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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 1.881 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2010 21:09
Deutschland im Herbst Antworten

Mit der gegenwärtigen Unruhe in Deutschland, die mir Anzeichen für einen Umbruch zu tragen scheint, habe ich mich in verschiedenen Beiträgen befaßt. Dieser Artikel ist ein Versuch, das ein wenig miteinander zu verknüpfen.

Solche Versuche der, sagen wir, Vogelschau, sind naturgemäß riskant. Man kann sich selbstredend dabei irren. Aber auch die Bereitschaft zu mehr Risiko gehört zu dem, was aus meiner Sicht auf der deutschen Tagesordnung steht.

123 Offline



Beiträge: 287

14.10.2010 00:14
#2 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Wieder einmal eine sehr anregende Analyse wie sie diesen Blog so sehr auszeichnen.

Nur zu gerne würde ich es auch so sehen, daß eine Art Zeitenwende anbricht, in der die Tabus der 68iger langsam hinterfragt werden.

Doch davor stehen sehr hohe Hürden, die nahezu unüberwindlich erscheinen. Sie sind vor allem psychologischer Natur und sozialisationsbedingt.

Die Linken dominieren seit 40 Jahren diese Gesellschaft total, und zwar indem sie dieser linke Wertvortellungen implantiert haben. Die linke Bewegung hat rasch den Sozialisationsprozeß in der gesamten westlichen Welt, mit Ausnahme der Christlich-Konservativen in den USA, dominiert. Heute sind linke bis linksextreme Denk- und Deutungsmuster unbewusst tief verinnerlicht. So sehr, daß man bei vielen Themenbereichen kaum noch abweichende Meinungen hört.

Besonders deutlich wird dies in einer Negativhaltung gegenüber der Marktwirtschaft, für die heute die negativ-marxistische Formunlierung "Kapitalismus" verwendet wird. Marktwirtschaft gilt als Übel, als sozial ungerecht, Umwelt zerstörend, ausbeuterisch, Reiche reicher machend, ineffizient und chronisch krisenanfällig. Banker werden zu Bankster, eine ganze Berufsgruppe moralisch abgewertet.

Man jammert über die Kosten für die Bankenrettungspakete, die vor allem durch die Mißwirtschaft STAATLICHER Institute angefallen sind. Aber die über eine Billion Kosten um die Widervereinigung aufgrund sozialistischer Mißwirtschaft wird dem linken System nicht angerechnet. Da ist niemand sauer, das findet niemand ungerecht. Es kommt absolut niemand auf eine solche Gegenüberstellung, die auf Seiten der LInken noch die Folter- und Mordopfer beinhaltet.

Zieht man diese Vergleichsbilanz global so stehen 100 Millionen Mordopfer plus Elend von Milliarden - ja was eigentlich gegenüber auf Seiten der Marktwirtschaft samit ihrer gesellschaftspolitischen Liberalität.

Wie in Zettels Eingangstext beschrieben löst Problemlösung keine Dankbarkeit aus. Das trifft nicht nur auf die Merkel-Politik zu, sondern auch auf die Marktwirtschaft insgesamt. (Wobei ich nicht meine daß sich Merkel sonderliche Verdienste erworben hätte, sondern es primär aufgrund der Bedeutung des Maschinenbau- und Luxus-Kfz-Segmentes zu verdanken ist am Wachstum Ostasiens mehr zu partizipieren als andere Länder, plus dem Umstand daß außerhalb der Staatsbanken die meisten Banken seriös gewirtschaftet haben)

Leider, leider zeigt sich immer wieder daß die allermeisten Menschen gradezu ein Bedürfnis danach haben, verführt zu werden von Demagogen, die ihnen versprechen die Verantwortung für ihr Leben abzunehmen. Samt der Aussicht auf Wohlstand ohne Arbeit, - Grüne und NeoSED sprechen hier ovn einem bedingungslosen Grundeinkommen.

Hinzu kommt, daß es den Deutschen schlicht zu gut geht. Sie stehen auf der Maslowschen Bedürfnispyramide ganz, ganz oben. Das gab es noch nie in der Menschheitsgeschichte. Daß es Zigmillionen so gut geht, daß sie es sich leisten können, sich ethisch nur noch an moralischen Zielen auszurichten, weil alle Konsum- und Grundbedürfnisse bis zur Übersättigung hinaus erfüllt sind.

Folglich träumen Zigmillionen Deutsche davon die Welt zu retten vor dem Klimatod. Sie träumen vom rundum sorglos-Sozialstaat der sozialen Gerechtigkeit, von einem Idyll des multikulturellen Zusammenlebens selbst mit fremdländischen Rassisten, Zwangsverheiratern und Ehrenmördern. Allen soll es gut gehen weltweit - umweltschonend natürlich.

Der Aufstieg der Grünen verläuft analog zur Durchdringung der Gesellschaft mit den ökosozialistischen, multikulti- , gleichheits-, gender-, ganztagsschulischen Wertvorstellungen der Grünen. Keine andere Partei ist in der BRD derartig einflußreich. Die Grünen geben die Themen wie die Moral vor: Zuerst glich sich die SPD bis zur Unkenntlichkeit an die Grünen an, dann die CDU/CSU. Die FDP hatte schon lange viele Elemente der Grünen verinnerlicht, wie Milde gegen Kriminelle und Dialoggefasel mit Todfeinden wie den Kommunisten. Nur beim Finanzmarkt - da haben die Grünen teilweise umgeschwenkt. Kapitalismus finden sie gut, wenn der Handel mit Treibhauszertifikaten Investmentbanken Milliardenprofite beschert.

Grüne änderen ihre Ansichten fast nie. Zwar lehnen sie es entschieden ab, ihre hochbegabten, Geige spielenden Kinder von kernigen Murats und Achmeds diskriminieren zu lassen, und fahren diese durch die halbe Stadt umweltschädlich mit dem Auto in eine "sichere" Schule - natürlich nur wegen dem besseren Bildungsangebot. Aber ihren Standpunkt, daß die Grenzen zu öffnen sind für den grenzenlosen Zuzug in die Sozialsysteme behalten sie bei. Einfach weil man zu den Guten gehört, wenn man das vertritt. Und darauf kommt es den Übersattuierten Grünwählern an: Selbstbestätigung moralisch gut zu sein. Am Besten sogar etwas besseres als alle, die nicht so multikultikorrekt und ökospießig wie man selbst ist.

Wertvorstellungen nehmen die Menschen im Sozialisationsprozeß auf und an. Und behalten vieles davon ihr ganze Leben bei. Heute bestimmen die Grünen in einer gradezu religiös anmutenden Rolle die Wertvorstellungen in Deutschland, und somit folglich die Sozialisationsinhalte in Relation dazu.

Deshalb ist es völlig egal welche Partei regiert. Sie alle vertreten die Politik der Grünen, nur die SED geht noch weiter mit ihren Utopien.

