Weil ich mich sehr für das Thema interessiere, eröffne ich mal diesen Thread
Zitat von stefanolixEtwas OT: Ich befasse mich momentan (allerdings wirklich nebenberuflich!) mit dem Begriff des Extremismus und mit den Einwänden linker Wissenschaftler gegen diesen Begriff. Es scheint mir da eine Art Zitierkartell zu geben und es werden zum Teil sehr leicht durchschaubare Argumente vorgebracht. Wenn sich andere Bewohner dieses Diskussionsforums schon mit diesem Thema befasst haben und eventuell Links oder Hintergrundinformationen zur Verfügung stehen, wäre ich für eine private Nachricht an stefanolix(at)gmx(dot)net dankbar. Mir geht es z.B. um die Rolle der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung befasst sich ja in regelmäßigen Abständen mit dem Rechtsextremismus und die Einleitungen dieser Studien werden von Ausgabe zu Ausgabe verworrener. Sie wollen den Begriff Rechtsextremismus zwar beibehalten, aber sie winden sich um den Begriff Extremismus herum. Sie zitieren aus linken Studien, die deutlich erkennen lassen, dass der Linksextremismus verschleiert werden soll. Solche linken Studien sind zum Beispiel bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung angesiedelt.
Mit geht es in keiner Weise darum, eine Art des Extremismus gegen die andere auszuspielen. Das Zahlenverhältnis rechter und linker Gewalttäter hat Zettel gestern klar benannt. Mir geht es aber darum, auch über die verdeckte Art des Extremismus mehr herauszufinden und bessere Argumente gegenüber demokratischen Linken zu haben.
Mir ist an dem Thema besonders wichtig, wie unterschiedlich den einzelnen Gruppen Grundrechte zugestanden oder verwehrt werden, ich habe hier dazu etwas geschrieben:
Noch eine Wortmeldung von mir. Hier kommt eine Quelle, die als Anfang der Spurensuche dienen kann. Ich habe bewusst eine moderate Quelle gewählt und ich will mich von dort aus weiter an das Thema herantasten.
Meiner Meinung nach werden dort die Thesen der Gegner des Extremismus-Begriffs gut erkennbar. Einige sehr unlogische Argumente habe ich schon gefunden, aber ich brauche wirklich noch etwas Ruhe und Zeit zum Aufschreiben.
Eine Bitte: Lasst uns die Angelegenheit sachlich und in Ruhe angehen.
Der Widerstand aller demokratischen Kräfte gegen Neonazis ist wichtig und soll nicht zerredet werden. Mir ist es wichtig, die Balance wiederherzustellen und die Argumente der Verharmloser der linken Gefahr zu untersuchen. Extremistische Bedrohungen müssen differenziert diskutiert werden.
Zitat von stefanolixEine Bitte: Lasst uns die Angelegenheit sachlich und in Ruhe angehen.
Der Widerstand aller demokratischen Kräfte gegen Neonazis ist wichtig und soll nicht zerredet werden. Mir ist es wichtig, die Balance wiederherzustellen und die Argumente der Verharmloser der linken Gefahr zu untersuchen. Extremistische Bedrohungen müssen differenziert diskutiert werden.
Ich schreibe, lieber Stefanolix, selten einen Kommentar, der nur sagt: Zustimmung. Jetzt tue ich das mal. Ich stimme Ihnen vollständig zu.
Zitat von stefanolixEine Bitte: Lasst uns die Angelegenheit sachlich und in Ruhe angehen.
Ohne Ruhe ist das auch nicht möglich. Bei der Durchsicht von www.weiterdenken.de wurde mir bewusst, dass schon alleine die benutzten Begriffe auf eine Definition warten, um zu erahnen, über was die Autoren sprechen. (zum Beispiel: Ist "Zivilgesellschaft" im Sinne Gramscis zu verstehen, was wird unter "Nazismus" verstanden?).
