Also, falls Sie auf dem Laufenden sein wollen: Al Jazeera, CNN oder BBC einschalten.
Das habe ich getan und, während die Rede lief, die wichtigsten Aussagen an den Artikel angefügt.
Mubarak hat gesagt, daß er ohnehin nicht vorgehabt hätte, erneut zu kandidieren. Bei einem kranken 82Jährigen eine nicht unbedingt unglaubwürdige Aussage.
Vor allem aber eine Verwahrung gegen Barack Obama, der öffentlich von Mubarak gefordert hat, nicht erneut zu kandidieren.
Manchmal kann ich diejenigen verstehen, die den USA Arrogance of Power vorwerfen. So unverschämt wie Obama hat jedenfalls meines Wissens sich noch nie ein US-Präsident zu einem jahrzehntelangen Verbündeten geäußert; einem der zuverlässigsten, welche die USA hatten.
Eine Rede, die an die letzte Rede des iranischen Königs erinnert. Mubarak sollte es besser wissen: Das Grabmal Schah Resa Pahlawis steht nicht umsonst in einer Moschee in Kairo. So lässt sich das Rad der Geschichte lässt nicht zurückdrehen.
Zitat So unverschämt wie Obama hat sich noch nie ein US-Präsident zu einem jahrzehntelangen Verbündeten geäußert; einem der zuverlässigsten, welche die USA hatten.
Wie wahr. Die indirekten Folgen dieses Verhaltens könnten noch dramatisch werden. Was sich in den vergangenen zwei Jahren bei vielen Gelegenheiten angedeutet hat, zeigt sich jetzt im Fall Ägypten für jedermann sichtbar und in aller Schärfe: Obamas USA sind als Verbündeter nicht viel wert. Sie können sogar zu einer zusätzlichen Gefahr werden, weil sie in Krisensituationen unberechenbar sind und sich bei befreundeten Regimen in einer Weise einmischen, wie sie es bei feindlichen (siehe Iran) nie wagen.
Daraus werden die Regierungen in aller Welt und deren jeweilige Gegner ihre Schlüsse ziehen. Diejenigen amerikanischen Verbündeten, die sich bedroht fühlen, werden sich möglichst schnell nach robusteren Partnern umsehen. Amerikas Gegner werden sich ermutigt fühlen. Die Fähigkeit der USA, durch glaubwürdige Sicherheitsgarantien Frieden zu stiften, ist dahin. Zu allererst im Nahen Osten, aber nicht nur dort.
Es ist kein Wunder, dass israelische Kommentatoren das jetzt besonders scharf formulieren und bereits das Ende der USA als Supermacht ausrufen. Was aus der sicheren Entfernung derzeit wie eine Wette auf Demokratie in Kairo aussieht, die man ja mal optimistisch eingehen kann - wer weiß, vielleicht klappt es doch mit einem Westminster-Modell am Nil? - ist für Israel eben ein existenzielles Risiko.
Der Reputationsverlust der USA betrifft aber keineswegs nur die Strategiediskussionen in Israel.
Immerhin darf man schon auf die großartige Rede gespannt sein, die aus dem Weißen Haus kommen wird, wenn der saudische König wackelt, vor dem sich Obama einst so demütig verbeugte: http://www.americanthinker.com/blog/2009...saudi_king.html
Ein eindrucksvoller Mann - meint Zettel. Er will Aegypten naemlich vor der Herrschaft der Moslembrueder bewahren (die ihm persoenlich allerdings auch nicht besonders wohlgesonnen sind, aber Mubarak ist hier ganz "do it for Egypt"). Man koente natuerlich auch sagen er noch ein bisschen laenger im Amt bleiben will um einen ihm genehmen Nachfolger installieren zu koennen. Denn mit der Manipulation von Wahlen und der Behandlung politischer Gegner hat er ja Erfahrung, dieer eindrucksvolle Mann und oh so treue Verbuendete der USA und des Westens. Natuerlich hatte er sich diese Treue immer gut bezahlen lassen - etwa mit einem Schuldenerlass von ueber $14 Milliarden nach dem ersten Irak-Krieg. Und mir rund $2 Milliarden pro Jahr an US-Hilfen etc...er hat sich wie man liest davon auch ein bisschen auf die Seite geschafft falls es mit dem geregelten Uebergang dann doch nicht so hinhaut.