Aufbrechen läßt sich dieser Würgegriff grüner Sozialisation nur indem man den proklamierten Werten der Grünen nicht widerspricht, sondern sie rhetorisch aufnimmt, inflationiert, und umdeutet. Dabei kann man die Ideale der Grünen wunderbar gegeneinander ausspielen. Denn sie sind alle nicht logisch, sondern nur auf Selbstbestätigung und Machtlegitimation ausgerichtet. Etwa pro Homosexualität und zugleich für den Islam selbst in radikalen Ausforumungen. Für Frauen- und Gender, und zugleich für Kopftuch und Islampatriarchat - genannt "wertvolle kulturelle Bereicherung". Für soziale Gerechtigkeit und zugleich per EEG den Strom extrem verteuern zu Lasten der Einkommenschwachen, zu Gunsten von Reichen, usw. usf.

Es gibt keine Partei die in sich widersprüchlicher wäre als die Grünen. Aber das wird nie thematisiert, weil die allermeisten Journalisten Gründenken verinnerlicht haben, und/oder überzeugte Grüne sind. Die Medien unterstützen praktisch jeden Standpunkt von Roth, Künast und Trittin, Kritik kommt hingegen fast nie. Gäbe es kein Internet, die Gesinnungs- und Informationsgleichschaltung wäre totaler wie in der DDR.

Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich das Machtkartell der Grünen aufbrechen läßt. Die institutionelle Macht der Grünen und Linken, sowie langsam auch der Islamverbände, ist bereits so groß, die Korrumpierung und Anbiederung der ex-bürgerliechen Parteien so umfassend, daß es eigentlich einen Komplettaustausch aller Politiker und Journalisten in Deutschland und wohl fast ganz Europa bräuchte, um hier eine Kursänderung zu ermöglichen.

Denn Kursänderung ist nur möglich bei Eingeständniss von Schuld und Scheitern. Und dann geht das Kompetenzvertrauen verloren. Also kein Ausweg für die machthungrigen Eliten als festhalten. Ist auch einfach - sie brauchen kein Volk. Bei 3% Wahlbeteiligung bleiben die Anzahl der zu vergebenden Posten gleich. Der GEZ(Zwangsbegühren)-Journalist erhält auch ohne Zuschauer sein riesiges Gehalt.

Es ist völlig egal wieviele Sarrazin-Bücher verkauft werden. Erst wenn sich eine komplett neue politische Elite, eine komplett neue Medienwelt entwickelt hat, ist ein Politikwechsel möglich. Doch wie sollen die dafür nötigen Talente entstehen, wenn der Sozialisationsprozeß, und damit das Denken, das Ausdrucksvermögen, die Fähigkeit zu Visionen, bestimmt und limitiert werden von den Anhängern linksgrüner Weltanschauung.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2010 01:40
#3 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von 123
Nur zu gerne würde ich es auch so sehen, daß eine Art Zeitenwende anbricht, in der die Tabus der 68iger langsam hinterfragt werden.

Doch davor stehen sehr hohe Hürden, die nahezu unüberwindlich erscheinen. Sie sind vor allem psychologischer Natur und sozialisationsbedingt.


Lieber 123, Ihrer Analyse des Ist-Zustands stimme ich weitgehend zu. Aber es ist eben nur der momentane Zustand. Die Frage ist aus meiner Sicht, ob damit auch schon determiniert ist, wie es weitergehen wird.

Ich habe miterlebt, wie sich ab ungefähr 1967 in Deutschland alles geändert hat.

Bis dahin gab es vieles von dem, was Sie beschreiben - nur spiegelbildlich. Man war christlich-konservativ oder gewerkschaftlichz-konservativ sozialisiert. Die Medien waren mit wenigen Ausnahmen in den Händen von Konservativen. es gab die linke Kulturwelt, das stimmt; aber sie hatte kaum Einfluß auf die Mehrheit der Deutschen.

Dann änderte sich das in atemberaubendem Tempo. Es war ja nicht nur die APO und die Studentenbewegung. Alles änderte sich, vom Umgang miteinander und der Bekleidung über das Sexualverhalten bis zu den Eßgewohnheiten.

Und die sich da änderten, waren fast alle ganz anders erzogen worden, waren ganz anderen medialen Einflüssen ausgesetzt gewesen.

Oder nehmen Sie die DDR. Da hatte das Regime nun einen gewaltigen Aufwand getrieben, "unsere Menschen" zu erziehen. Ein paar Monate, und es war kaum noch etwas davon übrig.

Ich bin ziemlich sicher - und sehe es jedenfalls an unserem Bekanntenkreis -, daß es längst eine Kluft zwischen dem gibt, was die Medien lehren wollen, und dem, was die meisten Menschen denken. Das gilt nicht nur für die Einwanderung; es gilt zum Beispiel auch für den Umgang mit Kriminalität, für die Bevormundung der Bürger durch Dosenpfand, Rauchverbot usw.

Ich bin auch bei meinen Überlegungen ziemlich stark beeinflußt von der Entwicklung in den USA. Sie schienen von Johnson bis Carter auf dem Weg in die Sozialdemokratie zu sein - und dann wählte man Reagan!

Zur Zeit von Johnson's Great Society, des project head start und aller dieser Entwicklungen in den USA in Richtung Sozialdemokratie hätte ich eine hohe Wette dagegen abgeschlossen, daß die USA im Jahr 2000 einen wiedergeborenen Christen zum Präsidenten wählen würden.

Herzlich, Zettel

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

14.10.2010 01:51
#4 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Liebe/r 123,

dem Tenor Ihres Beitrages stimme ich zu, sehe das Bild aber insgesamt weniger düster. Zumindest die Bevölkerung ist noch mehr bei Verstand, als Linke das gerne hätten. Diese Regierung ist ja im letzten Jahr für eine andere Politik gewählt worden, aber gerade nicht für die Anbiederung an links-grüne Positionen. Daß Schwarz-Gelb wegen dieser Anbiederung in Umfragen in die Knie geht (jedenfalls stelle ich in meinem Umfeld ausnahmslos fest, daß die linke Politik dieser Regierung eine einzige Enttäuschung darstellt und man sich eine andere erhofft hatte, wie sie im Wahlkampf in Aussicht gestellt wurde), zeigt schließlich, daß für eine andere Politik Unterstützung vorhanden und damit möglich wäre, aber es fehlt eben an der politischen Vertretung sehr vieler Bürger.

Diese Erkenntnis hilft uns zwar noch nicht sonderlich viel, aber es ist immerhin besser und stellt ein Licht am Ende des Tunnels dar, als wenn die Wähler dieser Regierungskoalition den Schwenk nach links unterstützten. Es geht also nicht so sehr darum, Zuspruch für einen Kurswechsel aufzutreiben - wir stehen keineswegs alleine -, sondern wie bzw. durch wen und welche Partei zukünftig die vielen konservativen und liberalen Heimatlosen ihre Stimmen in die Parlamente bringen (können).

