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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.342 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.02.2011 18:31
Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Eine Episode, die zeigt, wie wenig auf die Tea Party das Klischee von den wütenden Rechtspopulisten paßt.

john j Offline




Beiträge: 591

10.02.2011 19:09
#2 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Perger und seine hysterischen Aussagen mal beiseite:

Finden sie es wirklich so ueberraschend dass die tea party mit ihrer fast schon manischen Aversion gegen "big government" und vor allem gegen "federal government" und dessen Rechte/Zustaendigkeiten gegen eine Verlaengerung des Acts stimmt der die Kompetenzen dieses federal government und seiner Behoerden gegenueber dem Individuum entscheidend erweitert hat?

Dog bites man...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.02.2011 19:18
#3 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat von john j
Finden sie es wirklich so ueberraschend dass die tea party mit ihrer fast schon manischen Aversion gegen "big government" und vor allem gegen "federal government" und dessen Rechte/Zustaendigkeiten gegen eine Verlaengerung des Acts stimmt der die Kompetenzen dieses federal government und seiner Behoerden gegenueber dem Individuum entscheidend erweitert hat?


Ich nicht, lieber John. Die Leser von ZR vermutlich nicht. Aber diejenigen, die sich von Perger et al. die Tea Party erklären lassen, vermutlich schon.

Übrigens sollte man sehen, daß die Tea Party, wie ihr Namensgeber, ja eine Gegenbewegung ist. Damals gegen die britische Steuerpolitik, heute gegen den Versuch Obamas, die USA zu sozialdemokratisieren.

Diese Leute sind überwiegend konservativ in dem Sinn, daß sie wollen, daß aus dem freiheitlichen, auf die Stärke des Einzelnen und auf den Gemeinsinn aller Bürger setzenden Amerika nicht ein Land wird, in dem die Regierung alles zu bestimmen versucht und in dem diese Werte, die Amerika groß gemacht haben, nichts mehr gelten.

Mit das Schlimmste an Obamacare ist für viele, daß der Staat sie zwingen will, ein Produkt zu kaufen, ob sie wollen oder nicht. Wer so etwas durchsetzt, der betreibt wirklich eine Un-American Activity.

Herzlich, Zettel

Blub ( gelöscht )
Beiträge:

10.02.2011 20:07
#4 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Nun, aus europäischer Sicht (siehe CDU) sind Konservative genau so. Entsprechendend findet sich das auch viel bei konservative deutschen Blogs, die pro amerikanisch sind..... Selbst die FPD lebt hier im Widerspruch, einerseits für Big Government sein, wenn es um Überwachung geht, und für einen schlanken Staat v.a. dann, wenn es um Steuern geht. Bei den Linken ist es aktuell genau anders herum.

Was hat das mit der Teaparty zu tun... eigentlich v.a., dass die USA anders sind, mehr anders als wir in Europa uns vorstellen.

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

10.02.2011 21:15
#5 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

der Begriff "Un-American Activity" krankt daran, dass der Begriff "American Activity" im Fluss ist. Die heutige US ist nicht mehr das Land, in dem ich ich vor langer Zeit einmal für eine Weile lebte. Schon damals sagten mir viele Amerikaner, dass sich eine Menge verändert hätte. Die "American Activity" ist heute etwas anderes, als noch vor 50 Jahren.

Obama-care ist nur die Spitze des Eisbergs hinter der sich eine gigantische Veränderung verbirgt. So viele Tea Party Aktivisten gibt es nicht und die Konservativen würden mit einer an diesen ausgerichteten Politik auch nur Schiffbruch erleiden. Die andere Seite ist ziemlich aggressiv, man sieht es ja im Umgang mit Palin. Das Land ist innerlich gespalten und die andere Seite profitiert immer noch davon, dass viel Bürger glauben, Bush und die Konservativen hätten das Land in die internationale Isolation getrieben. Die schämen sich dafür.

Bedingt durch die Globalisierung erlitten die US eine regelrechte De-industrialisierung. Viele Jobs gingen verloren und die Einkommen in den Ersatzjobs liegen beträchtlich niedriger. Die alte US hätten auch diese Situation meistern können. Allein, mir fehlt der Glaube, dass es die heutige US noch kann.

