Auch beim Start von "Altantis" sind wieder Stücke der Schaumstoffisolierung des Shuttle-Tanks abgefallen. In der Reuters-Meldung, in der man das nachlesen kann, steht auch, daß seit dem Columbia-Unglück mehr als eine Millarde Dollar für technische Verbesserungen ausgegeben wurde, die verhindern sollen, daß es wieder zu einem solchen Unfall kommt.
Aber es scheint leider wirklich so zu sein, wie in dem Blog beschrieben: Das Problem ist eine unmittelbare Folge des konstruktiven Prinzips des Shuttle-Systems. Wenn eine Rakete startet, dann gibt es unvermeidlich Vibrationen. Wenn sie mit Flüssigsauerstoff und Flüssigwasserstoff betrieben wird, dann braucht man eine Schaumstoff-Isolierung, um den Treibstoff kühl genug zu halten. Und beides zusammen führt bei jedem Start einer solchen Rakete zum Herabfallen von Schaumstoffstücken.
Nur daß das eben nicht schadet, wenn das Raumschiff oben auf der Rakete sitzt, wie bei Apollo und künftig auch wieder bei den Orion-Raumschiffen. Wenn der Tank aber seitlich am Shuttel hängt, das diesem auch noch seinen empfindlichen, kachelbeschichteten Bauch zuwendet, dann hat man eben dieses Problem.
In dem Sänger-Entwurf, auf das das Shuttle-System zurückgeht, hätte es dieses Problem übrigens möglicherweise nicht gegeben, weil Sänger das Fluggerät (später Dyna-Soar genannt) auf einem Überschallflugzeug sitzend starten lassen wollte. In einem anderen Entwurf sollte es von einer Art Raketenschlitten abgeschossen werden, auf dem es auch oben draufgesessen hätte.
In Antwort auf:Nur daß das eben nicht schadet, wenn das Raumschiff oben auf der Rakete sitzt, wie bei Apollo und künftig auch wieder bei den Orion-Raumschiffen.
Und über dieses Projekt "Orion" habe ich gerade einen Beitrag in der Internet-Ausgabe der Zeit entdeckt.
Prima, dachte ich, das verlinke ich - dann kann der interessierte Leser Näheres über dieses Projekt erfahren.
Dachte ich. Aber wir sind halt bei der "Zeit". Deren Wissenschaftsredaktion nicht schlecht ist, aber in der soviel Belangloses breitgetreten wird wie in keiner Zeitschrift, die ich kenne. Ein Blatt für Schüler und Rentner - oder wer hat sonst die Zeit für soviel Redundanz?
Also: Es lohnt sich leider nicht, dem obigen Link zu folgen.
Zu den jetzigen Schwierigkeiten von "Atlantis" hat der Houston Chronicle einen ausführlichen Bericht.
Ein Objekt flog eine Zeitlang neben dem Shuttle her und hat sich jetzt davon entfernt. Was es war, ist völlig unklar - vielleicht ein Eisbrocken, vielleicht aber auch eine Hitzekachel.
Für am wahrscheinlichsten halten es die Techniker, daß es ein Stück der Verfugung zwischen den Kacheln sein könnte.
Ein zweites Objekt wurde von einem der Astronauten fotografiert; es könnte ein Plastikbeutel aus der Ladebucht sein.
Laut Houston Chronicle nimmt die NASA das erste der beiden Objekte ernster als bisher irgendein Objekt, das von Astronauten gesichtet wurde (was häufig vorkommt).
Die Landung ist vorerst verschoben. Mittwoch soll das Äußere des Shuttle genau untersucht werden. Eventuell steigen Astronauten aus.
Es wird nicht ausgeschlossen, daß die Astronauten in die ISS zurückkehren müssen, von wo sie mit einem anderen Shuttle abgeholt werden könnten.
Kommentar: Leider eine erneute Bestätigung, daß Shuttle ein geniales System ist, das aber beim Schaumstoff und den Hitzekacheln eine große Schwachstelle hat.
Über den aktuellen Stand der Dinge informiert zB der Guardian. Danach wird das Shuttle jetzt mit Hilfe eines Auslegers inspiziert, der am Ende des Roboterarms sitzt und dessen Länge (15 m) noch einmal verdoppelt. Man interessiert sich im Grund nicht dafür, was für ein Objekt da geflogen war, sondern für einen möglichen Schaden.
Das bei Spiegel-Online gezeigte Objekt ist entgegen der Spiegel-Meldung nicht dasjenige, das den NASA-Leuten Sorge macht, sondern das schon im ersten Beitrag erwähnte zweite Objekt, das sehr wahrscheinlich harmlos ist - ein Plastikbeutel oder dergleichen.
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