MfG

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2010 02:04
#5 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von RexCramer
Es geht also nicht so sehr darum, Zuspruch für einen Kurswechsel aufzutreiben - wir stehen keineswegs alleine -, sondern wie bzw. durch wen und welche Partei zukünftig die vielen konservativen und liberalen Heimatlosen ihre Stimmen in die Parlamente bringen (können).


Da stimme ich Ihnen zu, lieber RexCramer (und freue mich darüber ). Es gibt aus meiner Sicht drei Möglichkeiten:

a) Union und FDP schwenken auf einen liberalkonservativen Kurs um

b) Es entsteht eine liberalkonservative Partei

c) Die Unzufriedenheit führt dazu, daß die Rechtsextremen Zulauf bekommen.

Daß jetzt - siehe den in ZR verlinkten FAZ-Artikel - in der Union bereits Überlegungen angestellt werden, Merkel durch Guttenberg oder Koch zu ersetzen, zeigt, wie sehr dort bereits Alternativa a) diskutiert wird. (Ich fände es allerdings, was Sie nicht wundern wird, weitaus besser, wenn Merkel selbst sich an den Wahlkampf 2005 erinnern würde, als sie wacker liberale Positionen vertrat).

b) wäre ein waghalsiges Unternehmen. Die Grünen haben Jahre gebraucht, bis sie zum ersten Mal in ein Parlament einzogen. Die meisten anderen neuen oder abgespaltenen Parteien sind bald wieder verschwunden.

c) wäre verheerend und würde uns in die Nähe von Weimarer Verhältnissen bringen.

Herzlich, Zettel

max Offline



Beiträge: 150

14.10.2010 03:34
#6 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Lieber Zettel, leider kann ich Ihren Optimismus betreffend Wiedererstarken einer liberalen, marktwirtschaftlich geprägten Politik nicht teilen. Dazu fehlen immer mehr die Voraussetzungen. Ein Land, in dem die Bevölkerung laut Umfragen die "soziale Gerechtigkeit" für wichtiger hält als die Freiheit hat die entscheidende Grundlage nicht mehr: die Lust auf und den Mut zur Selbstverantwortung. Zu grosse Bevölkerungsanteile werden mittlerweile mit staatlichem Manna beglückt. Dieses zurückzufahren ist unglaublich schwierig, werden sich in der Abwehr eines Leistungsabbaus doch äusserst starke Koalitionen bilden. Die Folgen dieses Nannystaates sind schon recht deutlich: eine gewisse Infantilisierung des öffentlichen Diskurses ist evident. Wie sonst könnte eine Bundesregierung (die Opposition ist noch schlimmer) denn ein solches Energiekonzept verkaufen? Wie könnte sonst jemand auf die Idee kommen, Armut lasse sich in einer globalisierten Welt mit staatlich festgelegten Mindestlöhnen bekämpfen?
Die Diskussion um die verfehlte Einwanderungspolitik, den Widerspruch gegen die Politfunktionäre und die Medien ist m.E. keine Zeitenwende. Bei Leuten, die dies postulieren ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens. Einwanderung ist sichtbar, fassbar, mangelnde Integrationswilligkeit auch. Die Gewalt, die von Ausländern vor allem mit muslimischen Hintergrund ausgeht, ist evident. Sie erzeugt Abwehr und Angst in breiten Bevölkerungsschichten. Die Staatsverschuldung, die masslose Umverteilung, die überbordende Bürokratie, der Regulierungswahn sind einesteils abstrakt, oder sie betreffen viel weniger Menschen täglich. Vor allem: sie erzeugen keine Angst, und wenn doch, nur in viel kleineren Kreisen.
Ich glaube mittlerweile, es braucht ein wirklich einschneidendes Ereignis, um das Gift des Sozialismus (oder des Etatismus) zurückzudrängen. Eines, das nicht wieder "korrigiert" werden kann, in dem man die sich selbst gegebenen Regeln über den Haufen wirft. Wenn dann die Karten neu verteilt werden, befürchte ich allerdings, dass die liberale Marktwirtschaft nicht die erste Wahl sein wird.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2010 08:13
#7 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von max
Lieber Zettel, leider kann ich Ihren Optimismus betreffend Wiedererstarken einer liberalen, marktwirtschaftlich geprägten Politik nicht teilen. Dazu fehlen immer mehr die Voraussetzungen.


Optimismus, lieber max, geht ja definitionsgemäß immer über das hinaus, was im Augenblick gegeben ist.

Es kann ja sein, daß Sie Recht haben; ich räume das gern ein. Die beiden Frösche hätten ja auch in Magermilch gefallen sein können; beide konnten das nicht wissen.

Im wesentlichen kann ich Ihnen nur entgegenhalten, was ich bereits 123 geschrieben habe. Historische Prozesse verlaufen selten monoton; meist schwingt eher ein Pendel hin- und her. (Das ist, nebenbei, der wahre Kern der Hegel-Marx'schen Dialektik der Geschichte).

Das gilt zumal in eine freien Gesellschaft, in der niemand die Machtmittel hat, politische Einsichten und Meinungen gewaltsam zu unterdrücken.

Die äußeren Bedingungen ändern sich; damit die Erfahrungen der Generationen. Die Jungen wollen deshalb oft das Gegenteil dessen, was die Älteren wollten. Die Generation der Achtundsechziger konnte beispielsweise die Haltung ihrer Eltern und Großeltern nicht mehr nachvollziehen, die durch Krieg und Entbehrungen geprägt gewesen war. Es entstand um 1970 herum ein neues Lebensgefühl; daran konnte der Umstand nichts ändern, daß die damals jungen Leute ja ganz anders erzogen worden waren.

Es wächst jetzt eine Generation heran, die beispielsweise die Konflikte mit Kindern von Einwanderern in der Schule hautnah erlebt hat; die genug hat von dem Gelaber der Ökosozis. Leute, denen klar ist, daß ihre Rente nicht mehr zum Leben reichen wird; daß sie ungleich mehr für sich selbst verantwortlich sein werden als ihre Eltern und Großeltern.

Ich habe, lieber max, mehr als vierzig Jahre lang Jahr für Jahr Studienanfänger an die Unis kommen sehen und sie oft selbst unterrichtet oder mit Mitarbeitern gesprochen, die sie unterrichtet haben. Wir haben oft darüber gesprochen, wie sich die Studentengenerationen wandeln und wie schnell das geht.

Das, was Marx den Überbau genannt hat, hinkt oft hinter der realen Entwicklung her. Wenn Sie den Essay von Kurbjuweit gelesen haben, dann wird Ihnen nicht entgangen sein, wie daraus nicht nur die übliche linke Arroganz spricht, sondern auch die blanke Angst vor diesem "Mob", den er zu erkennen meint. Kurbjuweit spürt, glaube ich, daß der herrschenden Schicht, die er repräsentiert, die Macht zu entgleiten droht.

Und der "Mob", das sind bei ihm die Älteren! Über die Jüngeren wird er sich noch wundern.

