade deshalb vielleicht erlogen, denn nichts ist ja einfacher, als eine plausible Geschichte zu erfinden.
Der Mord an Barschel, der Mord an Kennedy, an Palme - wenn die Profis nur einigermaßen profihaft gearbeitet haben, wird das nie aufgeklärt werden. Es sei denn, durch irgendeinen dummen Zufall. Oder, weil Beteiligte plaudern, wie vielleicht kürzlich im Fall Kennedy-Mord.
Falls es denn Profis waren.
Herzlich, Zettel
(der sich sehr gefreut hat, daß es wieder deine schönen Beiträge aus der amerikanischen Presse gibt )
Zitat von Zettel "A world of deceptions", dear Reader, das trifft es wohl. Ich fand den Artikel in der NYT sehr informativ - und trotzdem bleibt man am Ende ratlos. Kann alles so sein oder auch anders. Wie soll jemals geklärt werden, was so ein Geheimdienst treibt, oder irgendwelche auf eigene Faust operierende Agenten, oder mit den Geheimdiensten verbandelte Kriminelle?
Wir sind so schlau als wie zuvor, allerdings.
Zitat von Zettel Herzlich, Zettel (der sich sehr gefreut hat, daß es wieder deine schönen Beiträge aus der amerikanischen Presse gibt )
Gern geschehen. :-) Gegen Jahresschluß wird es immer ein wenig hektisch. ;-) Und die Nachrichten sind auch nicht gerade erfreulich und die amerikanische Innenpolitik in einer Zwischenphase, da lässt man auch mal gerne die Dinge laufen.
By Charles Krauthammer Friday, December 8, 2006; Page A39
The poisoning of Alexander Litvinenko, renegade Russian spy and fierce critic of Vladimir Putin's government, is everywhere being called a mystery. There is dark speculation ............. (....).
Well, you can believe in indeterminacy. Or you can believe the testimony delivered on the only reliable lie detector ever invented -- the deathbed -- by the victim himself. Litvinenko directly accused Putin of killing him.
(...)
The prosecution rests. We await definitive confirmation in Putin's memoirs. Working title: "If I Did It."
"Intellectual heft" - in Bezug auf Krauthammer habe ich nach einem deutschen Ausdruck gesucht. Lustig, was einem da alles begegnet im Web. Sogar auf englischen Seiten kommen Werbeeinschaltungen, die Bücher anbieten. ;-).
Nebenbei bemerkt, schätze ich neben Krauthammers intellektueller Schärfe auch seinen Sinn für Humor: Der Titel "If I did it" bezieht sich auf ein letztendlich nicht auf dem Markt gelandetes "Memoir" von O.J. Simpson, in dem er angeblich schildert, wie er seine Frau getötet haben würde, wenn er der Täter gewesen wäre).
danke für diesen Beitrag! Ich stimme Krauthammer vollkommen zu. Und besonders gefreut hat mich natürlich diese Passage:
But that's the beauty of it. Do it obvious, do it brazen, and count on those too-clever-by-half Westerners to find that exonerating. As the president of the Central Anarchist Council (in G.K. Chesterton's "The Man Who Was Thursday") advised: "You want a safe disguise, do you? . . . A dress in which no one would ever look for a bomb? Why, then, dress up as an anarchist, you fool!"
Das ist genau das, was hier nachzulesen ist. Es ist ja offensichtlich, aber seltsamerweise kommen anscheinend die meisten Menschen nicht darauf: Wenn der KGB, oder wie er jetzt heißt, einen Mord begehen will, den man ihm nicht zuschreibt, dann muß er es logischerweise so anstellen, daß alle Spuren auf ihn verweisen. Weil dann jeder sagt: So offensichtlich würden die das doch niemals machen.
Vor ungefähr einer Stunde habe ich ein CNN-Interview gesehen, in dem die Interviewerin dem Experten entgegengehalten hat: Da alle Spuren auf den russischen Geheimdienst verweisen, kann der es doch nicht gewesen sein.
Auch CNN hat eben nicht nur SpitzenjournalistInnen.
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