Zitat von Mathias BrodkorbDer Politisierungsvorwurf lässt sich allerdings auch auf eine anspruchsvollere Weise verstehen. Dann es geht hierbei nicht um den bloßen Vorwurf des politischen Missbrauchs, sondern vielmehr um ein erkenntnistheoretisches Argument, das die Unabhängigkeit der Extremismusforschung grundsätzlich in Frage stellt. Dabei gehört zur ganzen Wahrheit der Hinweis, dass Backes und Jesse durch ihre frühen Arbeiten selbst dazu beigetragen haben, den Vorwurf der politischen oder juristischen Ableitung ihres Ansatzes mit Nahrung zu versorgen*. Und dennoch ist dieser Vorwurf nur vor dem Hintergrund einer nicht-normativen, positivistischen Auffassung von Politikwissenschaft relevant oder überhaupt verstehbar.
*Mathias Brodkorb in der Fußnote: So betonten sie bspw. noch im Jahre 1983 mit Blick auf die in der Rechtsextremismusforschung bestehende Begriffsverwirrung: „Die sozialwissenschaftliche Forschung hätte sich zweckmäßigerweise am bereits vorhandenen juristischen Sprachgebrauch orientieren können. Die Unterschiede zwischen juristischer und sozialwissenschaftlicher Begriffsbildung sind konstruiert und entbehren jeglicher Grundlage.“ (Backes/Jesse 1983, S. 8)
Ist das noch Extremismus, wenn die Gewalt massiv das Leben und die Entscheidungen in Deutschland beeinflusst?
Zitat "Die Arbeitsbelastung der Polizei ist am 1. Mai aus Gründen, die nichts mit Fußball zu tun haben, überdurchschnittlich hoch. Der Profifußball erkennt diese Arbeit an und verzichtet daher freiwillig auf Liga-Spiele am 1. Mai. Der Profifußball steht zu seinem Wort und übernimmt Verantwortung für seine Fans, aber auch für die Polizei", begründete Ligapräsident Reinhard Rauball den Verzicht.
Ein Punkt, der in der Extremismusdebatte immer wieder aufkommt, ist die Abwehr gegen die Feststellung von Gemeinsamkeiten zwischen links- und rechtsextremistischen Ideologien. Dazu dieser Artikel zum Antisemitismus:
Und weiter gehts in unserem demokratischen Rechtsstaat:
Zitat Vor dem Landtagswahl-Marathon im kommenden Jahr können die Wähler nicht in allen Bundesländern per „Wahl-O-Mat“ die am besten zu ihnen passende Partei ermitteln. Das Internet-Angebot soll in Sachsen-Anhalt, wo am 20. März gewählt wird, anders als bei der Wahl 2006 nicht freigeschaltet werden. Grund ist ein Gerichtsurteil, das den Ausschluss kleinerer Parteien untersagt.
Junge Wähler würden eher verschreckt als aufgeklärt, wenn ihnen gegebenenfalls vom „Wahl-O-Mat“ die rechtsextremistische NPD als Partei empfohlen werde, lautet die Begründung der für das Internet- Angebot verantwortlichen Landeszentrale für politische Bildung in Magdeburg.
Zitat von PopeyeUnd weiter gehts in unserem demokratischen Rechtsstaat:
Zitat Junge Wähler würden eher verschreckt als aufgeklärt, wenn ihnen gegebenenfalls vom „Wahl-O-Mat“ die rechtsextremistische NPD als Partei empfohlen werde, lautet die Begründung der für das Internet- Angebot verantwortlichen Landeszentrale für politische Bildung in Magdeburg.
Westliche Landeszentralen gaben sich da gegenüber den Welt-Reportern ja selbstsicherer.
Und ich habe, weil ich's genau wissen wollte, gerade einmal den Baden-Württembergischen Wahl-O-Maten ausprobiert. Wenn man alle Fragen gezielt "rechts" beantwortet, bekommt man auch die Republikaner und die NPD ganz oben auf die Liste.
So lobe ich mir das. Wenn schon, denn schon. Zur Wahl zugelassene Parteien gehören komplett in solche Angebote aufgenommen, alles andere ist undemokratisch und meines Erachtens auch nicht rechtsstaatlich.
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