Herzlich, Zettel

stuffi Offline



Beiträge: 27

14.10.2010 08:58
#8 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von max
Zu grosse Bevölkerungsanteile werden mittlerweile mit staatlichem Manna beglückt. Dieses zurückzufahren ist unglaublich schwierig, werden sich in der Abwehr eines Leistungsabbaus doch äusserst starke Koalitionen bilden.



Ich kann mich noch erinnern, als zu Zeiten Margaret Thatchers (ich war damals allerdings noch ein Kind...) viel von einer 2/3-Gesellschaft die Rede war - in dem Sinne, daß es 2/3 der Gesellschaft gut geht, während ein Drittel mehr oder weniger in Armut lebt, aber auf demokratischem Weg nichts an der bestehenden Politik ändern kann.

Heute haben wir die 2/3-Gesellschaft tatsächlich realisiert, aber unter unterschiedlichen Vorzeichen als damals befürchtet: Eine produktive Minderheit der Bevölkerung versorgt eine unproduktive Mehrheit, die nicht im Geringsten daran denkt, an diesem angenehmen Zustand etwas zu ändern.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2010 09:13
#9 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von stuffi
Heute haben wir die 2/3-Gesellschaft tatsächlich realisiert, aber unter unterschiedlichen Vorzeichen als damals befürchtet: Eine produktive Minderheit der Bevölkerung versorgt eine unproduktive Mehrheit, die nicht im Geringsten daran denkt, an diesem angenehmen Zustand etwas zu ändern.


Guter Vergleich! Aber was, wenn das eine Drittel die anderen beiden Drittel nicht mehr im bisherigen Umfang alimentieren kann oder will?

Und was, wenn dann immer mehr aus den zwei Dritteln merken, daß es gar nicht so schlimm ist, sondern sogar Vorteile hat, sich anzustrengen und ins produktive Drittel zu wechseln?

Herzlich, Zettel

123 Offline



Beiträge: 287

14.10.2010 11:06
#10 RE: Deutschland im Herbst Antworten

@ Max - so ist es: Die Linken haben Abhängigkeitsstrukturen geschaffen, die man auf demokratischem Wege wohl nicht mehr korrigieren kann. Außer die Wertvorstellungen verändern sich. Z.B. daß man hohe Steuern als Form der Ausbeutung umdefiniert, einer Art Unrecht. Ebenso wie übermäßige, die eigene Faulheit unterstützende Haltung bei gleichzeitiger Ausnutzund der Sozialsysteme als "Mißbrauch der Sozialsysteme" eine gewisse Ächtung erfährt.

Aber um das so zu definieren bräuchte es Vordenker. Die dazu auch noch extrem mutig und rhetorisch geschickt sein müssen.
Sie dürfen anfangs den Inkompetenzen der in wirtschaftlichen und staatsfinanziellen Belangen vollkommen ungebildeten Bevölkerung keinesfalls widersprechen. Das würde nur zu Ablehnung führen. Sondern nach und nach neue Gesichtspunkte in die Debatte einführen, und so überhaupt erst einmal ein Bewusstsein dafür schaffen, daß man einen Sozialstaat gegenfinanzieren muß, soll er nicht nach wenigen Jahren kollabieren. Und dazu braucht es eine produktive Wirtschafts- wie Gesellschaftsstruktur.

Und dann dürfte so etwas nicht nur von einer Person, sondern es müsste von einer breiten Bewegung getragen werden, die zugleich emotionale Bedürfnisse anspricht wie das Verlangen nach Selbstenfaltung, die Aussicht auf ein besseres Leben, auch eines Elitestatus gegenüber den extrem bildungsfernen Linken.

Ja, da ist leider nicht einmal ein Ansatz vorhanden.


@ Zettel - trotz all dem vorgenannten. Ja, es stimmt. Da gärt es im Volke. Und zwar da, wie ein Vorredner angemerkt hat, wo man die Widersprüche zwischen Propaganda (Multikulti juhuu) und Realität (rassistische Fremdenfeindlichkeit bestimmter Zuwanderungsgruppen) am hören, sehen und fühlen kann.

Ob in meinem Bekanntenkreis oder die Leserschaft der taz - es ist erstaunlich, daß sich indoktrinierte AKW-Gegner und überzeugte Ökopazifisten plötzlich gegen die von den Grünen propagierte Islamverherrlichung aussprechen. Aber ansonsten 100% linientreu und (an)führerfolgsam sind.

Das wäre noch vor einem Jahr unvorstellbar gewesen.


Sie haben auf die USA verwiesen, und die Wahl Reagans als es nach Sozialdemokratisierung der USA aussah.

Man muß aber bedenken, daß die Konservativen ja nicht ausgestorben waren, sondern übergangen wurden von den Eliten in den USA, die dort wie hier anfingen die Universitäten linkspolitisch zu vereinnahmen.

Doch parallel dazu entwickelte sich die Graswurzelbewegung jener Personenkreise, die man hier verächtlich "christliche Fundamentalisten" nennt. Diese hatten bald immensen Zulauf, zugleich scheiterte Carter erbärmlich auf jedem Gebiet.

Reagan - da kam neulich eine sehr interessante Biografie auf Arte - war den Republikanern bis kurz vor seiner Wahl viel zu weit "rechts". Er wollte mit den Kommunisten nicht kuschelig entspannen, während diese einen Bürgerkrieg nach dem anderen vom Zaun brachen, sondern diese unmenschliche Diktatur besiegen. Reagan´s Zeit brach erst an, als sowohl linkslastige Wirtschaftspolitik als auch die Ausnutzung der westlichen Abrüstungsbereitschaft durch die Kommunisten für jeden offensichtlich wurden.

Aber gewählt wurde Reagan eben auch, weil er evangelikale Ethik, die zugleich eine stark motivierte, gut organisierte Personengruppe ansprach.

Und genau dieses Element fehlt in Europa vollkommen. Es gibt zwar noch Restbestände konservativen Denkens, und wohl auch unter den Jungen kritische Geister. Aber sie sind zersplittert und nicht organisiert. Und darum ohnmächtig.

Im Gegensatz dazu die Grünen: Die stellen eine stark und gut organisierte Gesellschaftsbewegung dar. Allein all die Umweltverbände, die sozialpädagogische Industrie, - das sind Massenbewegungen mit Millionen Befürwortern und Profiteuren.
Sie stellen quasi die Basisbewegung dar, die Reagan einst hatte bei den Evangelikalen. Und bei beiden Bewegungen geht es um Glaube und Weltanschauung. In den USA mit Resultaten zum Guten, hier zum Schlechten.

Vielleicht müssen hier die Grünen erstmal den KanzlerIn stellen, mit zusammenbrechendem Stromnetz, ausufernder Kriminalität, Massenarbeitslosigkeit und extrem steigenden Steuern, dazu noch der Türkeibeitritt samt Zugangsrecht in die Sozialssysteme, den Wertverlust von Immobilien durch Sanierungszwänge, Enteignungssteuern wie Vermögenssteuer auf Ersparnisse und Altersvorsorge, ect.

