Während die Rolle Pakistans in Afghanistan ständig diskutiert wird, bleibt diejenige Indiens weitgehend unbeachtet. Dabei hat Indien massive Interessen in Afghanistan - als ein Land, das der Islamismus als seinen Hauptfeind in der Region ansieht; als Kontrahent Pakistans; als regionale Vormacht; als ein Land, das den Status einer Weltmacht anstrebt.
Es gab kürzlich hier im Forum eine Diskussion über die englischsprachigen Artikel, die ich von Stratfor übernehme. Dort wurde geschrieben, daß es auch denjenigen, die flüssig Englisch lesen, schwer falle, einen solchen Artikel zu überfliegen, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, ihn zu lesen. Deshalb jetzt die deutschsprachigen Zusammenfassungen, die es künftig auch für die Artikel von Stratfor geben wird.
Bei den Anmerkungen muß man diesmal, wie bei gedruckten Büchern und Artikeln, den Blick jeweils linklos auf die Fußnoten wenden. Die Verlinkungen wurden vom Blogspot-Editor zerschossen, als ich den Quelltext übernommen und für ZR formatiert habe. Das ist auch der Grund dafür, daß der Artikel bereits vor einer Stunde für ein paar Sekunden im Netz stand und dann zum Nachbessern erst eimmal wieder verschwand.
Zitat von ZettelWährend die Rolle Pakistans in Afghanistan ständig diskutiert wird, bleibt diejenige Indiens weitgehend unbeachtet. Dabei hat Indien massive Interessen in Afghanistan - als ein Land, das der Islamismus als seinen Hauptfeind in der Region ansieht; als Kontrahent Pakistans; als regionale Vormacht; als ein Land, das den Status einer Weltmacht anstrebt.
Zitat But even more worrying for New Delhi would be any sign that President Barack Obama will use the death to speed up withdrawal of troops from Afghanistan, leaving a vacuum that its nuclear-armed foe Pakistan and the Taliban may only be to happy to fill. "The clear issue is the need to focus on the situation in Afghanistan," a senior Indian government source, who declined to be named, said in reference to the situation post-bin Laden.
Zugleich strebe Indien eine Annäherung an Pakistan an:
Zitat India has sometimes appeared frustrated at Washington for not pressuring Pakistan more, citing its proximity and susceptibility to attacks from militants based in the country.
But that has not stopped India from reaching out, most recently when Singh invited his counterpart Yusuf Raza Gilani to watch a World Cup cricket match between the rivals in March, described by India's foreign secretary as "re-engagement" talks. (...)
"India is not going to push it hard because the whole process of normalization will run into trouble, and Pakistan doesn't want that and the Indian government doesn't want that," said Hasan Askari Rizvi, a Pakistani political analyst.
Die Frage ist, ob Pakistan seinerseits ein Interesse daran hat, auf Indien zuzugehen.
Sollte Obama in der Tat nach dem "Sieg über die Kaida" und angesichts des herannahenden Wahljahrs 2012 einen beschleunigten Abzug aus Afghanistan planen, dann ist ja das end game nicht beendet; sondern dann beginnt es.
Karzai orientiert sich gegenwärtig eindeutig in Richtung Pakistan. Dieses könnte versucht sein, mit Hilfe der Taliban seinen Einfluß auf Afghanistan auszuweiten und damit ein regionales Gegengewicht zum aufstrebenden Indien zu bilden. Im Hintergrund verfolgen China, der Iran und neuerdings auch wieder Rußland ihre Interessen.
Daß der Westen trotz der militärischen Opfer, trotz der immensen Aufbauhilfen ohne militärische Präsenz in Afghanistan noch eine wesentliche Rolle spielen wird, halte ich im Augenblick für unwahrscheinlich.
Außer Spesen nichts gewesen, das könnte die ernüchternde Bilanz in ein, zwei Jahren sein.
Zitat Daß der Westen trotz der militärischen Opfer, trotz der immensen Aufbauhilfen ohne militärische Präsenz in Afghanistan noch eine wesentliche Rolle spielen wird, halte ich im Augenblick für unwahrscheinlich.
Außer Spesen nichts gewesen, das könnte die ernüchternde Bilanz in ein, zwei Jahren sein.
Das, lieber Zettel scheint mir auch so. Und trotzdem war es richtig, dort im Einsatz zu sein. Flagge zeigen, helfen so gut wie möglich. Wenn es dann nicht funktioniert, traurig für die Leute dort, mehr können "wir" leider nicht tun.
Aber schon vor dem Versuch der Hilfe von hier aus dem Sofa zu rufen, wir sollten kultursensibel die Dinge dort einfach laufen lassen wäre einfach schäbig gewesen.
Sogar eine gewisse militärische Logik wäre in einem Rückzug. Unsere Ressourcen sind begrenzt, und unsere Freiheit wird akut aus viel größerer Nähe (= hier, in unserem Land) schon genug bedroht, als daß wir gerade jetzt alles Elend der Welt tragen bzw. verhindern könnten.
Zitat von H_WUnsere Ressourcen sind begrenzt, und unsere Freiheit wird akut aus viel größerer Nähe (= hier, in unserem Land) schon genug bedroht, als daß wir gerade jetzt alles Elend der Welt tragen bzw. verhindern könnten.
Schon richtig, aber ich fürchte, es ist verfassungsrechtlich nicht ganz unproblematisch, die Bundeswehr gegen die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg einzusetzen...
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat es ist verfassungsrechtlich nicht ganz unproblematisch, die Bundeswehr gegen die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg einzusetzen...
Lieber Gorgasal, mir war schon beim Schreiben klar, daß man meine Äußerung im Extrefall so auslegen kann. Mir ist nur leider keine knappe alternative Formulierung eingefallen.
Der Sinn ist natürlicher eher der von "Ressourcen bündeln" direkt hier bei uns, und nicht die Vorstellung, die Bundeswehr sollte im Inland jemanden von uns angreifen. Und an dieser Stelle schließe ich ausnahmsweise mal die LinksGrün_Innen in das "uns" mit ein.
Aus dem am Ende Ihres Beitrags schließe ich, daß Sie das Ganze tatschlich auch so interpretiert haben.
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