Nachtrag:

Zitat

Das Angebot an offenen Stellen nahm im Dezember um 4,3 Prozent ab, der größte Rückgang seit dem Monat Mai, von revidiert 3,2 Millionen im Vormonat, wie der Bericht des Arbeitsministeriums weiter zeigte. Der Rückgang wurde angeführt durch insgesamt 100.000 weg gefallene Stellen im Unternehmensdienstleistungsbereich, darunter Buch- und Bilanzprüfer, Computersystemexperten und Leiharbeitskräfte. Baufirmen folgten mit 63.000 weniger offenen Stellen im Monat Dezember. Staatliche Behörden schienen die meisten offenen Stellen anzubieten, die gegenüber dem Vormonat um 114.000 kletterten.


http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=11263

123 Offline



Beiträge: 287

10.02.2011 23:27
#6 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat
Obama-care ist nur die Spitze des Eisbergs hinter der sich eine gigantische Veränderung verbirgt. So viele Tea Party Aktivisten gibt es nicht und die Konservativen würden mit einer an diesen ausgerichteten Politik auch nur Schiffbruch erleiden.




So ist es. In den USA vollzieht sich ein Wertewandel. Die 68iger haben weitgehend übernommen, unterstützt von den ethnischen Minderheiten, die ganz überwiegend, bzw. die Schwarzen, die zu deutlich über 90% Obama gewählt haben.

Obama macht viel schlechtere Politik als Bush, nur Bush repräsentierte das konservative Amerika, jenes das den USA zu ihrem Wohlstand und Macht verholfen hat. Doch Bush wurde zum unbeliebtesten Amtsinhaber in über 100 Jahren, während Obama weiterhin 50% Zustimmung erhält. Nicht für seine Leistungen, sondern das wofür er als Symbolfigur steht: Als jemand der das "weiße Amerika" zutiefst ablehnt, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit diffamiert als Kultur der Ungerechtigkeit, des Rassismus, der Kriegstreiberei, der Menschenrechtsverletzungen ect.

Die USA sind kulturell im Zerfall, wie auch Europa. Die Konservativen sind dort allerdings noch etwas zäher, bzw. selbstbewusster weil sie eine Vision davon haben wie sie leben wollen. Aber am Ende werden sie verlieren gegen die Linken, die ihnen nach und nach all die Entmündigungen und Entrechtungen auferlegen werden wie sie in Europa längst üblich sind.

Mir haben christliche Amerikaner mehrfach erzählt wie ihre Auto beschädigt wurden wenn sie konservative Aufkleber trugen. Den Wert des Respekts vor dem Andersdenkenden ging schon vor Obama immer mehr verloren. Diese Tendenz wird sich ebenfalls verschärfen, massiv angeheizt von den linken Medien.

Zum Glück gibt es die Bundesstaatlichkeit mit relativ großer Autonomie der einzelnen Staaten, die den Druck aus Washington bisweilen etwas abmildern können. Aber das wird die Spaltung nur verschärfen. Am Ende werden die kulturellen Gegensätzen zwischen den bald schwarzen Südstaaten, den Latinostaaten, den Liberalstates an den Küsten, und den restlichen Konservativen im Zentrum zu groß werden. Man stelle sich die akutellen Tendenzen 30 oder 50 Jahre in der Zukunft vor.

Wobei sich die Liberals dank Kinderarmut mittelfristig selbst erledigen und durch die ehemaligen Minderheiten ersetzt werden.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

11.02.2011 01:55
#7 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat
Selbst die FPD lebt hier im Widerspruch, einerseits für Big Government sein, wenn es um Überwachung geht, und für einen schlanken Staat v.a. dann, wenn es um Steuern geht.



Moment mal, geehrter Blub: Wo ist den die FDP für mehr Überwachung? Und wo ist die FDP für mehr Überwachung, während die CDU dagegen wäre?

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

11.02.2011 12:03
#8 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat von Blub
Selbst die FPD lebt hier im Widerspruch, einerseits für Big Government sein, wenn es um Überwachung geht



Es ist mir ganz ehrlich unbegreiflich, wie man solch einen kompletten Quatsch in die Welt setzen kann. Demnächst behauptet hier noch einer, bei der "Linken" handele es sich um Ancaps...