Vielleicht ist dann der Druck groß genug für eine Gegenbewegung. Aber ohne eigene Vision, und nur "dagegen" wie bisher, ist man nicht gestaltungsfähig.

Reagan hatte eine Vision, und zwar eine gesamtgesellschaftliche. Er hatte sie sich bewahrt noch aus der Zeit vor den 68igern.

Hier in Deutschland sehe ich niemanden in der medialen und politischen Szene, der nicht weitgehend von den Weltanschauungen der 68iger durchdrungen wäre. Der noch grundgesetzkonform und marktwirtschaftlich denkt. Dem Gären im Volke fehlt es an Struktur, an Organisation und Vision. Man könnte fast sagen, die Grünen haben "agent orange" in die Köpfe gekippt - da wächst nichts mehr. Die linkspolitische Okkupation der Universitäten verhindert von vor herein die Entstehung von intellekuteller Vielfalt, sowie der Diffamierungsdruck gegen Nicht-Linke erzieht zum Duckmäusertum gegenüber den Linken.

Es wird wirklich schwieig das zu ändern, insbesondere da die Linken jeden Tag Tatsachen zu ihren Gunsten schaffen.

max Offline



Beiträge: 150

14.10.2010 12:56
#11 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Lieber Zettel, die Angst, die Kurbjuweit hat, ist nicht zu verkennen. Ein grosser Teil des Polit-Medialen Komplexes (ich brauche auch schon die verquaste Sprache der 68iger) hat Angst. Es ist dies die Angst um den Verlust der Definitionsmacht. Dabei geht es allerdings in erster Linie um den Opferkult der Linken. Eine steigende Anzahl von Leuten merkt, dass nicht jeder, von dem die Linke behauptet, er sei ein Opfer, auch wirklich eines ist. Dies ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Umdenken braucht aber mehr. Es braucht die Kraft zum Verzicht. Viele haben noch nicht gemerkt, dass auch sie Teil des Problems sind, und nicht nur die asoziale 23-jährige Mutter mit vier Kindern von fünf Vätern. Es braucht die Einsicht, dass nicht jeder Anspruch, so legal er auch ist, legitim ist. Und es braucht die Bereitschaft und die Fähigkeit, die eigenen Ansprüche an die den Staat bezahlende Minderheit zu hinterfragen. All dies ist nicht gegeben. Es werden weiterhin Wahlen mit dem Verteilen von staatlichen Beglückungen gewonnen (Stichwort Rentengarantie). Strukturelle Defizite werden nicht einmal benannt, statt dessen werden Sündenböcke gesucht (Manager, Spekulanten).

Natürlich ist dies eine Beschreibung des Ist-Zustandes. Allerdings werden die Herausforderungen nicht weniger werden, und die Bedingungen, unter denen Deutschland (wie auch in steigendem Masse die Schweiz) diesen begegnen muss, sind nicht gut. Politisch gewollte Verteuerung von Energie und Technologiefeindlichkeit richten immensen Schaden an. Die Folge wird sein, dass der Wohlstand noch mehr sinkt, als er es durch die blosse, vermehrte Konkurrenzsituation müsste. In dieser Situation das Steuer herumzureissen halte ich nicht für gänzlich unmöglich, aber es wird unendlich schwer werden. Und die Gefahr, dass das Steuer in die falsche Richtung herumgerissen wird, besteht auch.

Die Hoffnung auf einen Reagan-Effekt habe ich für Europa auch nicht. Die Amerikaner haben erstens ein anderes Wirtschafts- bzw. Sozialsystem, aber vor allem eine andere Mentalität. Zudem war für Reagan die Situation gerade im Hinblick auf diese Mentalität sehr günstig: Eine wirtschaftlich schlechte Lage, der verlorene Vietnam Krieg, ein extrem schwacher Präsident und als Tüpfelchen auf dem i die Demütigung der USA im Iran. Das schrie geradezu nach einem Politikwechsel. Das Selbstverständnis der Amerikaner geht den meisten Europäern aber weitgehend ab.

Lieber Zettel, ich würde gerne Ihren Optimismus teilen, leider kann ich es nicht.
Gruss
max

anis Offline



Beiträge: 1

14.10.2010 13:29
#12 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Hallo 123,

Ihre Bestandsaufnahme teile ich. Allein: vor einiger Zeit bin ich in der 'GEZ-kritischen' Blogosphäre über die These gestolpert, dass der einzig verbleibende, archimedische Punkt zum Systemwechsel eben die GEZ ist: diese zu brechen ist, so der dortige Autor, die einzige Tea Party die sich den Deutschen bietet.

Bedenkenswert, so meine ich.

Herzlich
anis

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

14.10.2010 14:22
#13 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von anis
Allein: vor einiger Zeit bin ich in der 'GEZ-kritischen' Blogosphäre über die These gestolpert, dass der einzig verbleibende, archimedische Punkt zum Systemwechsel eben die GEZ ist: diese zu brechen ist, so der dortige Autor, die einzige Tea Party die sich den Deutschen bietet.



Ja, das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, liebe(r) anis. Das ist mE auch ein Unterschied zur vor-68-er Zeit. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, war damals der Staatsfunk und die Springerpresse konservativ, während große Teile der frischen Medien (Stern, Spiegel, Zeit) dazu den Kontrapunkt bildeten.
Heutzutage gibt es aber fast ausschließlich diese vertazten Massen-Medien mit Journalisten die nicht informieren, sondern erziehen wollen.

Wir hatten das Thema Weltwoche ja schon (deren Äquivalent in Deutschland fehlt) und ich würde mir auch noch einen Anti-Mainstream Rundfunk wünschen. So bleibt uns nur das Internet, welches aber leider nicht genug Leute erreicht. Gäbe es hier einen Tito Tettamanti würde wohl einiges anders aussehen.

Und ja ... die GEZ gehört abgeschafft! Oder von mir aus auch erstmal nur die Werbung in den Öffis.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2010 15:34
#14 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von anis
Allein: vor einiger Zeit bin ich in der 'GEZ-kritischen' Blogosphäre über die These gestolpert, dass der einzig verbleibende, archimedische Punkt zum Systemwechsel eben die GEZ ist: diese zu brechen ist, so der dortige Autor, die einzige Tea Party die sich den Deutschen bietet.
Bedenkenswert, so meine ich.


Ja, in der Tat, liebe(r) anis. Es ist nachgerade obszön, daß der Gebührenzahler (und das ist ja bekanntlich auch derjenige, der nie einen Öffi einschaltet [um das schöne Wort von Calimero zu übernehmen]) diese Propaganda finanzieren muß, ob er will oder nicht.

