Eben im Fernsehen war wieder ein Beitrag über "Armut in Deutschland". Ein Vertreter einer sogenannten Suppenküche war im Studio. Es wurde mal wieder über zu niedrige Löhne geredet und darüber "dass das doch so nicht sein kann" (was das mit der Suppenküche zu tun hat, sei mal dahin gestellt).
Was ich mich dabei immer Frage: Wie darauf reagieren. Das man es nicht mit materielle Armut zu tun hat, wird einem als Unsensibilität und unsozial ausgelegt.
Auch der Hinweis, das moralisieren Fehl am Platze ist, da man sich immer Fragen müsse, hilft man den Leuten wirklich, mit den vorgeschlagenen Maßnahmen, wird mit dem Hinweis weggewischt "dass das doch so nicht sein kann", und man sei unsozial und unmenschlich, wenn man das anders sehe. Und schon ist die Frage, ob wir es mit materieller Armut zu tun haben oder ob Menschen wirklich durch vorgeschlagegene Maßnahmen geholfen wird hinweggewischt.
Das entscheidende: Man hat gegen die Moralargumentation keine Chance.
Ich sehe keine Chance gegen die Sozialindustrie vorzugehen. Selbst wenn man sie mit treffenden Wörten wie hier attackiert. Denn dann kommt ein Auftritt eines Vertretes der Sozialindustrie, drückt auf die Tränendrüse, und alles geht weiter wie bisher. Kritiker sind Mundtot oder als "unmenschlich" entlarvt.
Ich sehe inzwischen für Deutschland einfach nur schwarz...
Vielleicht hilft es den Spieß umzukehren. Man muss die Debatte von der emotionalen auf die analytische verlagern. Sprich konsequent darauf beharren, dass "Armut" definiert wird. Bei relativen Definitionen dann die Schwächen aufzeigen (Harty IV Empfänger gehörten in den meisten Ländern der WElt zur Oberschicht ) bzw. bei absoluten Definitionen den Fortschritt. Und immer auf die Zielkonflikte gehen; die werden ja von links immer ignoriert.
Auch bei anderen Themen. Ich frage konsequent nach einer Definition von Diskriminierung. Auch wenn ich bis jetzt noch nie eine befriedigende Antwort erhalten hab, geht es anders nicht. Ohne Definition lässt sich der Pudding nicht an die Wand nageln. Ich weiss nur nicht, was ich machen soll, wenn ich sprachlich geschickten und klugen Leuten diskutiere, die dann "strukturelle Diskriminierung" als Antwort geben und dann eine Erklärung hinterschieben, woher die Diskriminierung komme ) Machtverhältnisse oder sonst was) aber nichts dazu sagen, was denn unter Diskriminierung nun verstanden werden soll bzw. wie sie gemessen wird (abgesehen vom Bauchgefühl). Das ist keine Definition sondern eine sprachlich geschickt abgebildetes Bauchgefühl, aber machen Sie das mal einem nicht-Naturwissenschaftler klar.
Zitat von TechniknörglerEben im Fernsehen war wieder ein Beitrag über "Armut in Deutschland". Ein Vertreter einer sogenannten Suppenküche war im Studio. Es wurde mal wieder über zu niedrige Löhne geredet und darüber "dass das doch so nicht sein kann" (was das mit der Suppenküche zu tun hat, sei mal dahin gestellt).
Was ich mich dabei immer Frage: Wie darauf reagieren.
Machen Sie es wie ich: Lachen Sie darüber.
Das sogenannte Armutsproblem existiert nur in den Köpfen der „gebildeten Stände“. Bis auf einen Fall (Einzelperson, zu faul zum Arbeiten, aber ein gaaanz lieber Kerl), geht es den meisten Harzlern (Familien), die ich kenne, (fast) so gut wie mir. Die Frauen gehen zweimal die Woche „nebenher“ putzen, die Männer machen sich anderweitig „nützlich“.
Latürnich kann ich nicht ausschließen, dass all meine Erfahrungen (über Dekaden hinweg) völlig unrepräsentativ sind.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat Uwe Richard Machen Sie es wie ich: Lachen Sie darüber.
Gute Idee, leider mit einem "kleinen" Hacken. Diese Definitionen dienen Politikern als "Persilschein" anderen noch mehr wegzunehmen. Über derartigen Diebstahl kann ich schwerlich lachen....
Leider, befürchte ich, ist die Sache nicht so ganz einfach.
Mal einen Vortrag einer Sozialarbeiterin miterleben dürfen. Die wusste, wie sie ihre Zuhörer um den Finger wickelt und Kritiker als unsoziale Unmenschen da stehen, die keine Ahnung hätten. Da war Sie unbestreitbar kompetent drin. Das die Sozialindustrie in ihrem Interesse läge, dass sie arbeitslos wäre oder sich zumindest einen neuen Job suchen müsste, würden die postulierten Probleme weniger werden, wollte ich ihr so direkt aber auch nicht an den Kopf werfen.
Es gibt da nur eins: Gegenangriff. Aufzeigen, welche Interessen dahinter stecken, Armut als relativ zu definieren. Auflisten, welche "schlimme" materielle Ausstattung mit dieser "Armut" in Deutschland verbunden ist. Und nicht zuletzt auf eine alte Weisheit hinweisen: Warum leckt sich der Hund die Eier? Weil er es kann. Nur in reichen Staaten kann es viele Arme geben.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
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