Was die unerhoerte Einmischung der USA unter Praesident Obama betrifft: Wie waere es mit diesem statement aus dem Weissen Haus im Jahr 2005 (aus Wikipedia/Hosni Mubarak):
"The United States is deeply troubled by the conviction today of Egyptian politician Ayman Nour by an Egyptian court. The conviction of Dr. Nour, the runner-up in Egypt's 2005 presidential elections, calls into question Egypt's commitment to democracy, freedom and the rule of law. We are also disturbed by reports that Mr. Nour's health has seriously declined due to the hunger strike on which he has embarked in protest of the conditions of his trial and detention. The United States calls upon the Egyptian government to act under the laws of Egypt in the spirit of its professed desire for increased political openness and dialogue within Egyptian society, and out of humanitarian concern, to release Mr. Nour from detention."
Nur ein kleiner chat unter Freunden natuerlich, dieses statement. Denn G W Bush hatte ja diese grosse Vision fuer den Nahen (und Fernen) Osten, von Demokratie, freien Wahlen und Rechtsstaatlichkeit. Wie hohl muessen diese Phrasen in den Ohren der Menschen geklungen haben (wenn sie die aufgrund von Zensur und Notstands/Militaergesetzen ueberhaupt hoeren oder lesen durften), die unter "Praesidenten" wie Karzai, Mubarak oder Musharraf leb(t)en und von einer manipulierten Wahl zur naechsten gingen. Oder ins Gefaengnis wenn sie ihre Meinung zu laut kundtaten.
Zitat von john jEin eindrucksvoller Mann - meint Zettel. Er will Aegypten naemlich vor der Herrschaft der Moslembrueder bewahren (die ihm persoenlich allerdings auch nicht besonders wohlgesonnen sind, aber Mubarak ist hier ganz "do it for Egypt").
Ja, er will das offensichtlich. Er könnte es wie Ben Ali machen und sich wie jener sächsische König (wer war es?) mit den Worten "Macht doch euren Dreck alleene" ins Exil absetzen. Aber er hält aus; er stellt sich der Verantwortung und auch den psychischen Belastungen, die damit verbunden sind.
Das, lieber John, finde ich eindrucksvoll. Ob er gut oder schlecht regiert, ob man in Ägypten freier und besser lebt als in den anderen Staaten Arabiens - das ist eine andere Frage. Ich vermute, die meisten Syrer würden mit Freude lieber in Ägypten leben, beispielsweise; oder die meisten Algerier und Libyer.
Zitat von john jDenn G W Bush hatte ja diese grosse Vision fuer den Nahen (und Fernen) Osten, von Demokratie, freien Wahlen und Rechtsstaatlichkeit.
Ja, die hatte er, und die hatte vor allem die Politologie-Professorin Condoleeza Rice.
Man darf nicht vergessen, daß ihr Forschungsgebiet der Sowjetkommunismus war, zu dem sie auch George Bush sen. beraten hat. George W. Bush Politik der Demokratisierung des Nahen Ostens war nach dem Vorbild der Politik von Reagan und Bush sen. zur Demokratisierung Osteuropas konzipiert.
Obama hatte und hat keine solche Nahost-Politik. Haben Sie gelesen, wie der Dikator Assad, der nun wirklich einer ist, ihn beurteilt? Einer, der Signale sendet, der Gutes will, der nur leider nicht darf, wie er, der immer die Wahrheit sagt, eigentlich will.
So ernst nimmt er den Führer der einstigen Supermacht. Was immer aus der Aufruhr in Arabien wird - die USA werden dabei nur noch eine Randfigur sein.
Zitat von ZettelEr könnte es wie Ben Ali machen und sich wie jener sächsische König (wer war es?) mit den Worten "Macht doch euren Dreck alleene" ins Exil absetzen.
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