Kürzlich wurde auf eine Sendung hingewiesen (ich glaube, es war "Panorama", es könnte aber auch "Report" oder "Monitor" gewesen sein, sie gleichen sich ja wie eineiiige Zwillinge), wo dokumentiert wurde, wie ein Team Roland Koch von Ort zu Ort durch den Wahlkampf nachreiste, nur um ihn mit immer dereselben Frage zu überfallen und zu belästigen, von der er schon gesagt hatte, daß er sie nicht beantworten könne.

Da reisen mindestens drei Leute - Reporter, Kameramann, Tonmensch; vielleicht noch mehr - durchs Land und machen Spesen, die wir bezahlen müssen, nur um dieses dämlichen Agitprop-Gags willen.

Und niemand untersagt es ihnen. Weil - das wäre ein weiteres Thema - die Aufsichtsräte ja dadurch, daß neben den Parteien zahlreiche "gesellschaftlich relevante Gruppen" vertreten sind, faktisch weitgehend in linker Hand sind.

Herzlich, Zettel

PS: Willkommen im kleinen Zimmer!

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

14.10.2010 15:39
#15 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat von Zettel
Zur Zeit von Johnson's Great Society, des project head start und aller dieser Entwicklungen in den USA in Richtung Sozialdemokratie hätte ich eine hohe Wette dagegen abgeschlossen, daß die USA im Jahr 2000 einen wiedergeborenen Christen zum Präsidenten wählen würden.


Bezeichnend ist allerdings, dass es Head Start trotz alledem noch gibt. Und nicht zu knapp:

Zitat von Wikipedia
The $6.8+ billion dollar budget for 2005 provided services to more than 905,000 children, 57% of whom were four years old or older, and 43% three years old or younger. Services were provided by 1,604 different programs operating more than 48,000 classrooms scattered across every state (and nearly every county) at an average cost of $7,222 per child. The staff consists of nearly 212,000 paid personnel in addition to six times as many volunteers.

--
Civilización es la suma de represiones internas y externas impuestas a la expansión informe de un individuo o de una sociedad. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

16.10.2010 19:59
#16 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Lieber Zettel,

Zitat von Zettel
Da stimme ich Ihnen zu, lieber RexCramer (und freue mich darüber ).



das freut mich auch, aber leider muß ich die gute Laune ein wenig trüben, denn mit mancher Aussage Ihres Artikels bin ich nicht einverstanden:

Zitat
Er schaut auf ein Land, das besser als fast jedes andere - sieht man von China ab - durch die weltweite Wirtschaftskrise gekommen ist; und aus ihr wieder heraus.



Ist das so? Ist die heftige Verschuldung, die zusätzlich im Namen von Generationen, die sich dagegen nicht wehren können, bedenken- und verantwortungslos gemacht wurde, bereits wieder zurückgeführt, also getilgt worden? Mir sind keinerlei solche Meldungen bekannt.
Falls nicht, sind wir nämlich ganz und gar nicht wieder heraus, denn ich könnte meinen Lebensstandard auch kurz- bis mittelfristig (erheblich) erhöhen, wenn ich in die Verschuldung ginge, was aber langfristig negative Folgen hätte.
Wir können dann von einer Bewältigung der Krise sprechen, wenn man sich mit den Ursachen auseinandergesetzt und diese abgestellt hat. Bisher verweigert man sich aber strikt einer Analyse, wenn man bedenkt, daß diese Regierung in Sachen Griechenland, statt ganz klipp und klar das Problem der Überschuldung als solches zu benennen, eine wilde Geschichte von "bösen Spekulanten" frei erfunden hat.

Zitat
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungs- institute prognostizieren Deutschland einen kräftigen Aufschwung mit 3,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr.



Ob der Philip Plickert wohl nicht eher "Korrektur nach dem größten Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg" statt "kräftiger Aufschwung" meint?

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In Deutschland herrschen ein sozialer Frieden und eine politische Stabilität, wie man sie sich in den anderen Ländern des Westens wünschen würde.



Oder ist es möglicherweise so, daß die Deutschen nicht wegen jedem Mist auf die Straße gehen und sich viel gefallen lassen, aber wenn das Faß dann einmal überläuft, dann umso konsequenter reagieren? In der Geschichte sind die Deutschen bisher jedenfalls nicht dadurch aufgefallen, daß sie halbe Sachen machen ...

Ich habe jedenfalls das Gefühl, daß es gewaltig "gärt" in diesem Lande, worauf Sie ja weiter unten auch zu sprechen kommen: Totale Reformunwillig- und unfähigkeit seit Jahrzehnten, eine gigantische Verschuldung mit der inzwischen realen Gefahr der Überschuldung, immer stärkere Bevormundung und Bespitzelung durch den Staat, eine EU völlig aus dem Ruder, immer weitere Einmischung der Politik in die Wirtschaft und die auch schon seit Jahrzehnten aufgestauten Probleme der Integration sind nur einige Stichwörter für das, was brodelt. Dazu haben wir seit langem Regierungen, die sich nicht nur nicht mit Problemen befassen und keine Lösungen haben, sondern sie permanent ignorieren, leugnen und/oder schönreden. So kann das nichts werden.

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Es ist paradox: Es geht uns Deutschen so gut wie schon lange nicht mehr. Aber eine große Mehrheit will die Regierung weg haben.



Dem stimme ich zu mit der Einschränkung, daß ich nicht erkennen kann, was daran paradox sein soll. Das wäre es nur dann, wenn die Regierung mit der durchaus guten wirtschaftlichen Entwicklung, wie wir sie in vielen Jahren hatten, etwas zu tun hätte. Da kann ich aber beim besten Willen nichts erkennen, sondern man muß froh sein, wenn Sommerpause ist und nichts beschlossen wird.

Sie haben schon verschiedentlich darauf hingewiesen, wie unter Rot-Grün das Land abgesackt ist, woraufhin Schröder das Ruder herumgerissen hat und es später, auch unter den folgenden Regierungen, wieder aufwärts gegangen ist. Eine Korrelation ergibt aber noch lange keinen kausalen Zusammenhang - wie beim Storchenflug und der Geburtenrate.

Um das ein wenig einzuordnen: Was hat Schröder denn getan, als er das "Ruder herumgerissen" hat? Da steckt doch wesentlich weniger dahinter, als uns diese Formulierung glauben machen will. Was ist mit dem ganzen Blödsinn, den Rot-Grün verzapft hat? Alles zurückgenommen worden? Nein, es ist weitgehend noch da - auch heute noch. Deswegen kann es also nicht wieder aufwärts gegangen sein. Und die "Hartz-Reformen"? Die Zusammenlegung war zwar im Kern richtig, aber die Wirkungen sind doch weit überbewertet - positiv wie negativ. So sind doch bspw. die Leistungen des Sozialstaats gar nicht derart gekürzt worden, wie Schröder das damals im Bundestag gesagt hat.
Und die Große Koalition? Sind von ihr irgendwelche nennenswerten Reformen ausgegangen? Unfug wie der Gesundheitsfonds ist veranstaltet worden, aber nichts, was Deutschland voran bringt.
Sehen Sie sich bitte einmal diesen Beitrag zum Steuerirrsinn an, wenn Sie gerade nichts gegessen haben, und sagen Sie mir, ob auch nur eine Regierung überhaupt versucht hat, etwas zu verbessern: http://video.google.de/videoplay?docid=-7738875006134609643


Es geht uns also gut in Deutschland. Warum? Ich möchte nur drei Beispiele aufzählen, die alle jeweils mehr Einfluß auf unsere Wirtschaft hatten und haben, als unsere Regierungen:

- Umstrukturierungen: Besonders in den 90er Jahren haben die deutschen Unternehmen eine erhebliche Modernisierung vollzogen. Es ist nicht überraschend, daß die gewaltigen Belastungen durch die Wiedervereinigung die wirtschaftliche Entwicklung gedrückt haben, aber es nach notwendigen Anpassungen wieder vorwärts gegangen ist.