Allein in diesem Forum kann man übrigens mehrfach nachlesen, wie Zettel die FDP dafür kritisiert, dass sie genau das oben Behauptete eben nicht will... Es ist unhöflich, die Äußerungen des Hausherrn so glattweg zu ignorieren

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.02.2011 12:10
#9 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat von Rayson

Zitat von Blub
Selbst die FPD lebt hier im Widerspruch, einerseits für Big Government sein, wenn es um Überwachung geht



Es ist mir ganz ehrlich unbegreiflich, wie man solch einen kompletten Quatsch in die Welt setzen kann. Demnächst behauptet hier noch einer, bei der "Linken" handele es sich um Ancaps...

Allein in diesem Forum kann man übrigens mehrfach nachlesen, wie Zettel die FDP dafür kritisiert, dass sie genau das oben Behauptete eben nicht will... Es ist unhöflich, die Äußerungen des Hausherrn so glattweg zu ignorieren


Es ist aber auch unhöflich, lieber Rayson, das, was ein anderer schreibt, als kompletten Quatsch zu bezeichnen.

In der Sache stimme ich dir ja zu, aber im Ton bitte ich um Mäßigung.

Herzlich, Zettel

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

11.02.2011 20:27
#10 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Freue mich. dass es da noch jemanden mit einem realistischen Amerikabild gibt!

Man muss ferner berücksichtigen, dass Bush on the long run einen fanatischen religiösen Fanatismus an den Tag legte, der selbst Leuten wie mir peinlich wurde. Das ist auch nicht America, sondern irgendetwas rückwärts gewandtes, was nicht mehrheitsfähig ist und den Konservativen den Sieg kostete. Ich glaube auch nicht, dass die Konservativen heute einen Kandidat besitzen, der mehrheitsfähig ist. Den versteckten anti-weissen Rassismus, auf den sie lobenswerterweise hingewiesen haben, wird man mit der Tea Party nicht zurückdrängen können.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.02.2011 20:37
#11 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

Zitat von danielphoffmann
Freue mich. dass es da noch jemanden mit einem realistischen Amerikabild gibt!

Nur, wer ist es? Ich habe keine Ahnung. Würden Sie ihn zitieren, dann würde ich ihn kennen.

Zitat
Man muss ferner berücksichtigen, dass Bush on the long run einen fanatischen religiösen Fanatismus an den Tag legte, der selbst Leuten wie mir peinlich wurde.

Hm, können Sie das erläutern? Das Erstaunliche ist ja, daß Bush zugleich mit diesem Vorwurf als Freund der Neocons bezeichnet wurde, obwohl diese von religiösem Fanatismus ungefähr so weit entfernt sind wie Voltaire vom Papst.

Bush ist, soweit ich das verfolgt habe, ein ganz normaler Christ, middle of the road. Aber vielleicht haben Sie andere Informationen?

Zitat
Ich glaube auch nicht, dass die Konservativen heute einen Kandidat besitzen, der mehrheitsfähig ist.


Nach den Umfragen, die ich kenne, könnte sowohl Romney als auch Huckabee den Präsidenten Obama schlagen. Palin eindeutig nicht.

Herzlich, Zettel

john j Offline




Beiträge: 591

12.02.2011 01:02
#12 RE: Marginalie: Die tollwütige Randgruppe Antworten

"...noch jemanden mit einem realistischen Amerikabild gibt..."

Sie meinen 123 mit seinem "mainstream USA circa 1952" Amerikabild? Dass einen immer ein bisschen an ein Bild von Edward Hopper erinnert?

"Man muss ferner berücksichtigen, dass Bush on the long run einen fanatischen religiösen Fanatismus an den Tag legte, der selbst Leuten wie mir peinlich wurde."

Ich weiss natuerlich nicht was oder wie "Leute wie sie" so sind, aber von einem "fanatischen religiösen Fanatismus" kann ich bei G W Bush eigentlich wenig erkennen. Und ich stehe nicht gerade im Verdacht ein Fan von Bush zu sein. Vor allem im Vergleich zu Palin, Huckabee und Romney, den momentanen potentiellen Kandidaten der GOP, ist/war Bush eher moderat was seine (oeffentliche) Religioesitat betrifft. Selbst Ex-Mitglieder der Bush-Administration wir Rice oder Ashcroft wuerde ich nicht als "fanatische Fanatiker" bezeichnen - nur als ein bisschen irregeleitet und weltfremd vielleicht.

"Den versteckten anti-weissen Rassismus..."

Oh dear god...

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