Ich habe hier einen Artikel gefunden, den ich zur Beurteilung und Diskussion hier reinstelle und möchte um Wortmeldungen bitten:
Zitat Schlussfolgerung: Der Streik ist als Erpressung / Vermögensvernichtung, Missbrauch von Zeit, Geduld und Mitteln Unschuldiger zu delegitimieren. Streik und Nötigung als Mittel zur Interessendurchsetzung müssen gebrandmarkt werden. Stattdessen sollten, wo sich Tarifpartner nicht einigen können, verbindliche Schlichtungsmechanismen greifen (Beispiel: Friedensabkommen der Schweiz <1937>). Zur Not müssen Schlichtungsverfahren gesetzlich verbindlich gemacht werden. Streik verträgt sich nicht mit den Existenzvoraussetzungen einer arbeitsteiligen Tauschgesellschaft. Er gehört in das historische Museum wie die bronzene Axt oder das Spinnrad.
Für mich kommt die Teilnahme an einem Streik nicht in Frage. Ich habe nichts gegen gutes Gehalt, aber nur mit entsprechender Gegenleistung. Will ich mehr, dann bilde ich mich weiter, arbeite mehr, länger, intensiver,... aber mit Arbeitsverweigerung mehr Geld rauspressen zu wollen, halte ich für ... kurzsichtig. Ich hätte das Gefühl, mir langfristig zu schaden, weil die Lohnerhöhung nicht durch Leistung gerechtfertigt ist.
Außerdem kann ich mich mit meinem Arbeitgeber identifizieren, habe zB auch Aktien der Firma gekauft. Damit habe ich mit einer Seite von mir auch das Unternehmenswohl im Auge.
Es gibt aber Branchen, da ist mit der Leistungsdifferenzierung nicht viel möglich. Das dürfte bei den Lokführern so sein: abgesehen von Krankenstand kann der Einzelne nichts tun, um sein Gehalt zu verbessern. Er kann nicht schneller fahren, er darf nicht länger fahren. Aber hier meine ich: man weiß doch vorher, was der Job einbringt. Wenn einem das zu wenig ist, dann muß man nach besser bezahltem Ausschau halten. Sich entsprechend fortbilden. Oder einen Nebenjob annehmen. Und eine Untergrenze stellt sich in einer freien Marktwirtschaft von alleine ein, denn wenn die Bahn sehr schlecht zahlt, dann wird ja keiner mehr neu anfangen wollen.
Außerdem ist es mM einfach unfair, wenn eine kleine Branche wie Lokführer oder Piloten ihre zentrale Position in der Wirtschaft ausnützt. Es gibt viele Berufe, wo es niemandem auffallen würde, ob gestreikt wird oder nicht oder die leicht ersetzbar sind. Das führt zu einer Lohnspreizung, die nichts mit Leistung, sondern nur mit Organisationsgrad zu tun hat. Das verbietet man aber aus gutem Grund auch für Unternehmen (Kartellrecht), also sollte es auch für Arbeitnehmer so sein.
Was ich dagegen ganz gut finde, ist eine Grundsicherung á la Hartz4. Das sorgt dafür, daß die Löhne total ins Bodenlose fallen. Ich glaube daher auch nicht, daß es die Gewerkschaften waren, die die soziale Lage der Arbeiter verbessert haben. Der Ausbau des Sozialstaates war und ist es, der die Menschen vor absoluter Armut schützt.
Zitat Was ich dagegen ganz gut finde, ist eine Grundsicherung á la Hartz4. Das sorgt dafür, daß die Löhne total ins Bodenlose fallen. Ich glaube daher auch nicht, daß es die Gewerkschaften waren, die die soziale Lage der Arbeiter verbessert haben. Der Ausbau des Sozialstaates war und ist es, der die Menschen vor absoluter Armut schützt.
Da haben Sie wohl ein "nicht" vergessen, oder? Ich tendiere da sehr zur negativen Einkommenssteuer - keiner wird fallengelassen, dazuverdienen lohnt sich und der ganze Ämterwasserkopf fällt weg.
Zum Thema Streik kann ich Ihnen nur zustimmen, sehr schön ausgeführt!
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