- Der Euro: Vorher mußte die Exportwirtschaft laufend gegen Aufwertungen der Deutschen Mark ankämpfen, so daß der Wegfall der Wechselkursänderungen gegenüber wichtigen Partnern und Konkurrenten vor allem uns einen enormen Vorteil verschafft hat.

- Sonderkonjunktur: Der Zusammenbruch des Kommunismus, die Öffnung insbesondere Chinas sowie die rasante Entwicklung in manch anderem Land hat dazu geführt, daß heute große Teile der Weltbevölkerung an der Veranstaltung Weltwirtschaft teilnehmen und davon profitieren wollen, denen das früher verweigert wurde. Warum ist der Kommunismus zusammengeklappt? Sicher nicht, weil die Menschen dort blöd oder schlecht ausgebildet waren. Was fehlt in den ehemals kommunistischen Staaten, in China und anderen aufstrebenden Ländern? Es mangelt vor allem am Produktionsfaktor Kapital! Und worin ist Deutschland stark? Wir exportieren hauptsächlich Investitionsgüter! Es ist also eine Nachfrage entstanden in vielen Teilen der Welt, die spiegelbildlich zu unserem Angebot ist. Dementsprechend positiv sind die Wirkungen vor allem auf unseren Maschinen- und Anlagenbau. Und wenn es dann jemand irgendwo in der Welt geschafft hat, liefern wir auch noch den dicken Benz vor seiner Tür hinterher!
Durch die vielen Menschen, die in den letzten beiden Jahrzehnten Zugang zu den Weltmärkten erhalten haben, ist das Arbeitsangebot kräftig gestiegen, während Kapital relativ knapper geworden ist. Dadurch ist Druck auf die Löhne entstanden, wobei wir gleichzeitig die fehlende Kapitalausstattung in vielen Ländern bedienen. Es ist zu erwarten, daß es in Deutschland und Europa keine nennenswerten Reallohnsteigerungen mehr geben wird (wenn doch, dann nur zum Preis noch wesentlich höherer Arbeitslosigkeit), solange noch ein weltweiter Aufholprozeß im Gange ist.

Vor diesem Hintergrund zu glauben, die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sei darauf zurückzuführen, weil die Bundesregierung Schwachsinn wie die "Abwrackprämie" u. ä. beschlossen und sie uns daher gut durch die Krise gebracht hätte, obwohl nichts von Substanz beschlossen wurde und eine Verweigerung gegenüber der Anerkennung der Ursachen stattfindet, aber Faktoren wie die globale Entwicklung mal eben zu unterschlagen, ist geradezu naiv.

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Aktuell haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das man in der Geschichte immer wieder findet: Dankbarkeit ist kein Motiv für Wahlentscheidungen. Wenn ein Politiker eine schwere Krise gemeistert hat, dann heißt das keineswegs, daß man ihn weiter an der Spitze haben möchte.



Da bin ich aber neugierig: Gibt es denn Politiker, die diese Krise "gemeistert" haben und was genau haben sie getan?
Ich weiß leider nur von Politikern (und Notenbanken), die die gleichen Fehler wie 2001 gemacht haben, nämlich die die Verschuldung noch weiter hochgetrieben, die Geldpolitik gelockert, die Moral Hazard noch mehr befeuert, die Grundregeln der Geldpolitik mißachtet, die internationale Verträge gebrochen, die Bilanzierungsregeln noch weiter aufgeweicht und mal eben sämtliche Zusicherungen, die den Bürgern bei der Einführung des Euro hoch und heilig versprochen wurden, in den Abfluß gekippt haben. Ich streite nicht ab, daß manche Maßnahme notwendig war, aber wofür mir jegliches Verständnis fehlt, ist, daß in Anbetracht der Ernsthaftigkeit der Lage jede Verantwortung der Politik für das Entstehen der Krise vehement zurückgewiesen und damit eine Aufarbeitung samt zu ziehender Schlüsse und durchzuführender Reformen konsequent verhindert wird. Man hat es noch nicht einmal auf die Reihe bekommen, Jörg Asmussen in die Wüste zu schicken: topic-threaded.php?forum=14&threaded=1&id=2984&message=36454 Das ist die pure Verantwortungslosigkeit.
Gucken Sie sich bitte einmal die Bilanzen der Fed und der EZB an und sagen mir, wie die Dammbrüche jemals wieder rückgängig gemacht werden sollen!?

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So scheint es jetzt auch der Kanzlerin zu gehen. Man war froh über die ruhige Sicherheit, mit der "Mutti" uns durch die Krise steuerte.



Abgesehen davon, daß die Schleusen aufgemacht und voll in die Verschuldung gegangen wurde: Wer ist "man" und was genau hat Merkel getan? Vielleicht erwähnen Sie auch noch, was nicht getan wurde und wird, aber notwendig wäre?

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Diese Zeit geht - so meine These - in diesen Wochen und Monaten zu Ende. Unter der Decke der politischen Korrektheit haben sich Themen gestaut; vor allem dasjenige der Einwanderung. Das Buch von Thilo Sarrazin hat ein so ungeheures Aufsehen erregt, weil es zum richtigen Zeitpunkt kam; weil es das thematisiert, was vielen Menschen drängend gegenwärtig war und ist; was die herrschende Meinungsdominanz aber aus dem öffentlichen Diskurs herausgehalten hatte.



Wollen wir es hoffen.

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Es wird um die Freiheit des Einzelnen gehen, vor allem auch um seine Selbstverantwortung; darum, ob es erforderlich oder auch nur hilfreich ist, daß der Staat sich in alle Lebensbereiche hineindrängt.



Das bezweifle ich. Natürlich ist das ein Thema, daß für viele Menschen überaus wichtig ist, aber nicht für den Staat. Der fragt nicht, ob es erforderlich oder hilfreich ist, sondern er macht es einfach. Was sollte man denn dagegen machen? Ich kann zu Europawahlen gehen, blind ankreuzen oder zu Hause bleiben, aber das macht keinen Unterschied, denn neuen Blödsinn bekomme ich aus Brüssel so oder so übergebraten. Und in Deutschland? Es gibt nicht einmal die Möglichkeit, eine Regierung zu wählen, die wenigstens den allergrößten Unfug beendet. Ums Verrecken werden keine unproduktiven und nutzlosen Versorgungsposten abgeschafft.

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Auf Dauer kann man aber nicht eine der beiden großen politischen Strömungen an den Rand drängen. Man kann es nicht, solange eine Demokratie funktioniert. Die unsere tut das; ...



Die letzte Bundestagswahl hat uns gerade gezeigt, daß man das eben doch kann: Völlig unabhängig vom Ausgang hätten wir eine Ausweitung der Bürokratie, mehr ideologisch motivierte Subventionen, Interventionismus, Etatismus, einen Kuschelkurs gegenüber dem Islam, "Israelkritik", stärkere Eingriffe in die Familien, mehr unsinnige Vorschriften, eine höhere Verschuldung, Steuererhöhungen, Klimawahnsinn und Quotenregelungen bekommen, aber auf keinen Fall sinnvolle und dringend notwendige Reformen irgendeines Systems. Zur "Wahl" stand lediglich die Höhe der Dosis.

Es ist klar, daß in Wahlkämpfen maßlos übertrieben wird und vor allem in Koalitionen nicht jeder alles durchsetzen kann. Dafür muß man Verständnis haben. Das hört aber auf, wenn regelmäßig das krasse Gegenteil von dem gemacht wird, was vorher in Aussicht gestellt wurde. Dann funktioniert für meinen Geschmack eine Demokratie nicht mehr.

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Also wird das Pendel zurückschwingen, so wie es das immer getan hat. Wir werden als Ergebnis des jetzigen Umbruchs eine liberalkonservative Renaissance erleben. Das jedenfalls ist meine Folgerung aus der jetzigen Situation. Natürlich kann sie - wie jede Prognose - irrig sein.



Wann?

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Die Union in ihrem jetzigen Zustand ist aber unfähig, diese Strömungen aufzunehmen; daran ändern auch taktische Vorstöße wie der kürzliche des unermüdlich opportunistischen Ministerpräsidenten Seehofer nichts. Hinsichtlich der FDP bleibt abzuwarten, ob sie wieder zum Liberalismus zurückfinden wird, so wie das die Autoren des "Liberalen Aufbruchs" wollen.



Mir kommt dieses ganze Theater mit neuen Programmen, anderer Ausrichtung und unterschiedlichen Schwerpunkten mittlerweile derart absurd vor, daß ich es kaum ausdrücken kann. Die Regierung ist kaum ein Jahr im Amt, doch schon ist man sich über die Richtung uneins (bzw. war sich noch nie einig drüber) oder arbeitet an einem neuen Programm wie die FDP. Hallo? Sie sind letztes Jahr gewählt worden und alles, was sie nun tun müssen, ist die Umsetzung des Programms, wofür sie gewählt wurden. Gegen ein neues Programm wäre ja grundsätzlich nichts einzuwenden, aber was will man damit, wenn man vom alten buchstäblich nichts umgesetzt hat? Was soll das?
Mir kommt die deutsche Politik reichlich seltsam vor mit all den hochtrabenden Diskussionen, wohin die Reise gehen soll, aber diese ganzen Kurswechsel sind sinnlos, wenn man es noch nicht einmal schafft, den Hafen zu verlassen. Ständig neue Steuerkonzepte, aber was hat man bisher erreicht? In Jahrzehnten absolut gar nichts ...
Das erinnert mich an die "Judäische Volksfront", die am Plan der Erringung der Weltherrschaft innerhalb von 5 Jahren arbeiten, aber nicht dazu in der Lage sind, ihre eigene Bude zu verlassen ...

Zitat
Wenn Union und FDP wieder erfolgreich sein wollen, dann müssen sie heraus aus der Defensive. Dann darf die Union nicht weiter nach links schielen, sondern sie muß ihre konservativen Wähler zurückzugewinnen versuchen. Dann muß die FDP wieder ein liberales Profil erhalten.



Viel einfacher: Sie müssen nur in ihren "Koalitionsvertrag" gucken und mit der Arbeit anfangen!

MfG

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

17.10.2010 12:23
#17 RE: Deutschland im Herbst Antworten

Zitat
Zitat Calimero:
Und ja ... die GEZ gehört abgeschafft! Oder von mir aus auch erstmal nur die Werbung in den Öffis.



Lieber Calimero, daß wird sie doch.

Jawohl, sie wird abgeschafft.

Dieses ganze Durcheinander, der eine zahlt, der andere nicht und überhaupt, unzumutbar!
Da ist es viel einfacher wieder einen Rundumschlag auf die Bürger zu starten, wo eben kein Schlupfloch und Entkommen mehr möglich ist und man endlich die Abgaben auf den immer größer werdenden Balken im Auge des Staates zahlen muß.

Es kann doch nicht sein, daß nur der Provider verdient, der Staat muß doch auch was haben. Kriegt er ja, denn Steuern führt der Provider ab. Nur das ist dem "staatlichen" Groschengrab" nicht genug. Aber ehrlich gesagt, eine "haushaltsabgabe" hört sich wenigstens schon mal netter an, als GEZ. (Gebühreneinzugszentrale)

Ich denke wir brauchen auch keine Parteien mehr im herkömmlichen Sinne, wir verbuchen alles unter Firma: "Gebühreneinzugszentrale", das vereinfacht dem Bürger nämlich auch vieles. Es gäbe keine unsäglichen Wahlkämpfe mehr, die horrende Summen verschlingen und der Bürger schont seine Nerven weil er weiß, daß das was er wählt, nicht drin ist, in der "Verpackung". Am Wahlsonntag machen wir dann einen Familienausflug, nein, nicht in den Zoo, den Eintritt können wir uns schon längst nicht mehr leisten, wir gehen mit Kindern und Enkel draußen um den Zoo herum und erzählen ihnen was drin ist.




Zitat
Das vom Heidelberger Professor Paul Kirchhof erarbeitete und Anfang Mai vorgestellte Modell war bereits parteiübergreifend, mit Ausnahme der Linken, auf Zustimmung gestoßen. Bislang ist für ein Fernsehgerät monatlich 17,98 Euro fällig, ein Radio kostet 5,76 Euro. Gebühren müssen auch für internetfähige Computer und Handys gezahlt werden.

SPD und Grüne begrüßten die Entscheidung. Eine Abgabe pro Haushalt sei gerechter, zukunftsfester und unbürokratischer, erklärten sie. Die Grünen-Sprecherin für Medienpolitik, Tabea Rößner, sagte: „Eine Gebühr pro Haushalt beseitigt das Durcheinander, ob und wann ein zweiter Fernseher, ein Radio im Auto, ein PC im Arbeitszimmer oder ein mobiles Gerät angemeldet werden muss.“

♥lich Nola



"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002

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